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YouTube & GEMA: Ein Appell mit Bitte um Unterstützung

gema youtube

Noch immer schauen Internet-Nutzer in Deutschland häufig in die Röhre, wenn sie auf YouTube bestimmte Musikvideos sehen wollen. Über die Hintergründe hatten wir u.a. hier berichtet.

Bewegen tut sich hinsichtlich des Streits zwischen Google und der GEMA jedoch auch nach vielen, vielen Monaten anscheinend gar nichts. Ich bilde mir aber inzwischen durch viele Gespräche ein wenig mehr Durchblick in der Sache ein und glaube, dass es eine Lösung gibt, wenn sich beide Parteien einen Ruck geben. Um diesen Ruck etwas zu forcieren, skizziere ich einen Lösungsansatz in den nächsten Absätzen und bitte durch Verlinkungen dieses Artikels und durch kurze Kommentare um Eure Unterstützung. Ich werde sowohl die GEMA als auch Google um Stellungnahmen zu diesem Artikel bitten, denn vielleicht können wir als Musik- und Netznutzer für ein wenig Druck sorgen.

Vorweg: Meine Äußerungen basieren auf Aussagen diverser Menschen aus der Netz- und/oder Musik-Branche, ich garantiere weder für die inhaltliche noch für die juristische Korrektheit aller Sätze, denn nach wie vor unterliegen die (derzeit abgebrochenen) Verhandlungen zwischen der GEMA und Google der Geheimhaltung und ich bin auch kein Jurist. Ich bin dennoch ziemlich sicher, dass meine Ausführungen sehr nahe an den aktuellen Tatsachen sind. Unrichtigkeiten werde ich nach Hinweis gerne korrigieren.

Die offensichtliche Frage ist ja: Wieso kann YouTube bestimmte Videos aufgrund der GEMA nicht zeigen, während an anderen Orten Einigungen mit der GEMA offensichtlich kein Problem waren und sind? Amazon, iTunes, Vodafone, Musicload… sie alle konnten sich scheinbar mit der GEMA einigen, nur Google scheint dies nicht zu gelingen. Es ist ja wahrscheinlich nicht so, dass andere Unternehmen sofort jede GEMA-Forderung akzeptiert haben, sicher gab es auch an anderen Stellen unterschiedliche Meinungen – es geht schließlich um viel Geld.

Eines der Geheimnisse in diesen Prozessen heißt „Schlichtungsverfahren“. Nach deutschem Recht kommt dieses Verfahren zum Einsatz, wenn „sich zwei Parteien nicht auf eine vertragliche Regelung einigen können, dies aber wollen oder sogar müssen“ (Zitat Wikipedia). Die Praxis im Fall YouTube würde dabei so aussehen:

Die GEMA schlägt einen Tarif vor. Dieser wäre Google zu hoch, weshalb Google einen niedrigeren Gegenvorschlag machen würde. Dann beginnt das Schlichtungsverfahren. Und das Beste und Wichtigste hierbei wäre:

In dem Moment, in dem das Schlichtungsverfahren eingeleitet wäre, könnten alle Internet-Nutzer in Deutschland alle Videos sehen, obwohl es noch keinen Tarif gäbe, auf den sich die Parteien geeinigt haben.

Viele Einigungen zwischen der GEMA und Anbietern wie den oben genannten sind in der nahen Vergangenheit anscheinend über ein solches Schlichtungsverfahren zustande gekommen oder dauern evtl. noch an. Der Anbieter (im Fall von YouTube: Google) zahlt nach Eröffnung des Verfahrens die von ihm als „okay“ angebotene Summe an die GEMA. Die Differenz zwischen dem Google-Angebot und der GEMA-Forderung geht bis zur erfolgten Schlichtung auf ein verzinstes Treuhandkonto, die Gelder werden also eingefroren.

Der zuständige Schlichter hat nun ein Jahr Zeit, gemeinsam mit den beiden Parteien eine Einigung zu erreichen – gelingt dies nicht, kann der Schlichter den Tarif irgendwo zwischen Angebot und Forderung nach seinem Ermessen selbst festsetzen. In diesem Fall würden die eingefrorenen Summen – je nach dem vom Schlichter festgelegtem Tarif – anteilig an die GEMA bzw. zurück an Google gehen. Beiden Parteien steht nach der durch den Schlichter festgelegten Einigung noch der Rechtsweg offen, doch für die Nutzer wäre zunächst ein Weg gefunden, der Streit könnte „im Hintergrund“ weiterlaufen, alle Videos wären von Beginn des Schlichtungsverfahrens an verfügbar.

Warum also befinden sich Google und die GEMA noch nicht in einem solchen Schlichtungsverfahren?

Die Antwort lautet, vermute ich: Weil Google sich nicht darauf einlassen will. Denn der zuletzt offiziell von der GEMA angebotene Tarif liegt offenbar zu weit über dem, was Google bereit wäre zu zahlen. Selbst eine Einigung „in der Mitte“ wäre Google wahrscheinlich noch zu hoch.

Beide Parteien müssen daher aufeinander zu gehen:

1) Die GEMA muss offiziell einen wesentlich realistischeren Tarif für Google/YouTube anbieten als bisher. Wie hoch dieser sein müsste, um wirklich in Verhandlungen gehen zu können, wird die GEMA sicher besser wissen als ich.

2) Google/YouTube muss sich daraufhin auf das Schlichtungsverfahren einlassen, genau so, wie es andere Unternehmen auch getan haben oder tun.

Solange diese beiden Schritte nicht passieren, bleiben Musikvideos in Deutschland gesperrt und kein Cent geht an die Urheber, die von der GEMA vertreten werden. Der einzige Gewinner bleibt Google, denn jeder Tag ohne Zahlungen an Urheber ist ein Tag mit Einnahmen, die bei Google verbleiben.

Ich bitte daher mit diesem Artikel beide Parteien um Bewegung und um Einleitung und Umsetzung der beiden oben genannten Schritte. Denn ich glaube, dass sowohl Urheber als auch Konsumenten ein Recht auf eine schnelle Lösung haben.

Ich freue mich bei diesem Anliegen über Eure Unterstützung. Je mehr Stimmen wir sammeln können, desto mehr öffentlichen Druck können wir vielleicht auf die GEMA und auf Google ausüben.

287 Kommentare

  1. 01
    Sam

    Danke. Wird Zeit dass da was passiert.

  2. 02

    Diesen Geldeintreibern der Content-Mafia, #GEMA darf man keinesfalls entgegenkommen. Die Gema gehört abgeschafft!

  3. 03
    Yannick

    Finde ich gut. +1

  4. 04
    andre klapper

    @#796299: Und Weltfrieden muss auch auf der Stelle eingefuehrt werden, keine Kompromisse! Aber falls das doch irgendwie nicht sofort klappt, macht es vielleicht doch Sinn nach kleineren Schritten oder Kompromissen auf dem Weg dahin zu suchen?

  5. 05
  6. 06
    joerandom

    Klingt gut – lässt aber aus den Augen, dass es ja nicht einfach eine Verhandlung über eine Summe ist, sondern über die Abrechnungsmodalitäten. Die Gema ist iirc prinzipiell gegen Pauschalmodelle im Sinne von „pro Nutzer und Monat“, sondern will pro Liedklick, angeblich um die Entwertung von Musik zu verhindern (alles aus dem Kopf, aber dürfte mit etwas googlen in der Debatte sicher zu finden sein).

  7. 07

    Gute Idee! +1
    Und für meine Frau noch ein +1!

  8. 08

    @#796303: Das mag sein, ich denke aber, auch diese Modalitäten könnten in ein Schlichtungsverfahren Einzug halten?

  9. 09
    NameX

    Selbiges gilt für Spotify.
    Die nächsten Wahlen die Piraten wählen und dann die Gema abschaffen. So einfach geht es, sie wollen es nicht anders.
    Was den Grünen ihre Meiler sind den Piraten (u.a.) ihre Gema :)

  10. 10

    Bin absolut für den Vorschlag um Bewegung in die Köpfe der Protagonisten zu kriegen.

  11. 11
  12. 12
    Heide

    Ich habe mittlerweile das unbestimmte Gefühl das es bei dieser Auseinandersetzung weniger Abrechnungsmodalitäten und die Höhe der Bezahlung geht, als vielmehr um ein Machtspiel auf beiden Seiten. Die GEMA will sich nicht in Zeiten in denen sie bereits in der Kritik steht und ihre Relevanz und Daseinsberechtigung in Zweifel gezogen werden beweisen das ohne sie nichts geht. Das funktioniert natürlich am besten wenn man es schafft sich gegen den dicksten Fisch im Teich, in diesem Fall Google, durchzusetzen.
    Google dagegen macht den Eindruck als hätte man so gar kein Interesse daran sich von einer deutschen Behörde irgendwas vorschreiben zu lassen.

  13. 13

    Guter Vorschlag, der das Problem auf den Punkt bringt. Zumal beide Seiten vor ein paar Wochen in Köln bestätigt haben, dass es genau an dieser Stelle hakt. Wer Lust hat, kann dazu den folgenden – unten einkopierten – Text aus MusikWoche lesen.
    Bei dieser Gelegenheit Dank und R.E.S.P.E.C.T. an spreeblick für das Anstoßen der Debatte um Seliger/Chung

    „Leider ist dieses Video in Deutschland nicht verfügbar, da es Musik enthalten könnte, für die die GEMA die erforderlichen Musikrechte nicht eingeräumt hat.“ Dieser Hinweis auf YouTube sorgt bei vielen Nutzern für Unmut, und den kriegt meistens die Verwertungsgesellschaft ab. Doch zu recht? Beim Kongress der diesjährigen SoundTrack_Cologne, der GEMA-Wissen und Urheberrechtsfragen in einem Themenschwerpunkt behandelte, stieß vor allem die Diskussionsrunde zum Vergütungsstreit zwischen GEMA und YouTube auf starkes Publikumsinteresse. Und das verwundert nicht, denn auf dem Podium saßen auch Vertreter der beiden Kontrahenten, was bisher selten genug der Fall war.

    So kam etwas in Gang, was man angesichts des bisherigen Konfliktverlaufs kaum noch für möglich gehalten hatte: Zwischen den Parteien entstand sogar so etwas wie ein öffentlicher Dialog. Das war ganz im Sinne der Veranstalter: Die hatten schon in der Vorankündigung darauf hingewiesen, dass es nicht etwa um das Schüren des Konflikts gehe, sondern vor allem um die Frage, wie sich zwischen zwei Positionen, die seit langem festgefahren scheinen, vielleicht doch noch eine Brücke schlagen lässt. Denn in einem Punkt waren sich alle einig, im Publikum wie auf dem Podium: YouTube ist eine in vielerlei Hinsicht nützliche Plattform, auf die man nicht verzichten möchte.

    Einig war man sich indessen auch, dass den Urhebern eine angemessene Vergütung zusteht, wenn ihre Werke für welchen Zweck auch immer genutzt werden. Und dass eine Verwertungsgesellschaft für die Durchsetzung der Interessen der Urheber die richtige Organisation ist. Für die Urheber saß der Berliner Film- und Theaterkomponist Hans Hafner mit am Tisch, der zwar ebenfalls den potenziellen Nutzen einer Internetplattform wie YouTube betonte, aber sein Misstrauen gegenüber Google und YouTube artikulierte.

    Es könne nicht angehen, dass die Musik der Treibstoff für viele Internetplattformen sei, dass die Urheber aber kaum an den Gewinnen beteiligt werden. Hafner fand es auch unbefriedigend, dass sich YouTube zwar als Streamingplattform versteht, dass viele Nutzer aber mit entsprechender Software die Musik runterladen. Es sei nicht glaubwürdig, wenn man bei einer Suchanfrage über Google gleich an dritter Stelle einen passenden Downloadlink findet.

