Wenn alles gut geht, werden heute um 15:12 Uhr die Weltraumteleskope Herschel und Planck von Korou in Südamerika in die Erdumlaufbahn geschossen. Die Teleskope sollen mit ihren gigantischen Spiegeln Bilder vom Rand des Universums liefern.
Einen Livestream vom Start gibt es nach dem Klick.
Die esa twittert auch von diesem beeindruckenden Ereignis. Und hier scheint es noch einen Stream zu geben.
interessant, aber die formulierung „sollen bilder vom rand des universums liefern“ ich etwas merkwürdig. das all ist endlich? ;)
Klar.
Es endet am Urknall.
@#716313: Aus der Tatsache, dass es nachts dunkel ist, leitet man her, dass das Universum endlich sein muss (link). Ich hingegen denke, dass es nachts dunkel ist, damit man besser schlafen kann.
@#716313: ja, das All ist endlich, das ist zumindest die Arbeitshypothese praktisch aller Physiker. Was dachtest du denn?
@#716317: entweder endlich, oder unendlich aber erst endlich alt. Dann müsste es aber nachts jeden Tag immer etwas heller werden ;-)
@#716324: endlich alt, aber unendlich? Das kann nicht funktionieren. Unendlichkeit kann doch keinen Anfang haben?! Naja, warten wir die Bilder ab, und dann sehen wir ja, was da drauf ist.
Hat denn alles einwandfrei geklappt? Habs leider verpasst^^
Es ist komplizierter: Vor knapp 14 Milliarden Jahren gab es eine extrem dichte und heiße Phase des Universums – den Urknall. Oft nimmt man an, dass hier gewissermaßen die Zeit begann, aber es kann auch anders sein. Zumindest spricht einiges dafür, dass alles, was davor war, deutlich anders als unser heutige Universum war.
Hingegen ist das Volmen des Universums unbekannt – wir wissen nur, dass es ziemlich groß ist. Dies ist kein Widerspruch zur zeitlichen Endlichkeit in Richtung Vergangenheit. Man stelle sich einen unendlich langen Gartenschlauch vor, der zur Stunde null auf Radius null zusammengeschrumpft war und sich dann ausdehnte. Er hatte am Anfang unendliche (Flächen-)Dichte, und hat jetzt nach endlicher Zeit unendliche Fläche.
Komplizierter wird das ganze dadurch, dass das Universum im Gegensatz zur Gartenschlauch-Oberfläche eine flache Geometrie zu haben scheint. Aber auch die kann endlich und unbegrenzt sein, was zugegebenermaßen schwieriger zu visualisieren ist.
Um es auf den Punkt zu bringen: Aus zeitlicher Endlichkeit kann man nicht Endlichkeit des Raumes folgern. Ein endliches Universum ist auch keineswegs „Arbeitshypothese praktisch aller Physiker“. Wir sind da offener, mein Eindruck ist eher, dass die meisten ein unendliches Universum favorisieren.
@#716336: das war vielleicht begrifflich ungenau, aber man geht doch von einem endlichen Universum aus, dass unbegrenzt ist, oder?
@Martin (9)
Unbegrenzt: Ja, ziemlich sicher.
Ob das Universum endlich oder unendlich ist, ist wirklich eine offene Frage.
@christian: genau das denke ich auch. vor dem urknall war doch bestimmt etwas. aus dem nichts kann doch so etwas wie unser sonnensystem nicht entstanden sein. und wie soll das ende des universums aussehen? mauer? stacheldraht?
@behindthebeat Die Erde ist auch nicht unendlich gross, aber ich kenne niemanden, der schon mal am Rand oder am Ende der Erde war. Desweiteren sind sich die meisten Astronomen darüber einig ,dass das Universum endlich ist, viel problematischer ist was vor dem Urknall so alles passiert ist, da kommen dann so Theorien von 11-dimensionalem Raum und das Multiversum ins Spiel, weshalb manche Physiker das alles
als Metaphysik bezeichnen. (http://www.spektrum.de/artikel/987527)
@#716444: allerdings kannst du an einem bestimmen punkt auf der erde starten und nach einer weile kommst du mit sicherheit „am anderen ende“ wieder an. so stelle ich mir das beim universum irgendwie nicht vor. die frage, was vorher war, ist ziemlich interessant. aber wahrscheinlich werden ständig neue galaxien und geboren und mit sicherheit sterben auch welche, so wie es mit unserer irgendwann auch passieren wird.
@behindthebeat (13): Doch, genau so kann man es sich vorstellen, dass man im Prinzip irgendwann am gleichen Punkt wieder ankommen würde, falls das Universum endlich groß ist. Nur ist es in typischen Modellen so, dass entweder das Universum wieder kollabiert, bevor man ankommt, oder – und danach sieht es aktuell (seit etwa zehn Jahren) stark aus – das Universum expandiert so schnell, dass man selbst mit Lichtgeschwindigkeit nicht hinterher kommt.
Aber – und da schließt sich der Kreis – genau deshalb, um den Antworten auf diese Fragen näher zu kommen (wie sieht das Universum global aus? Endlich, unendlich, flach, gekrümmt? Und wie sah es am Anfang aus? Wie wird es enden?), wurde Planck gestern ins All geschickt. Vom Vorgänger WMAP haben wir schon eine enorme Menge gelernt.