Außer vielleicht daran, dass ich gerade Zeuge einer gewalt(tät)igen Inszenierung bin. Mir ist allerdings nicht völlig klar, wer die Regisseure sind.
Wenn die Dinge so klar sein sollen wie im Fall der dänischen Mohammed-Karikaturen und der teilweise gewalttätigen Reaktionen muslimischer Gruppierungen, die inzwischen sogar Todesopfer gefordert haben, dann stinkt etwas. Klare Feindbilder, klare Verhältnisse, klare Standpunkte? Völker voller Terroristen auf der einen, Kämpfer für die Pressefreiheit auf der anderen Seite? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Dinge ausnahmsweise mal so einfach sein sollten wie sonst nie.
Richten sich die Proteste nur gegen die Zeichnungen, die doch scheinbar ein Großteil der Muslime gar nicht wirklich kennt, oder werden, wie hier in der Berliner Zeitung im letzten Absatz erwähnt, ganz andere Gerüchte gestreut, um die in Bussen herbeigebrachten gewaltbereiten Extremisten anzuheizen? Wer weiß, was noch berichtet wird, wenn schon fälschlicherweise von Bücherverbrennungen die Rede ist?
Welche Rolle spielen Blogs, die Fotos „just in from London“ präsentieren und auf deren Blogroll man hauptsächlich rechte Blogs mit derartig widerwärtiger Hetze finden kann, dass eine Verlinkung einem Strafbestand gleichkommen könnte (u.a. werden Karikaturen gezeigt, die Mohammed mit einem Hakenkreuz auf der Kopfbedeckung zeigen)? Wie kommt es überhaupt, dass sich eine „rechtsliberale“ dänische Zeitung plötzlich so stark macht für die Pressefreiheit? Wie kommt es, dass die Regierung Dänemarks zwar in anderen Fällen für die Durchsetzung des dänischen Blasphemie-Paragraphen
§ 140. Derjenige, der öffentlich die Glaubenslehre oder Gottesverehrung irgendeiner legal in diesem Land bestehenden Religionsgemeinschaft verspottet oder verhöhnt, wird zu einer Geldstrafe oder Haftstrafe bis zu vier Monaten verurteilt.
sorgen konnte, in diesem Fall jedoch auf die im Oktober 2005 erfolgte Strafanzeige dänischer islamischer Organisationen gegen Jyllands-Posten keinen Handlungsbedarf erkennen konnte? Wieso ist es bisher niemandem gelungen, in dem seit längerer Zeit vorhandenem Konflikt Lösungen zu finden, bevor Gewalt ausbricht? Wie kann der Kulturminister eines Landes, das Vorkehrungen trifft um 80% der Zuwanderer von der Einbürgerung auszuschließen und das immer häufiger der Kritik der Ausländerfeindlichkeit ausgesetzt ist, Brian Mikkelsen, Sätze wie
Die erste Runde im Kulturkampf haben wir gewonnen
von sich geben und woher kommt mein Gefühl, dass sich einige Leute auf den „Kampf der Kulturen“ zu freuen scheinen?
Und warum fällt das alles zeitlich so merkwürdig perfekt in die Zeiten, in denen es um den Bau von Atomwaffen bzw. dessen Verhinderung geht? Wer hat hier wo welche Interessen und setzt zur Verfolgung selbiger welche Mittel ein?
Ich weiß es nicht, ich bin in dieser ganzen Sache komplett hilflos. Ich frage nur laut. Und je mehr ich lese, desto mehr frage ich mich.
Extremisten ist der richtige Ausdruck. Für viele Beteiligte.
Toller Beitrag, Johnny!
Ich bin zur Zeit hin- und hergerissen zwischen „Freiheit der Satire“, „war das nötig“, „wenn die jetzt ’n Atombombe hätten“, „warum jetzt“ und „wie reagieren“. Stehe irgendwie zwischen Fassungslosigkeit, Zorn und Enttäuschung.
Danke, dass Du mir in diesem Beitrag wieder neutralen Boden zeigen konntest. Lieber hilflos als extrem.
Hokey
danke johnny, aber irgendwie ist mir jetzt schlecht.
Die Essenz Deines Textes – Hilfloses Zugucken und Schwanken zwischen den Positionen – dürfte einigen Leuten aus der Seele sprechen.
Bei der heute vor laufender Kamera verbrannten deutschen Fahne bin ich mir ziemlich sicher, dass die denen in die Hand gedrückt wurde. Ich weiß nur noch nicht ob von Spindoctoren oder deutschen Journalisten …
Ich glaube: es gibt Aufruhr, aber er wird zusätzlich angeheizt. Und zwar von verschiedenen Seiten, wobei jeder aus seinen eigenen Interessen mitheizt. Die Machthaber, weil es sich mit klaren Feindbildern besser regieren lässt, Journalisten für plakative und spektakuläre Bilder, Islamisten für den größeren Zulauf, rechte Spindoktoren um den Krieg der Kulturen voranzutreiben, etc. Das Traurige ist doch: es gibt vor Ort kaum Leute, die kein Interesse an der Eskalation haben …
Diesen Link habe ich schon bei MoMo geposted …
Ein Beitrag in der FAS vom WE, den man in diesem Zusammenhang gelesen haben muss.
http://tinyurl.com/7zo2k
Gruß
Erik
Im indirekten Zusammenhang mit dem passt das:
http://tim.geekheim.de/2006/01/31/tlf001-gold/
Hier gehts primär um Gold und wie man am Goldpreis erkennen kann, ob erwartet wird das es in kürze Krieg geben wird. Ist etwas mühsam anzuhören aber sehr interesannt.
Um ganz ehrlich zu sein: der einzige Grund, aus dem ich selber noch nichts zu dem Thema geschrieben habe, ist der, das ich im Moment nicht wüsste, was.
Ich stimme Dir zu, es ist alles zu offensichtlich, viel zu unverständlich der Mangel an Hinterfragung, und steuert auf ein Ziel zu, das mir Angst macht.
Koppelt man das ganze jetzt mit einer Weltwirtschaft (die stinkt), Freiheitsverlusten und Menschenrechtseinschränkungen in vielen Ländern (die stinken) – bei mir zumindest kommt da ein fürchterliches Szenario zusammen…
Vorhin gefunden: die Zeitenwende, wo Michael(?) diese Informationen zusammenfasst als den „Zusammenbruch des Westens“. Und ich hoffe, das wir alle Unrecht haben.
Da bist du mir leider mit deinem Artikel zuvor gekommen. Ich schwanke auch zwischen Entsetzen und Wut über das Verhalten beider „Parteien“. Hinzu kommt ja schließlich noch, dass man so einen Ausnahmezustand gerade am wenigsten gebrauchen konnte.
Sich Gebetsmühlenartig auf die Pressefreiheit zu berufen finde ich ziemlich albern, schliesslich ignoriert man es ja auch nicht, wenn man jemanden mit dem Auto überfahren hat, obwohl man Vorfahrt hatte.
Eine öffentliche Entschuldigung der Herausgeber wäre OK, kostet nix, würde nicht wehtun und würde Extremisten den Wind aus den Segeln nehmen.
Nicht dass ich die Zeichnungen so schreklich finde, aber toll sind sie auch nicht, eigentlich eher plump und langweilig.
volle zustimmung, johnny. habe gestern genau das thema mit gleicher fragestellung in einem gespräch behandelt; das ende war hilfloses achselzucken & betroffene gesichter.
Manueller Trackback:
„(…)wie der bewunderte George W. so nutzt auch Pflüger die Diskussion um die Mohammed-Karikaturen aus, um die eigene Agenda zu pushen. Ja sicher würden die Muslims überreagieren, aber dennoch hätte die Pressefreiheit ihre Grenzen. Auch gegenüber dem Christentum würde hierzulande viel zu wenig Rücksicht genommen“¦ und man dürfe Religionen einfach nicht beleidigen.(…)
wo hast du denn die info her, dass es eine klage gegeben hätte?und welche rolle sollen schon die blogs spielen — keine.
Johnny, du hast es geschafft, das auszudrücken, was unsereiner nicht geschafft hat.
Stimme dir komplett zu.
guter post,
sehr viel differenzierter als die meisten kommentare im moment.
der tenor scheint in den medien ja momentan noch immer zu sein, dass hier gute/notwendige arbeit im kampf um die pressefreiheit getan wurde..
naja..
wie gesagt, guter artikel, dankeschön. ;)
Danke für diesen Eintrag!
Auch ich schaffe es nicht, meine Gedanken so niederzuschreiben, dass sie dem Thema wirklich angemessen sind. Kaum bin ich der Meinung, einen Aspekt nun für mich korrekt erfasst zu haben, kommt ein neuer hinzu, der mich diesen wieder in Frage stellen lässt.
Menschlichkeit ist allerdings etwas, was ich bei dieser hauptsächlich politisch/presserechtlich motivierten Diskussion immens vermisse. Dankeschön, dass du sie mit deiner Hilflosigkeit gezeigt hast.
@m
Hier der Link zu einem am 29. Oktober bei politiken.dk veröffentlichten Artikel, der sich mit der Strafanzeige elf islamischer Organisationen gegen Jyllands-Posten befasst (leider nur auf dänisch):
http://politiken.dk/VisArtikel.sasp?PageID=405080
Grundlage der Strafanzeige ist der dänische Blasphemie-Paragraph 140:
„žÂ§ 140. Derjenige, der öffentlich die Glaubenslehre oder Gottesverehrung irgendeiner legal in diesem Land bestehenden Religionsgemeinschaft verspottet oder verhöhnt, wird zu einer Geldstrafe oder Haftstrafe bis zu vier Monaten verurteilt.“
(siehe dänischer Wikipedia-Eintrag: http://da.wikipedia.org/wiki/Blasfemi )
Ausserdem sollte man all denen, die sich so über diese Karikaturen echauffieren, dieses pdf rechts und links um die Ohren hauen…
Mir ist die Sache viel zu groß und unübersichtlich. Ich sitze hier vor meinem Rechner und muss das hinnehmen (oder auch nicht), was mir die hiesigen Medien vermitteln. Ich kann nicht beurteilen, ob die Berichterstattung subjektiv, objektiv oder überhaupt wahr ist. Mein Gefühl ist nur, dass das Thema immer mehr gepusht wird. Jeden Tag überschlagen sich die Meldungen. Genauso weiss ich nicht, was man dem aufgebrachten islamistischen Volk erzählt. Die haben sicherlich dasselbe Problem.
Sehr lesenswerter und aufschlussreicher Bericht in der Süddeutschen:
http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/ausland/artikel/662/69593/
Der Krieg steht vor der Tür, aber Sharon fällt aus. Und der wäre nötig um den Leuten zu erklären, warum man so einen Krieg braucht. Also Plan-B: Neue Gründe. Ein Laptop ist schon aufgetaut (äh aufgetaucht), ne Bin Laden Nachricht und jetzt der Eindruck, dass es sich ohnehin nur um unzivilisierte Wilde handelt. So kompliziert ist Politik nicht, nur die Inszenierungen werden von Profis veranstaltet, die Gründe sind der Kriegstreiber sind seit je her immer nur: Macht und Kohle. Und unsre Angie schafft es uns diesmal mit ins Boot zu nehmen.
Wie lässt Elfriede Jelinek in ihrem Anti-Kriegs Stück „Bambiland“ schreien?
„Setzen Sie sich wieder hin, und wackeln Sie nicht so in dem Boot, in dem wir alle sitzen. Wackeln Sie nicht mehr. Auf der Stelle. Wackeln und wackeln sie jetzt nicht mehr. Warum? Weil ich es sage!“
… ich reihe mich in die Meinung der meisten Vorredner ein – Jonny, woran soll der geneigte Leser noch glauben. Kritische Auseinandersetzung ist kaum noch möglich – subjektive und objektive Empfindungen überlagern sich. Dennoch frage ich mich, wenn hier so „viele“ vernünftige Menschen lesen und ihre Meinung teilen, warum sind wir dann unfähig etwas zu ändern? Ich denke immer, jeder sollte in seiner Umgebung Freunde und Bekannte zum überdenken festgefahrener Positionen anregen und konträre Meinungen diskutieren. Hinnehmen und zusehen ist für mich kein Weg.
Dass es eine dumme Idee war, diese Karikaturen zu veröffentlichen (und vermutlich auch, sie nachzudrucken) dürfte unbestritten sein. Ich habe auch keine Kommentare gelesen, die diese Zeichnungen toll finden. Sie sind ziemlich schlecht (mal von dem „we ran out of virgins“ abgesehen…das finde ich sehr lustig). Aber die Reaktionen darauf sind einfach völlig indiskutabel.
Übrigens wurde der dänische Blasphemieparagraph seit 1938 nicht mehr angewandt. Die Existenz eines Gesetzes setzt nicht zwangsläufig die Umsetzung vorraus.
*grummel* gerade Michelle Malkin.
Wer sich mal über diesen äußerst rechten Rand der amerikanischen Bloggerszene informieren will, kann bei Orcinus anfangen zu lesen:
http://dneiwert.blogspot.com/2005/11/unhinged-indeed.html
Ms. Malkin mag nämlich außer Moslems auch keine Linken. (in Amerika heißt links übrigens „liberal“. Sollte man also nicht mit den europäischen „Liberalen“ verwechseln: interessanterweise gibt es unter denen dann nämlich wieder eine Großzahl von Leuten, die in Amerika „liberal“ als Schimpfwort benutzen.)
Wenn auch nur ein Teil von dem stimmt, was allein der Herr Neiwert über sie sagt, dann sollte man bei allem, was Ms. Malkin sagt extra aufmerksam sein. Und besser erstmal nichts glauben:
http://dneiwert.blogspot.com/2005/10/journalistic-standards.html
Und was ihre blogroll angeht: jep. In Deutschland würden wohl allein schon „little green footballs“ und „free republic“ ausreichen. Auf deren Seiten wird nämlich schon häufiger mal zu Straftaten gegen missbeliebige „Liberuls“ und „Towelheads“ aufgerufen.
apunkt: sind Towelheads radikale Douglas-Adams-Fanatiker?
(sorry, kleiner Spass am Rande ;) )
Ich glaub ein Douglas Adams-Fan würde das nichtmal als Beleidigung auffassen. ;-)
Bin ja selbst Einer.
Sorry nur deswegen, weil das eigentliche Thema ja eher ernsterer Natur ist.
… was einen nicht daran hindern sollte, dem Thema mit Humor zu begegnen.
Tja, aber wären wir alle Douglas-Fans hätten wir jetzt auch einen Präsidenten der Galaxis, der nichts zu sagen hat, und eine Bürokratie, die alles regiert. Öhm… Moment…
Back on-topic: Krieg mit Iran zeichnete sich ab, seit das mit dem Irak, sagen wir mal „gehörig schiefgegangen“ ist (bitte nicht wörtlich nehmen!). Clash of Cultures zeichnet sich ab seit 9/11. Wir sitzen weder in betroffenen Gebieten, noch in beteiligten Regierungen. Was können wir tun?
My 2 cents: nicht viel als weitermachen mit der Diskussion. Und zwar grau abgestuft, nicht in schwarz-weiss. Weder pures Appeasement, noch pures Beharren auf „ist aber unser Recht“.
Wir haben eine immanent wichtige Pressefreiheit. Wir haben auch eine immanent wichtige Religionsfreiheit. Selbst wenn dem einen oder anderen von uns letztere vielleicht wurscht ist: es gibt sie, sie ist gutes Recht. Und auch wenn erstere sich von selbst demontiert, können wir Quellen immer noch genauso von selbst differenzieren, hoffentlich.
Direkt einwirken auf angestachelte, die deswegen gewalttätig werden oder auch „nur“ Grenzen überschreiten, können wir von hier aus nicht – aber vielleicht kann die friedliche Mehrheit auf beiden Seiten den Diskurs in beide Seiten weitertragen. Wenn es sie gibt. Selbst das wird ja gerade schwierig zu beurteilen.
Fuck, wieso werde ich eigentlich immer so oberlehrerhaft pathetisch, wenn ich mir wirklich Sorgen mache?
Danke. Danke dass ich mit dieser Art von Gedanken nicht völlig allein dastehe.
