Zwar posted by Johnny, aber really erlebt and aufgeschrieben by Tanja:
Kalkscheune Berlin. Damentoilette.
Während des Mando Diao Konzerts gestern Abend.
Stimme aus der Nebenkabine: „Do you speak english?“
Ich: „Who? Me?“
Nebenkabine: „Yes. Can you hand me some paper?“
Ich: „Sure.“
Ich entrolle etwa 2,5m Klopapier aus dem Gastro-Sanitärspender und reiche das Bündel unter der Trennwand hindurch.
Ich: „Is it enough?“
Nebenkabine: „Yeah, thanks. Do you think it´s Punk or Rock?“
Ich: „What?“
Nebenkabine: „The band. Are they Punk or would you say it´s Rock?“
Kabine 3: „Rock!“
Kabine 4: „Punk!“
Ich: „Well…“
Alle Toilettentüren öffnen sich.
Nebenkabine (im Heraustreten): „You know, I´m from Canada and to me it´s Punk.“
Ich: „Hm. I think I’m too old for this discussion. They sound like a nice sample of quotations to me.“
Kabine 4: „Yes, but it´s Punk. Definitely Punk.“
Inzwischen drängeln wir uns um das Waschbecken.
Ich: „I would rather call it Pop. With a Punk attitude.“
Kabine 3: „No, it´s Rock.“
Nebenkabine: „And Green Day?“
Kabine 3: „What about Green Day?“
Nebenkabine: „They’re Punk, aren’t they?“
Kabine 4: „Definitely!“
Ich: „Bye, Ladies!“
Nebenkabine: „Bye! And thanks for the paper!“
Nur falls sich jemand schonmal gefragt hat, was Frauen immer so lange auf der Toilette machen.
wie wahr, wie wahr…
Ach ja, diese Konzert-Klogeschichten. Erinnere mich gerade an eine, die ich erlebt hab. Privatclub Berlin. Irgendwann 1999 oder so.
Typ neben mir: „Scheiße, der Knopf ist abgerissen. Was mach ich denn jetzt?“
Kumpel: „Ich hab noch ne Sicherheitsnadel, die tut’s auch für ne Weile…“.
Typ neben mir: „Danke, du hast den Abend gerettet!“
Wir (Kumpel und Ich): „Ja, ja“
Als wir rausgingen Stand der Typ auf der Bühne, nahm seine Gitarre in die Hand und fing an loszurocken! Es war der Sänger der Band Jonas (heute Union Youth)
frauen und ihre klogeschichten :)
Frauen gehen doch immer paarweise auf die Toilette oder wie war das?
;)
Mando Diao sollen Punk sein?!
Also wenn man älter wird, dann sieht man weniger die Atitüde, sondern eher
von wo die jeweilige Band ihre Inspirationen nimmt…
versteh ich das richtig? Aber Mando Diao und Punk?
Der Song „Lady“ von „bring ´em in“ ist, z.B. schon beinahe Soul.
Brillante Band übrigens, ob Punk oder Rock oder Whatever!
Köstlich!
… ist wohl eine sache des wissens, der erfahrung, des alters. grosskotzigkeit hat jedenfalls wenig mit punk zu tun.