    Andreas Briese, Strategic Partner Development Manager bei YouTube, versprach: „Wenn wir von solchen Diensten erfahren, gehen wir dagegen vor. Das ist zwar immer ein Wettlauf von Technik gegen derlei Umgehungssoftware, aber wir stellen uns der Herausforderung.“ Und er betonte: „Die GEMA ist für uns grundsätzlich eine nützliche Institution. Ohne sie müssten wir mit vielen tausend einzelnen Rechteinhabern verhandeln.“ Prinzipiell sei man dazu zwar in der Lage, und in Einzelfällen habe YouTube auch Verträge mit Urhebern direkt geschlossen – aber schon aus Gründen des organisatorischen Aufwands liege YouTube sehr viel daran, mit der GEMA zu einer Einigung zu kommen, wie es ja auch schon mit den Schwesterorganisationen in Großbritannien oder Frankreich und in mehr als 30 anderen Ländern geschehen sei. „Deshalb müssen wir miteinander reden.“

    VUT-Vorstandsvorsitzender Mark Chung spielte den Ball nicht ohne Ironie zurück. Den Mann, der für die britische PRS den Vertrag mit YouTube abgeschlossen hatte, habe man kurz danach gefeuert, weil er einen viel zu schlechten Vergütungssatz ausgehandelt habe. Grundsätzlich sei natürlich auch die Indie-Dachorganisation Merlin an einem Deal mit YouTube für ihre Mitglieder interessiert, denn der Nutzen der Plattform sei unbestritten. Letztlich entzünde sich der Streit halt „nur“ um eines: um die Höhe der Vergütung. „Es geht ums Geld.“

    Ärgerlich findet Chung, dass sich YouTube bei Vertragsverhandlungen um Vergütungssätze nicht in die Karten schauen lässt und deshalb die GEMA nicht konkret sagen darf, an welchen genauen Beträgen eine Einigung bisher scheitert. Immerhin, so Chung, lässt sich aus den ersten vorliegenden Abrechnungen britischer Vertragspartner ableiten, wie hoch die YouTube-Tantieme pro Videostream ist: für 1000 Streams habe sein Verlag 1,20 Euro bekommen, was auf 0,12 Cent pro Stream hinausläuft. Das deckt sich in etwa mit den Zahlen, die Denis Ladegaillerie vom französischen Dienstleister Believe Digital kürzlich beim Reeperbahn-Festival in Hamburg nannte; da war von rund einem Zehntelcent die Rede.

    Ladegaillerie empfahl in Hamburg, YouTube sinnvoll mit Artist-Channels und den damit verbundenen Promotionmöglichkeiten zu nutzen, wie Moderator Manfred Gillig- Degrave anmerkte. Allerdings findet es Ladegaillerie auch besser, wenn man statt einem Zehntelcent das Zehnfache, nämlich wenigstens einen Cent, bekommen könne. Was aber ist eine angemessene Höhe der Vergütung? Rechtsanwalt Dr. Matthias Lausen, Geschäftsführer des Münchner Instituts für Urheber-und Medienrecht, der die GEMA bei dem Verfahren gegen YouTube juristisch von Anfang an vertritt, wies darauf hin, dass die Verwertungsgesellschaft als Solidargemeinschaft der Urheber gesetzlich dazu verpflichtet ist, sich für eine angemessene Vergütung stark zu machen.

    Wenn es über deren Höhe keine Einigung gibt, sei die Verfahrensweise klar vorgegeben: Die GEMA kann eine gewünschte Nutzung von urheberrechtlich geschützten Inhalten nicht verweigern, sie unterliegt dem Kontrahierungszwang. Das sei eine analoge Regelung wie der Taxibeförderungszwang: Ein Taxifahrer darf nach deutschem Recht niemandem die Fahrt verweigern. Also ver öffentlicht die GEMA einen Tarif, womit sie quasi ein Preisschild anbringt. Wer den geforderten Preis nicht zahlen will, macht ein niedrigeres Angebot; kommt es zu keiner Einigung, legt das Deutsche Patentamt als Aufsichtsbehörde der GEMA und Schiedsstelle ein neues Preisschild fest.

    Die GEMA habe im veröffentlichten Tarif zwölf Cent pro Stream gefordert, sagte Andreas Briese, das sei völlig inakzeptabel. Lausen widersprach: Man sei inzwischen doch schon weiter, denn die Schiedsstelle habe sechs Cent als angemessen angesetzt. Bisher habe sich die GEMA noch mit jedem neuen Anbieter früher oder später einigen können, selbst mit dem Dachverband der Computerhersteller Bitkom; YouTube sei der einzige Fall, der das in Deutschland gesetzlich vorgeschriebene Verfahren schlicht ignoriere.

    Und die Erklärung hierfür? YouTube sehe sich nicht als Musikplattform wie iTunes oder Musicload, hatte Andreas Briese in seinem einleitenden Kurzreferat erklärt, sondern als Provider einer Struktur, mit der sich unter anderem eben auch Monetarisierungsmöglichkeiten für Musikurheber ergeben. Die YouTube- und Google-Währung bestehe nicht aus einzelnen Downloads, sondern aus Clickzahlen, mithin aus Werbekontakten, die in Tausenderpaketen verkauft werden.

    Mark Chung nahm das zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass der Tausenderkontaktpreis um ein Vielfaches höher liegt als jede von den Urhebern geforderte Vergütung und dass man dies durchaus als unbefriedigendes Missverhältnis sehen könne – zumal jeder wisse, dass Google Milliardengewinne einfährt. YouTube sei nicht Google, hielt Briese dagegen. Um Bewegung in die festgefahrene Situation zu bringen, schlug Chung vor, die GEMA möge doch bitte einen neuen Streamingtarif veröffentlichen, der den Vorstellungen von YouTube – die man wegen der Verschwiegenheitsklausel leider nicht konkret kennt – konstruktiv entgegenkommt.

    Zu hoffen sei, dass die festgefahrenen Gespräche dann wieder in Gang kommen. Das hielten Andreas Briese wie auch Matthias Lausen für möglich. Man wolle diesen Vorschlag prüfen. Insofern schien der Zweck des Kölner Panels am Ende tatsächlich fast erreicht: eine Brücke zu schlagen zwischen den beiden Polen – auch wenn es sich vorerst vielleicht nur um eine wacklige Hängebrücke zwischen zwei großen Organisationen handelt, für die jede Kursänderung viel Aufwand erfordert, weil beide mit unterschiedlichem Kartenmaterial navigieren.

    Auf der einen Seite steht ein internationaler Großkonzern, der nach US-amerikanischen Managementprinzipien agiert und dabei vielleicht auch ein anderes Verständnis von Urheberrecht – im Sinne des angelsächsischen Copyrights – pflegt. Auf der anderen Seite manövriert die GEMA, eine Solidargemeinschaft mit in Jahrzehnten gewachsenen und oft verwirrend unübersichtlichen Strukturen. Jeder noch so kleinen Hängebrücke zwischen den beiden Dampfern ist deshalb zu wünschen, dass sie möglichst stabil gebaut wird. In Köln wurde in dieser Hinsicht wenigstens ein Anfang gemacht.

  14. 14

    Ich fürchte, Google sitzt am längeren Hebel und „muss“ erstmal garnix. Dass es für Nutzer lästig ist, wenn man erstmal seine Herkunft im Netz maskieren muss ist natürlich trotzdem ärgerlich. Das Interesse der Rechteinhaber, für den gleichen, bereits vielfach bezahlten Inhalt wieder und wieder zu kassieren, bewerte ich persönlich jetzt nicht unbedingt so hoch…

  15. 15

    Druck auf Google und die GEMA ausüben? Wie stellst du dir das konkret vor?

  16. 16
    baranek

    Wo darf ich unterschreiben?

  17. 17
    Oliver

    Oh, einen Text 1:1 einstellen – wenn das mal nicht Urheberrechte verletzt ;-)

  18. 18
    andrea

    @#796299: Puh, steile Forderung!
    Einem reinen Kapital-orientierten Privatkonzern wie Google möchtest du Content schenken, bezeichnest aber die, die die Rechte von Künstlern vertreten (auch wenn man sich über die Umsetzung streiten mag) pauschal als Content-Mafia und möchtest sie abschaffen?
    Ich sehe beide Parteien nicht als gut oder böse, sondern verstehe deren Wunsch, ihre jeweiligen Interessen zu verteidigen.
    Ein Weg der Einigung ist aber dringend erforderlich, denn am Ende beruht sowohl das Geschäftsmodell von Google, als auch das der Gema in der Vertretung und Erfüllung der Interessen Dritter: der Konsumenten (User) und der Produzenten (Künstler).
    Findet keine Einigung statt, sägen also beide Parteien am eigenen Ast.

  19. 19

    @#796314: Wenn es 20.000 Kommentare werden, mache ich eine ePetition daraus. ;)

    Ein Kommentar genügt vorerst, finde ich. Die Debatte gehört in die Öffentlichkeit, nicht hinter verschlossene Türen.

  20. 20

    @#796315: Das dachte ich auch sofort. :) Ein Link wäre außerdem übersichtlicher gewesen.

  21. 21
    Julian

    Ich finde eigentlich nicht, dass Google der GEMA da entgegen kommen muss… Wenn die GEMA ein Teil vom Kuchen haben will, muss sie sich mit Google einigen… Google muss sich nicht mit der GEMA einigen, sondern zeigt einfach die Videos nicht an… Wenn dadurch ernsthafte Umsatzeinbrüche zu erwarten wären(!), dann würde Google auch mehr tun…

    Wir User können jetzt entweder gegen die GEMA angehen (Wahlen, Petitionen, Proteste usw.) und die zum umdenken bewegen – denn es ist ja „unsere“ Verwertungsgesellschaft und wir sollten das innerhalb Deutschlands klären (eigentlich…) – oder Google auf den Senkel gehen, dass die von sich aus versuchen sich mit der GEMA zu einigen. Oder eben beides, was du ja hier versuchst ;)

    Eigentlich wäre der richtige weg aber mal auf die Künstler zuzugehen und von der Seite aus zu versuchen das ganze Musikgeschäft „umzukrempeln“. Jan Delay postete vor ein paar Tagen mehr oder weniger einen Aufruf zum illegalen downloaden und auch von anderen Künstlern hört man ja (zum Glück) immer mehr Stimmen gegen die GEMA und Co. Auch vor kurzem die Debatte, dass die GEMA angeblich „die meisten deutschen Künstler“ vertritt ging ja in die Richtung…

    Also meiner Meinung nach ist das ein innerdeutsches Problem, welches wir auch auf der deutschen Seite lösen sollten. Google damit zu „nerven“ trifft am Ende zumindest teilweise den falschen.

    Das wär doch eigentlich mal ein plan… die deutschen Künstler und uns „netzuser“ in einer Bewegung vereinen, und gemeinsam für einen transparenteren Musikmarkt zu plädieren…

    so, das waren meine 2 Pfennig.

    update: uh, als ich mit schreiben anfing gabs hier nur 8 Kommentare, jetzt bin ich #21 Oo

  22. 22
    tyler

    Überall auf der Welt kann sich Youtube mit den Rechteverwaltern einigen, nur in Deutschland nicht.
    Die GEMA ist es halt gewohnt, am längeren Hebel zu sitzen und kann einfach nicht umdenken, also will man es aussitzen, auf dem Rücken der User.
    Soll der Laden sich doch querstellen, ich nutz ProxTube.

    https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/proxtube/

    Und nu, GEMA?

    *achselzuck*
    So simpel kann eine Lösung aussehen.

  23. 23

    @#796319: Es steht Jan Delay ja frei, aus der GEMA auszutreten und in Zukunft auf seine Einnahmen zu verzichten. Es wäre spannend zu wissen, was er davon hält.

    Sein Posting richtete sich in erster Linie (und zurecht) gegen Abmahnwahnsinn gegen Privatpersonen. Dahinter stecken aber in vielen Fällen die Anwälte der Labels.

  24. 24

    @#796318: Nun ja, als Autor des in Gänze zitierten Textes habe ich mir die Erlaubnis ausnahmsweise erteilt :-))
    Natürlich wäre ein Link einfacher gewesen, aber da die täglichen News bei MusikWoche nach 24 Stunden in den Bezahlbereich für Abonnenten wandern, hätte ein Link ins Archiv nur zu einem entsprechenden Hinweis geführt.

  25. 25
    Julian

    @#796321: i know. jetzt reduzier meinen Kommentar bitte aber nicht nur auf das eine Beispiel :) – Was er von einem „alleingang“ hält wäre aber tatsächlich interessant.

  26. 26
    manuel braun

    ja!

  27. 27

    Ich denke, Google geht die GEMA an der Regio glutaea vorbei. Was ist Deutschland? Was ist GEMA? Die Welt ist groß genug!

  28. 28

    Ich hatte anlässlich des gestrigen GEMA-Bashings von Bernd Graff auf süddeutsche.de heute früh zufälligerweise eine ähnliche Idee:
    http://fastvoice.net/2011/11/25/sinnvolles-ist-diesem-sz-beitrag-leider-nicht-verfugbar/

  29. 29
    bip

    Auf jeden Fall. Es nervt einfach, dass man nicht einmal normale Videos angucken kann, weil irgendwo in der Audiospur ein GEMA-geschütztes Lied vorkommt.

  30. 30

    Solange es Addons wie z.B. ProxTube für Firefox oder ProxyTube für Chrome etc. gibt, kann Youtube ruhig weiter in DE sperren und die GEMA weiter rumzicken. :P

  31. 31

    Ich schließe mich Deiner Bitte an.