Nebenbei: danke für die diversen Links der Mit-Kommentatoren. Tragen zum differenzierten Bild bei. Leider wird es nicht zwingend klarer dadurch ;)
zu deiner frage, warum die dänische regierung den § 140 des dänischen strafgesetzbuchs nicht durchgesetzt hat:
1. regierungen setzen keine paragraphen durch, staatsanwälte erheben anklagen ;-)
2. ein staatsanwalt würde sich leicht eine blutige nase holen, würde er in einem strafverfahren das ausmaß eines grundrechtes völlig außer acht lassen
3. es gibt viele urteile des bverfgs, die sich mit der situation befassen, dass verschiedene grundrechte kollidieren
(bekannt möglicherweise in diesem zusammenhang: der anachronistische zug
http://www.oefre.unibe.ch/law/dfr/bv067213.html )
4. vorliegend wären das das recht der muslime auf respekt vor ihrer religion (bei uns aus art.4 abs. 2 gg), das mit den grundrechten der presse- (art 5 abs 1 gg)und kunstfreiheit art.5 abs 3 gg) kollidiert
5. konflikte zwischen verschiedenen grundrechten werden meist nach dem prinzip der praktischen konkordanz gelöst, das heißt, man versucht regelungen zu treffen, mit denen letztlich beide seiten leben können
http://www.lexexakt.de/glossar/praktischekonkordanz.php
6. dies ist in den meisten europäischen ländern jedoch schon in die blaspemieparagraphen eingeflossen, d.h. sie sind so formuliert, dass sie nur noch zur anwendung gelangen, wenn sie eine volksverhetzende tendenz haben
darin, dass hier alle wieder mal ihr süppchen kochen, stimme ich dir allerdings zu; auf der einen seite die ethnischen umternehmer, die analphabetische massen aufwiegeln, auf der anderen seite rechtspopulisten, die auf einmal eine freiheit schützen wollen, die sie sonst mit füßen treten
lest wieder lessing!
Bring hier in der Zeitung mal ne Karikatur ala Jud-Süß raus und zähl die Tage, bis du im Knast bist wegen Volksverhetzung o.ä. Soviel zur demokratischen Meinungsfreiheit, gell? Wir haben dieses Tabuthema und die ihres, so ists nun mal auf der Welt.
Eine mögliche Reaktion auf die Karikaturen war die Löschung des servers hagalil.com in Berlin durch hacker. Die schauen gerade, was sie wieder herstellen können und wer dahintersteckt. Karikaturen gabs im übrigen auch schon von Sharon (der kinderfressend dargestellt wurde) in den arabischen Medien, die sich jetzt so empört über die westeuropäische Pressefreiheit zeigen. Das wird schön instrumentalisiert, um die Massen zu mobilisieren, wofür nur…?
Ich glaube man braucht sich gar nicht so viele Gedanken über die Hintergründe machen. Letztendlich geht es doch immer nur um den Erhalt von Macht und Geld.
Ich zitiere mal meinen Lieblingsonanisten: „Die bloße Zugehörigkeit zu einer organisierten Masse, lässt selbst gebildete Individuen mehrere Stufen auf der Leiter der Zivilisation herabsteigen. Die Masse ist leichtgläubig, kritiklos, neigt zu Extremen, ist intolerant und autoritätsgläubig.“ ( Sigmund F.)
Was will man da mehr verlangen – um Randale zu veranstalten. Der Zeitpunkt scheint gut gewählt und alle fallen in den Kanon ein.
Ich finde es sehr erfrischend, dass hier ein ruhiger Ton vorherrscht. Sehr angenehm.
Zunächst mal Danke für diesen differenzierten Beitrag Johnny.
Tja, wie soll man die Lage beurteilen? Um meine derzeitige persönliche Einschätzung mal auf den Punkt zu bringen: Dieser von Fanatikern aller Seiten provozierte und geschürte Grabenkampf kommt eigentlich viel zu vielen Macht- und Geldstrategen gelegen, als dass ich z.Zt. irgendwo ’nen Rettungsanker entdecken könnte …ehrlich gesagt, nicht mal ’nen Strohhalm :o((
naja. es lässt sich das ganze auf eine Sache runterbrechen (die es aber ganz und gar nicht einfacher macht):
wir sind eben alle (bloß) Menschen. Mit viel Potential in nicht nur friedlicher Hinsicht. überall(!) gibts eben auch die Sorten „dumm“, „machtbesessen“, „gewalttätig“, „mutwillig“, „leichtgläubig“, … die Liste lässt sich beliebig fortführen.
das ist es doch, was einen so hilflos macht. Es schaffen immer ein paar, sich ein Stück weit von der Gewalt und dem Machtgerangel zu entfernen. (Mal ne Bevölkerungsgruppe, mal jemand Einzelnes) Und dann – zack – holt einen die Realität ein.
Ich bin froh, zu der friedlichen Sorte zu gehören. Weil ich das Glück hatte, in einer Gesellschaft und mit Eltern großzuwerden, die mir das vorgelebt haben. (An der Gesellschaft zweifle ich allerdings mehr und mehr)
Alles was unsereins tun kann, ist, die eigene friedliche Überzeugung zu leben. Sich immer mal wieder zu hinterfragen, und nicht alles zu schlucken, was die nächstbeste Persönlichkeit – und sei sie noch so angesehen – sagt.
Wenn ich dran denke, was zum Beispiel in den Kreuzzügen alles mit Überzeugung angestellt wurde, wirds gruselig. Die heutigen Möglichkeiten geben Überzeugungstätern noch ganz andere Mittel an die Hand. Nicht bloss Waffen. Medienmacht eben auch.
Ehrlich: es war doch nur ne Frage der Zeit, dass die Menschen mitkriegen, dass Globalisierung nicht heißt, dass plötzlich alle miteinander klarkommen und sich verstehen.
Nichts gegen Globalisierung. Jedenfalls nicht grundsätzlich, das ist eines dieser das-muss-man-differenziert-sehen-Themen.
Überlegt doch mal: Seit Jahrtausenden gibts die Menschheit aber mit diesen bescheuerten alltäglichen Missverständnissen müssen wir uns immer noch rumschlagen. Da hat das mit der Evolution noch nicht so recht geklappt. Und aus den kleinen missverständnissen werden fiese Konflikte, je nachdem an welchem Hebel einer grad sitzt.
Hoffentlich machen wir uns nicht mal selbst zum Dead-End. Per Atomkrieg oder so.
Hoffnung und Optimismus und versuchen den eigenen Alltag in Ordnung zu halten sind auch so was typisch menschliches. Das ist grad mein Rezept.
Fällt jemand noch was anderes ein?
something is rotten in the state of denmark.
wie bei jedem Verbrechen ist die erste Frage:
wer hat einen Vorteil
Ich denke, das Festhalten und Beharren auf der Überzeugung, daß Menschenrechte (und damit Meinungsfreiheit) universal sind, sollten wir uns von niemanden ausreden lassen. Ganz besonders im Interesse der vielen Menschen in der islamischen Welt, die nicht botschaftsabfackelnd auf die Straße gehen. Das ist kein westlicher Kulturimperialismus, das ist zunächst nur die Weigerung, in den schlimmen Vorgängen „den“ Islam erkennen zu wollen.
Wer wissen will, wie der Verband der europäischen Rabbiner – also garantiert keine übertrieben islambegeisterten Leute – über den Fall denken, möchte sich das hier anschauen.
http://chuzpe.blogger.de/stories/382023/
Nur so zur Ergänzung angesichts des dreisten Geschnatters selbsternannter rechter Judenfreunde.
Abgeschnitten, von den für mich verständlichen, Massenmedien sitz ich hier Thailand und versuche mir ein Bild von der Angelegenheit übers Internet zu machen – was bei sehr schlechten Datenleitungen nicht das leichteste ist. Ich frage mich allerdings was in einer Welt los ist in der eine solche Karrikatur ausreicht um solch einen Eklat und solche Reaktionen auszulösen. Für mich gab und gibt es täglich schlimmeres in den Medien, es gibt vor allem genug Übel auf der Welt gegen das Muslime und auf ihre Meinungsfreiheit bedachte Mitbürger GEMEINSAM ankämpfen könnten. Doch daran hat wohl keiner Interesse. Aber immerhin es wird darüber geerdet – miteinander reden ist ja auch nicht so leicht.
Die europäische Bevölkerung wird ganz klar auf den geplanten Krieg eingestimmt. Seit zwei Jahren wird am Rad gedreht und Stimmung gemacht. ALLE reden mitlerweile von Krieg. Das ist DIE gelungene Kampagne. Angesichts der Hassbilder kann niemand mehr öffentlich den Weg des Ausgleichs mit dem Iran fordern, ohne sich lächerlich zu machen. Merkel selber sagt schon andauernd, daß militärische Mittel evtl. notwendig sind.
Die Amis kämpfen nicht für Öl, sondern verteidigen Ihren Dollar! – Dafür brauchen sie den Krieg, sonst bricht das Imperium in sich zusammen.
Wir wissen doch alle was abgeht, den Spin haben wir vor dem Irak-Krieg auch erlebt – Wir wissen heute das alles gefaked war. Jetzt kommt eine neue Variante hinzu: Die niedersten Instinkte der Leute werden aufgestachelt.
Komische Zeiten in denen sich ein Innenminister Schäuble als Sachwalter der Pressefreiheit gerieren kann.
Eine iranische Zeitung hat heute zu einem Karikaturenwettbewerb zum Thema Holocaust aufgerufen.
Danke.
Zu Lessing/Nathan: Ich habe schon am Samstag in meinem Blog darüber geschrieben, dass Geistliche und Gläubige aus drei Weltreligionen in Leipzig für die beiden entführten Ingenieure gebetet haben. Zwar getrennt: in der Leipziger Moschee, in der Nikolaikirche und in der Synagoge. Aber immerhin für das gleiche Ziel … http://stefanolix.blogg.de/eintrag.php?id=66
Ich finde es besonders mutig, wenn sich hier in D lebende Moslems gegen den allgemeinen Wahnsinn stellen.
@ Johnny:
Danke.
Wofür? Tja wofür eigentlich?
Du findest gute Worte für die Ratlosigkeit. Das hilft schon einmal. Wirklich.
@ die Beiträger von weiterführenden links
Seit ebenfalls bedankt. Da ist viel wertvolles dabei. (der link zur FAS z.B. – da hätte ich nie geguckt sonst).
Mir scheint, wir alle brauchen die größtmögliche Besonnenheit, derzeit.
Was mir auffällt, wie schnell das mit dem Fundamentalismus geht. Nicht nur bei den jeweils „anderen“. In diesem Zusammenhang vielleicht:
@ Maternus
Du schriebst: „Ich denke, das Festhalten und Beharren auf der Überzeugung, daß Menschenrechte (und damit Meinungsfreiheit) universal sind, sollten wir uns von niemanden ausreden lassen.“
Mir fallen die Worte „beharren“ und „xxx ist universal“ auf. Täusche ich mich, oder ist das nicht auch eine fundamentalistische Haltung. Anders gesagt: Tausche einmal xxx mit yyy. Dann steht da schnell: „Ich denke, das Festhalten und Beharren auf der Überzeugung, dass das Abbildungsverbot im Islam (und damit das Verbot von „Karrikaturen“ des Propheten) universal sind, sollten wir uns von niemanden ausreden lassen.
Täusche ich mich – oder liegt nicht auch in deiner Formulierung die geistige Saat des Fundamentalismus?
Versteht mich nicht falsch – mit geht es im Moment nicht um Meinungsstreit und auch nicht darum, Maternus anzugreifen. Es geht mir mehr darum, sensible zu werden, wie schnell man in einen Fundamentalismus hineingeraten kann. Und welche Denkweisen und welche Sprache dazu beiträgt.
Mir scheint, wir müssen immer dann aufpassen, wenn es um „Prinzipien“ geht. Wenn Prinzipien so formuliert werden, dass sie alles rechtfertigen. Dass sie – zur Not: rrrrrrrücksichtslos – durchgesetzt werden müssen.
Mir scheint das auch mit der „Universaität“ von Menschenrechtenten und Meinungsfreiheit durchaus diskutabel. Was meint man eigentlich damit? (Ich meine jetzt nicht mit den Menschenrechten, sondern der Universatlität).
Ist das eine Tatsachenbehauptung? Dann wäre sie offenkundig falsch.
Ist das eine normativer Forderung? So sollte es sein?
Auch im zweiten Fall würde sich aber mehrere Fragen stellen: Ist zur Durchsetzung dieser Norm *jedes* Mittel recht? Auch landet man leicht bei Dogmatismen, bei Totalitarismen. Der Zweck heiligt jedes Mittel usw. usf.
Wenn nein: Wo sind die Grenzen? Welche Mittel sind angemessen, welche nicht?
Wenn ich z.B. sage – was meine Auffassung wäre – die Durchsetzung von „Meinungsfreiheit“ rechtfertigt keine Krieg, da muss es andere Mittel geben, dann schränke ich den Absolutismus und die „Universalität“ für mich ein. Da gibt es also im Zweifel noch höhere Güter …
Ich mache hier mal Schluss – aber über die Worte „Beharren auf Überzeugung“ und „universal“ bin ich schon gestolpert.
@VERTAN: Way over the edge. Alle anderen Kommentare finde ich wirklich gut, insbesondere weil man das Gefühl hat, hier nicht in einem Wald voller Trolle und Selbstdarsteller zu stehen. Da können sich SPON-Forum-Poster mal dreissig Scheiben von abschneiden :-)
@meinereiner: Ich hätte da ein Wort, das in diesen Tagen imo viel zu selten gebraucht und noch seltener mit Inhalt gefüllt wird: Mitgefühl.
Und jezz komm‘ mir bitte keiner mit: ‚Der muss aber zuerst…‘ oder ‚Der hat aber angefangen…‘. Iss doch schließlich kein Kindergarten, Menno …oder doch?
Sorry Leute, aber all die ach so liberalen, toleranten Islam-Versteher versteh ich leider gar nicht.
Auf der einen Seite: Karikaturen. Auf der anderen: brennende Botschaften, getötete Menschen, Hass. Satire, Kritik, sich Lustigmachen, ja auch verletzte religiöse Gefühle muss man aushalten können. Jedenfalls in unserer demokratischen Welt. Die Zeit des Mittelalters, der Hexen und der Scheiterhaufen, die haben wir zum Glück überwunden. Die islamische Welt hingegen scheint in ihrer Entwicklung noch im tiefsten Mittelalter zu stecken. Fatwas, unterdrückte Frauen und gewaltbereiter, religiöser Hass sind da nur die Spitze des Eisberges.
Dass es dabei einen Unterschied zwischen fanatischen Islamisten und gläubigen Moslems gibt, weiss ich. Die von mir geschätzteste Persönlichkeit der Welt (nach meiner Frau), ein Pakistani, ist strenggläubiger Moslem. Aber, und das ist vermutlich der Unterschied: Aftab (so heisst er) hat lange in England gelebt, ist viel um die Welt gereist und hat daher ein umfassendes Weltbild. Meine Vermutung ist, dass die Bevölkerung vieler islamischer Staaten von ihren Regierungen bewusst im Dunkeln gehalten und desinformiert werden. Ein gesundes Feindbild stabilisiert die Macht der Herrscher, lenkt von den Problemen ab und stiftet Identität. Der Schlüssel, dies zu ändern, ist Bildung. Aber Bildung bewirkt genau das Gegenteil: sie führt zu fragmentarischen Meinungen, destabilisiert demnach.
Ich erinnere mich noch dunkel an die Proteste, als „Life of Brian“ rauskam. Aber an brennende Häuser und erschlagene Menschen kann ich mich nicht entsinnen.
Zum Schluss noch Wikipedia: „Der Ausdruck Toleranz bezeichnet die soziale, kulturelle und religiöse Nichtverfolgung von Einzelnen oder Gruppen, deren Glaubens- und Lebensweise vom etablierten religiösen oder gesellschaftlichen System abweichen.“
Ach noch was: Ihr Verschwörungstheoretiker – kommt mal runter.
@ Frank R.
ich wär mir nicht so sicher, dass wir das Mittelalter überwunden haben. Klar, genauso wirds nicht mehr. Aber es gab sicher Zeiten, in denen die islamische Welt „zivilisierter“ war als wir hier. Und das kann sich durch aus auch mal wieder ändern. Guck dir doch an, wie die Leute hier zuhause in Talkshows miteinander umgehen.
Viel zu viele Menschen benehmen sich tatsächlich „wie im Kindergarten“ (danke Iris, das triffts). Nur dass man als Erwachsener dann richtig schlimme Sachen anstellen kann.
Zum Thema Toleranz: Wenn ich jemanden nicht verfolge, weil er anders ist, heißt das aber noch nicht, dass ich ihn anerkenne oder gar verstehe. Toleranz ist das mindeste was man versuchen sollte, aber sie überbrückt nicht die Unterschiede, sondern betont sie u.U. noch.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei George W. Bush bedanken, der uns das alles eingebrockt hat: Oh, Fuck.
