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Schlechte Wortspiele – Teil 17

Trotz eines 30-Millonen-Angebots für Dzeko, scheint der AC Mailand beim VfL Wolfsburg auf Grafite zu beißen.

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Nebenan gehts weiter

Das Essen ist mir ausgegangen, aber die Assoziationskettenmassaker nicht: zum Sportblick.

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Der viel gerühmte englische Kombinationsfußball

One touch blabla direktes Spiel blabla schnelles Umschalten blabla Positionen variabel blabla. Oder aber Tottenham: hoch und weit nach vorne.

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Hoffenheimer Revolutionsführer

Der ansonsten überaus schätzenswerte Peter Unfried bei SpOn:

Ausgerechnet jetzt (oder gerade jetzt?) scheint selbst in der Bundesliga nicht mehr alles so zu sein, wie es immer war. Der Blick auf die Tabelle zeigt in der oberen Hälfte eine neue Unübersichtlichkeit: 1. Hoffenheim, 2. Leverkusen, 3. HSV, 4. (!) Bayern.

Was ist da los? Herrscht jetzt auch im Fußball Revolution?

Jaja, Fußballrevolution. Wird bestimmt wieder viel geköpft, kennen wir ja. Hoffenheim an der Spitze, das ist in der Tat eine Novität. Alle waren sich sicher, dass Hoffenheim bei seinen finanziellen Mitteln auf Jahre hinaus den Großstadt-Auswärts-Fans Landidylle vermitteln wird; dass es von Anfang an so gut läuft, gut. Überraschend, aber nicht mehr.

Es geht mir auf die Nerven: dieses Sensations- und Revolutionsgekreische. Gehts denn bitte nicht ne Nummer kleiner? Schaut man sich die Tabelle an, muss man sagen: Zuallererst ist das mal der elfte Spieltag. . Zieht man Hoffenheim ab, stehen erstaunlich gut da: Dortmund, Leverkusen, Hertha und Köln. Wobei Leverkusen und Dortmund auch nur zwei drei Plätzchen über Normal liegen. Plätzchen, die ihnen vielleicht in der Weihnachtszeit wieder weggefuttert werden.

Erstaunlich schlecht stehen da: Bremen, Stuttgart und Schalke. Falsch: sie stünden erstaunlich schlecht da, wenn das jetzt Spieltag 30 wäre. Und dann wäre das immer noch keine Revolution, sondern erstaunlich und bitter für manche Fans, für andere weniger.

Revolutionen sehen, mit Verlaub, anders aus. Kann nicht wenigstens Peter Unfried dieses ganze Rumgeboulevarde in der Fußballberichterstattung beiseite lassen? Braucht er doch gar nicht, kann doch sehr gut schreiben, der Mann. Dass dem Kicker nichts anderes einfällt, geschenkt. Aber herrje, doch jetzt nicht auch noch Peter Unfried.

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Argentiniens neuer Nationalcoach

Rechts im Bild: Maradona.

Ob das Engagement tatsächlich eine Minute und eins andauern wird, wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls werde ich häufiger mal lachen müssen, wenn Maradona davon sprechen wird, er habe eine „Vision“. Oder der Evergreen von wegen „Linie ins Spiel bringen“ ins Spiel kommt.

(Prinzipiell finde ich das super: Reintegration ehemals straffällig Gewordener ist eine wichtige Funktion von, sagen wir, Sport. Es würde mich allerdings wundern, wenn es ausgerechnet darum ginge.)

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Homosexualität und Fußball

Ronny Blaschke hat ein Buch geschrieben. Über Marcus Urban. „Versteckspieler: Die Geschichte des schwulen Fußballers Marcus Urban„. Und das geh ich mir morgen kaufen.

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Ballack gegen Löw


(direkt)

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Jonglieren lernen

Richtig:
Europameister Spanien siegte durch einen späten Treffer von EM-Torschützenkönig David Villa 2:1 (1:1) in Belgien, Weltmeister Italien quälte sich zu einem 2:1 (2:1) gegen Montenegro. Die Iberer blieben mit zwölf Punkten in der Gruppe 5 ebenso Tabellenführer wie die Azzurri mit zehn Zählern in der Gruppe 8. Ihre weiße Weste behielten England und die Niederlande. Während der Weltmeister von 1966 durch ein Doppelpack von Stürmerstar Wayne Rooney beim 3:1 (1:1) in Weißrussland seinen vierten Sieg im vierten Spiel feierte, verbuchte Oranje durch ein Tor des bei Bayern München auf die Bank verbannten Mark van Bommel mit 1:0 (0:0) in Norwegen den dritten Dreier in der dritten Partie.