  32. 32
    Marvin

    Unterstützt und verteilt…

  33. 33
    Michael Schmid

    Ich würde mir sogar wünschen (was noch unrealistischer ist), dass die Verhandlungen öffentlich stattfinden…

  34. 34
    Chris

    Vielen Dank für diesen und den vorherigen Artikel, die beide etwas mehr Einblick in die Sache gewähren und somit dazu beitragen, dass ich nun schonmal weiß, warum ich die ganzen Videos nicht so ohne weiteres sehen kann.
    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass dringen etwas geschehen muss und die Verhandlungen fortgesetzt werden müssen, denn es geht hier im Grunde ja nicht nur um Googles Geld, sondern ganz wesentlich auch um das Geld der Künstler. Ich hoffe dein Vorschlag findet Anklang und Gehör bei Google und GEMA und setzt die Debatte wieder neu in Gang. Meine Unterstützung hast du.

  35. 35

    Zunächst mal: Klar, ich bin dafür, dass es zu einer Einigung kommt. Daher danke für den Artikel!

    Aber ich glaube, im Augenblick findet *überall* ein zähes Ringen um die Frage statt, wie viel Geld für Online-Streaming von Musik bezahlt werden kann. Wenn immer mehr gestreamt wird, für Streaming aber realistisch betrachtet längst nicht so viel Geld in die Kassen kommen kann wie für Downloads und CD-Käufe, ist irgendwie klar, dass sich Teile der Musikindustrie (und dazu zählt ja letztendlich auch die GEMA) sträuben.

    Generell wäre ich ziemlich überrascht, wenn speziell wegen YouTube nicht viele Musiker und auch einige Labels ihrerseits bei der GEMA Druck gemacht hätten. Denn die sind die wirklichen Leidtragenden, gerade, wenn Musikvideos ein wichtiger Teil ihrer Promotion-Strategie sind. Immerhin wird im Internet nichts, was mit Musik zu tun hat, so gerne weitergegeben und verbreitet wie gut gemachte, interessante, originelle Videos.

    Im Gegensatz zu Google/YouTube ist es letztendlich die Aufgabe der GEMA, im Interesse ihrer Mitglieder zu handeln, und nicht im Eigeninteresse (Die meisten Musiker würden in diesem Fall wahrscheinlich auf Geld für Streams verzichten, da sie dafür durch die enorme Öffentlichkeitswirkung der Videos profitieren könnten und vielleicht noch durch einen kleinen iTunes-Link darunter…)

    Der Text, den YouTube statt Videos mit GEMA-Musik einblendet, ist allerdings nicht ganz fair – da wird einseitig der GEMA die Schuld in die Schuhe geschoben und bei Nutzern der Eindruck erzeugt, YouTube wäre von Seiten der GEMA „verboten“ worden, die Clips zu zeigen oder die GEMA hätte die Videos gar gesperrt. Und ganz so ist es ja nun nicht – die beiden Seiten konnten sich, wie im Artikel ja schon gesagt, einfach nicht einig werden. Andere Streaming-Dienste konnten sich dagegen durchaus mit der GEMA einigen, woraus sich schließen lässt, dass Google selbst an der Situation wohl auch nicht ganz unschuldig ist.

    Nur noch mal hinterher geschoben: Ich find es gut, dass die Diskussion hier überwiegend sachlich verläuft. Die GEMA hat aus Sicht vieler Musiker grundsätzlich ihre Daseinsberechtigung, andernfalls wären die da nicht alle Mitglied. Für mich selbst könnte ich mir das zwar nicht vorstellen, aber solche Ausdrücke wie „Content-Mafia“, „Raubrittertum“ oder gar „Drecksverein“, die online immer wieder in Zusammenhang mit der GEMA zu lesen sind, finde ich 1. allmählich extrem nervig und 2. total kontraproduktiv. Es gibt genug berechtigte Kritikpunkte und solche verbalen Keulen sorgen nur dafür, dass Kritiker als nicht ernstzunehmende Idioten abgestempelt werden können.

  36. 36
  37. 37
    Oliver

    Tim Renner (Motor) hatte das mal näher erläutert: Ein Klick auf ein YouTube-Video berechnet die GEMA wie einen „Kauf“ des Titels. Dementsprechend rechnet die GEMA das dann auch ab. Wäre natürlich ein Grund dafür, dass YouTube das nicht mit macht.

    Und das Einprügeln auf die GEMA (wie auch @35 es richtig sagte) macht keinen Sinn. So lange die sich an Gesetze halten müssen, die irgendwann vor 40 Jahren beschlossen wurden…

  38. 38
    enrico

    Ich habe einen besseren Vorschlag:

    Es existieren Browser PlugIns die youtube einen anderen Standort vorgaukeln (oder so ähnlich). Man kann dann alles problemlos ansehen.
    Tja und die GEMA? Soll an ihren unverschämten Forderungen und unlauteren Geschäftspraktiken qualvoll ersticken!!

    GOOGLE, bleibt hart!!!

  39. 39

    Yes. Done. Next.

    Bleibt die Frage, warum die das nicht schon lange gemacht haben. Kontrahierungszwang?

  40. 40
    Chris

    Es sind ja auch nicht nur Musikvideos – auch normale Videos, wo mich zT die Musik gar nicht interessiert… Das ist frustrierend

  41. 41
    Sebastian

    Danke für den Artikel, er spricht mir aus der Seele. Jetzt müssen die beiden großen Akteure „nur“ noch reagieren.

  42. 42
    Kunterbunt

    Die GEMA ist eine Organisation, die dafür sorgt, dass Komponisten, Musiker und Textdichter für ihre Arbeit und deren Nutzung ordentlich bezahlt werden. Manche hier nennen sie dafür „Content-Mafia“.
    Google ist das derzeit wohl wertvollste Unternehmen der Welt und macht gigantische Gewinne.
    GEMA bleib hart!

  43. 43
    4et

    Endlich mal jemand der beide Seiten sieht und nicht nur stumpf gegen die GEMA wettert, wie viele andere.

  44. 44
    Rene

    Unterschreib xxx
    Da muß ja mal endlich was passieren.

    Jan Delay hat übrigens gerade nochmal nachgelegt.
    https://plus.google.com/115216050683969364926/posts/N9NpqzvgKVa

  45. 45

    @enrico: Klar kann man diese Sperren durch Proxy-Wechsel umgehen (auch mit hidemyass). Aber das ändert am Grundproblem nichts, dass Google bzw. YouTube die Ursache verschleiert und bisher noch nicht mal Bock auf einen Minimalkonsens hat.

    Die Forderungen der GEMA entstehen nicht im luftleeren Raum, sondern werden in Vertretung der Mitglieder erhoben. Diese von Dir genannten „unlauteren Geschäftspraktiken“ sind gesetzlich geregelt und sichern zahlreichen (meist unbekannten und nicht besonders reichen) Textdichtern und Komponisten das Überleben. Millionenschwere „Stars“, die nur als Interpreten aktiv sind, werden von der GEMA nicht alimentiert..

  46. 46
    aribre

    viele hier scheinen die Argumentation beider Seiten gar nicht gelesen zu haben, sondern verbreiten munter weiter ihr Piratenmantra. Fakt ist:

    1) Google sperrt die Videos, nicht die Gema
    2) die Gema hat zwei Tarife veröffentlicht, der letzte davon lag bei 0,06 EUR pro Stream und hat damit die Tür für die Schlichtung geöffnet.
    3) Google verwechselt ständig Urheber mit ausführenden Künstlern – so z.B. bei der Soundtrack_Cologne, bei der in der Youtube-Präsentation nur Erfolgs-Beispiele unter den Künstlern, aber nicht den Urhebern genannt wurden
    4) Urheber haben von dem stets ins Feld geführten PR-Effekt über youtube erst einmal nichts – außer sie sind in Personalunion auch ausführende Künstler, gehen auf Tournee, können Merchandise verkaufen usw.
    5) Die Gema ist keine Behörde, sondern ein Verein, in dem die Urheber organisiert sind

    Und nein, ich arbeite nicht für die Gema, sondern mit Künstlern zusammen, die geschockt sind, dass man ihnen ihre Lebensgrundlage entziehen möchte.

    Ich unterstütze Johnnys Initiative und möchte eine zweite einfordern: Seminare zum Thema Urheberrecht in Schulen und Universitäten. Das Wissen darüber ist wie man in vielen Kommentaren weiter oben sehen kann, ja horrend schlecht.

  47. 47

    Das kling gut – unterschreibe ich.
    Danke für Dein Engagement.

  48. 48

    @Rene

    Jan Delay scheint mir ja ein witziger Typ zu sein. Delay heisst übersetzt ja „Verzögerung“. Vielleicht braucht er einfach ein bisschen länger, um manche Zusammenhänge zu verstehen. Zitat: „irgendeine lösung muss her! und das sollte die eigentliche aufgabe der industrie, und auch eben dieser rechtsverdreher sein. wir machen die musik nur. wir verkaufen sie nicht.“

    Genau.

  49. 49
    Jonas Schönfelder

    Die Initiative unterstütze ich gerne. Hoffentlich kommt es in naher Zukunft zu einer Einigung und die GEMA wird generell etwas lockerer bei digital vertriebener/aufrufbarer Musik über das Internet, denn sonst werden so wunderbare Dienste wie Spotify oder iTunes Match wohl nie zu uns kommen.

  50. 50
    aribre

    @ Jonas: nutz doch Simfy – die sind schon da und haben sich mit der Gema geeinigt :-)

  51. 51
    Falk D.

    @NameX (09): Die Piraten sinnieren zu laut über die Kulturpauschale (bis auf RLP hat sich kein Landesverband dagegen entschlossen). Das ist die Gema im Quadrat. Da wähle ich lieber Liberale.

  52. 52

    @#796348:
    „Und nein, ich arbeite nicht für die Gema, sondern mit Künstlern zusammen, die geschockt sind, dass man ihnen ihre Lebensgrundlage entziehen möchte.“

    Niemand „möchte“ hier irgendwem die Lebensgrundlage entziehen. Aber ja, für reine Urheber von Texten und Kompositionen ist es inzwischen meist extrem schwer, über die Runden zu kommen. Allerdings kann daran kein noch so vorteilhafter Deal zwischen YouTube und der GEMA etwas ändern. Es geht hier um sehr kleine Beträge, die für Streams gezahlt werden – für große Labels und die GEMA machen ein paar Cent-Bruchteile in der Masse einen wirklichen Unterschied, für Urheber von Songs aber nicht. Es sei denn, wir reden von zig Millionen Aufrufen – und wie viele Musikvideos im deutschsprachigen Raum erreichen solche Zahlen?

    Offen gesagt wäre es in ihrem eigenen Interesse besser, wenn reine Texter und Komponisten sich damit abfinden würden, dass sie mit ihrer Arbeit in immer mehr Fällen eben keinen Lebensunterhalt mehr bestreiten können. Das ist bedauerlich, aber es hat nichts mit der Bösartigkeit anderer zu tun.

    Nur, weil irgendwo mal ein lukrativer Markt war, bedeutet das nicht, dass er auch in Zukunft bestehen muss. Wie jede Branche, deren Umsätze und Gewinne schrumpfen, tut sich auch die Musikindustrie sehr schwer damit, das einzusehen.

  53. 53

    wo ist hier der „Like“ button :)

  54. 54
    aribre

    @ Ey Lou: äh, was ist das denn für eine Argumentationskette? Ein Wirtschaftsunternehmen wie Google stellt Inhalte von Dritten online, bezahlt sie nicht und dann forderst du, dass man sich damit abfinden soll? Demnächst kommt dann jemand und leiht sich meine Arbeit aus, aber findet, dass er das ebenfalls nicht bezahlen muss, denn die Zeiten haben sich ja geändert und man muss sich damit abfinden, dass man ab jetzt für lau arbeitet.

    Natürlich hat das nichts mit Bösartigkeit zu tun, sondern mit den Interessen eines Wirtschaftsunternehmens, das nicht bereit ist, geistige Arbeit zu honorieren, damit aber ohne Ende Reibach macht. Findest du das richtig? Sollen diejenigen, die die Inhalte schaffen, nicht für ihre Arbeit entlohnt werden?

    Wie kommst du überhaupt darauf, dass es hier potentiell um kleine Beträge geht? Wenn du Guy Chambers als Autor vieler Robbie Williams-Songs mal als Beispiel nimmst, dann geht es hier nicht um „Peanuts“ – zumindest, wenn Urheber fair bezahlt würden. Und Robbie Williams wäre ohne die guten Songs von Guy Chambers wohl nicht so weit gekommen.