eine wunderbare, wahrhaftige und amtliche definition von punk rock gibt es übrigens aus den 70ern von iggy pop (gesprochen in einem interview während einer amerikanischen tv-show):
“ I’ll tell you about punk rock: punk rock is a word used by dillitante’s and heartless manipulators about music that takes up the energies and the bodies and the hearts and the souls and the time and the minds of young men who give what they have to it and give everything they have to it and it’s a term that’s based on contempt, it’s a term that’s based on fashion, style, elitism, satanism and everything that’s rotten about rock’n’roll. I don’t know Johnny Rotten but I’m sure he puts as much blood and sweat into what he does as Sigmund Freud did. You see, what sounds to you like a big load of trashy old noise is in fact the brilliant music of a genius, myself . And that music is so powerful that it’s quite beyond my control and when I’m in the grips of it I don’t feel pleasure and I don’t feel pain, either physically or emotionally. Do you understand what I’m talking about? Have you ever felt like that? When you just couldn’t feel anything and you didn’t want to either. You know? Like that? Do you understand what I’m saying sir? „
Ach was, Mando Diao sind Pop. Genauso wie the Clash Pop ist, zumindest wenn ich mir heutzutage die London Calling anhöre. Selbst Mclusky sind pop. Achso, klar: Erstere sind vielleicht nebenbei noch ein bißchen Rock und ne Prise Punk, die zweiten vielleicht vom Punk etwas mehr und bei Mclusky mag man Noise durchhören. Aber es ist und bleibt eingängige, tanzbare, beliebte Populärmusik. Das es in diesem Bereich auch ’ne Menge Popstars gibt, die man nicht hören will, well, they are „nothing but a bitch on strings“ (Rooney).
Ach so: Wie war denn das Konzert? Wär ja gerne da gewesen, aber Dresden-Berlin macht man nicht so gerne, wenn Klausurenzeit ist…
Schubladendenken deluxe ;-)
kann man hier nicht mal in ruhe scheissen?
@jens: genau, und alle männer waschen sich danach nie die hände ;-))
Tja , wie war das Konzert?
Ich lag mit meiner spontanen Kloeinschätzung (Pop mit Punk Attitude) schon nicht schlecht, denke ich, was widerum nichts über die Qualität des Gigs aussagt. Das Konzert also war…gut.
Ich wusste einfach nie so richtig, was die Jungs wollen. Der Sänger kokettierte mit Iggy, der (singende) Gitarrist mit Liam Ghallager.
Beides prima, im stetigen Wechsel aber irgendwie verwirrend.
Und um nochmal auf die Frage „Was ist Punk?“ zurückzukommen:
Eimal sah ich in der U-Bahn eine Russin mit Akkordeon. Sie spielte und sang „Besamé mucho“. Viel schmalziger kann man in der Musikauswahl kaum werden. Die Art aber wie sie es spielte, wie sie den Text im Gesang zerfetzte und zu einer wütend verzweifelten Anklage werden ließ, wie sie aussah: abgeranzt und schön weil echt, das war Punk.
Punk ist nicht einfach eine musikalische Stilrichtung, will ich damit sagen.
Da hat der Herr Pop ganz recht. Punk ist Dringlichkeit. Ein Wollen um jeden Preis.
Meine Kinder sind Punk. Und Mando diao dann vielleicht doch eher nicht.
Der Oasis-Vergleich war das erste, was ich beim ersten Mando Diao Album sofort dachte: Wenn das neue Album so klingen würde, wäre ich verzückt.
Zum Thema Punk = Dringlichkeit: Ja, das kann hinkommen. Wobei ich Iggy beim Nichtsfühlen etwas wiedersprechen würde, und behaupte, dass sich dieses Nichtsfühlen verdammt gut anfühlt. Und so gesehen ist Punk auch der Regen-Waldlauf ab Kilometer 10 oder gewisse andere Platten, die man nie als „Punk“ klassifizieren würde.
Wobei ich da ja die analogie zu Pop sehen würde: Im Gegensatz zu Emo, Metal oder Ska sind Pop und Punk, zumindest wenn man so will, keine Genre-, sondern Atitüde-Bezeichnungen. Beides kann erfüllt sein, und bei Mando Diao würde ich, ohne sie live gesehen zu haben, doch auch zu beidem tendieren.
Die Kokspassage fehlt!
Ey das wär‘ doch mal was – ein Blog von einer Kloputze!!! Das lass ich mir gleich patentieren ;)
Sissi, DANACH Hände waschen ist doof. DAVOR ist gut. Ich will ja mein bestes Stück nicht mit Dreck an meinen Händen von meiner Umwelt beschmutzen.