Wurde nicht eine „Destabilisierung der Gesamtsituation“ nach dem Angriff auf den Irak vorhergesagt?
Danke auch an alle Journalisten, die brennende Flaggen in alle Welt senden. Guter Beitrag zur Entspannung, Leute!
wo haben die da unten eigentlich dänische fahnen her? kann man die da kaufen? und warum sind dann immer kameras dabei, wenn die was abfackeln?
nichts hinzu zu fügen.
Wobei sich wirklich die Frage stellt, warum die Menschen in den muslimischen Ländern nun demonstrieren, ich glaube sie wissen es teilweise selber nicht. Und dazu kommen gleich mehrere Organisationen ( Hamas etc. ) die diesen Konflikt ihrerseits nutzen und die Menge anheizen.
Die Frage der Pressefreiheit oder eine Frage des Respektes.
Um was geht es? Wir werden sehen.
Danke für den intressanten Blogeintrag und die ganzen Kommentare, ich hatte ne Menge zu lesen, aber so genau was dazu sagen kann ich irgendwie trotzdem nicht. Für mich klingen beide Seiten (sowohl die Pressefreiheit-Verteidiger als auch „die Islamisten“, obwohl es ja nur eine kleine Teilmenge ist, von der man dann Bilder sieht, die evtl noch gestellt sind) durchaus nach Kindergarten, der Begriff fiel hier ja schon.
Ich gebe auch ehrlich zu nicht zu wissen wem ich wo wann da was glauben soll, und kann nur für mich selbst sagen, dass ich von beiden Seiten nicht sonderlich begeistert bin, wobei ich leider von medialen Darstellungen ausgehen muss, da ich ja weder in Dänemark noch in irgendeiner (vielleicht auch nur für die Medien) brennenden Botschaft im nahen Osten anwesend bin. So kann ich auch nur dem Titel dieses ganzen Blogeintrags und der folgenden Diskussion zustimmend sagen:
Ich glaube an gar nichts mehr.
die malen sich die flaggen mit filzstiften aus hilfslieferungen. wunderbar! wer zuviel in die glotze starrt, der könnte meinen diese bunten stoffe sind auschließlich zum verbrennen da. aber wir sind ja alle schlau und glauben desinformation sei nur seitens der regierung möglich, nicht wahr, frank r.?
ich will dem ganzen hier wirklich keinen verschwörerischen schubs verpassen, aber wie du selbst sagst johnny, das ganze scheint ein großer inszenierter scam zu sein.
der zusammenhang zwischen atombomben, öl und dem kampf der kulturen? der iran will am 20. märz seine eigene ölbörse (IOB) eröffnen und diese in euro abrechnen. das gleiche hat saddam auch versucht. was das für den dollar bedeuten würde, kann man sich vorstellen, seit 2004 warnen analysten vor dem doppeldefizit der usa, das sich nur durch die ölabrechnung in dollar tragen lässt. befürchtet wird ein dominoeffekt und wir gehen mit unter.
@ #52 (meinereiner):
Ich war schon dabei, eine bahnbrechende Antwort zu verfassen, da bin ich über diesen Text von Sonia Mikich in der taz gestolpert, der es auch sehr schön ausdrückt:
http://www.taz.de/pt/2006/02/06/a0132.1/text
Es ist ganz einfach: meine Vorstellung von der Universalität der Menschenrechte trachte ich nicht mit Feuer & Schwert der Welt aufzuzwingen, aber sie kann ein Antidot gegen die Wirrheit jener sein, die ebendas andauernd versuchen.
Tja Maternus, sorry, ich find’s einfach nur platt. Denn sooo fehlerlos und rosarot sind ja unsere europäischen Gesellschaften nu‘ auch wieder nich‘, oder? (Massenarbeitslosigkeit, Sozialabbau, Bildungsdefizite, Gen-Patente, Menschenhandel, Zwangsprositution, Fleischskandale, Demontage von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz, Gesinnungstests, multimediale Volksverblödung…) Naja, außer man ist Sonia Mikich, dann hat man wahrscheinlich wenig bis gar keinen Kontakt mehr zu den sozialen Problemfeldern, sondern schwebt quasi über den Dingen in der medialen Wunderweltblase ;o).
„Wie fragil, wie oberflächlich müssen die religiösen Werte von Muslimen sein, wenn Karikaturen des Propheten in einer unbekannten Zeitung eines kleinen europäischen Staates einen Sturm auslösen und eine Handvoll organisierter Hetzer weltweit Abertausende auf die Straße scheuchen können.“
Gegenfrage: Wie oberflächlich ist eigentlich inzwischen unser Verhältnis zu elementaren Menschenrechten – wie z.B. das Recht auf Leben, Würde und körperliche Unversehrheit – dass wir bereit sind, ‚im Namen der Pressefreiheit‘ für ein paar Spottbildchen, die doch wohl bisher keiner von uns schmerzlich vermisst hat, den organisierten Hetzern bewusst ihre Munition zuzuspielen und sogar Kriege in Kauf zu nehmen?
Rike (#56), mag sein, dass es Zeiten gab, in denen die islamische Welt zivilisierter war. Ganz sicher sogar. Aber heute? Ich würde sagen, heute nicht. Auch wenn das stark generalisierend ist und es sicher auch Gegenbeispiele gibt. Zu den Talkshows: die hauen sich wenigstens nur verbal die Köpfe ein.
Ausserdem: ich mag Unterschiede, liebe sie sogar, möchte gar nicht ohne sie leben.
pepe (#62): hab ich das behauptet?
hilflosigkeit schön und gut als anfangsgefühl. aber ich finde es ist an der zeit stellung zu beziehen. und dabei ist es durchaus möglich gleichzeitig gegen islamisten und neocons zu sein so lange man sich nicht deren „bist du nicht für uns so bist du gegen uns“-doktrin unterwirft. den schwarzen peter hat mE aber nicht irgendein jütländisches käseblatt sondern regierungen aus so intoleranten und unterdrückerischen ländern wie saudi-arabien, syrien oder sonstigen gegenden. dort wird doch jetzt die aufgestachelte wut der bevölkerung schön in die richtigen bahnen kanalisiert und die eigene position gestärkt. ich las, nach saudi-arabien darf man keine bibel einführen stört ja auch keinen im westen gross, oder? es geht doch auch um die frage welche reaktionen angemessen sind. fahnenverbrennen und botschaften-stürmen gehören nicht dazu. ich bin beileibe nicht gläubig oder in irgendeiner weise rechts. ganz im gegenteil, aber dieses appeasement und geheuchelte verständnis vieler linker kann ich moment ebenso wenig verstehen, wie die „kauft dänisch“-aufrufe der neocon-idioten und islam-hasser. die wahrheit ist wohl doch ein wenig differenzierter.
„dort wird doch jetzt die aufgestachelte wut der bevölkerung schön in die richtigen bahnen kanalisiert und die eigene position gestärkt.“
ebenso wie hier.
@ Iris: Habe ich das behauptet? Warum wohl schrieb ich nur von der Wirrheit der absoluten Dogmatiker, aber ohne geographische Einengung? Doch nur, weil ich um deren Vorhandensein auch in der westlichen Welt weiß.
Aber dein mißlugener Versuch, die Verantwortung für die Vorgänge letztlich beim Westen zu sehen, ist in der Tat platt. Zugespitzt gefragt: Müssen wir jetzt jeden Presseartikel und jede Karikatur vor Drucklegung vom zuständigen Großayatollah absegnen lassen?
Die Verantwortung für diese Gewaltausbrüche der letzten Tage liegt überhaupt nicht bei uns, sondern bei jedem einzelnen, der sich daran beteiligt. Und natürlich ganz besonders bei denen, die dazu aufgerufen (um nicht zu sagen „aufgehetzt“) haben. Die drei zusätzlich ausgewählten Karikaturen und die bewusst verzerrend zusammengestellte Broschüre der islamistischen Vertreter aus Dänemark haben eine Lawine ausgelöst. Die ursprünglichen Karikaturen hätten das nie bewirken können. Trotzdem bleibe ich dabei: Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Menschen, ob er mit einem Mob mitläuft, um zu brandschatzen, oder ob er friedlich seine Meinung äußert.
Allerdings ist genauso auf die andere Seite zu blicken. Die oben angesprochenen Rechtspopulisten kochen nun munter ein rassistisches, demagogisch gewürztes Süppchen. Nicht nur in Dänemark …
„Aber dein mißlugener Versuch, die Verantwortung für die Vorgänge letztlich beim Westen zu sehen, ist in der Tat platt.“
Du verstehst nicht, warum es mir geht. Ich habe nicht das geringste Interesse daran, einen Schuldigen zu suchen und ihn am nächsten Baum aufzuknüpfen (erstens bringt das keinen irgendwie weiter und zweitens wäre ich dann auch nicht besser als die Extremisten der anderen Seite), sondern mir geht’s in erster Linie darum, zu überlegen, wie man diese katastrophale Entwicklung aufhalten könnte. Und da liegt’s ja wohl nahe, erst mal die Optionen der eigenen Seite ins Auge zu fassen, oder?
„Müssen wir jetzt jeden Presseartikel und jede Karikatur vor Drucklegung vom zuständigen Großayatollah absegnen lassen?“
Das klingt mir doch wieder sehr nach „die oder wir“.
Manchmal sieht man auch zu viel Verschwoerung.
I
Ooops, Unterbrechnung.
Ich find’s unglaublich, dass da gehetzt wird und ueberall Leute ausflippen um „Ihre“ Religion zu verteidigen, die ja ansonsten angelich die friedlichste ueberhaupt auf Erden ist.
Ich find’s unglaublich, dass bei diesen Menschen ein paar Bilder nicht ins Konzept passen und es fuer sie voellig in Ordnung ist mit Gewalt zu reagieren. Die Extremisten im Islam dominieren eindeutig in den letzten Jahren das Bild, was die Welt von dieser Religion hat.
Vielleicht faellt dem einem oder anderen noch auf, dass das weniger zu Ihrem Vorteil ist.
Der letzte Kommentar! ;)
Auch ueberaus interessant ist, dass alle Kritik Rechtspopulismus ist. Wahrscheinlich bin ich jetzt auch ein Nazi. Ein halb-arabischer Nazi, moechte ich anmerken. :)
@till: dominieren das Bild, richtig. Und wenn diese Seite kein Fake ist, fällt durchaus Leuten auf, dass das nicht zwingend zu irgendwessen Vorteil ist:
http://www.sorrynorwaydenmark.com
@Till Ramone: Es sollte Dir erstens aufgefallen sein, dass ich den Rechtspopulismus nicht mit dem Wort „Kritik“ geadelt habe. Und Du solltest zweitens bemerkt haben, dass ich die Gewaltausbrüche selbst kritisiert habe. Der Unterschied zum Populismus (jeder Coleur) besteht darin, dass ein Populist natürlich per se nicht differenzieren und abwägen kann. Denn das würde seinen Prinzipien widersprechen …
mohammed der prophet sagte: „selig sind die gläubigen, die […]dem gerede kein gehör schenken…“
@diaet: Das ist eine tolle Aktion, nur halte ich die fuer aehnlich sinnvoll wie diese „Sorry, dass Bush noch Praesident ist“-Aktionen nach der Wahl in den USA. Verlinken kann man es ja trotzdem. :)
@stefanolix: Ja, schon klar. Fakt ist auch, dass wir uns selbstbeschneiden, wenn es um andere Kulturen und Religionen geht. Darauf wollte ich (etwas) ueberspitzt hinaus.
Verantwortung fuer ihr eigenes Handeln kannst Du vielen Menschen aufzwingen, aber die Realitaet sieht so: Wir sind alle schwach und lassen uns leicht beeinflussen. Der eine mehr, der andere weniger.
M.E. gebe ich schon dann einen Teil der persoenlichen Verantwortung ab, wenn ich mich auf eine sogenannte Glaubensreligion (mit hoeherem „Wesen“) einlasse oder an so etwas wie Schicksal und Berufung glaube. Allerdings fuehrt die Diskussion jetzt zu weit.
Ich zwinge den Menschen doch keine Verantwortung auf. Sie haben einfach die Verantwortung für sich selbst und ihr Handeln ist zumindest teilweise kriminell. Eine ganz andere Art von Verantwortung haben wiederum die Ideologen, Hassprediger (und ähnliche Leute).
Gegenüber den vernünftigen Vertretern anderer Religionen muss ich mich übrigens weder in Worten noch in Taten selbst beschränken. Ich empfinde das nicht als Beschränkung, mit ihnen respektvoll umzugehen. Das Problem sind auf allen Seiten die Leute, die Hass predigen und verbreiten. Und da hört nicht nur der Respekt auf: gegen die muss mit allen rechtsstaatlichen Methoden vorgegangen werden …
weiters fällt mir auf, dass in dieser debatte die vertreter des westens ständig versuchen reaktionär eine „kultur der ehre“ zu adaptieren und das nur um einen zwang zur gegeneskalation zu entwickeln und um die wahnsinns feststellung zu machen: ich wurde auch schon mal beleidigt. rofl.
Diese Lagerbildung ekelt mich an: ,,wir“ und ,,uns“ gegen ,,die“
Religion, die nicht mehr Lebenshilfe ist, sondern Vorwand einem anderen aufs Maul zu hauen.
Was waren noch gleich die ersten Opfer eines Krieges?
Und wer sind die Leittragende? Alle die sich nicht wehren können. Die Menschen, am Ende werden die Kollateralschäden wieder alles andere überragen. Die Leute werden sich fragen, wieso sie sich bei so einem Wahnsinn haben einspannen lassen.
Naja, ich weiß nicht, aber andererseits muss man ja auch beachten – obwohl – es ist vielleicht gar nicht so – und dennoch ist es ja irgendwie, trotzdem man auch die anderen bzw. man selbst, nichts desto trotz oder auch nicht…
Sorry, Leute. Wir haben einen ganz klaren Konflikt. Entweder bezieht man zu diesem auch Stellung oder man lässt es bleiben. Dieses indifferent-schwammige Gerede, aus dem der Artikel und die Kommentare zu einem Großteil besteht, bringt gar nichts. Im Gegenteil: So lange sich die Intelligenz nicht klar äußert, überlässt sie das Feld denjenigen, die ihr braunes Süppchen kochen wollen und sich deshalb klar positionieren.
„Freiheit ist immer die Freiheit des anderen“, sagte Rosa Luxemburg einst. Das kann man in die eine oder in die andere Richtung deuten. Allerdings – und das ist mir in den letzten Tagen bei meinen Streifzügen durch Klein-Bloggersdorf extrem aufgefallen – lassen wir uns bereits jetzt in unserer Freiheit gewaltig einschränken. Wie sonst ist zu erklären, dass die deutschen Blogs – ansonsten Lästermäuler ohne Gleichen – sich vornehm bedeckt halten. Frei nach dem Motto: Bloß nichts schreiben was irgendwie missverstanden werden könnte, sonst steht morgen die Hamas vor der Tür und steckt das Haus an.
Haben wir diese durchaus reale Angst auch, wenn wir alle gemeinsam (berechtigt, wohlgemerkt!) auf George W. Bush einschlagen? Hat irgendjemand der zigtausend „Klowand-Affäre-Kommentierer“ Angst davor gehabt, dass ihm Jung von Matt hintenrum die berufliche Karriere versaut? Johnny: Hattest du während der Hochzeit der Jamba-Diskussion davor Angst, dass die dir irgendein angeheuerter Schlägertrupp die Beine bricht?
Wie kann man Verständnis für Leute aufbringen, die seit mittlerweile einer Woche randalieren, bomben, bedrohen, morden, brandschatzen? Natürlich wurden religiöse Gefühle verletzt, natürlich hätte das nicht sein müssen. Aber diese Verletzung der religiösen Gefühle fand im September (!) statt und wäre nie so hochgekocht worden, wenn nicht eine Delegation des dänischen Moslem-Zentralrats zwei Monaten lang auf Road-Show durch den Nahen Osten gezogen wäre auf der Suche nach jemanden, der den Ball endlich aufnimmt. Wenn also überhaupt jemand die Verantwortung für das trägt, was gerade passiert, dann der Zentralrat des Muslime in Dänemark. Ansonsten wären die Karrikaturen eine klitzekleine Randnotiz aus der Provinz geblieben.