    Ich jedenfalls freue mich nicht auf die Zeiten, in denen es nur noch Hobbymusiker gibt, weil kein ernstzunehmender Musiker mehr von seinen Werken leben kann.

  55. 55

    Die Fehlermeldung, die jeder deutsche Benutzer auf YouTube zu sehen bekommt, sagt etwas anderes, als die Mehrheit darin liest: Dort steht nämlich „Die GEMA *könnte* keine Rechte eingeräumt haben“. Da steht mit keinem Wort, dass die GEMA ein Video gesperrt hat.

    YouTube zeigt das Video einfach nicht, weil man ja dafür zahlen müsste (egal, welche Konditionen irgendwann mal ausgemacht sind). Es ist also ein reiner Schutzreflex von YouTube, den die GEMA nicht initiiert hat.

    Ich finde es gut, dass Du nicht – wie die meisten es tun – die GEMA allein als Bösewicht hinstellst, sondern differenziert betrachtest.

  56. 56
    schläfer

    ich sekundiere dieses anliegen!

  57. 57
    RM

    Solange die GEMA gesetzlich „geschützt“ ist und damit auch von uns (den 99%!!) Rückhalt bekommt, bin ich der Meinung:
    Geheime Verträge darf es nicht geben!
    Wieso sollte Anbieter X günstigere Konditionen haben als Anbieter Y? Doch nicht nur deswegen weil er besser verhandelt!?!
    Meine Vermutung geht dahin, dass deutsche Anbieter bevorzugt werden und günstigere Verträge bekommen als „große“ Ausländische Firmen wie z.B. Youtube. Dahinter würden dann die großen Mitglieder der GEMA stecken die ihre nationalen Interessen wahren wollen…. (z.B: Fernsehsender die eigene Videodienste betreiben und komischerweise Verträge mit der GEMA haben wie z.B: MyVideo. Und MyVideo zahlt sicher keine 10Cent oder ähnliches pro View, da halte ich jede Wette…)

  58. 58
    Naguziel

    Ich versuche mal meine Sicht der Dinge hier zu erklären.
    1. Ich halte von der Gema rein gar nichts, schlechtes Konzept, noch schlechter umgesetzt. Nutzen hat davon niemand. In dem Sinne gehört sie abgeschafft, klare Sache. Wer seine Musikstücke schützen will macht gute Musik, da erinnert man sich an das Original und an den Interpreten ganz einfach.
    Wer schlechte Musik macht, braucht nicht geschützt werden, weil das niemanden interessiert. Fertig.
    2. Google. Google bietet eine Plattform ( Youtube ) um ein enorm viel größeres Publikum anzusprechen als es Fernsehen je könnte. Von daher ist es legitim das die Videos dort hochgeladen werden, niemand zwingt einen dort etwas hochzuladen.
    Darüber hinaus behaupte ich, ohne je Statistiken oder Zahlen gesehen zu haben, das ein großer Teil der User die sich Musikvideos ansehen, diese genannten Musikstücke später über CD´s oder Downloads kaufen, womit jedem Künstler geholfen wäre, insofern er in der Lage ist die Musik anzubieten.
    Ich bin der Meinung der ausschlaggebendere Quertreiber ist die Gema, und damit steht Google am längeren Hebel. Ich an Googles Stelle würde nicht einen Schritt auf die Gema zugehen, nicht einen kleinen.

    nur Meine Meinung, danke, angenehmen Abend noch

  59. 59
    aribre

    @ RM: youtube hat die Geheimhaltungsklausel gefordert, nicht die Gema.

    @ Naguziel: ja super – du gibst zu, dass du eigentlich überhaupt keine Ahnung hast, aber eine starke Meinung schon. Ohne Worte.

  60. 60

    Viele der Kommentatoren haben schon Richtiges und Wichtiges gesagt, deswegen sage ich jetzt mal was (hierfür) Unproduktives, aber imho (langfristig) Richtiges: Die GEMA muss weg. Oder grundlegend revolutioniert werden. Das Problem mit der GEMA ist ja nun nichts Neues, es wird nur von Jahr zu Jahr größer und rückt dank YouTube und Co. in das Bewusstsein von immer mehr Leuten.

    Deren Geschäftsmodell hat einfach ausgedient und muss den Gegebenheiten des Internets angepasst werden. Ich denke da nur an Paulo Coehlo, der nach der digitalen Freigabe diverser Werke seinen Bekanntheitsgrad und auch seine offiziellen Verkaufszahlen stark gesteigert hat.

    Es muss doch mal in den Köpfen der GEMA-Verantwortlichen ankommen, dass sie mit dieser Paranoia, „das Internet“ würde sie „bestehlen“, nur sich selbst und den Künstlern, die sie vertreten, schaden.

  61. 61

    @#796359:
    Google selbst stellt überhaupt keine „Inhalte von Dritten online“, ohne zu bezahlen. Zum einen laden Nutzer die Inhalte hoch, zum anderen *sperrt* YouTube die entsprechenden Videos, sobald GEMA-pflichtige Musik erkannt wird. Es geht hier also überhaupt nicht darum, dass YouTube unerlaubt Werke verwendet, ohne die Urheber zu vergüten.

    Es geht auch nicht darum, dass Google „geistige Arbeit“, wie Du das nennst, nicht honorieren will. Es geht darum, dass Google weniger zahlen will/kann, als die GEMA verlangt, und dass es wünschenswert wäre, wenn sich beide Parteien endlich einig würden.

  62. 62

    Lieber Jonny Haeusler,

    ich habe – wie immer – mit großem Interesse Ihren Blogpost gelesen. Möchte aber doch gerne einige Punkte klarstellen: In Ihrem Blogpost „GEMA vs. YouTube: Gerüchte, Zahlen, Forderungen“ (http://www.spreeblick.com/2011/06/21/gema-vs-youtube-geruchte-zahlen-forderungen), vom 21.06.2011, haben Sie sich bereits intensiv mit dem Sachverhalt auseinandergesetzt und eine sehr spannende Rechnung erstellt. Dies hat bereits verdeutlicht, weshalb eine Einigung mit YouTube hierzulande noch immer aussteht. Ich möchte nun aber ebenfalls die Gelegenheit nutzen, um weiter Licht ins Dunkel zu bringen: Ein Abschluss zu derart schlechten Konditionen, wie er offensichtlich in anderen Ländern getätigt wurde, kann nicht im Sinne der Urheber sein. Natürlich möchten wir – auch im Interesse unserer Mitglieder – baldmöglichst eine Einigung mit YouTube erzielen. Allerdings zu fairen Konditionen.

    Wichtig in diesem Zusammenhang ist der Hinweis, dass nicht die GEMA Videos auf Youtube.de sperrt sondern YouTube selbst diese Sperrungen veranlasst. Die bei den gesperrten Videos eingeblendeten Hinweise, die GEMA würde die Rechte nicht zur Verfügung stellen, sind irreführend und faktisch falsch. Richtig ist, dass YouTube bislang diese Rechte einfach nicht erworben hat und die GEMA YouTube diese Rechte rein gesetzlich gar nicht verwehren kann. YouTube müsste einfach nur in das Schlichtungs- und Hinterlegungsverfahren einsteigen und hätte dadurch sofort eine Lizenz. Aber diesem Vorgehen hat sich YouTube bislang verweigert. Mit den Einblendungen versucht YouTube wohl von der Tatsache abzulenken, dass das Unternehmen diese Rechte schlicht noch nicht erworben hat.

    Dabei bleibt festzuhalten, dass Musikschaffende Content Providern wie YouTube durch ihre Werke ein wertvolles Gut zur Verfügung stellen und dafür zu Recht eine angemessene Vergütung erwarten.

    Für weitere Informationen stehen mein Team und ich natürlich gerne zur Verfügung. Alle Interessierten finden weitere Infos unter https://www.gema.de/presse/top-themen/youtube.html oder auf unserem Blog: http://blog.gema.de/blog/tag/youtube/

    Beste Grüße
    Bettina Müller

  63. 63
    DieterK

    Eine kleine Ergänzung: Die GEMA sollte nicht nur offiziell einen neuen Tariff anbieten, sondern auch ÖFFENTLICH!. Und selbstverständlich muss auch das Ergebnis der Verhandlungen veröffentlicht werden.

    Schluss mit den Geheimhaltungsklauseln!

  64. 64
    RM

    @#796364: Ja, ist mir klar, dass Youtube das gefordert hat. Aber wenn´s die GEMA aus Transparenzgründen nicht dürfte, dann wär sowas nicht möglich…

  65. 65
    ariel

    an alle Gema – basher: Ihr bringt da einiges durcheinander.
    Youtube und Co. sind teil einer kommerziellen Industrie, sie verwerten fremde Inhalte für sich, und jede “Veröffentlichung” dort treibt weiteres Geld in deren Kassen.
    Diese Inhalte werden mit den Knebel-ähnlichen AGB s, die jeder auch bei Myspace, Facebook usw. unterschreibt, verbreitet.
    
Aber: wenn jemand -egal wer- ein Video mit Musik online stellt, dann muss er sich mit
dem Urheber auseinandersetzen. Das ist der Künstler bzw. der Autor. Das hat mit der Plattenfirma nichts zu tun, denn diese Urheberrechte bleiben beim Künstler bzw. Autor.
    Und da kommt die GEMA in´s Spiel, denn diese vertritt einen überwiegenden Teil der professionellen und kreativen Musiker in diesem Land.
    Die meisten Portale entziehen sich komplett der Pflicht gegenüber den Autoren. 
Soviel zur Freiheit auf beiden Seiten!

    Warum die Gema nicht positiv sehen und viel eher Youtube hinterfragen.
    Ein jeder sollte doch am Ende selber entscheiden können wieviel seine Videos/ Songs ihm wert sind, oder zumindest ein Entgelt dafür erwarten können, wenn seine/ihre Idee ungefragt im Netz Geld einbringt.
    Ernsthaft den Ruf eines Musikers deswegen anzuzweifeln, ist haltlos.

    In England z.B. wären 
ohne die PRS die Entgelte für Songs noch bei 0,00 cent, ist doch klar. Youtube würde freiwillig keinen Cent zahlen. Aber alle wollen den direkten und “freien Zugriff”. Auf was? Auf etwas , dass jemand anderes geschaffen hat.
    Und Youtube und Co. generieren Milliarden Klicks (=Werbeeinahmen) aus diesen Inhalten.
    Wenn die Gema da mehr fordert, heisst es nicht , dass sie masslos sind. Es ist schlichtweg die Erkenntnis, dass Plattformen wie Youtube Unmengen an Geld mit 
fremden Inhalten machen. Und überwiegend unkontrolliert.

    Die Methode von You Tube , den schwarzen Peter bei jedem ungeklärten Video der Gema in die Schuhe zu schieben, ist völlig daneben.
    Einfach die Haltung eines Medienriesen wie Youtube zu akzeptieren, halte ich für unüberlegt.
    Wer die Gema abschaffen will, hat einfach nichts verstanden. Was die Gema an Verbesserungen braucht , ist auch eher ein Fall für deren Mitglieder.
    Was die meisten User dazu bewegt, hier Forderungen aufzustellen, liegt doch auf der Hand: „ALLES MUSS UMSONST SEIN. was der musiker macht, ist mir völlig egal.“ – das ist unterm strich der kanon. das einzige , was hier bisher falsch läuft , ist diese totale ignoranz unseren künstlern gegenüber. tut mir leid, das so deutlich sagen zu müssen.

  66. 66
    FF

    hidemyass.com.

    Mehr ist dazu nicht zu sagen.

  67. 67
    Markus

    Ich weiss aus anderen Fällen, bei denen es bisher zu keiner Einigung mit der GEMA kam, dass ein wesentlicher Mit-Grund, neben Tarifhöhe, auch die Erwartung der GEMA existiert, ihr Modell so zu bauen, dass anteilsmäßig an z.B. den Werbeeinnahmen gezahlt bzw. sich orientiert werden soll. Deshalb verlangt die GEMA teils sehr tiefe Einblicke in Geschäftsvorgänge, die man am besten mit „sich nackt machen“ beschreiben kann. Das duldet nicht jeder. Und jeder Fall, der bisher gelöst wurde, war bis dato vor allem ein Riesengeschäft für die beauftragten Anwaltskanzleien, aber nicht für die Urheber. Siehe Spotify/Simfy und was da am Ende hängenbleibt. Siehe die langwierigen Verhandlungen, die nur mithilfe großer Geldzuschüsse der Business Angels gestemmt werden konnten.

