UPDATE Für Capital habe ich den Artikel noch etwas erweitert.
Natürlich habe ich geahnt, vermutet, befürchtet, gewusst, dass nichts, was ich im Internet treibe, wirklich privat ist und bleibt. Und dass Behörden bei Verdacht auf kriminelle Handlungen Zugriff auf alles Mögliche haben, war mir klar. Das aktuelle Ausmaß der grundlosen Überwachung durch Systeme wie Prism oder Tempora und was da noch alles ans Licht kommen mag, lässt jedoch viele bisherige Verschwörungstheorien lächerlich naiv wirken.
Es ist eine Sache und schlimm genug, dass ich davon ausgehen muss, dass Mail-Kommunikation mit – sagen wir mal hypothetisch: Julian Assange – bei der NSA landet. Es ist jedoch noch mal eine ganz andere Geschichte, wenn nicht nur diese Kommunikation, sondern sämtliche meiner Mails aus einem bestimmten Zeitraum dorthin gelangen und ich erst zwei Jahre später davon erfahre. Wenn überhaupt.
Ich kann nun ahnen, vermuten, befürchten, wissen, warum die Bundesregierung nicht mit schärfster Kritik reagiert (immerhin aber die Justizministerin, zumindest in Richtung UK), ich kann sowohl die Forderungen als auch die Zuversicht von Peter Schaar teilen, doch die wichtigste Frage bleibt: Wie verhalten ich mich ab jetzt? Wie verändern die enthüllten Tatsachen mein eigenes Verhalten in der digitalen Welt?
Und vor allem: Wie kann ich sicherstellen, dass ich meine Grundrechte auch im Netz wahrnehmen kann?
Die frustrierende Antwort ist: Gar nicht. Das Internet ist kaputt. Für immer.
Read on my dear…