Falsch:
Spanien siegte 2:1 in Belgien, Italien quälte sich zu einem 2:1 gegen Montenegro. Spanien (Gruppe 5; 12 Punkte) und Italien (Gruppe 8; 10 Punkte) blieben Tabellenführer. England gewann 3:1 in Weißrussland, die Niederlande 1:0 in Norwegen.

Noch falscher:
Belgien – Spanien 1:2
Italien – Montenegro 2:1
Weißrussland – England 1:3
Norwegen – Niederlande 0:1

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Deutschland – Wales 1:0

Man kommt also doch mit dem Kopf durch die Wand. Oder eben mit Trochowskis Fuß. Zumindest als weißer Ritter vor einer Mauer von Kommunisten Teamplayern. Das Rückspiel schau ich mir bestimmt nicht an, Spiele gegen Wales sind so unterhaltsam wie ein Fontane-Roman. Allerdings ist das Ende unabsehbarer. Und weiße Ritter kommen auch nicht drin vor. Kommunisten sowieso nicht.

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Kevin allein nach Haus

Ich hoffe, den hatte nicht schon wer anders. Wenn dem doch so wäre, schwöre ich bei der Rute der Mutter meines Hundes, dass mir der ganz allein eingefallen ist, noch nicht mal während eines Gesprächts oder als ich beim Getränkemarkt Getränke kaufte, sondern einfach so, im Bad, genauer gesagt, beim Zähneputzen. Trotzdem bin ich auch bei diesem Wortspiel selbstverständlich anderen verpflichtet, zum Beispiel dem Deutschen Fernsehen, das seltsame Preise verleiht, auf Podien, die dann von Rentnern, die schimpfen, eingenommen werden. Wie in unserer Stadtbibliothek, bloß mit mehr Pastelltönen. Das Fernsehen also, welcher Sender weiß ich nicht mehr, worüber ich den „Eklat“ erfuhr, und Trainer Baade bin ich auch verpflichtet, der mit kuranyiesker Ausdauer auf kuranyieske Mängel hingewiesen hat, und hinweist. Außerdem danke ich meinen Eltern, notwendige Bedingungen meiner Existenz. Kusshand.

Update: Malte hat was zu geschrieben.

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Merken Sie sich diesen Namen: Yoann Gourcuff

Klingt zwar nach Korsarenhauptmann, wird aber der neue französische Spielmacher. Kein Loch mehr in der Mitte gegen die Färör-Inseln, und ich kann mir in ungefähr wieder vorstellen, wie sich Glück vor dem Fernseher anfühlt.

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Keine Lieder über Leder

Dass die Fußballsprache unumfassend sei und langweilig und überhaupt arg begrenzt, konnte man an dieser Stelle schon das eine oder andere Mal lesen: dass es anders noch schlechter geht, sei auch erwähnt. Rilke, den Oliver Kahn in die Riege fußballrelevanter Dichter erhob, hat sich damals mal am Ball vergriffen. Und das Ergebnis ist derart niederschmetternd hervorragend, Quatsch: hervorragend niederschmetternd, es darf nicht in Büchern verstauben, sondern muss dringend ins Netz:

Der Ball

Du Runder, der das Warme aus zwei Händen
im Fliegen, oben, fortgiebt, sorglos wie
sein Eigenes; was in den Gegenständen
nicht bleiben kann, zu unbeschwert für sie,

zu wenig Ding und doch noch Ding genug,
um nicht aus allem draußen Aufgereihten
unsichtbar plötzlich in uns einzugleiten:
das glitt in dich, du zwischen Fall und Flug

noch Unentschlossener: der, wenn er steigt,
als hätte er ihn mit hinaufgehoben,
den Wurfentführt und freilässt -, und sich neigt
und einhält und den Spielenden von oben
auf einmal eine neue Stelle zeigt,
sie ordnend wie zu einer Tanzfigur,

um dann, erwartend und erwünscht von allen,
rasch, einfach, kunstlos, ganz Natur,
dem Becher hoher Hände zuzufallen.

Für alle, die noch rätseln, was das hier soll: Es handelt sich hier um eine Beschreibung eines Torwartabwurfs, den die Spieler notfalls per Hand annehmen würden. Schauderhaft schön. Quatsch: Schön schauderhaft. Vielleicht liest der Enke mir das ja mal vor, ich geh mal fragen.