Ich habe großes Verständnis dafür, dass die Muslime sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass ich nun mein eigenes Leben auf die Gefühle der Moselms ausrichten soll. Und wir sind derzeit auf dem besten Weg dahin. „Freiheit ist immer die Freiheit des anderen“ – wenn ich mich daran halte, erwarte ich, dass sich auch andere daran halten. Basta! Denn nicht immer ist der „böse Westen“ an allem Schuld, auch wenn es Herr Ströbele gerne so darstellt.
Wer auch Verständnis für das aufbringt und es gar rechtfertigt, was gerade im Nahen Osten passiert, sollte sich die Frage stellen, ob er die Inquisition, die Hexenverbrennungen, die Progrome, die Völkermorde, die Ausrottungskriege gegen die amerikanischen Indianer, die Sklaverei, den Kolonialismus, die Apartheit etc. auch damt rechtfertigen kann, dass tiefe (religiöse) Gefühle im Spiel waren.
Im übrigen – und damit komme ich zum Schluss – hätten die Karrikaturen durchaus auch der Anlass einer aufgeklärten Diskussion innerhalb des Islams sein können, ob es denn wirklich sein muss, dass selbst nach den grausamsten Attentaten von den geistlichen Führern ständig nur eine halbgare Pseudo-Verurteilung gegen die Attentäter hervorgebracht werden. Es ist die Aufgabe des Islam selbst, die eigene Religion davor zu bewahren, dass sie von den Attentätern als Rechtfertigung für ihre Taten herangezogen wird. Doch anstatt dass die Karrikaturen der Auslöser für eine kritische Diskussion innerhalb des Islam wurden, hat man sie direkt zu einem weiteren Anlass des „Imperialismus-Bashing“ gemacht.
Nur mal zur Erinnerung: Nicht die Karrikaturisten haben den Islam in Verbindung mit dem Terrorismus gebracht, sondern die ungezählten Selbstmordattentäter höchstselbst. Bilderverbot hin oder her.
„Hattest du während der Hochzeit der Jamba-Diskussion davor Angst, dass die dir irgendein angeheuerter Schlägertrupp die Beine bricht?“
Hatte ich, ein paar Tage lang, als es eskalierte. Nur ein bisschen, aber ich war schon besorgt.
Es geht nicht um Verständnis für Gewalt oder die generelle Eskalation, überhaupt nicht. Es geht um die Problematik, wie schwierig es ist die Situation zu berurteilen, da wir das immer nur mit unseren Mitteln und Werten und Weltanschauungen tun können, diese gelten aber nur hier. Du erwartest ein bestimmtes Verhalten (gegenseitiges Respektieren der Freiheit). Ich wünsche mir das natürlich auch, aber es zu erwarten ist einfach noch nicht möglich. Das muss ich nicht gut finden, aber das ist ein Fakt. Überspitzt gesagt wäre es das Gleiche, wenn ich erwarten würde, dass alle Welt deutsch sprechen kann, da ich es doch auch kann. Das, was du erwartest, sind für uns normale Grundregeln des Miteinanders und der Kommunikation. Aber für andere gelten andere Regeln. Du kannst mir glauben, dass mir die hier geltenden Regeln auch lieber sind, aber wie lange behrrschen wir diese Regeln denn? Ich kann nebenbei bemerkt mit keiner Religion etwas anfangen, ich glaube an keinen Gott.
Ich habe kein Problem damit, klar Stellung gegen Kultur- und Religionskriege, gegen Gewalt, gegen eskalierenden, pöbelnden Mob und deren Anheizer und auch gegen westliche Hetze zu beziehen, aber ich habe im Gegensatz zu dir große Probleme damit, den Schuldigen so klar zu erkennen und zu nennen, meiner Meinung nach ist das ein höchst komplexes Geflecht aus Interessen auf allen Seiten.
Ich bewundere immer wieder, welche Welt-, Kultur- und Religionskenntnis viele Leute scheinbar haben, das meine ich nicht ironisch. Ich habe diese Kenntnisse nicht und erlaube mir daher kein so eindeutiges Urteil wie du.
@ johnny
| ich glaube an keinen Gott
christen, juden und moslems glauben aber an gott. alle drei glauben an den gleichen gott… und deshalb wundere ich mich, wieso gerade diese drei religionen sich immer wieder bekriegen…
@problematik-blogger
na, weil auch Gläubige den klassischen menschlichen Fehlern erliegen.
– Macht haben zu wollen;
– meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben etc.
Und all ihre Überzeugungen sind dann natürlich viel viel wichtiger als der einfache Grundsatz: tu dem anderen nicht weh. da wird dann halt zum Holzhammer gegriffen um „Weisheit“ zu verbreiten.
Es gibt immer wieder Leute, die mit innerer Überzeugung Frieden und Liebe vertreten. Die kriegen dann entweder eins auf den Deckel, oder die lieben Jünger benutzen die Lehre bzw. den Ruf ihrer Lehrer, um damit Macht zu gewinnen und damit ist wieder alles beim alten.
@ Johnny: Schuldig ist meiner Meinung nach jeder, der für Gewalt ist, jeder der Gewalt in irgendeiner Form anwendet. Grenzen muss man setzen und aussprechen, wenn man sich verletzt, beleidigt, bedroht oder eingeschränkt fühlt. Aber nie, nie , nie mit Gewalt. Auch nicht mit psychischer.
Das sehen leider viel zu viele anders.
(Aber ich gehöre ja auch zu den „Naivlingen“, die nicht mal Filme angucken können ohne mitzuleiden.
„ist doch nur ein Film“ hat bei mir noch nie funktioniert.)
@ Johnny
> Ich kann nebenbei bemerkt mit keiner Religion etwas
> anfangen, ich glaube an keinen Gott.
Und genau in diesem Moment hast du etwas getan, das eine Fatwa im Nahen Osten auslösen könnte, so sich denn jemand findet, der nur lange genug durch die Region pilgert und deine Meinung – immerhin im bekanntesten deutschsprachigen Blog geäußert – ein wenig überspitzt Publik macht. Denn das Leugnen der Existenz Allahs ist eine beleidigende Verletzung der religiösen Gefühle. Woher nimmst du das Recht, Millionen Muslime derart rüde zu verunglimpfen?
Siehste.
problematik, das ist doch ein bischen naiv, glaubst du nicht? Schau dir die Geschichte doch an. Alle drei Religionen haben noch nie an den selben Gott geglaubt. Niemals! Nicht mal Katholiken und Protestanten glauben an den gleichen Gott. Nicht mal zwei Katolikan glauben an den gleichen Gott. Jeder hat seinen ganz eigenen Gott und den verteigigt er eifersüchtig gegen alle anderen. „Der gleiche Gott“: genau das ist die Illusion, die uns hier erst hingeführt hat.
Und Jonny, auch wenn du das nicht als Gott bezeichnest, woran du glaubst. Auch du glaubst. Aber du hast Recht, dass man auch diesen Glauben nicht unversalisieren kann. Ganz genausowenig wie jeden anderen.
Die einzige Lösung für das ganze Debakel ist endlich einzusehen, dass wir alle glauben und dass es nicht mal zwei Menschen auf dieser ganzen großen Welt gibt, die an das selbe glauben.
Ich glaube, dann wär endlich Ruhe im Karton!
Matthias, ich verstoße mit Nichtglauben auch gegen die Gefühle vieler Christen, die mich zwar größtenteils heutzutage nicht mehr dafür hinrichten würden, das wohl aber in der Vergangenheit mit anderen Nichtgläubigen getan haben. Was ich genauso wenig in Schutz nehme wie anderen Religionsfanatismus.
Aber was wäre also deiner Meinung nach zu tun, damit solche Glaubenskriege irgendwann mal erledigt sind? Du bist dir bei der Schuldfrage sicher, was hältst du für die nun angebrachten Maßnahmen und Konsequenzen?
@Johnny: Wenn sich etwas „falsch“ anfuehlt, oder das Bauchgefuehl sagt, „Achtung!“. Dann ist es meistens auch so. Da muss man nicht Experte fuer Religion XYZ sein. Da tut einfach der gesunde Menschenverstand gut.
Zitat Steinbergrecherche http://www.steinbergrecherche.com/islamophobie.htm
„Feuilleton-Chef Flemming Rose, bei der jütländischen Jyllands-Posten verantwortlich für die Mohammed-Karikaturen, ist offenbar ein alter Bekannter von Samuel Huntington. Harvard-Professor Huntington sah 1996 Feindschaft und Krieg zwischen Islam und Christentum, chinesisch- und und anderssprachigen Völkern heraufziehen, eine Prophezeihung mit Selbsterfüllungspotenzial – und Nachhilfebedarf.“
Weiter wird darin auf den Herald Tribune verwiesen – Zitat:
„The newspapers‘ action fed into a sharpening debate here over freedom of expression, human rights and what one Danish editor, Flemming Rose, called a „clash of civilizations“ between secular Western democracies and Islamic societies.“ http://tinyurl.com/8z6lz
Ich glaube nicht an Zufälle. Wenn es auch nicht generalstabsmäßig geplant ist, so kommen beim Bilderstreit doch einfach unheilvolle Dinge zusammen. Die Mischung machts.
[…] aber ich habe im Gegensatz zu dir große Probleme damit, den Schuldigen so klar zu erkennen und zu nennen, meiner Meinung nach ist das ein höchst komplexes Geflecht aus Interessen auf allen Seiten. […]
und da liegt genau der punkt. wer kann denn schon sagen, wieviel des ganzen konflikts durch die medien aufgeputscht wird, und wieviel davon tatsächlich existent ist? natürlich bezieht man stellung, wie johnny in #87 schreibt. die unsicherheit, ob die tatsachen, zu denen man stellung bezieht, auch so sind wie sie in den medien großflächig dargestellt werden, bleibt trotzdem. medien bilden meinungen, und auch wenn sich die deutsche presse eine objektivität auf die fahne schreibt, bleibt die berichterstattung subjektiv. daher ist es vollkommen berechtigt, sich ab und an – vor allem bei einer angelegenheit von der tragweite wie die besprochene – mal fragt, was denn hinter all den bildern & artikeln so steht.
Nanu?
http://www.freiheitsfabrik.de/?p=599
Die Bush-Gang findet die Karikaturen auch scheiße? Paßt irgtendwie nicht zusammen…
Dass das noch niemand mit dem allgemeinen sich-einschiessen auf den iran zusammengelesen hat, diese allgemeine mobilmachung auf beiden seiten, wundert mich eigentlich. Spätestens, wenn im Sicherheitsrat Resolutionen gegen deren Atomwaffenprogramm gefasst werden & die Bellizisten hier sich argumentativ dahinter versammeln, wird das jemand aber elegant zusammenbringen. Nieder mit den Eskalatoren auf beiden Seiten – da fehlt einem ja gradezu der gute, alte, heute hier um die ecke versenkte bruder johannes, oder bin ich ein konfliktscheues waschweib?
Was ich immer noch nicht verstehe ist, daß – jedenfalls nach den bekannten Medienberichten, und andere Quellen hat man halt nicht/kaum – Ahmadinedschad exakt, punktgenau so agiert, wie im Westen von ihm erwartet wird. Er könnte jede Eskalation ersticken oder zumindest verzögern, indem er nur die Klappe nicht so weit aufreißt.
Na wenn sich sonst keine traut… dann mach ich eben die 100 ;-)
chiapas06. Wieso? Bei Kim Jong Il, der auch immer den Lauten gemacht hat, hat’s doch auch gefunzt … bzw. bei Saddam, der immer beteuert hat: „isch abe ga gaine atomwaffe“ hat’s eben NICHT gefunzt.
@ Johnny in 92
Natürlich verletzt du mit deiner Leugnung der Existenz eines höheren Wesens (= „Nichtglauben“ überspitzt ausgedrückt) auch die Gefühle zahlreicher Christen, Juden, Hindus, Buddhisten, Naturreligionen, Star-Trek-Fans etc. Was ich mit meinem kleinen, fiesen Einwurf sagen wollte ist, dass wir uns es nicht zu einfach machen sollten und sagen: Die dänische Zeitung ist schuld, denn sie hat die religiösen Gefühle anderer Menschen verletzt und somit ist der Westen schuld, denn er beachtet die Regeln des Islam nicht. Wo die Verletzung religiöser Gefühle beginnt und wie man auf diese zu reagieren hat, entscheidet paradoxer Weise letztendlich immer derjenige, der verletzt wird. Ist halt nunmal so ’ne Sache mit Gefühlen generell…
Du forderst einen Lösungsvorschlag. Ich säße nicht Nachmittags an einem Rechner, wenn ich das Allheilmittel für die Welt in meiner Hosentasche trüge. Ich versuche es trotzdem.
Die Frage ist: Was wollen wir? Uns auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen und bloß niemanden Anlass geben, sich gekränkt zu fühlen? Dann aber Vorsicht, denn bereits der Art unseres westlich-schlurfenden Ganges könnte die etischen Gefühle der stolzen Massai beleidigen und wer weiß: Vielleicht haben die eines Tages davon den Kaffee auf und fallen in westliche Botschaften ein. Ein abwegiges Beispiel? Nein! Bis vor zehn Tagen hätte keiner von uns gedacht, was so ein paar Kritzeleien für Auswirkungen haben können.
Wollen wir auf der anderen Seite unsere Werte überhöhen und sie anderen Kulturen aufzwängen? Eine schreckliche, geradezu perfide Vorstellung! Letztendlich wollen wir, dass ein Dialog zwischen den Kulturen möglich ist. Dialog ist aber (leider) immer nur auf Augenhöhe möglich.
Und genau dabei fällt mir eines auf: Ich habe mich in den letzten Tagen auch mit Moslems über den „Bilderstreit“ unterhalten. Moslems aus meinem Bekanntenkreis, der sich aus (Ex-)Studenten zusammensetzt. Und was höre ich von denen? „Matthias, das war wirklich nicht schön von dieser Zeitung. Das hat uns Moslems wirklich verletzt und sollte nicht noch einmal vorkommen.“ Merkürdiger Weise hat aber keiner meiner Bekannten eine dänische Fahne angezündet, ist darauf herumgetrampelt, hat das Rathaus gestürmt und Steine auf Kirchen geworfen. Und warum nicht? Sie sind gebildet!
Bildung ist der Schlüssel. Um auf Augenhöhe diskutieren zu können bedarf es einer gewissen Form von Bildung. Wie kann ich es mir anmaßen von jemandem Diskussionskultur erwarten zu können, dessen alltägliche Probleme so unglaublich weit von meinen entfernt sind. Der seit seinem achten Lebensjahr 14 Stunden am Tag arbeitet um seinen Teil zur Ernährung der Familie beizutragen. Der gelernt hat, dass Gott in den Wolken sitzt und jeden kleinen Fehler sofort per Blitzeinschlag oder Krankheit bestraft? Der abgrundtief davon überzeugt ist, dass ihn jetzt gleich eben dieser Blitz treffen wird, wenn er nicht sofort etwas handfestes gegen die Gottlosen unternimmt?
Was macht denn jede Diktatur? Sie hält das Volk dumm, ersetzt Bildung durch Ideologie. Was für ein Klientel sitzt denn bei uns in den Talkshows und geifert sich zum Thema „Du Sau hast meine Oma geschwängert“ an? Und was für Leute patroullieren in Texas bis an die Zähne bewaffnet an der mexikanischen Grenze, immer in der Hoffnung, einen illegal grenzüberschreitenden Latino auf frischer Tat zu ertappen und – mit etwas Glück – abknallen zu können? Humanisten sind es jedenfalls nicht.
Man muss kein abgeschlossenes Philosphiestudium haben, um diskutieren zu können. Aber man sollte zumindest schreiben können und den Aufbau der Welt (eine Kugel, keine Scheibe) verstanden haben. Und so bitter das klingt: Viele tausende der Leute (nicht alle – man darf die Gruppendynamik niemals unterschätzen), die gerade dänische Botschaften stürmen, können noch nicht einmal das, weil sie über Jahrzehnte hinweg dumm gehalten wurden. Und ihre Eltern, und deren Eltern etc. pp.
Es sollte deshalb das oberste Anliegen sämtlicher westlicher Regierungen sein, ihre Pendants in den „Krisenstaaten“ dazu zu ermuntern, Bildung zuzulassen und zu fördern. Zur Not auch mit sanftem Druck. Dann gibt es eben das neue von der EU gesponsorte Wasserwerk und die von der „Strabag“ gebaute Autobahn irgendwo im Wüstenstaat nur dann, wenn gleichzeitig die Dorfschulen aufgestockt werden. Die Entwicklungshilfe-Diplomatie birgt gerade in diesem Bereich so viele Chancen, die leider zu oft ungenutzt bleiben.