    Ob sich das alles auch in einem Schlichtungsprozess lösen ließe? Zweifel bestehen.

    Grüße

  68. 68

    Eine einvernehmliche Einigung, bei der beide Seiten ihr Gesicht wahren, ist immer das beste!

  69. 69

    @ariel
    „Das ist der Künstler bzw. der Autor. Das hat mit der Plattenfirma nichts zu tun, denn diese Urheberrechte bleiben beim Künstler bzw. Autor.“
    Es geht nicht um die Urheberrechte, sondern um Verwertungsrechte. Ist ein großer Unterschied, da diese ein Künstler abgeben kann und in vielen Fällen auch muss. Portale entziehen sich daher nicht unbedingt dem Autoren sondern dem Verwerter.

    „Warum die Gema nicht positiv sehen und viel eher Youtube hinterfragen.“
    Weil es überall in der Welt zu funktionieren scheint, außer in Deutschland. An wem das wohl liegen mag?

    „Ein jeder sollte doch am Ende selber entscheiden können wieviel seine Videos/ Songs ihm wert sind, oder zumindest ein Entgelt dafür erwarten können, wenn seine/ihre Idee ungefragt im Netz Geld einbringt.“
    Woher willst du wissen, dass ausgerechnet dein Video Geld einbringt? Mir begegnet auf Youtube nämlich immer noch erstaunlich wenig Werbung. Aber egal: Solange du die Verwertungsrechte nicht abgegeben hast, kannst du dich gerne bei Youtube melden und die Videos entfernen lassen.
    Ideen kann man im Übrigen nicht schützen und mit Ideen als solche auch kein Geld verdienen, sondern nur mit ausgestalteten Ideen wie z.B. ein Musikstück.

    „Und Youtube und Co. generieren Milliarden Klicks (=Werbeeinahmen) aus diesen Inhalten.“
    Seit wann bedeuten Klicks automatisch Werbeeinnahmen? Dazu muss erst einmal Werbung vorhanden sein.

    Ach ja, wenn du selbst deine Inhalte verwerten darfst und kannst: du kannst Videos mit deinen Inhalten selbst über deinen Youtube-Account hochladen. Du kannst dann Youtube Werbeanzeigen einblenden lassen, wobei du daran vermutlich wie bei Googles anderen Werbeprogrammen an den Einnahmen prozentual beteiligt wirst. Wenn du dann alle noch illegalen Videos entfernen lässt, verdienst du mit deinen Videos und mit deinen Inhalten theoretisch gutes Geld…also wenn deine Inhalte so gut sind, dass sie auch oft abgerufen werden.

  70. 70
    Kunterbunt

    Die Abschaffung von Verwertungsgesellschaften und das Aushöhlen des Urheberrechts sind mitnichten fortschrittlich, sondern im Gegenteil höchst rückschrittlich. Gab es doch alles schon. Man denke nur an Spitzwegs Gemälde vom „Armen Poeten“, der von seiner Kunst nicht leben kann.
    Wenngleich mir viele Ideen der Piraten wirklich sehr sympathisch sind, so sollten sie hier nicht so sehr auf Seiten der Industrie und Unternehmen stehen, sonst dauert es vielleicht nicht lange, bis die ersten ihnen zurufen: „Ihr seid alt!“

  71. 71
    künstlerversteher

    Wer hier anführt, dass spotify, simfy und wie sie alle heissen ja so super bezahlen fürs streaming, der hat noch nicht wirklich gerallt, um welche summen es da geht. jon hopkins (preisgekrönter electronic komponist aus uk, gut im geschäft) twitterte neulich: «got paid 8 £ for 90,000 plays. fuck spotify.» nun kann man anführen, dass spotify & co. noch nicht auf ballhöhe mit youtube bzw. google sind, was die einnahmen durch werbung angeht, und vielleicht deshalb so wenig zahlen. aber youtube wäre ja offenbar selbst das bisschen zuviel.
    die gema mag veraltet aufgestellt sein, welches unternehmen in der branche ist das nicht? die sind nicht perfekt, aber es ist die einzige lobby, die wir autoren und komponisten haben. die googles der welt wollen uns ausbeuten, die meisten user (fans will ich das nicht nennen) wollen immer alles für lau, wie man ja auch hier in den kommentaren liest. hey, ihr hidemyass proxypromoter: wovon soll ich leben als autor? von gnädigen spenden? meine arbeit ist etwas wert und soll gefälligst bezahlt werden. und hört auf hier den dicken zu machen, dass sich qualität schon durchsetzen wird – entweder meine songs sind so schlecht, dass sie niemand hören will oder aber sie sind gut genug um bezahlt zu werden. aber sie für lau über proxy hören wollen und dann scheinheilig rumschwallern, das ist wie ’ne alte frau die treppe runterschubsen und fragen ‹oma, was rennste denn so?›.

  72. 72

    @#796382: Seit wann ist Dir die Problematik denn bewusst, die Du da beschreibst? Nichts für ungut, aber es war schon vor über 10 Jahren absehbar, wohin die Entwicklung geht. Es gab noch kein YouTube und On-Demand-Streaming, aber die Grundprobleme waren dieselben und der generelle Trend, dass fast alles, was sich zur digitalen Replikation eignet, immer weiter in Richtung kostenlos geht, war mehr als deutlich.

    Wenn damals ganze Berufsstände gebangt und geflucht haben, weil sie auf diese Situation nicht eingestellt waren, kann ich das viel eher nachvollziehen, als wenn sich HEUTE jemand echauffiert.

    Musiker, Komponisten und Texter, die heute ins Geschäft einsteigen und kommerzielle Absichten haben, wissen GANZ GENAU, worauf sie sich einlassen und welche finanziellen Hürden die derzeitige Situation mit sich bringt.

    Wer dagegen schon lange dabei war, hatte mehr als eine Dekade Zeit, in dieser neuen Wirklichkeit einen Weg für sich zu finden oder aber den Beruf zu wechseln. 10 Jahre, in denen man bemerkenswerte, kreative Werke hätte schaffen können, um die sich alle reißen, in denen man seine 1000 oder 10.000 „True Fans“ hätte finden und sein *funktionierendes* Business-Modell hätte entwickeln können. 10 Jahre wären auch genug gewesen, um einzusehen, dass der eingeschlagene Weg monetär gesehen vielleicht nicht funktioniert und diese Arbeit eine Nebenbschäftigung oder ein leidenschaftliches Hobby in der Freizeit werden muss.

    Das alles wären Optionen gewesen. Aber sich JETZT NOCH hinzustellen und sich darüber zu beschweren, dass die Spotifys und YouTubes – nicht aus Raffgier, sondern aufgrund der Natur solcher Dienste – winzige Beträge zahlen, oder dass viele Leute sich Musik lieber kostenlos ziehen als dafür zu bezahlen – wirklich, mein Mitleid hält sich in Grenzen.

    Nur um das klarzustellen, ich persönlich kaufe Musik grundsätzlich legal. Außerdem mache ich selbst Musik. Für mich ist das ein Hobby und ich habe absolut kein Problem damit, wenn nicht wirklich Geld reinkommt oder wenn sich Leute meine Sachen kostenlos ziehen – was ist so tragisch daran? Schön, dass sich jemand dafür interessiert! Aufmerksamkeit für die eigene Musik ist in einer Welt mit zig Millionen frei verfügbarer Songs keine Slebstverständlichkeit.

    Niemand „schuldet“ Songschreibern, Komponisten oder Musikern die Finanzierung ihrer Leidenschaften. Weder das Internet noch die Gesellschaft muss sich auf eine Art verbiegen, die es dieser Gruppe leichter macht, an Geld zu kommen. Und wer als Künstler sein Einkommen bestreiten will, muss etwas machen, für das genügend Leute bereit sind, zu bezahlen. So simpel ist das.

  73. 73
    Kunterbunt

    @#796384:
    Ey Lou, ich vermute mal, du spielst in einer Band mit Dieter Hundt, Guido Westerwelle und Josef Ackermann.

  74. 74

    @#796387: Du ordnest mich politisch zwar *völlig* falsch ein, aber das ist OK. Hier geht’s nicht um mich, also lassen wir das.

  75. 75
    Karsten

    Ich frag mich bei sowas ja immer, wie das denn in den USA funktioniert und warum da eher (von Künstlerseite) proaktiv mit der neuen Technik umgegangen wird. Denn ganz ehrlich: ‚Künstler‘ die ihre Kunst des Geldes wegen machen, haben wir schon genug. Und die echten Künstler, die ihre Arbeit der Kunst und der Selbstverwirklichung wegen machen, dürften dann eigentlich auch genug Kreativität in sich haben, mit YouTube und Co zu arbeiten statt dagegen…

    Es gibt einfach kur- und mittelfristig wichtigere Ziele als Künstler, als nur Einnahmen zu generieren. Hat man die Fans, die Klicks und die Präsenz, kommen die Euros von allein.

  76. 76
    tyler

    @#796348: Ach ne? Wenn Leute zu einem anderen Ergebnis bei der Betrachtung der Dinge kommen als Du, dann wiederholen die einfach nur ein Piratenmantra und haben die Argumente gar nicht gelesen.
    Wow, *das* ist ja mal eine echt differenzierte Betrachtungsweise.
    Ich kenn die Argumente, ich weiss auch, dass die Argumente in anderen Ländern nicht grossartig anders lauten
    …und es dort halt Lösungen zwischen Youtube und den dortigen Rechteverwaltern gibt.
    Vor dem Hintergrund müsstest Du mir schon erklären, warum die Argumentenlage in Deutschland so völlig anders als im Rest der Welt sein soll.
    Ich wäre für eine *vernünftige* Einigung mit Youtube, so wie man es offensichtlich überall hinbekommt.
    Aber das würde voraussetzen, dass die GEMA sich flexibel und verhandlungsbereit zeigt (und mit einem diskutierbaren Anfangsangebot einsteigt), was sie dank ihrer mächtigen Position in Deutschland völlig verlernt hat.
    Ich hab einfach keine Lust, mich mit diesem trotzigen Kind zu beschäftigen.
    So etwas kann man sich eine zeitlang ankucken, aber auf Dauer hat das einfach keinen Unterhaltungswert.
    Die GEMA meint, stur zu bleiben und Fortschritte blockieren zu können?
    Wie realitätsfern ist das denn?
    Die Internetuser haben sich doch grösstenteils längst mit der Blockadesituation abgefunden (nachdem sie lange auf eine Einigung gehofft haben) und täglich werden die Tools bequemer, mit denen man auch in Deutschland freies Youtube empfangen kann.
    Die Position der GEMA wird schlechter, je länger sie versuchen das Problem auszusitzen.
    …und *das* dient langfristig den GEMA-Künstlern kein Stück!

    BTW: Wenn man nicht über ein Jahrzehnt lang ständig Piratenmantras wiederholt hätte, dann würde wir heute vermutlich noch mit portablen CD-Playern herumlaufen, weil es Musik schliesslich nur auf diesen Datenträgern zu kaufen gibt.
    Musik online kaufen? Am Besten noch ohne DRM?
    Völlig unmöglich!
    Da würden die Künstler reihenweise verhungern!
    Man schaut sich 2011 an und stellt überrascht fest:
    Oh! Es ging doch!

    Die Entwicklung gab es, weil die User nicht vor den traditionellen Pfründen der Musikindustrie gekuscht haben, sondern sie zum Fortschritt gezwungen haben.

  77. 77
    tba

    @#796321: Ich dachte immer, es wäre nicht möglich, aus der GEMA auszutreten? Falls doch, wie geht das?

  78. 78

    @#796393: Natürlich kann man aus der GEMA austreten, es gibt ja auch jede Menge Leute, die das z.B. aus Protest machen. Wie das geht? Einfach mal bei der GEMA anrufen, ich vermute, dass man schriftlich austreten muss, vlt. gibt es eine Kündigungsfrist, keine Ahnung.

  79. 79

    Kennt ihr eigendlich das Lied über die GEMA von „eure Mütter“? Richtig Hammer gemacht
    http://www.youtube.com/watch?v=jiOTKjXZaYI

  80. 80
    Sean

    Spannend — Inhalte sind gut und interessant genug um sich die Mühe zu machen, via Proxy zu surfen. Aber nicht interessant genug, um dafür dem Künstler eine Bezahlung zu gönnen. Da soll er dann halt spannendere Inhalte kreieren, dann rollt der Rubel von allein. Positive Beispiele sind dann gerne mal NIN, Radiohead und Prince, also Künstler, die durch die old school Methode der letzten Jahrzehnte reich und berühmt wurden und sich jetzt Experimente erlauben können.