Das alles sollte natürlich nicht mit dem Ziel geschehen, die Bevölkerung zu verwestlichen. Aber man sollte ihnen helfen, ihre eigene Identität und Kultur zu verstehen. Denn auch der Koran sagt sicherlich nicht „Zündet Botschaften an und verbrennt Flaggen“. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das auch alle Demonstranten im Nahen Osten wissen.
Das wäre mein kleiner Lösungsansatz für die große Problematik. Sicherlich auch mit viel Für und Wider aber in meinen Augen sinnvoller als zu sagen „Ich weiß es auch nicht – wahrscheinlich sind wir im Westen an allem Schuld.“ Und auf jeden Fall besser als uns jetzt in Schuld zu wälzen und zukünftig unser Leben nach den Regeln anderer Kulturen zu gestalten.
Im übrigen finde ich es gut, dass Johnny sein Blog für dieses Thema geöffnet hat. Danke – das war sehr wichtig! Ich halte jetzt auch meine Finger still und beende meine maßlose Posterei in diesem Thread. Aber auch hier sieht man: Der typische Spreeblick-Leser besitzt ausreichend Bildung um zu diskutieren und muss sich deshalb nicht gegenseitig anonym anbölken oder gar bedrohen.
Allerdings weiß ich nicht, ob ich diesen Thread nicht gleich ausdrucke, anzünde und wild darauf herumhüpfe… :)
@ matthias
danke für dieses wundervolle ende deines posts. bei allem ernst der lage nicht den humor verlieren.
LET’S HÜPF!!!!
Entschuldigt, wenn ich gleich meine Blogeinträge poste, aber die Kommentarreihe ist schon ewig lang und ich will mich kurz fassen.
http://www.myblog.de/tragophil/art/2815516
http://www.myblog.de/tragophil/art/2850454
http://www.myblog.de/tragophil/art/2847299
http://www.myblog.de/tragophil/art/2843146
Kurzgefasst glaube ich, dass Press- und Meinungsfreiheit wichtig ist. Aber ich sehe keine Notwendigkeit auf diesen zu bestehen, nur um unbedingt das Recht zu haben, verletzende Karikaturen zu veröffentlichen, ohne dass es für diese einen tatsächlichen Anlass gäbe.
Desweiteren braucen wir eine andere Sicht vom „anderen“. Es ist leicht einem Feind so gegenüberzutreten, einem Freund erspart man solche Karikaturen. An den Kampf der Kulturen glaube ich nicht – wohl aber an die Notwendigkeit globaler Lösungen für globale Probleme. Ein Teil davon sind die Medien. – Und ich mache mir Sorgen über die „Funktion“ der ganzen Aktion. – Danke Johnny. Ich dachte schon, ich steh allein mit meiner Meinung.
Danke! Eine weitere Stimme der Vernunft.
Ich vermiss bei der gesamten Debatte den Hinweis auf die hinter den Karrikaturen stehende „Arroganz des Westens“ … ich denke hinter der Wut steckt unendlich mehr als nur verletze religiöse Gefühle. Es ist wohl vor allem das Gefühl der Westen setz inzwischen Islam & Terrorismus gleich.
Warum beschäftigen sich die hiesigen Kommentatoren so engstirnig mit der ewig wiedergekauten Frage was Satire bzw. die Presse darf, anstatt zu schauen was solche heftigen Reaktionen auslöst? Macht man es sich nicht etwas einfach, den Muslim als durchgeknallten „Wilden“ zu stigmatisieren?
Das auf beiden Seiten der Konflikt instrumentalisiert wird steht ausser Frage; aber dennoch sind diese „extremen“ Auswüchse IMHO nur Ausdruck weit verbreiteter Vorurteile…
[vielleicht/wahrscheinlich hab ich mich grade deftigst in meiner eigenen Ratlosigkeit verstrickt.]
Jede Provokation braucht ihr Gegenpart. Jemand wollte provozieren und jemand ließ sich provozieren. Was habe ich damit zu tun?
Matthias (101, was für eine gute Idee mit den Nummern, leider nicht meine…), danke für die Mühe, ich weiß, wie lange es dauert, seine Gedanken in Worte zu fassen. Großartiges Posting und es fühlt sich gut an, sich dann doch einig zu sein. Schätze, dir haben meine Worte erst nicht gereicht und mir deine nicht. Jetzt klappt’s.
Die Schuld sehe ich selbstverständlich keineswegs nur bei uns im Westen (sondern bei Agitatoren gleich welcher Seite), aber, um nochmal den Artikel oben weiter zu erklären, eben auch nicht nur im Osten und die Berichterstattung der ersten Tage, auf die mein Posting eine Reaktion ist, war schon sehr klar und einseitig. Inzwischen hat sich das etwas gebessert, siehe auch die vielen hier geposteten Links.
Bildung ist der Schlüssel, wie so oft, schließlich ja auch im Bereich der eigenen, inländischen Probleme. Und das wird dauern. Solange braucht der, sagen wir mal, verbaldiskursgeübtere Kulturkreis (tippe ich achtlos und denke danach an zwei Irak-Kriege…) wohl eine Menge Geduld und wird ebenfalls weiter lernen müssen, denn die Kulturen und Gesellschaften werden immer mehr vermischte sein (ich lebe in Kreuzberg, hier gibt’s mehr Muslime als Christen und im Grunde wollen alle das Gleiche: Ihre Ruhe, einen anständigen Job und was Denkfreies im Fernsehen). Und er muss an der einen oder anderen Stelle vielleicht auch mal – in Maßen und ohne Grundsätzliches komplett in Frage zu stellen – einen Schritt zurücktreten können, wenn es die Sache weiterbringt und Opfer verhindern kann. Wahre Größe zeigt sich doch auch in dieser Fähigkeit.
Die Mühe, die du dir machst, eben nicht zu denken „Was für ein Idiot, der Johnny“, sondern weiter zu reden, zu erklären, auch mal genervt seufzend von vorne zu beginnen, einen neuen Ansatz zu wählen, zu pieksen – genau die Mühe muss man sich eben im Großen jetzt auch machen (vielleicht sollte man das Pieksen in dem Fall weglassen…). Denn „wir“ haben das gelernt (und dennoch geht es oft genug auch hier schief).
Aber (war klar, dass da noch was kommt, oder?), und dieses Scheißgefühl werde ich einfach immer noch nicht los, wir können uns alle noch so sehr den Kopf zermartern und Lösungsansätze finden… wir sind ja nicht schlauer als Menschen, die direkt und jeden Tag mit solchen Problemen zu tun haben (ich meine durchaus Politiker). Ich fürchte, wir sind naiv. Ich glaube, es werden Menschen instrumentalisiert für etwas, das wir in unsere Überlegungen gar nicht einfließen lassen können und wollen. Ich weiß nicht, ob es diesmal Öl, Gas, Gold, Uran oder rosafarbene Unterhosen sind (und man muss nicht gleich „Verschwörung!“ schreien), aber es wird um sehr viel Geld gehen. Wäre komisch, wenn es nicht so wäre.
Meine Fresse, ich tippe aber auch immer zu viel.
Eins steht fest:
Egal wie man die Angelegenheit mit der Karrikatur sieht; Die provokative Darstellung ist eine fundamentale Beleidigung des Islam!
Frage wem nützt es? Antwort: Keinem! Also was soll das Ganze?
Ich kenne die Dänen und weiss auch, dass sie ein lockeres Mundwerk haben und sich von Keinem etwas verbieten lassen. Die religiösen Gefühle von Menschen zu verletzen ist nicht statthaft oder einfach gesagt BLÖD!
Und das schlimmste, dass die Regierung sagt: „Die Presse ist eigen-
verantwortlich“. Ja gut! Aber wozu ist dann eine Regierung da, die der Presse keine Grenzen setzen, wenn es um die Gefühle religiöser Menschen geht? –
Es gibt Werte die es zu schützen gilt.
Jeden Tag ein Stück weniger von unserer Identität – von unseren Rechten, der Freiheit die wir genießen.
Lasst die wehrhafte Demokratie leben und keine Einschränkungen hinnehmen. Bis hierher und nicht weiter. Kein Stück.
Freiheit einzuschränken hat nichts mehr mit Toleranz zu tun!
Wohl gesprochen Herr Haeusler, ich verweise in dem Zusammenhang gerne auf dasoelbergfest.de – Wir haben hier eine ähnliche Mischung wie in Kreuzberg, nur einmaliger ;)
ich möchte mal kurz anmerken, dass es hier um eine veröffentlichung in einer *zeitung* geht, und nicht etwa um eine regierungserklärung. ganz egal, wie kränkend, erniedrigend, meinetwegend auch rassistisch motiviert diese veröffentlichung gewesen sein mag: es war eine einzelne, freie stimme.
die reaktionen richten sich jedoch pauschal gegen die länder, in denen die veröffentlichungen stattfinden/-fanden, bzw. gegen deren bevölkerung. wie unverhältnismäßig kann eine sache eigentlich sein?
in dem zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass offenbar ein paar bildchen in einigen teilen der welt mehr emotionen auslösen als 3.000 tote börsenmakler und/oder die ankündigung, einen ungeliebten staat „von der landkarte zu entfernen“. auch hier: wo ist die verhältnismäßigkeit? und nein, es geht nicht um das, was „die“ möglicherweise darin sehen, sondern immer und ausschließlich um *unsere* sicht.
jeder, der sich aus der heimeligen deutschen sphäre heraus auch nur ansatzweise verständnisvoll gegenüber dem äußert, was gerade als „reaktionen auf eine tiefe kränkung“ abläuft, sollte sich auch mal in erinnerung rufen, dass er dieses verständnis nur aufbringen kann, weil er HIER das recht dazu hat und zudem HIER genau SO erzogen wurde.
sich als aufgeklärter deutscher hinzustellen und großartig für toleranz gegenüber aufgebrachten (weil ach-so-beleidigtverletzten) moslems zu werben, ist so ähnlich, wie wenn reiche müttersöhnchen dem rest der welt erklären, dass man „auch ganz gut ohne luxus leben“ kann.
alles in allem stehen hier doch zu 90% kommentare von chronisch verständnisvollen berufsbetroffenen mit minderwertigkeitskomplexen, die zu allem überfluss verlernt haben, sich eine meinung zu bilden. bloß niemandem weh tun, bloß keine gefühle verletzen, bloß nicht in verdacht geraten, eine „minderheit zu diskriminieren“ oder gar „irgendwem die schuld zu geben“, bloß und ja immer alles und jeden zu verstehen versuchen, immer schön tolerant sein, „aus deren sicht ist das aber, sind wir aber auch, man muss das auch mal sorum, sind nicht vielleicht auch wir“…
wenn man einen konflikt aus derart kubistischer perspektive betrachtet, ist es kein wunder, dass man nicht mehr weiß, was man denken und an wen man glauben soll.
ps: grüße an max
jeder, der sich aus der heimeligen deutschen sphäre heraus auch nur ansatzweise verständnisvoll gegenüber dem äußert, was gerade als „reaktionen auf eine tiefe kränkung“ abläuft, sollte sich auch mal in erinnerung rufen, dass er dieses verständnis nur aufbringen kann, weil er HIER das recht dazu hat und zudem HIER genau SO erzogen wurde.
Da sprichst du einen Interesannten Punkt an. Angeblich soll ja mit ein Grund für den Ausmaß der Ausschreitungen sein, dass in diesen Ländern eben keine Freiheiten wie hier herrschen. Es gibt viel Wut aufgestaut gegen die eingene Regierungen, welche u.a. aus Angst nicht ausgelebt werden kann. Diese Regierungen hetzen dann oft auch das Volk gegen den Westen auf und so ein Ereignis wie das mit den Karikaturen wirkt dann als Auslöser. Es ist keine Ursache!
recht panzi. ich habe eben ausnahmsweise TV gekuckt, den Tagesschau-Stream. Das ist doch völlig krass! Es geht doch nicht um Karikaturen oder religiöse Gefühle, das kann mir keiner erzählen! Da ist etwas am kochen, was schon lange brodelt. Der Westen wird doch als Besatzer verstanden, wenn ich höre, daß ISAF-Stellungen in Afghanistan angepöbelt werden.
(Spindoktor hat heute Motassadeq entlassen (bzw. überhaupt erst eingesperrt)! – „Ein Terrorverdächtiger auf freiem Fuß? – Wo gibts denn sowas…Wir sind viel zu lasch!“)
got the point?
„ „¦ Der „Bürger-Herold“ fragt sich, was der dänische Ministerpräsident die ganze Zeit macht, weil er nicht merkt, dass die Welt mitten in einer globalen Krise steckt – dies seit Jahren und Jahrzehnten. Man muss sich auch fragen, warum Rasmussen und andere Politiker, nachdem das Porzellan zerschlagen ist, erst jetzt vom „Geiste gegenseitigen Respekts und Toleranz“ spricht. „¦“
1. Wie bereits in vorangegangenen Beiträgen angesprochen, glaube auch ich, dass dieses Thema in den Medien künstlich aufgebauscht wird.
Verschwörungstheorie hin oder her, der einzige Nutznießer dabei sind die USA, die dadurch die Opposition in den eigenen Reihen gegen weitere Interventionen in den Ölregionen schwächen. Im Sinne ihrer Sphärenstrategie „müssen“ die USA wichtige Rohstoffreserven sichern (und zwar möglichst bald, sonst kommen ihnen die Chinesen zuvor), um überleben zu können.
Europa ist politisch und wirtschaftlich eng mit der Hegemonialmacht USA verbunden, d.h. unsere Volkswirtschaftstheorien von einem ständigen Wachstum fußen momentan auf der (militärischen) Potenz der USA.
Ich für meinen Teil wäre bereit, auf einen Teil meines Wohlstands zugunsten der Bevölkerung in den betreffenden Regionen zu vezichten, ich fürchte jedoch, das sehen nicht alle Amerikaner/Europäer so.
2. Dass es tatsächlich zu einer Eskalation und gewalttätigen Demonstrationen unter Beteiligung größtenteils ungebildeter Massen gekommen ist glaube ich schon. Ebenso kann ich nachvollziehen, dass die Gewaltbereitschaft im gewissen Zusammenhang mit dem Bildungsgrad steht. Die Ursache für diese „Bildungsmisere“ ist imho aber nicht in erster Linie korupten und machthungrigen Regimen anzukreiden, sondern ist eine Spätfolge des europäischen Kolonialismus.
Nach dem Auseinanderbrechen des englischen Empire im Zuge des 1. und 2. Weltkriegs (mit der Folge willkürlicher Grenzziehung mit vorprogrammierten inneren Konflikten in dieser Region) und dem Rohstoff-Kolonialismus des letzten Jahrhunderts blieb diesen Staaten wenig Raum, blühende Kulturen aufzubauen.
Überspitzt formuliert, stellt die Weigerung dieser Staaten, das Spiel nach den bisherigen Regeln zu spielen, in den Augen der US-Regierung bereits einen feindlichen Akt dar, dem eine entschiedenen Antwort entgegengestellt werden muss.
3. Dass der (praktizierte) Islam als System objektiv (nicht nur bei Anlegen der in unserer Kultur geltenden Werte) Schwächen hat, ist unbestritten (z. B. Unterdrückung von Frauen). Hier muss ein Dialog (allerdings auf Augenhöhe) geführt werden.
Ich glaube nicht, dass Moslems bessere (oder schlechtere) Menschen sind und finde steinewerfende (1. Mai) oder gar mordende Mobs auch nicht so toll, kann aber als Aulöser dafür die Wut darüber erkennen, dass seit der Kolonialzeit weitgehend an den Interessen dieser Menschen vorbei gehandelt wird.
Das ganze Thema verdient eine weit differenziertere Betrachtung als ich es hier leisten kann. Aber dafür gibts es ja Blogger.
@ matthias , kommentar 101 … lange nicht einen so vernünftigen Beitrag gelesen, der sich so sinnig mit der problematik auseinandersetzt !
dachte echt schon, dass auch dieser gesamte Post wieder mal auf das „George Bush hats alles schon lange und fies geplant“ gelaber rausläuft …
Im Kern ist die Aktion der Zeitung völlig richtig – ich kann in den Motiven des Kinderbuchautors und des Chefredakteurs nichts Rassistisches erkennen. Das heißt, ich bin auch weiterhin dafür, dass die Karikaturen veröffentlicht werden. Alles andere wäre nicht Dialogbereitschaft, sondern Appeasement.
Der Ton drumherum macht aber die Musik. Die Veröffentlichung der Karikaturen sollte nicht mit einem hämischen „Ätsch, ihr Kameltreiber, ihr könnt uns mal“ sondern mit einem erläuternden „Sorry, das wird Sie vielleicht verletzen, aber im Interesse der Meinungsbildung muss es sein“ geschehen. Und das allgemeine gesellschaftliche Umfeld in Dänemark macht es auch nötig, die Radikalen der „eigenen“ Seite zu bremsen – den Neonazis, die „kauft nicht beim Araber“ brüllen und Korane verbrennen, gehört konsequent das Handwerk gelegt.
…die dummen, die sich da medienwirksam aufstacheln lassen,
machen es uns allen wirklich einfach sich gegen sie zu vereinen.
Dass es generell für uns (!) liberale Freigeister kein Spass ist
sich mit den blöden Rechten in dieselbe Meinungsecke stellen
zu müssen/dürfen/wollen – ist natürlich zu beachten.
Letztendlich geht es darum zu betonen, dass wir unsere Nazi-Arschlöcher
am liebsten auch rauswerfen würden – weil sie kein mehrwertiger Bestandteil
unserer freiheitlichen Kultur sind. – Aber momentan gilt es den Punkt zu machen,
dass Leute die Ihre Religion vor unsere Verfassung stellen – keine
Rechte/Geld/Toleranz zu erwarten haben.
Dabei is latte ob´s bajovarische HeilsChristen oder wahabitische Muslime sind.
IMHO.
– 02$regierung.
116: „sich als aufgeklärter deutscher hinzustellen und großartig für toleranz gegenüber aufgebrachten (weil ach-so-beleidigtverletzten) moslems zu werben, ist so ähnlich, wie wenn reiche müttersöhnchen dem rest der welt erklären, dass man „auch ganz gut ohne luxus leben“ kann.“
Sicher einer der unsinnigsten Vergleiche, die ich in dem Zusammenhang bisher gelesen habe. Falls das immer noch nicht verstanden wird: Mir und vielen anderen geht es um die Suche nach Erklärungen, nicht um Entschuldigungen der Eskalationen.
113: „Jeden Tag ein Stück weniger von unserer Identität“ – „Bis hierhin und nicht weiter!“ etc.
Zitierst du radikale Muslime, deren Identität sich in für uns kaum nachvollziehbarer Weise und Umfang allein in ihrem Glauben manifestiert?
@Johnny (126): Der Vergleich ist „unsinnig“? Aha. Es geht schlicht darum, dass hier Leute vor dem sicheren Hintergrund einer aufgeklärten demokratischen Ordnung rumlaufen und behaupten, in bestimmten Teilen seien deren Werte durchaus einschränkbar oder nicht so wichtig oder verhandelbar oder relativ.
Sie werden jedoch niemals (hoffentlich) in ihrem Leben Gefahr laufen, diese Einschränkungen tatsächlich hinnehmen zu müssen. Selbst wenn sie sich eigenmächtig beschränken sollten, ist das wieder nur ein Ausdruck der ihnen gegebenen Freiheit — und sie haben jederzeit die bequeme Option, zum vollen Ausleben dieser Freiheit zurückzukehren, sobald es ihnen in den Kram passt.
Sehr bequem das ganze. Kommt gut an auf Parties, soviel ist sicher.
Was Deine eigenen Absichten angeht: Du willst „erklären“ und nicht „entschuldigen“? Das kannst Du so gut und eineindeutig trennen?
ich finde, dieses konstruierte beispiel zeigt deutlich auf, wo welche problemstellungen liegen. unabhängig davon, wer hier vielleicht gerade was oder wen steuert.
und so siehts aus:
Man kann sich ja quasi über jeden Mist den irgendjemand irgendwann irgendwo so verzapft hat heillos aufregen. Man kann dann in sein Keyboard beissen. Man kann aber auch ein Molotow-Cocktail in die nächste dänische Botschaft werfen.
Oder man hat zusammen einen netten Plausch beim morgendlichen Kaffee. Tauscht die Erlebnisse des Wochenendes miteinander aus. Lacht hier und da ein bisschen, wird von mir dann zur Arbeit gescheucht und fertig.
So jedenfalls regelt das mein muslimischer Kollege mit unserem dänischen Praktikanten.
Unblutig. Unspektakulär. Nicht medientauglich.
Wahnsinn mit Methode? http://tinyurl.com/bdcmd (Wiener Zeitung)
„Krawalle als Ablenkungsmanöver
Zielen die syrischen Aufstände wegen Mohammed-Karikaturen auf eine Destabilisierung des Libanon ab?“
„… äußerte auch der libanesische Premierminister Fouad Siniora die Sorge, dass es den Unruhestiftern nicht um die Mohammed-Karikaturen gehe, „žsondern um die Destabilisierung der Sicherheit in unserem Land“. So viel ist nach dem Wochenende klar: Pünktlich zum ersten Jahrestag des Attentats auf Expremier Hariri am Valentinstag stehen die Zeichen im Libanon auf Sturm.“
Und es ist ja nicht so, daß Beleidigungen anderer Religionen bei uns nicht geahndet werden: http://tinyurl.com/8k9jf (Maerkische Allgemeine)
„Vor dem Amtsgericht in Lüdinghausen bei Münster findet demnächst ein bizarrer Rechtsstreit statt, der für neue Aufregung in der muslimischen Welt sorgen könnte. Zu klären ist die Frage, ob es in Deutschland strafbar ist, Klopapier mit einem Koranstempel zu bedrucken.“
Das ganze ist alles vorbereitung der Öffentlichkeit auf den Irankrieg. Die USA muss Weltmachtstellung beweisen, die Vorbereitungen laufen seit Jahren und durch die Mittelsmänner wird das ganze nun angeheizt. Sonst gibts ja keine Koalition der Willigen….
1. Jede Art von Weltanschaungsvereinigungen verbieten.
2. Spaß bei Seite!
3. In meiner Berufsschule, weiß niemand von den Muslimen, dass es 2 Testamente gibt. Aber wir müssen alle wissen, dass man Allah nicht zeichnen darf.naja….soviel zur Toleranz.
Ich gebe zu die Karikaturen sind etwas heavy, aber mein Gott, wie oft wurden Kreuze, Flaggen und sonstiges verbrannt.
4. Wer hat das Recht irgendwem die Nutzung von Atomkraft zu verbieten und selbst wenn es jemand darf, dann ganz bestimmt nicht die USA.
Ich lasse dazu nur ein Stichwort im Raume Stehen….
………….Hyroshima…………..
Kommentargalore hier! ;-) Stutzig macht mich beim Lesen immer wieder, dass viele Leute „Verstaendnis“ fuer solche Ausraster zeigen. Vorallem, da man sich ueber Karrikaturen ereifert, die angeblich den echten „untergemischt“ wurden.
Die Ursachen und den Sinn und Zweck ergruenden wir dann in 10 Jahren. Wenn alles andere bereits passe ist. „embedded Betrachting“ (!) artet meist sowieso in Verschwoerungstheorien aus. In der Retrospektive lassen sich Zusammenhaenge deutlich besser eroertern und finden.
Gruss,
Tom
P.S.
@Johnny: im IE (auf Windows) ist die Vorschau unter dem Kommentarfeld richtig, richtig lahm.
Dein Beitrag ist sehr aufschlussreich und gleichzeitig spricht er mir aus der Seele.
Oft frage ich mich, ob all Dies nur dafür insziniert wurde, damit mal wieder etwas los ist. Allerdings ist ja schon genug Action im Land, wie Jonny das ja auch schon gesagt hat.
Mit den Zeichnungen selber habe ich mich nicht groß beschäftigt, weil ich diese einfach nur daneben finde. Es hat für mich etwas an sich, was mich dazu veranlasst gar nicht weiter drauf einzugehen.
Das Handeln der Dänen stimmt mich ratlos, zeigt aber gleichzeitig auf, was diese ungefähr beabsichten zu scheinen. Das kann ja was werden…
Nachdem die Medien mal wieder einen tollen Beitrag zur Völkerverständigung beigetragen haben und man schon wegen jedem Pezibär-Abziehbildchen einen Angriff der unberechenbaren iranischen Fast-schon-Atommacht befürchtet, hier mal ein paar meiner Eindrücke die ich im Iran letztes Jahr gesammelt habe…
Mehr hier
Sowas gibts aber auch!
ich höre dich grad on air, johnny xD
Frontal21(ZDF) berichtet ueber ‚Judenhetze im Namen Allahs‘:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/17/0,4070,3892465-5,00.html
140 Spindoktor.
Laßt euch nicht vereinnahmen.
Frontal 140: Na klar, Israelis sind erstmal Besatzer. (Stw. Mauer – als deutscher halte ich mich da lieber raus.) Die Semiten haben alles Recht dort zu leben, nur haben sie Vergessen, daß dort noch andere Leben mit genau dem gleichen Recht. Ein Grundkonflikt der Jahrzehnte brodelt. Was lange unterdrückt wird, platzt irgendwann. „Verstehen, was Hass ist, und was die anderen wirklich hassen“.
Ich lebe mitten im Migrantenviertel. Alle Leute sind total nett hier, auch die mit Kopftuch und Bart.
Der Frontal-Beitrag trägt Hatzbilder herbei – Unseren gesellschaftlichen Konflikt müssen wir selber austragen. Wieso glaubt Frontal das verallgemeinern zu können? – Eine „Offene Gesellschaft“ hält sehr viel aus! – Wieso kommt keiner auf die Idee, daß deutsche Muslime ihren Glauben anders verstehen/praktizieren als in arabischen Ländern?
Nuke them
Die Unantastbarkeit ihrer Religion ist für Muslime genauso unverhandelbar wie unsere Freiheit, das ist der Punkt. Das sollten wir tolerieren und uns, wie geschehen, entschuldigen.
Wenn ich auf der Straße jemandem ans Bein pisse, darf ich nicht erwarten, dass die Pisse mit einem Lachen weggewischt wird. Ich darf nicht einmal mit einer Standpauke rechnen. Ich muss damit rechnen, dass ich tierisch eine in die Fresse bekomme.
Wir sollten unsere Freiheit dafür nutzen, Verständnis für Andersdenkende aufzubringen. Mal die Perspektive ändern.
Tun wir aber nicht.
Viele beharren auf ihren Standpunkten und weichen keinen Zentimeter. Deshalb sind wir genauso radikal wie sie. Wir sind Freiheitsextremisten, sozusagen.
Ja. Das ganze ist gezielte Vorbereitung der europäischen Bevölkerung auf einen Krieg gegen den Iran. Und angesichts der schwierigen Geographie des Landes, welches einen Durchmarsch mit Panzern behindert, ist sogar der Einsatz von Nuklearwaffen nicht auszuschließen. Leute macht die Augen auf! Wir werden verarscht hoch 3!
Basler Zeitung http://tinyurl.com/9ce5v
„… Die Behörden im Jemen haben am Mittwoch zwei Wochenzeitungen wegen des Nachdrucks der in der islamischen Welt heftig kritisierten Mohammed-Karikaturen geschlossen. […] Bereits am Montag musste eine Zeitung im Jemen ihr Erscheinen einstellen, die die […] Zeichnungen nachgedruckt hatte.“
Wer verbietet hier wen? – Gleich 3 Zeitungen verboten??? – Es geht anscheinend doch um Pressefreiheit, aber nicht hier…
Hallo Johnny, danke für das Anschneiden dieses Themas hier bei dir. Die Anzahl der Kommentare erübrigt eigentlich jeden weiteren Kommentar…! Die Frage nach Lösungen beantwortet sich sehr leicht (wenn *man* nur wöllte): Wenn z.B. der iranische Präsident sagt, daß Israel von der Landkarte getilgt werden soll – dann wäre die passende Antwort, daß ihm jeder verantwortungsbewußte Mensch auf diesem Planeten ein Radiergummi schickt… Ich meine, es tut doch niemanden weh, wenn auf der Landkarte in seinem Büro *Israel* ausradiert ist, oder?! Ein Atomangriff auf Teheran wäre dagegen einfach zuviel des *Guten* …oh-oh!
Der Hammer: Die dänischen Karikaturen wurden am 17 October 2005 in der Ägyptischen Zeitschrift „Al Fagr“ veröffentlicht. Freedom for Egyptians hat’s gemerkt. http://tinyurl.com/cj9eh
„The Egyptian paper critcized the bad taste of the cartoons but it did not incite hatred protests, so what is happening now?“
Sandmonkey hat’s gescanned http://tinyurl.com/9uxbl und bei Flickr könnt ihr im Faksimile blättern!
http://www.flickr.com/photos/97632393@N00/97244039/in/photostream/
„Mir wird von alledem so dumm, als ginge ein Mühlrad mir im Kopf herum“
Warum darf man eine Religion eigentlich nicht beleidigen bzw. sich über sie lustig machen? Wa ist daran schon schlimm?
Müsste nicht jeder wirklich Gläubige „darüber“ stehen?
Die Weltgemeinschaft sollte jede Religion, die einen humorvollen Seitenhieb nicht verkraften kann, verbieten.
Ja , blauäugig, ich weiss, aber… – wenn man in der Geschichte zurückblickt und sieht, wie oft Religionen als Grund für Gemetzel herhalten mussten/müssen….?
„Die Weltgemeinschaft sollte jede Religion, die einen humorvollen Seitenhieb nicht verkraften kann, verbieten.“
Wer ist denn DIE Weltgemeinschaft? Gehören Muslime nicht auch dazu? Oder haben die sich einfach unseren Vorstellungen von Kultur zu beugen? Mit welchem Recht könnten wir sowas fordern und das dann noch mit demokratischen Prinzipien begründen? Andere Gesellschaften dem eigenen Wertesystem zu unterwerfen, ist nicht demokratisch, das ist totalitär. Ich finde übrigens den weit verbreiteten westlichen Denkansatz schon falsch, weltliche Philosophien wären grundsätzlich höher zu bewerten als jahrhundertealte religiöse Traditionen und Wertvorstellungen, denn das ist keine Basis für einen Dialog auf Augenhöhe. Letztlich sind das doch alles theoretische Gesellschaftsmodelle. Und unseres steckt historisch gesehen noch in den Kinderschuhen. Also wen wundert’s, dass manche sich das nicht einfach so überstülpen lassen wollen?
Am Ende des Gesprächs bei Fritz sagst Du, damals im Irak-Krieg sei die Verbrennung westlicher Flaggen möglicherweise inszeniert gewesen, und Du deutest an, daß es auch heute gar keinen so fanatisierten Mob gibt, wie er uns täglich im Fernsehen vorgeführt wird.
Damals konnte sowas vielleicht noch klappen. Aber heute? Müßte es nicht wenigstens ein halbes Dutzend Weblogs aus der arabischen Welt geben, die uns aufklären, daß es sich bei diesen Ausschreitungen nur um eine Minderheit handelt?
Ich fürchte, es gibt sie nicht, weil die Unterschiede zwischen den Kulturen eben so groß sind, wie sie sind.
(Interessant finde ich übrigens den Gegensatz: Hier die Leute in der westlichen Welt, die ihren eigenen Medien nicht trauen und alles hinterfragen; auf der anderen Seite Menschen, die die eigentliche Ursache dieser Eskalation wahrscheinlich nie gesehen haben, sich aber trotzdem aufhetzen lassen.)
Jeder der mal das zweifelhafte Glück hatte wegen irgend etwas „Spektakulärem“ in den Medien verwurstet zu werden, weiß weshalb man den eigenen Medien nicht trauen kann.
Das gilt im Übrigen nicht nur für die westliche Welt. Ich hab im Iran genug Leute kennengelernt die den Medien dort auch nicht trauen. Im Gegensatz zu China aber haben die Iraner das Glück, dass das Internet weit weniger zenziert zugänglich ist.
Zur Haderer-Frage bei Fritz:
„Der österreichische Karikaturist Gerhard Haderer
ist am Mittwoch, 13.04.2005 in Athen
im Berufungsverfahren vom Vorwurf
der Religionsbeschimpfung durch sein Buch
„Das Leben des Jesus“ freigesprochen worden.
Auch die Beschlagnahme des Buches wurde aufgehoben.“
Näheres bei: http://www.ueberreuter.de/daslebendesjesus/
das problem was ich bei der ganzen sache habe ist, dass man sich – so sieht es zumindest aus – nicht über die karikaturen selbst, oder die betreffende zeitung ärgert, sondern über die tatsache, dass man sowas hier ungestraft veröffentlichen kann.
kann ja sein, dass die karikaturen beleidigend, übel, gemein, fies und unter aller sau sind. ja toll, und jetzt?