  81. 81
    Frank Riedel

    Da ich mich schon lange über diese Situation ärgere, unterstütze ich den hier gemachten Vorschlag gerne. Er klingt vernünftig.

  82. 82

    Gerade kam mir eine Idee, die von Johnny sein könnte. Was wäre, wenn wir zwischen die Internet-Verwerter und die GEMA einen unabhängigen Treuhänder einsetzen würden. Der darf beiden in die Bücher gucken und es besteht Schlichtungs- und Kontrahierungszwang. Der sorgt auch dafür, dass die Videos gezeigt werden, egal, was hinter den Kulissen gerade passiert. Daraus entwickelt sich eine Tabelle, die Klick-, oder Streambandbreiten enthält, die sicherstellt, dass leistungsfähigere Verwerter, wie z.B. Google, einen günstigeren „Preis pro Klick“ an die GEMA zahlen. Diese Tabelle ist öffentlich, nicht aber wer wieviele Klicks bekommen hat. Das muss Geschäftsgeheimnis bleiben. Einhaltung der Regularien überwacht der Treuhänder, der darf sich auch die Weblogs anschauen, wenn er will. Streitigkeiten muss der Treuhänder für die Urheber/die Labels/die Verlage klären.

    Oder gibt’s das schon?

  83. 83

    Warum sollten wir Druck machen auf Google bzw. YouTube, wenn die vermissten Videos bei anderen Anbietern auch in Deutschland zu sehen und zu hören sind?

  84. 84
    ajo

    Mittlerweile ist es mir auch fast egal, ob Musik bei Youtube zu finden ist oder nicht. Die Google Video-Suche findet das Gewünschte in der Regel auch bei Konkurrenz-Plattformen, die so eine kleine Daseinsberechtigung erhalten. Und außerdem gibt es ja noch (!) Grooveshark, wo man HQ-Musik streamen kann, ohne das die GEMA wahrscheinlich auch nur einen Cent erhält. Dieser tolle Service hat sich hier seltsamerweise noch kaum durchgesetzt, obwohl man dessen Content auch embedden kann.

    Was allerdings nach wie vor äußerst ätzend ist: Youtube zeigt weiterhin Links auf Musikvideos, die in Deutschland gesperrt sind – also auf Sucheregbnisseiten oder unter den Related Videos. Es ist immer wie ein Schlag in die Magengrube, wenn man in freudiger Erwartung darauf klickt und dann Fehlerseiten zu sehen bekommt. Das ist das, was mich an der Sache tatsächlich nervt: Dass die gesperrten Videos deutschen Nutzern nicht vollständig ausgeblendet werden.

  85. 85
    1:15

    @#796415: „Das ist das, was mich an der Sache tatsächlich nervt: Dass die gesperrten Videos deutschen Nutzern nicht vollständig ausgeblendet werden.“

    Ist doch clever – sonst wär die Wahrscheinlichkeit doch viel niedriger, dass irgendwelche deutschen Blogger die sonst so teure weil schwierige manipulative Litigation für Google übernehmen.

  86. 86
    ajo

    @#796416: Ja, die toten Thumbnails sind für Google in jedem Fall ein Propagandamittel. Technisch wäre es problemlos machbar, den gesperrten Content komplett auszublenden. Aber es funktioniert prächtig, die User damit aufzustacheln, vgl. etwa die Anonymous-Kids.

  87. 87
    Hurz

    Wer langsame, umständliche, seitenverunstaltende Proxylösungen zur Umgehung der Youtube-Sperre leid ist, greift einfach per IPv6-Tunnel auf Youtube zu, der ist in wenigen Minuten bei diversen Anbietern kostenlos erstellbar, beispielsweise bei Hurricane Electric:
    http://tunnelbroker.net/

    @85:
    „Aber es funktioniert prächtig, die User damit aufzustacheln, vgl. etwa die Anonymous-Kids.“

    Ein SPON-Kid, wie köstlich! Keine Ahnung von der Technik, aber davon ’ne ganze Menge. Ajo…

    Anonymous ist nicht nötig, um gegen die GEMA zu „hetzen“, das schaffen die großen Labels auch ohne deren Unterstützung:
    „Der eine oder andere aus der Vorstandsetage der Musikverwertungsgesellschaft sei wohl, so mutmaßen sie, noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen.“
    http://www.golem.de/1106/84294.html

  88. 88

    Ich unterstütze diese Initiative sehr gern. Ich wünsche mir aber nicht nur alle Videos auf Youtube sondern auch, dass sich die Parteien Spotify und Gema auch miteinander einigen, damit der Dienst in Deutschland starten kann.

  89. 89
    tyler

    @#796406: # Spannend — Inhalte sind gut und interessant genug um sich die Mühe zu machen, via Proxy zu surfen. Aber nicht interessant genug, um dafür dem Künstler eine Bezahlung zu gönnen. #
    Schwach, ganz schwach.
    Wenn man die Forderungen der GEMA für überzogen hält, dann heisst das für dich, dass man den Künstlern überhaupt keine Bezahlung gönnt.
    Simplerer Schwarz-Weiss-Denken geht gar nicht mehr.

    Und Du hast schon mitbekommen, dass Youtube in anderen Ländern Verträge mit den dortigen Rechteverwertern haben?
    Wenn ich also über einen Proxy in z.b. den USA Videos abrufe, was passiert dann?
    Der Klick wird dort registriert!
    Der ist ja nicht weg!

    @#796415: „Das ist das, was mich an der Sache tatsächlich nervt: Dass die gesperrten Videos deutschen Nutzern nicht vollständig ausgeblendet werden.“

    Ignorance is bliss?
    Dir wäre es also lieber, wenn Du gar nicht wüsstest, was dir vorenthalten wird?
    Wow! Das finde ich erschreckend.

  90. 90
    Rudy Holzhauer

    @ johnny – danke für deinen blog und den enthaltenen aufruf. kann ich nur voll unterstützen (obwohl meines wissens nach inoffizielle gespräche zwischen yt und gema stattfinden). mir gefällt auch die weitgehend sachliche auseinandersetzung mit diesem für komponisten und textdichtern so wichtigen thema. wie du weißt, mach ich den job eines verlegers seit über 30 jahren und habe damit wohl das entsprechende fachwissen, dass ich gern zu einigen punkten hier gern stellung nehmen und offenen fragen beantworten möchte.

    im anschluss wird es noch einen 2.teil geben, der sich mit fragen jenseits der gema-problematik befasst…

    02 @Arnd J. Kästner – die gema ist ein nicht profiorientierter verein und darf keine gewinne machen. das abschaffen hätte für urheber den gleichen effekt wie das abschaffen von gewerkschaften bei lohnabhängigen arbeitnehmern. arbeitgeber=verwerter könnten dann schalten und walten wie sie möchten. willst du das auch? (herzlich willkommen in der fdp *ggg)

    22 @tyler: da die gema bis auf 12(!!!) werke keine titel bei yt gesperrt hat, wird es sie auch nicht interessieren, ob du einen proxy verwendest oder nicht. diese 12 songs sind lediglich für einen musterprozess gegen yt/google gesperrt und vermutlich kennst nicht einmal eines der stücke.

    33 @Michael Schmid: das sog. nda (non-disclosure agreement=verschwiegenheitsklausel) wird bei allen verhandlungen von yt – nicht nur in deutschland – als grundvoraussetzung für verhandlungen gefordert. was in den usa aufgrund der dortigen rechtslage für major-companies und andere rechteinhaber für yt sinnvoll sein mag (vermutlich irgendwelche „unter dem tisch-zahlungen“) ist hier sinnlos, weil am ende des tages alle urheber ihr geld erhalten und sehen können, was vereinbart worden ist. ausserdem ist die gema gesetzlich verpflichtet alle tarife zu veröffentlichen.

    35 @Ey Lou: interessanterweise sind meist die offiziellen videos der plattenfirmen (was diese auch manchmal nervt) gesperrt. der gleiche titel ist als user-generated content oder in einer anderen version – z.b. live – aber sichtbar. wenn die gema sperren würde, würde sie das logischerweise bei allen versionen des songs blocken, denn sie hat ja die rechte an dem song und nicht an der aufnahme. und wie kommt es dann, dass ausgerechnet die promo-videos oft gesperrt sind, die user generated aber nicht? hat die gema zugang zur yt-datenbank und pickt sich nur die rosinen zum sperren heraus? die logik erklär mir mal.

    wie ich gehört habe besteht inzwischen konsens zwischen den verwertern und der gema bzgl. der legalen downloads und der vertrag wird in den nächsten tagen hoffentlich unterschrieben. ausgenommen sind die streamings. und zu den zahlen beim streaming kann ich was sagen, weil ich neben verlags- auch einige masterrechte habe. dort wird pro stream 0,01 cent gezahlt. das macht für masterowner, produzent und künstler zusammen bei 1.000.000 streamings einen umsatz (nicht gewinn!!) von € 1.000. jetzt die frage – was glaubst du wie viele künstler neben den lady gagas und u2’s dieser welt werden so viele streamings haben? und wenn man dann einmal die normale urheberabgabe von ca. 10% der vorgenannten zahlen nimmt, dann gilt in der derzeitigen situation für die urheber noch die alte these „legal-illegal-scheissegal“. aber die hoffnung stirbt zuletzt….

    37@oliver: der von mir ansonsten geschätzte tim renner ist – sorry, tim – im bereich gema und urheberrechte leider mehr von glauben als von wissen geprägt. und als verwerter (label/radiosender) mit eindeutigen an- und absichten unterwegs. mark chung vom vut und ich haben ihn mehrfach aufgefordert doch einmal an gema-hauptversammlungen teilzunehmen und dort seine meinung kund zu tun. denn wie er mehrfach betont hat, ist er ebenfalls textdichter (ich habe in der gema-datenbank 3 werke von ihm gefunden) und musikverleger (sein verlag ist administriert von einem major = warner music). in wie weit sein verlag allerdings verlegerisch aktiv ist (song-plugging, promotion, drucken, etc.), ist mir nicht bekannt.

    50@aribre: leider nicht korrekt. da sich simfy der gema gegenüber aber verhandlungsbereit zeigt, gibt es z.zt. eine art stillhalteabkommen.

    58@Naguziel: also vom „sich erinnern“ an gute stücke kann kein urheber sich und seine familie ernähren… wenn du als vergütungsmodell den strassenmusiker mit seinem hut oder gitarrenkasten im kopf hast, bist du sehr romantisch veranlagt. solltest du bessere ideen haben, wie urheber an ihre kohle kommen als über verwertungsgesellschaften, dann schieß mal los – ich bin gespannt.
    da an anderer stelle bereits mehrfach der unterschied zwischen urheber (macht seine arbeit im stillen kämmerlein=urheberrecht) und künstler (tritt auf der bühne auf oder singt und spielt bei einer musikaufnahme=leistungsschutzrecht) erklärt wurde, erspare ich mir das wiederholen.
    da gelegentlich meinung gefragt ist und du sie auch kund tust – hier einmal meine – musik gibt es seit jahrtausenden, technik kommt und geht. vor 50 jahren vinyl-schallplatten, dann cd’s, gestern waren noch illegale downloads hip, heute ist es streaming – und was ist es morgen? eines ist sicher, die musik bleibt. und wenn es google schon lange nicht mehr gibt, gibt es immer noch musik. neue, die wir heute noch gar nicht kennen. und alte von bach bis zu den beatles. wichtig ist, dass die komponisten bezahlt werden – heute durch die gema & co., gestern durch auftraggeber oder mäzene. wenn wir allerdings nicht dafür sorgen, dass die urheber von denen bezahlt werden, die ihre musik hören, dann haben wir wieder das gleiche modell mit den fürsten und mäzenen wie schon vor ein paar hundert jahren – toller fortschritt. und darüber nachzudenken, dass nur das komponiert wird, was dem auftraggeber passt, schreckt mich sehr.
    vermutlich wirst du zu recht sagen, das internet wird schon für die demokratische verbreitung sorgen. auch wieder eine romantische vorstellung. wo sind die grossen acts, die allein durch das internet bekannt geworden sind? denn es ist meist der sog. „medien-mix“, der künstler und ihre songs bekannt macht (tv, radio, internet, presse und live-gigs). da spielt das internet zwar inzwischen ein wichtige rolle. aber stars – sofern man sie überhaupt möchte – macht es nicht. es gibt einige tolle künstler ohne „reguläre“ veröffentlichungen (dirty loops aus schweden, pamplemousse aus usa) – aber wo sind die grossen auftritte? sei es im tv, live oder die artikel in der presse. sorry, aber das erfordert mehr als einen gelungenen internetauftritt. das erfordert viel geld für promotion und marketing. und leute, die investieren und auch gewinne damit machen (sollen/müssen). das ist nicht die aufgabe der gema sondern der verwerter.