Blogs aus dem Iran (der allerdings mitnichten arabisch ist) gibt es sehr viele, allerdings meist auf persisch. Hossein Derakhshan berichtet des öfteren darüber (er hat es übrigens mit seinem Blog geschafft, Einreiseverbot sowohl im Iran als auch in den USA zu bekommen).
Zur Frage, ob Religiöse Menschen nicht toleranter sein sollten: kann schon sein, allerdings haben wir im Moment (auch in Deutschland) eine andere Gesetzeslage.
Vor allem aber finde ich, daß die Karikaturen in Jyllands Posten, die aus den Kreisen der Mehrheitsgesellschaft kommen, sich ziemlich billig über eine Minderheit lustig machen.
Zur Provokation: gefährlicher noch als ein paar aufgebrachte Randalierer finde ich die staatliche Unterstützung derselben, wenn in Syrien zum Beispiel Botschaften nicht geschützt werden.
Man muß aber auch anmerken, daß die Macher von Jyllands Posten, nachdem die Karikaturen im Oktober nicht sonderlich beachtet wurden, diese nochmal mit der Bitte um Stellungnahme an diverse islamische Organisationen verschickt haben: die Provokation war gezielt.
Und auch die Rolle einiger deutscher Medien ist nicht frei von Scheinheiligkeit: Von wegen Meinungsfreiheit.
„springt die linke Zeitung Information nun ihren rechten Kollegen bei: ‚Jetzt geht es nicht mehr um verletzte Gefühle und die Behandlung ethnischer Minderheiten. Jetzt geht es darum, ob man mit Drohungen und wirtschaftlichem Druck die Meinungsfreiheit knechten kann.'“
Oh my god. I verstehe die Menschen der islamischen Welt a.k.a. Terroristen a.k.a. Fundamentalisten a.k.a. Islamisten a.k.a. Moslems a.k. a. Muslime (Hauptsache die Betonung liegt auf „negative Menschen“) immer besser. Auf was für einem verdammten Scheiß Egotrip befinden sich die Popularität genießenden machthabenden Instanzen der westlichen Welt? Was ist die WTO? Was sind Schutzzölle? Protektionismus? Landenteignung? westliche Global-Player wie Coke, Nestlé usw. die ihre Finger überall im Spiel haben? – Üben die etwa keinen Druck aus?
Ich mag nicht mit dieser „Kultur“ in einem Satz genannt werden. Ich mag nicht mehr dem kapitalistischen System angehören. Ich mag nicht über Religion diskutieren. Ich mag nicht Angst vor Atombomben haben müssen. Ich will doch einfach nur leben. – Wollen wir das nicht alle?
Traurige Grüße an die Welt.
interessant im zusammenhang mit dem plötzlichen aufruhr um die im september letzten jahres publizierten karrikaturen und der frage warum jetzt und warum in dieser stärke, die uns durch die medien suggeriert wird, finde ich, dass in den großen tageszeitungen der USA schon seit Jahren (besonders in der rechten tagespresse) immer mal wieder sehr islamophobe karrikaturen erschienen sind, ohne das nennenswerte reaktionen in der arabischen welt zu bemerken waren. nachzuprüfen auf http://www.cagle.com/. ist eh ne ganz interessante seite, wenn man einen eindruck der allgemeinen stimmung in den USA zu aktuellen politischen entwicklungen über den umweg von politischen cartoons der wichtigsten tageszeitungen (liberal und konservativ) haben möchte.
Wenn ich eines aus der Sache gelernt habe, dass es rehctens ist wegen ien paar Zeichnungen meinen Nachbarn den Kopf abzuhacken, hautsahce es sind möglichst viele daran beteiligt…prima…wenn das Schule macht, will ich nciht wissen was ein 8 Millionen Arbeitslose mit dem Reichstag so alles antellen.
Auch Lernen muss gelernt werden.
ja!
Damit aber nicht nur die öffentliche rechtlich gesponsorte Meinung zum Zuge kommt:
http://blog.acidmoon.de/?p=97
http://blog.acidmoon.de/?p=93
http://www.e-politik.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=719
Aufforderungen
* kein weiteres Öl ins Kulturkonfliktfeuer kippen
* keine Verunglimpfung von Minderheiten
* Sensibilität hat nix mit Einschränkung von Pressefreiheit zu tun
* Feindbilder abbauen & Fragen stellen
…* wie sieht die Realitätswahrnehmung im Nahe Osten aus?
…* hiesige Realitäten vermitteln (es werden keine Korane verbrannnt)
* wir sollten uns bewusstmachen, dass der Orient aus mehr besteht als
kopftuchtragenden, Hasstridaten skandierenden, flaggenverbrennenden
Fanatikern
* jeder sollte zu einem tatsächlichen Austausch der Kulturen beitragen
Interessen analysieren
Jeder sollte sich die Frage stellen, wer ein Interesse an der Konflikteskalation hat.
* muslimische Fanatiker
* (neo-)konservative präaufklärerische Demagogen
* die auf einen Iran-Krieg hinarbeitenden USA
* unreflektierte Mitläufer (aka Presse)
Rolle der USA
Die USA sind besonders stark vom Öl abhängig
— http://www.jjahnke.net/usaoel.html
und fürchten die Öl-Macht Iran
* weil dieser den Ölpreis in die Höhe treiben kann
* weil dieser von Dollar auf Euro-Geschäfte wechseln will
—http://www.jungewelt.de/2006/01-25/012.php
—http://www.steinbergrecherche.com/ueeurodollar.htm
—http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20947/1.html
—http://russland.ru/ruwir0010/morenews.php?iditem=8040
und durch letzteres:
* die Leitwährung Dollar gefährdet würde
wodurch:
* die hochverschuldete US-Wirtschaft in eine tiefe Rezession wenn nicht kollabieren würde
—http://www.jjahnke.net/us-risiko.html
Die USA haben (wahrscheinlich) erkannt, dass
* sie der Irak-Krieg stark belastet (Ressourcen/Finanzen)
* sie nicht allein gegen den Iran ziehen können
* sie keinen weiteren Völkerrechtswidrigen Krieg fürhen können
* sie Europa hinter sich brauchen
Deshalb ist es naheliegend, dass auch die USA an der Eskalation des Konflikts beteiligt sind, um
* eine Krieg gegen den Iran zu legitimieren
* zu Verhindern, dass die europäische Bevölkerung wie gegen den Irakkrieg ist und demonstriert
* sondern hinter einem Krieg stehen
Weitere Akteure
Folgende Akteure spielen aus meiner Sicht darüberhinaus eine besonders unrühmliche Rolle:
* dänische Islamisten, die gefälschte Hassbotschaften in den Orient trugen (Sodomie-Karrikaturen, Berichte über Koranverbrennungen)
* Presse in Orient und Okzident, die durch ihre Berichterstattung
Öl ins Feuer kippen (wir bekommen hier nahezu ausschließlich Bilder zu sehen die unsere Abneigung schüren)
* insbesondere die Zeitungen, die die Karrikaturen veröffentlichten
(Welt,FAZ(?),…)
* Kanzlerin Merkel, die die iranische Führung als Nazis bezeichnet
* die iranische Führung, die Merkel als Hitler bezeichnet
… lasst uns Zeichen der Vernunft und Verständigung dagegensetzen.
Und: SOLIDARISCH GEGEN EINEN IRAN-KRIEG!
Was waren das noch für Zeiten vor 9/11
http://www.taz.de/pt/2001/02/17/a0100.1/text
Wir sollten auch solidarisch mit den Israelis sein, allein schon geschichtsbedingt. Ein Krieg ist natürlich inakzeptabel.
Die Frage Cui bono stellt sich auch die NY Times:
http://urlx.org/nytimes.com/ab4a
Protest-Ticker (3)
Damaskus. Eine Welle der Empörung fegt heute nachmittag durch die Straßen von Damaskus: Per SMS-Kette war in der muslimischen Gemeinde das Gerücht umgegangen, der Mufti sei am Morgen verkehrtherum in seine Hose gestiegen, habe diese daraufhin verbrannt und sei auf verschiedenen anderen Hosen herumgehüpft. Überall in Syrien zündeten daraufhin gläubige Moslems ihre Hosen an und hüpften herum, zum Teil, weil sie die Hosen vor dem Anzünden nicht ausgezogen hatten. Die Frankfurter Rundschau äußerte dazu, Hosen zu tragen sei zwar geschmacklos, aber man könne es nicht rundweg verbieten. Titanic http://www.titanic-magazin.de
LACHEN IST GESUND!
Offensichtlich wurden die Karikaturen schon am 17.10.2005 in der Ägyptischen Zeitschrift „Al Fagr“ veröffentlicht. Und wer hat sich damals aufgeregt? Wer profitiert jetzt? Vielleicht sollte man sich mal Huntingtons Bücher „Clash of Civilations“ (1996) und „Who Are We – The Challenges to America’s National Identity“ (2004) reinziehn, beide Bücher schrieb er im Auftrag der US-Regierung.
http://freedomforegyptians.blogspot.com/2006/02/cartoons-were-published-five-months.html
Also die ersten 60, 70 Einträge habe ich gerade noch so geschafft. :) Vieles ist gesagt worden, dem ich mich anschließen kann, einiges, wozu ich immer noch nichts sagen kann, und manches, dem ich überhaupt nicht zustimmen kann.
So ist die Diskussion, selbst für Spreeblick, ziemlich besonnen. Das freut mich. Natürlich schaukelt sich so etwas auch hoch..
Einen Aspekt möchte ich allerdings aus der Masse hervorheben: „Die Amis kämpfen nicht für Öl, sondern verteidigen Ihren Dollar! – Dafür brauchen sie den Krieg, sonst bricht das Imperium in sich zusammen.“
Ich glaube, wir sollten uns, trotz verständlicher Abneigung gegen GWBush, McDonaldisierun und Coks Cola, ständig überall Verschwörungen zu sehen. Auch wenn die Zeitverzögerung, mit der die Reaktionen auf die Karrikaturen kam, auf den Einfluss interessierter Kreise hindeute, ist es doch arg weit hergeholt zu vermuten, dass die USA dahinter stecken würden.
Ich denke ein einfaches Ursache-Wirkungs-Modell kann die aktuellen Ereignisse hinreichend erklären:
Der Jyllands-Posten veröffentlicht die Karrikaturen. Die gründe hierfür können redlich sein oder auch nicht.
Irgendwie fallen diese den „richtigen Leuten“ (Osama oder sonst wem) in die Hände, die wissen, wie man so etwas benutzen kann um seine Ziele durchzusetzen. Man streut Gerüchte, manipuliert die (ungebildeten?) Massen, organisiert ein paar Busse und ausländische Flaggen und schon gehts rund.
Die regionalen Machthaber haben daraufhin kaum eine andere Wahl als mitzuziehen, da sie es sich nicht leisten können hinter den Islamisten zurückzustehen.
Die Medien greifen das Thema auf, ohne wirklich zu wissen (oder vermitteln) zu wollen, worum es geht. Insbesondere in der westlichen Hämisphäre sind natürlich dramatische Bilder wichtiger als jede Differenzierte Auseinandersetzung.
Unsere Politiker sehen sich genötigt ihren Wählern den Eindruck zu vermitteln, sie sorgten für Sicherheit – oder sehen einfach eine günstige Gelegenheit. Und schon stehen wir da, wo wir jetzt sind.
Dass die Amis Krieg führen werden – wegen Geld auch noch – ist ein vollkommen absurder Gedanke. Man muss sich einfach nur vor Augen führen, was der Irakkrieg für ein finanzielles Desaster ist. Gegen die Unkenrufe nach einem bevorstehenden Zusammenbruch der US-Wirtschaft, helfen auch keine schwachsinnigen Theorien von Dunkler Materie in den Leistungsbilanzen der USA. Also bitte. Das Letzte, was Bush und die USA derzeit brauchen, ist ein weiterer Krieg.
„5 Kilo Gold für einen deutschen.“ (Gerne, ich wußte gar nicht, daß ich soviel Wert bin :)
http://www.ver-tarn.de/article/243/fuer-eine-handvoll-gold
Hi Richard @172, Du sprichst mir aus der Seele. Nur leider, siehe hier: #94 http://www.spreeblick.com/2006/02/06/ich-glaube-gar-nichts-mehr/#comment-55423
Wie wärs mal, nicht einfach aus Prinzip Verständnis für die vermeindlichen Schwächeren zu fordern. In diesem Konflikt kann eine (nach meinen Massstäben und ich denke denen jedes unsere Gesellschaftsform akzeptierenden Menschens) vernünftige Reaktion doch nur Unverständnis für die islamischen Extremisten sein. Es ist nun einmal so, dass die Pressefreiheit eines der höchsten Güter der Demokratie ist, und diese auf keinen Fall bei Androhung von Terror preisgegeben werden darf. Wenn man für unsere „westliche“ Werteordnung ist und nicht die der islamischen Extremisten, dann darf man absolut kein Verständnis für deren Einschüchterungsversuche zeigen, wie es hier geschieht, auch wenn sich einige dänische Politiker vielleicht etwas überheblich verhalten haben in dem Konflikt. Ab und zu ist ein „neutralen Blick“ nicht angebracht, hier geht es nicht um die Bewertung eines Immobilienwertes. Sorry, dass ich mich da gerade reingesteigert habe. Aber ich finde es in manchen (nicht allen!) einfach wichtig, einen klaren Standpunkt einzunehmen.
Ich empfehle speziell Iris, das http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,400031,00.html zu lesen…
Hi Peter,
hab‘ ich ausnahmeweise gemacht, aber nur weil Du so speziell darum gebeten hast ;o).
Normalerweise informiere ich mich nicht gern im Spiegel, sondern lieber in unabhängigeren Medien. Außerdem mache ich gewöhnlich einen Bogen um Broder-Propaganda. Ich persönlich halte Broder inzwischen für einen Misanthropen und habe nichts als Verachtung übrig für seine primitive Hetze. Gebildeten Rednern und Schreibern, die es besser wissen müssten, konnte ich es schon immer am schlechtesten nachsehen, wenn sie sich vor Kriegskarren spannen lassen, denn sie machen die Rattenfänger für die Kriegstreiber.
Es ist mir gleich, wie viele sie einspannen und vorführen werden, die zutiefst verletzt sind und die Welt um Vergeltung anrufen. Ich finde es schäbig und erbärmlich, Opfer für Kriegshetze zu missbrauchen. Sich an ganzen Völkern zu rächen für die Verbrechen einzelner ist IMMER falsch.
Jetzt habe ich auch noch eine Leseempfehlung für Dich. Vielleicht hilft es Dir, Dich daran zu erinnern, dass es hier um Menschen geht und nicht um den Sieg von Ideologien:
http://derstandard.at/?url=/?id=2333864
[quote]#172
Ich denke ein einfaches Ursache-Wirkungs-Modell kann die aktuellen Ereignisse hinreichend erklären:
Der Jyllands-Posten veröffentlicht die Karrikaturen. Die gründe hierfür können redlich sein oder auch nicht.
[/quote]
Warum wuergst du deine hinreichende Erklaerung bereits mit dem zweiten Satz ab?
Dir Redlichkeit bzw Unredlichkeit der Motive die zur Veroeffentlichung der Karikaturen fuehrte ist doch entscheidend. Oder ist es fuer dich unerheblich ob, von mir aus die Titanic, aus gegebenem Anlass solche karikaturen druckt, oder ob solche Karikaturen in einem rechtspopulistischen Hetzblatt erscheinen.
[quote]
Dass die Amis Krieg führen werden – wegen Geld auch noch – ist ein vollkommen absurder Gedanke. Man muss sich einfach nur vor Augen führen, was der Irakkrieg für ein finanzielles Desaster ist.
[/quote]
LOL … frag mal ’nen Manager oder Aktionaer eines US-Ruestungsbetriebs.
Volkswirtschaftlich gesehen haettest du ja sogar recht. Da in einer globalisierten neoliberalen Welt volkswirtschaftliche Mechanismen immer weiter marginalisiert werden sind die 500 Milliarden Dollar Ruestungsbudget (und das sind „nur“ direkte Ausgaben, rechnet man indirekte Ausgaben, zB der Ruestung dienliche Forschung der NASA mit ein, kommen wir locker auf den doppelten Betrag) privatwirtschaftlich betrachtet ein wahrer Geldsegen. (Auf die manigfaltigen Verquickungen grosser Teile der US-Regierung mit den einschlaegigen Unternehmen gehe ich an dieser Stelle erst garnicht ein)
Zur Achse Huntington/Pipes – Rose.
Nein, ich glaube nicht wie in US-Bloggs spekuliert wird dass Pipes (zu deutsch Pfeife) direkt etwas mit der Veroeffentlichung zu tun hat. Dennoch moechte ich darauf hinweisen dass alleine Pipes’s Think-Tank ein Jahresbudget von einer Million $ zur verfuegung steht um den „Clash of Civilisations“ zu promoten. Hier von einer „selbsterfuellenden Prophezeiung“ zu sprechen ist daher verfehlt.
Der geneigte Leser mit stabilem Magen moege mal nach Pipes googlen und die Bloggs die er betreibt und fuer die er schreibt in Augenschein nehmen.
Ganz nebenbei sei angemerkt dass sich in den Fanshops dieser Leute T-Shirts mit der Aufschrift „Peace – through superior firepower“ (Frieden durch ueberlegene Feuerkraft) erwerben lassen.
Sorry Leute, wer im Zusammenhang mit den Karikaturen meint die Presse- und Redefreiheit oder gar westliche Werte verteidigen zu muessen muss sich im klaren darueber sein dass er hier die Presse- und Redefreiheit von Kriegstreibern und Volksverhetzern verteidigt.
Wenn ich mir dann noch vor Augen halte dass diese kackbraune Mischpoke offen vom totalem Krieg und Endloesung deliriert kann ich ueber eine abgefackelte Botschaft nur noch muede laecheln.
@lollie (179): Ach so ist das — man darf nur die Redefreiheit derjenigen verteidigen, die im eigenen Sinne reden. Hmhm…
tja – schon kagge, wenn man gekauft ist.
Und noch blöder, wen namn dies auch noch öffentlich zur Schau stellt.
aber die christlichen fundamentalisten sind nciht viel besser, auch wenn nur die Amis davon grosszügiger zu Waffe greifen…Psychische Gewalt ist auch eine Gewalt.
Das Leugnen des Holocaust, Volksverhetzung, die Forderung nach Exekution von Staatsoberhaeuptern und nicht zuletzt Kriegstreiberei (zumindest wenn es um voelkerrechtswidrige Angriffskriege geht) sind laut deutschem Recht Straftatbestaende die mit mehreren Jahren Haftstrafe geahndet werden und nicht das geringste mit Redefreiheit zu tun haben.
Ich kann im schueren von Hass keine „Werte“ erkennen die es hier zu verteidigen gaebe.
Wie kann man sich von dieser Propagandamaschiene zu der unsere Medien mutiert sind sowas von dermassen leichtglaeubig um den Finger wickeln lassen?
Wenn das was Huntington und Konsorten vom Stapel lassen in Ordung geht kann ich nicht nachvollziehen was an den Aeusserungen des iranischen Praesidenten so verdammungswuerdid sein soll.
Als i-Tuepfelchen der ganzen Sache muss ich jetzt den aktuellen Titel des „Spiegel“ wohl auch noch als Beitrag zur Deeskalation werten oder was oder wie?
@Iris: Danke fuer den sehr erhellenden Link zum Standart.
@loelli
Niemand sagt, dass Huntington in Ordnung geht. Jeder, der halbwegs klar bei Verstand ist und sich mit der Materie auskennt, weiß, dass der Typ völlig irres Zeug labert.
Wenn es da wirklich eine Verbindung gibt, ist die Sache natürlich unter einem anderen Licht zu betrachten. Teilweise. Mag sein, dass sich dort ein paar Leute zusammengesetzt haben und sich dachten: „Machen wir doch mal ein paar provozierende Karrikaturen.“ Vielleicht wollte man auch nur seine eigene Weltanschauung untermauern. Vielleicht auch etwas mehr als vielleicht.
Eine Einstimmung auf einen heraufbeschworenen und „sich selbst bewahrheitenden“ Clash of Civilizations? Meinetwegen. Propaganda um den Leuten langfristig die gewünschten Bilder ins Hirn zu brennen? Meinetwegen. Wer nun aber meint, es gäbe eine Konkrete „Verschwörung“ zur Anzettelung eines Krieges, der darf genau jetzt bitte etwas konkreter werden. (Wir werden’s ja hinterher sehen.)
Zumm Thema Huntington:
Ende der 80er Jahre beschäftigte ich mich im Rahmen eines Antiimperialismus-Arbeitskreises mit diversen Papieren aus
NATO-Planungsstäben und von der Heritage-Foundation, die
zum Thema hatten, wer als Feindbild für den Westen aufgebaut werden
soll, nachdem „Der Russe“ nicht mehr böse ist. Eines davon, betitelt
mit „Bericht der Kommission für eine integrierte Langzeit-Strategie“,
trägt die Autorennamen von Henry Kissinger, Zbigniew Brzeschinsky,
William Claytor jr., Joshua Lederberg und Samuel Huntington. Man kann
den Mann locker einen Lohmschreiber der CIA nennen.
Das hat doch nichts mit „Verschwoerung“ zu tun.
Es gibt eine Abteilung Psychologische Kriegsfuehrung bei der CIA.
Es gibt ein Office for special Plans bei der CIA.
Google fuer den Anfang einfach mal nach ‚PNAC‘ (Project for a New American Century). Auch von der Regierung finanziert.
Ich ess jetzt erstmal was. Wenns es wirklich jemand interessiert gibts morgen ein paar linx.
Hi Richard, Du meinst „Butter bei die Fische?“
Project for the New American Century http://de.wikipedia.org/wiki/PNAC – ein Vor-Denker-Club, der Strategien für die weitere Vorherrschaft US-Amerikas entwickeln sollte und hat. Nun schau mal, WER heute die Bush-Administration bildet.
Wer ist das Subjekt der Geschichte? – Der einzelne Mensch. Daß Menschen sich einschwören, um gemeinsame Ziele zu erreichen, ist üblich. Was dachte Cäsar von Brutus? – Wer kannte schon „Mein Kampf“ ? (Geschweige denn gelesen?)
Hinter jeder Handlung steht ein Gedanke. Das System erzeugt eine Eigendynamik. Wir wissen wie Werbung, Massenpsychologie und Medien Funktionieren. WIE sowas funktioniert haben wir noch kürzlich hier heftig diskutiert.
Aus der Geschichte lernen! – Lernen heißt Transferleistung erbringen. Übergtrag das Gelernte mal auf die jetzige Situation! Medienmechanismen sind doch klar: An der richtigen Stelle das falsche/richtige plaziert – und Bumm. (Bei den letzten Protest-Bildern wurden manche Gesichter so herausgestellt, daß ich unweigerlich an „Jud Süß“ (Propagandafilm, dt.1940) denken mußte.) Was jetzt läuft, läuft bei mir unter dem Thema „Psychologische Kriegführung“.
Alle Gründe sind Hintergründe:
Die iranische Ölbörse – der Todesstoß für den US-Dollar? http://russland.ru/iran/morenews.php?iditem=186
Ein langer Artikel mit historischer Aufklärung. Das Geldsystem von Breton-Woods. Dollar als Schuldsystem und Petro-Dollar hält seinen Wert. (Bitte selber lesen.)
Danach die neuste Meldung lesen: Iran, Venezuela declare war on petrodollar http://worldnetdaily.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=48751
Irgendwo hat jemand ein gute Darstellung geschrieben, warum auch der Iran den Krieg braucht. (finde quelle nicht wieder – es ging um Versiegen der Erdölquellen in 15 Jahren und selbst von Feinden umringt sein. (ohne A-Bombe ist man gefundenes Fressen.)
Kennst Du eigentlich schon den Schweine-Quiek-Contest? http://www.neandernews.com/?p=54
(Das wäre schon fast ein „Schweinepriester“ rofl:)
Man erzeugt sozusagen ein „Umfeld“, daß uns immer näher an die Kante schiebt. Zum Schluß braucht man gar nichts mer tun, dann läufts von alleine. Bilder prägen uns, die „allgemeine Stimmung“ beeinflußt uns. Wenn jeder jeden morgen nur fünf Minuten an den Frieden denkt, ist uns schon sehr geholfen.
Es gibt Krieg dieses Jahr. Die Spatzen pfeifen’s von den Dächern.
Ausichtsslos? – Just crying.
Auch wenn ich die Notwendigkeit eines Dreifachposts nicht verstehe, möchte ich sehr gerne Antworten. Ich möchte dabei vor Allem auf den Artikel „Die iranische Ölbörse – der Todesstoß für den US-Dollar?“ eingehen. Etwas habe nämlich auch ich gelernt: Nicht alles glauben, was einem erzählt wird. Schon gar nicht, wenn es die eigene Meinung bestätigt. :)
Zum einen sagt der Autor selbst, dass eine gemeinsame „UN-Kriegsresolution […] schwierig zu erreichen“ sei. Ich für meinen Teil denke, dass es schon schwierig genug sein wird, überhaupt eine Resolution zu verabschieden, die über bloße Floskeln hinausgeht. Er selbst bezeichnet ein mögliches unilaterales Vorgehen als „die schlechteste strategische Wahl“! In der Tat, die aktuelle(n) Debatte(n) kommen dem Standpunkt derer zugute, die eine Eskalation befürworten – oder zumindest das neue „Feindbild Islam“ weiter ausbauen würde.
Von einem Krieg sind wir dennoch weit entfernt. Warum? Nun, der besagte Artikel ist in der Tat interessant und der Autor bringt gute Argumente vor, auch wenn sein Name etwas von einem Synonym hat – bis zu einem gewissen Punkt, an dem er folgendes schreibt:
„Unilater Angriff mit Atomwaffen — das ist aus denselben Gründen, die mit der nächsten Strategie, dem unilateralen totalen Krieg verbunden sind, eine fürchterliche strategische Wahl. Die Amerikaner werden wahrscheinlich für ihren schmutzigen nuklearen Job auf Israel zurückgreifen. “
Mir stockt der Atem, wenn ich sowas lese. Er macht sich nicht mal die Mühe den Konjunktiv zu verwenden. Nein, „Die Amerikaner werden wahrscheinlich für ihren schmutzigen nuklearen Job auf Israel zurückgreifen“, sagt er. Geht’s noch? Ersten: Inwiefern würde man denn auf Israel zurückgreifen wollen? Will man einen Konflikt über Israel provozieren oder den „kleinen Bruder“ direkt zum Angriff übergehen lassen? Das sollte man schon sagen, wenn man so etwas in die Welt hinausposaunt. Außerdem hat Israel derzeit mit sich selbst genug zu tun. Zum Beispiel die Wahl eines neuen Parlaments am 28. März oder die Hamas. Glaubt der Mann, Israel kann eine Eskalation überhaupt wollen?
Weitere Gründe, warum ich der Meinung bin, dass >Krieg
Weitere Gründe, warum ich der Meinung bin, dass >Krieg
Ok, irgendwas muss ich falsch gemacht haben. Entschuldigt bitte…
Weitere Gründe, warum ich der Meinung bin, dass Krieg für keine der Seiten von Vorteil ist und auch nicht als solcher gesehen wird:
USA: Die Strategie der Vereinigten Staaten durch einen Angriffskrieg ihre Währung und damit ihre Hegemonialstellung zu sichen ist, wenn tatsächlich vorhanden, a) paradox und b) grandios fehlgeschlagen.
Der Einsatz im Irak hat bereits Unsummen gefressen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Die bisherige Konsequenz: Eine Vollständige Auslastung der militärischen Kapazitäten der USA, eine enorme Staatsverschuldung und ein Leistungsbilanzdefizit, das fatale Auswirkungen haben kann, wenn es nicht mehr vom Ausland gedeckt wird, wenn die Stimmung kippt. Ein weitere Krieg dürfte diese Situation auch nicht gerade verbessern, zumal sich andere Nationen nur noch schneller nach einem Ersatz für ihre Dollarreserven umsehen werden.
Eine militärische Option ist schon alleine deswegen ausgeschlossen, weil die Situation im Irak selbst viel zu gefährlich ist. Ein Schuss in Richtung Iran und schon ist da die Hölle los.
Iran: Auch hier zeichnet man ein ebenso klares wie unscharfes Feindbild, mit ähnlichen Absichten. Der Besitz von Atomwaffen kann natürlich als erstrebenswertes Ziel betrachtet werden. Strategische Partnerschaften, etwa mit Russland, dürften jedoch in den Augen rational denkender Staatslenker (zu den ich AhmadÄ«-NežÄd allerdings nicht unbedingt zählen würde.. aber da gibt es auch noch andere) als brauchbarer Ersatz gelten. Außerdem profitiert man vom Ölgeschäft, das im Falle eines Krieges zum erliegen kommen dürfte.
So profitiert jeder von der aktuellen Situation. Fraglich ist jedoch, ob sich diese Vorteile nicht bei einem andauernden Konflikt relativieren oder gar ins Gegenteil umschlagen würden.
Von einem Krieg hätte, rational betrachtet, gar niemand etwas. Die USA befinden sich in einem Dilemma, aus dem sie sich alleine nicht befreien können, während der Iran zwar noch den ein oder anderen Trumpf in der Hand hält, jedoch ebenfalls nichts von einer Eskalation hätt.
So, und jetzt gehe ich ins Bett. :)
Du sagst es, und das recht differenziert! – Und weil die US-Amerikaner im Iraq ausgekocht sind, werden sie die A-Bombe einsetzen. (Stw. „Mini-Nukes“), dann brauchen sie nicht „einzumarschieren“. (Neue Waffen müssen schließlich mal ausprobiert werden.)
„bei einem Krieg kann keiner Gewinnen“ – aber ohne Krieg verliert mancher viel.
Meine persönliche Linkliste von neulich: http://www.ver-tarn.de/article/222/netzspinner
Zitat Scott Ritter: „Es wird passieren“ (S.R. = früherer Waffeninspekteur der UN) http://www.freace.de/artikel/200602/070206b.html
„Woher ich das weiß? Ich habe mit Boltons Redenschreiber gesprochen“,
so Ritter weiter.
(Bitte, bitte bitte, überzeugt mich vom Gegenteil)
Richard, das „Dreifachpost“ ist, weil meine Gedanken eben „nacheinander“ kommen ;)
Westphälische Weisheit:
„Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt“
gute nacht
Manuelles Trackback:
Interessant war die Spieltheorie, die war mir zwar im Studium begegnet aber wer der Professor bei uns für Spieltheorie kennt, weiß, dass dieser immer noch denkt, Wissenschaft sei für einen elitären Kreis gemacht.
Kennt jemand die 9 Stufen der Konfliktstrategien? Die sind wirklich interessant…
http://myblog.de/somlu/art/2877711
Die Tatsache, dass die Karikaturen bereits im Herbst letzten Jahres veröffentlicht wurden und es erst jetzt zu den Auschreitungen kommt, lässt vermuten, dass die sogenannten Proteste gezielt angestachelt wurden. Die Karikaturen sind seinerzeit gar nicht in die betroffenen Länder gelangt. Erst eine Reise dänischer Immane, unter andrem mit gefälschten Karikaturen im Gepäck, hat das Dilemma ausgelöst, also ist das ganze ein gezielte Aktion von Islamisten.
Ein Reisebericht, von einem, der wirklich vor Ort ist:
http://ewww.uni-weimar.de/pinnwand/nachricht.de.html?id=5509
Meine Zusammenfassung und Hintergründe:
http://www.ver-tarn.de/article/248/cartoon-jihad-oder-wenn-hassprediger-sich-treffen
Ich glaube an mich, auch wenn ich mich von anderen Menschen bevormunden lasse!
Wir leben alle wie wir leben wollen, hier auf der Erde und im Jenseits.
Wenn wir als Menschen zusammen kommen und uns gut vertragen, dann ist es für alle ein Vergnügen. Wenn wir uns aber nicht vertragen, dann ist es kein Vergnügen.
Unsere Seele begleitet uns nach unserem Tod! Unser Gewissen hat unsere Seele so geformt, dass uns jeder sofort ansehen kann, was wir als Mensch getan haben. Hier auf der Erde durften wir machen was wir wollten und viele von uns haben das auch getan! (Hitler)
Der „Liebe Gott“ hatte nichts dagegen. Er hat selbst die Nazis gewähren lassen. Ist es im Jenseits genau so? Bleibt der „Liebe Gott“ tatenlos, wenn unsere Seelen sich für alles rächen, was ihnen hier auf der Erde angetan wurde? Bestimmen wir auch im Jenseits unser Schicksal selber? Wenn wir uns vertragen, dann sind wir im Himmel. Wenn wir uns gegenseitig bekämpfen, dann sind wir in der Hölle!
So wie hier auf der Erde, nur auf einer anderen Ebene?
O.K.