    60 @Stephan Schubert: die gema ist kein „geschäftmodell“. die abschaffung hätte für komponisten und textdichter den gleichen effekt wie die abschaffung von gewerkschaften für lohnabhängige arbeitnehmer. (ich weiß, ich wiederhole mich). aber vielleicht willst du das?

    64 @ariel: bravo

    71 @Ey Lou: als erstes einmal vorab – wenn jemand musik aus leidenschaft betreibt, was ja wohl als grundvoraussetzung anzunehmen ist, dann kann er das jederzeit und überall tun. es gibt viele beispiele für hervorragende amateur-musiker. nur: wenn die musik eventuell von hundertausenden oder millionen gehört und geliebt wird, und wenn sich internet-plattformen damit eine goldene nase verdienen wie google mit youtube, dann ist es die verdammte pflicht, dass der urheber dieser werke angemessen beteiligt wird. es kann doch bitteschön nicht sein, nur weil youtube die kohle durch werbung macht, es für den nutzer kostenlos ist, dass der urheber (und der künstler) leer ausgehen? es kann doch nicht sein, dass nur derjenige, der sicher mit viel aufwand und geld eine super – plattform geschaffen hat, reich und reicher wird, aber die, die inhalte liefern, nix bekommen? findet das irgendjemand auf dieser welt gerecht? meinen gerechtigkeitssinn stört das in erheblichem mass.
    es scheint manchmal, dass leute die gema empfinden wie einen profit-orientierten geflügel-hersteller der von aldi als lieferant im preis gedrückt wird. da diese billig, billig-mentalität in deutschland sehr populär ist, gibt es seitens der konsumenten kein mitleid. bis wieder im tv sendungen gezeigt werden, wo die armen viecher gequält werden. nur – die gema ist kein lieferant und macht keinen profit. und die autoren sind sicher keine gequälten kreaturen, die sich nicht wehren können. und weil sie sich wehren können, fordern sie die gema auf, ihre interessen best-möglich wahr zu nehmen. wenn es sein muss, eben vor gericht. so simpel ist das.

    74 @Karsten: zum einen gibt es in usa eine anderes rechtsgefüge. dort steht das werk im mittelpunkt (copyright) und in kontinental-europa der urheber. während in usa beim abschluss eines vertrages mit einem verlag, dieser eigentümer (owner) des werkes wird, ist das hier so, dass dem verlag nur „nutzungsrechte“ eingeräumt werden. der urheber aber immer eigentümer seines werkes bleibt. ich weiß ja nicht, was dir sympathischer ist: soll ein unternehmen inhaber eines songs werden? oder nur das recht erhalten, es zu verwerten?
    jedenfalls hat das weitreichende folgen, die diesen rahmen sprengen würden. nur soviel dazu: in usa werden die grossen verlagsfirmen mit-eigentümer von youtube (ihnen gehören ja schließlich alle rechte), hier müssen die urheber und/oder ihre vertreter gefragt werden. da die gema z.b. ein nicht-profitorientierter verein ist, darf sie sich an einem unternehmen wie youtube gar nicht beteiligen (was auch wieder weitreichende rechtliche konsequezen hätte – die juristen mögen mir die laienhafte darstellung verzeihen). inwieweit die urheber in den usa an den profiten der verlage aus den einkünften von youtube beteiligt werden, vermag keiner sagen. denn yt besteht auf verschwiegenheitsklauseln (s.o.) – sicher nicht zum nachteil der verlage – aber vielleicht der urheber?

    leider hast du auch unrecht bei der behauptung „hast du klicks kommen die fans und die euros“. das trifft teilweise auf meine dj’s zu. die haben videos im netz, die promotion für sie machen und dadurch bekommen sie mehr gigs. nur die leute, die die songs geschrieben haben, bekommen keine kohle, weil die dj’s sie nicht an den auftrittsgagen beteiligen……

    für amateure mag es ausreichend sein fans zu haben. ich kenn einige, die mit ihren bürgerlichen berufen glücklich sind und musik nur nebenbei machen… aber wenn man nachfragt, würden fast alle lieber nur musik machen… ;-)

    75 @tyler: leider bist du falsch informiert. die gema hatte bereits von 2008-2009 einen vertrag mit youtube, war also ein vorreiter und nicht fortschrittsfern, wie du unterstellst. damals gab es auch eine verschwiegenheitsklausel, wo natürlich bei abrechnung an die mitglieder dann letztendlich doch die zahlen weitgehend bekannt wurden. durch den protest der mitglieder, ist der vertrag nicht verlängert worden. der objektivität wegen darf man allerdings nicht verschweigen dass ein teil des unmuts auch auf den abrechnungsmodalitäten innerhalb der gema-mitgliedschaft beruhte.
    nur langsam kommen in den anderen ländern (wieder yt=verschwiegenheitsklausel) nach den abrechnungen die zahlen auf den tisch. bei der englischen verwertungsgesellschaft prs ist daraufhin nach meinen informationen der zuständige verhandlungsführer gefeuert worden… dies schicksal möchten sich die gema-mitarbeiter vermutlich ersparen. in einigen anderen ländern warten wir noch auf ergebnisse.
    und wenn yt in anderen ländern doch so schöne abschlüsse hat, warum stellen sie nicht einfach einen lizenzantrag bei der gema???? die gema darf aus rechtlichen gründen nicht pro-aktiv werden, sondern kann nur tarife veröffentlichen, die wiederum vom deutschen patent- und marken-amt bestätigt und im bundesanzeiger veröffentlicht werden müssen.
    übrigens – eine der lustigen sachen ist, dass von yt viele videos gesperrt sind, die im online-bereich gar nicht der gema gehören. denn fast das gesamt repertoire der anglo-amerikanischen schreiber, das bei major-verlagen verlegt ist, wird bereits abgerechnet. z.b. gibt es sog. agenturen, die diese online-rechte wahrnehmen. emi hat eine agentur namens celas, sony eine namens paecol, universal eine namens d.e.a.l., usw. wie kann denn die gema videos sperren, wenn ihnen die rechte gar nicht gehören?

    76/77 @tba/johnny_ klar kann man aus der gema austreten. die fristen sind unterschiedlich lang. im online-bereich sogar sehr kurz.
    und was wenige wissen – man kann a) die einzelnen rechte entweder beschränken (z.b. live-auftritte aus dem berechtigungsvertrag herausnehmen – hat eine sehr bekannte deutsche rockband gemacht) oder b) seine rechte territorial beschränken. z.b. ein sehr bekannter deutscher filmkomponist aus hollywood hat einen teil seiner rechte auf die gema übertragen, einen anderen teil auf die prs in england usw. das hat für film- werbe- und games-komponisten den vorteil, dass sie „buy-out“-deals machen können.
    sollte man die rechte bereits übertragen haben, kann man sie auch zurückrufen…
    der grund für die einschränkungen und rückrufmöglichkeiten ist die monopolstellung der gema.

    81 @arne: gibt es – deutsches patent- und markenamt (dpma). ist die aufsichtsbehörde für verwertungsgesellschaften, die bei steitigkeiten versucht zu vermitteln. z.b. auch der gvl, die bekanntlich derzeit erhebliche organisatorische probleme hat, und wo das dpma gerade in die neue struktur eingegriffen hat.

    87 @tyler: kennst du die forderungen der gema? wo doch eine verschwiegenheitsklausel vereinbart ist, bzw. man offiziell gar nicht miteinander redet? oder schließt du die möglichkeit, dass das youtube angebot, das es ja nicht gibt, schlicht und ergreifend zu niedrig sein könnte? oder hältst du es für angebracht, dass die gema jedes angebot akzeptieren muss, damit du deine videos endlich wieder sehen kannst?
    sorry, aber manchmal erscheinen mir manche argumente wie das von kleinen kindern, denen man das spielzeug weggenommen hat….

  91. 91
    Rudy Holzhauer

    teil 2 – youtube jenseits der gema

    ein aspekt kommt bei der ganzen diskussion um die gema-fragen bei youtube zu kurz. das persönlichkeitsrecht. während viele zu recht losschreien, wenn in ihr eigenes persönlichkeits- oder datenrecht eingegriffen wird und irgendwo unliebsame fotos veröffentlicht werden, so haben offensichtlich urheber und künstler dieses recht mit der veröffentlichung verwirkt? youtube und google ziehen sich auf ihre position zurück, dass sie ja nur weiterleiter sind (service provider). was natürlich quatsch ist. sie wissen doch ganz offensichtlich, dass ihre plattform illegale inhalte vermittelt und bestimmte videos sperrt (siehe auch meinen kommentar nr. 88 in diesem blog). und dass sie keine möglichkeiten hätten inhalte zu erkennen ist auch absurd. oder hat sich mal jemand gefragt, warum es auf youtube keine pornos gibt bzw. videos mit sexuellem inhalt nur von usern über 18 angeschaut werden können?
    und die gleichen leute behaupten, sie können nicht erkennen, ob etwas urheberrechtlich geschützt ist? die beste suchmaschine der welt? wo das apps wie shazam oder soundhound schon lang tun und youtube auch immer gleich vorschläge macht, welche videos zu dem gerade laufenden passen könnten.
    klar kann google das… SIE WOLLEN ES NICHT.

    es gibt erste erfolge von klagen gegen youtube. aber google ist so reich, dass sie sich die teuersten anwälte in deutschland leisten können und immer in revision gehen. und das bis zur obersten instanz, dem bgh –bis dahin sind mit allen möglichen verzögerungstaktiken vielleicht 7-10 jahre vergangen. wer mal wie ich bei einer gerichtsverhandlung gegen youtube/google dabei war, ist beeindruckt, was für eine armee an anwälten in teuren anzügen da aufläuft.

    es geht eigentlich darum, dass auch das urheberpersönlichkeitsrecht in deutschland durchgesetzt werden muss. ein urheber muss darüber bestimmen können in welcher form sein werk veröffentlicht, bzw. noch wichtiger, bearbeitet werden darf. er soll bestimmen, in welchem film seine musik gespielt wird, unter welcher werbung seine musik gelegt werden kann. ich denke, das werden die meisten auch als selbstverständlich ansehen.

    nur was im grossen gilt, muss auch im kleinen gelten. warum dürfen leute die musik verwenden und in die öffentlichkeit tragen (youtube ist schließlich alles andere als privat)? ich unterstelle erst einmal, dass der normal-bürger auf der strasse nicht weiß, dass er sich die rechte von den inhabern einholen muss. sas wissen meist nicht einmal die musiker selber. nur youtube und seine teuren anwäle wissen das ganz genau und wehren sich mit händen und füssen dagegen, weil das natürlich das gesamte geschäftsmodell ins wanken bringt.

    ich finde youtube und google auch klasse und finde es wunderbar bestimmte videos zu finden. aber 2 dinge müssen passieren:

    1. der rechteinhaber – ob musiker, filmhersteller, fernsehsender, maler, usw. muss VORHER gefragt werden, um einer neuen „werkverbindung“ zuzustimmen. und es ist nicht sache der rechteinhaber ein entsprechendes angebot – auch aus technischer hinsicht – zu machen. bei yt/google sitzen die it-spezies, die wissen müssten wie man so etwas umsetzen könnte.
    zum teil tun sie dies ja auch schon recht erfolgreich – zumindest für labels und ihre künstler, in dem diese eigene kanäle haben. damit wäre doch auch eindeutig klar, dass alle anderen videos, die nicht von einem dieser lizenzierten kanäle angeboten werden, automatisch illegal sind.
    leider gilt dies noch nicht für urheber. und ist zugegebenermassen z.b. bei auf der gitarre gespielten heim-videos ungleich schwieriger. aber patrick walker, repräsentant von google, hat auf der popkomm 2010 in berlin einmal von einer „music recognition“-software geschwärmt, die auch das kann.
    (kleine randbemerkung: bei diesem panel war die komplette erste reihe der zuhörerschaft mit google-anwälten besetzt. schelm wer böses dabei denkt…)

    es müssten eindeutige warnhinweise für user generated content erfolgen, die bei bei erkennen von möglichen rechtsverletzungen den user warnt, dass er unter umständen eine rechtsverletzung begeht und haftbar gemacht werden kann. aber solang die user anonym bleiben, passiert nichts. und das ist die krux – einer von beiden, entweder der uploader oder der content-, vielleicht aber auch der service-provider muss die haftung für rechtsverletzungen übernehmen. soll heißen – entweder der uploader macht seinen namen öffentlich, oder wenn das nicht gewollt wird (was meinem demokratieverständnis entsprechen würde) übernimmt der provider die verantwortung. und entscheidet, was veröffentlicht wird – wie das jede zeitung, zeitschrift, fernsehen oder rundfunk in der alten analogen welt tut. das wäre auch keine zensur, denn der user kann ja mit seinem namen dafür stehen.

    dazu noch eine bemerkung: youtube betont immer wieder dass sie bei nachgewiesenen rechtsverletzungen das entsprechende video entfernen würden. so weit – so gut. in der theorie. ich habe gerade mal bei einem video nachgeschaut, an dem ich die rechte halte. das sind über 40.000!!! links. wie soll ich die alle benennen???? davon ungefähr zehn offizielle. und das bei ca. 200 weiteren songs, die auf ähnlichen link-zahlen kommen. selbst patrick walker hatte behauptet, dass youtube das nicht kann – was ich allerdings bezweifle. denn einem partner von mir gegenüber hatten sie zugesichert, dass alle videos seiner künstlerin automatisch gelöscht würden. das bedeutet dann doch, dass sie es können? oder haben die yt-leute hier gelogen???

    2. für die verwendung muss eine angemessene vergütung gezahlt werden. denn grundsätzlich hätte weder ich noch meine künstler vermutlich etwas dagegen, wenn eine musik von uns z.b. in einem hochzeitsvideo verwendet wird. nur wenn dies manuell überprüft werden muss, müsste eine entschädigung für diese zusätzliche arbeit erfolgen. ob durch den user oder yt wäre letztendlich egal. dass dies wunschdenken ist, ist mir klar. denn yt möchte natürlich stärker die videos/uploads fördern, die hohe klick-raten generieren – und das sind u.a. labels. und bei diesen partnern, die eigene kanäle haben und starke werbepartner sind, tun sie dies auch. wie dann die aufteilung zwischen den partnern (z.b. labels) und ihren künstlern ist, kann nicht sache von yt sein.

    für weitere konstruktive ideen wäre ich dankbar. alles destruktive, so nach dem motto, die gema gehört abgeschafft – stimmt nicht und ist langweilig, die musiker sind sowieso stinkreich (der das meint sollte sich einmal folgende statistik der krankenkasse anschauen: http://bit.ly/DaEvT), oder künstler werden durch yt berühmt (namen? und zwar nicht die, die vorher schon bekannt waren) ist absolut kontraproduktiv.
    wenn es zum lebensplan eines einzelnen gehört sich grundsätzlich der gesellschaft zu verweigern – schön. möge er damit glücklich werden. nur wir arbeiten mit profis, die von der musik leben oder leben wollen und familien zu ernähren haben.

  92. 92
    martin

    ich habe nichts dagegen wenn sich jemand mal in diesen elendigen zwist einmischt und versucht beide parteien an einen tisch zu bringen.
    doch eines ist für mich klar, ich weiss nicht warum ich als endkonsument da mithelfen soll.
    wenn die beiden meinen sich anrotzen zu müssen und die künstler kein geld dadurch mit videos auf youtube verdienen können, sollen sich auch die künstler mal gegen die gema aufstellen.
    den künstlern ist es auch scheissegal das webradios zb schon wieder einer gebührenerhöhung entgegen sehen und noch mehr radios sterben.
    also, was juckt mich das gema/youtube problem das irgendwie keines sein müsste.
    sorry, aber das thema muss einfach „revolution gegen gema im zeitalter des globalen“ heißen, denn es gibt 1000 gema (und gvl) baustellen mehr als nur diese eine.

  93. 93
    andre

    Zwei Konzerne streiten sich um mein Geld, und ich will es behalten. Die beiden finden bestimmt eine Lösung und ich werde auf diese reagieren, ich werde einfach mal abwarten.
    Aber was mich wirklich interessiert, ist die konkrete Stellungsnahme der Musik-und Videomacher. Vielleicht sollten diese sich mal abstimmen und ihren Standpunkt klarmachen?
    Zum Abschluss ein Horrorgedanke: Bei der GEZ werden demnächst eine Menge Schnüffler arbeitslos, was wird wohl aus denen? GEZGEMA?
    Klopf, klopf: “ Sie haben soeben Musik gehört, haben Sie überhaupt eine Lizens? „. Ich fordere hiermit vorsichtshalber neue Superluxus-Knäste und wünsche uns allen einen behüteten Lebensabend.

  94. 94
    Marco

    Find ich gut

  95. 95

    @ andre

    Die etwas Erfahreneren unter den Spreeblickern helfen ja immer gerne aus bei Wissenslücken. Das sollte aber die Mitdiskutierenden nicht davon abhalten, sich selbst schlau zu machen, bevor sie hier mitreden. Der andere Thread zum Thema (Brief von Marc Chung), erklärt viele Zusammenhänge des, in der Tat vielschichtigen, Themas. Dann gibt es noch die Wikipedia und viele andere Bücher und websites zum Thema. Einfach mal 2 Stunden Zeit nehmen, links checken und dann nochmal nachdenken.

    Die GEMA ist kein Konzern, menno.

    @Rudy Holzhauer

    Douze points. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Da es sich in vielen Abteilungen des Googlekonzerns bereits um Quasimonopole handelt, gibt es aus meiner Sicht nur einen Weg. Wenn die bei der Lizenzierung(sprüfung) schludern, müssen wir Urheber oder deren Vertreter ihnen diesen Teil wegnehmen. Im Chungthread habe ich meine Idee mal grob umrissen. Ein zentrales öffentlich-rechtliches Repository, wo die Inhalte liegen, wo der Urheber über Preis und Lizenzierung selbst bestimmt. Dort müsste youtube, und alle anderen, für jede Verwendung eine Lizenz erwerben. Sonst Bussgeld und Sperrung sofort. Von youtube zu bezahlen, bevor unsere liebenswerten Piraten wieder anfangen zu heulen. Für Euch wäre das Video einfach nicht mehr sichtbar.

  96. 96
    tyler

    @#796427: Zum x-ten Male: In anderen Ländern hat Youtube eine Regelung mit den dortigen Rechteverwertern vereinbaren können, in Deutschland geht das nicht.
    Deiner Meinung nach scheint es da zwei Erklärungen zu geben:
    – Die anderen Rechteverwerter auf der Welt haben sich alle über den Tisch ziehen lassen und nur die GEMA besteht auf eine faire Vergütung.
    – Youtube bietet in Deutschland eine viel geringere Vergütung als im Rest der Welt an, was sich die GEMA natürlich nicht gefallen lässt.
    Kann natürlich beides sein, wirkt aber doch irgendwie merkwürdig.
    Ob es vielleicht doch daran liegt, dass die GEMA-Forderungen im Vergleich zu den Abkommen in anderen Ländern einfach zu hoch sind?

  97. 97

    @ Bettina Müller

    Danke für den Input. Es könnte einem wirklich glatt schlecht werden ob der grassierenden und gesteuerten Desinformation. Ich bin ein GEMA-Fan. Und wie das so ist in Vereinen, manches dauert etwas länger, dafür wird es aber auch gründlicher diskutiert.

    @ Rudy Holzhauer

    Vielen Dank für die Mühe, die die Beantwortung/Klarstellung der Fragen gemacht hat. Das klingt mir alles nach einem Label/Publisher, mit dem ich auch einmal eine Apfelsaftschorle trinken würde.

    Ein Gedanke noch: Im anderen Thread habe ich, zugegeben etwas durchgeknallte, aber dennoch nicht unrealistische Dystopie entwickelt. „Die schwimmende Festung“. Eine exterritoriale Organisation, die sich um Territorialität und Gesetze nicht mehr scheren muss. Ich halte das für möglich, die Idee stammt nicht von mir, sondern von einem Banker. Im physischen Buchbereich ist das „Überschwappen“ speziell englischsprachiger Literatur in nichtlizenzierte Länder ein lange bekanntes Phänomen. Und nicht immer unerwünscht. Will jetzt niemanden auf Ideen bringen, aber Tuvalu hat mit domains ganz gut verdient. Und wenn die Piraten Geld für ein Schiff hätten….

  98. 98
    Jay

    dieses Plugin umgeht solche sperren via proxy:
    https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/stealthy/

    there, I fixed it!

  99. 99
    norman

    Die GEMA Forderungen sollten hoch sein, da Youtube nicht nur zur Bewerbung von Verkäufen eingesetzt wird, sondern diese in den meisten Fällen ersetzt. Youtube macht mit den Inhalten anderer Gewinne. Wenn sie dafür nicht so viel zahlen möchten wie es die Inhaltproduzenten fordern, dann ist es das gute Recht die Inhalte von Seiten der Produzenten nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Wenn sich die Vergütung von Seiten Youtube nicht lohnt, dann funktioniert das Geschäftsmodell eben nicht und es ist eben nicht „so läuft die Welt nunmal“, wie Jan Delay sagt, dass Unternehmen ihre Gewinne auf Kosten anderer machen. Spotify bietet ja auch mit dem Argument „Ist ja nur ein Stream“ marginale Vergütung an. De facto wird dann gestreamt, statt gekauft und Künstler wie Labels gehen leer aus. Viele haben die Konsequenzen gezogen und bieten ihre Musik bei Spotify nicht mehr an.
    Dank an Johnny für die endlich konstruktive Diskussion.

  100. 100
    Rudy Holzhauer

    @#796450: (hoffe, dass das nicht doppelt gepostet wird, weil mein 2.browser abgestürzt ist)

    @ tyler: ich hatte die frage wegen der höhe bereits beantwortet (mein kommentar #90 als antwort auf deine #75). kleine ergänzung dazu: weil yt damals eine pauschalsumme gezahlt hatte, gab es erheblichen unmut unter den gema-mitgliedern, weil es keinen angemessenen schlüssel zur verteilung gab. welchen sollte man ansetzen? live-aufführungen? den radio- oder fernsehschlüssel? nichts von dem passt auf yt oder das internet insgesamt. d.h. die mitglieder der gema, also die autoren, wollen wissen, welche lieder geklickt wurden und entsprechend abgerechnet werden. bisher hat google/yt diese daten nicht geliefert. dies ist doch ein armutszeugnis für die größte suchmaschine der welt, wo die klicks neben jedem video stehen, oder sind das fakes für die werbetreibende wirtschaft? jedes radio und jeder tv-sender können diese listen liefern. warum als yt nicht?

    in anderen ländern machen die autoren und verlage erst jetzt nach den ersten abrechungen langsam erfahrungen mit den einkünften durch youtube. und wie ich bereits geschrieben hatte, ist meines wissens nach der verhandlungsführer der englischen prs daraufhin gefeuert worden…..

  101. 101

    In einem anderen Kontext hat sich auch bereits die Berliner Initiative `Dudelstopp´ um Kooperation mit der GEMA bemüht (http://www.tagesspiegel.de/kultur/initiative-wendet-sich-gegen-akustische-umweltverschmutzung/1927838.html). Leider vergeblich. Hoffentlich haben Haeusler & Co. mehr Erfolg !

  102. 102
    Rudy Holzhauer

    @#796456: gute idee – leider sinnlos… die fahrstuhl-musik in vielen kaufhäusern von muzak & co. ist meist gema-frei…. :-/

  103. 103
    Mirsch

    Meiner Meinung nach ist das ein vernünftiger und unterstützenswerter Vorschlag. Mich würde mal eine Rechnung der GEMA interessieren, wie deren Tarifvorstellungen gerechtfertigt sind und wo und zu welchen Teilen die Einnahmen hinwandern. Beim Musiker wird davon sicher nix ankommen…

  104. 104

    Hi,

    Du sprichst mir aus der Seele und ich hoffe, dieser unsägliche Streit findet endlich ein Ende. Meiner Meinung nach muss die GEMA den ersten Schritt machen, dann wäre das ein Zeichen für YouTube/Google, um sich auf die Schlichtung einzulassen.

    Ich bin gespannt.

    Gruß

  105. 105
    Ullrik

    Danke Johnny, meine vollste Unterstützung!

  106. 106
    Rudy Holzhauer

    103 @mirsch: eines der probleme in den verhandlungen in der vergangenheit war, dass youtube der gema nicht die lieder nennen wollte, die bei yt angeklickt wurden. als bereits 2008/2009 ein deal zwischen yt und gema bestand, sind gelder bei den mitgliedern angekommen. und zwar alle – abzgl. der üblichen bearbeitungsgebühr. nur da yt einen pauschalbetrag gezahlt hat und keine listen mit den geklickten songs geliefert hat, vermutlich bei den falschen leuten. weil es keine möglichkeit für die gema gab zu ermitteln, welche lieder verwendet wurden. und so hat sie als basis eine andere möglichkeit gewählt, wo listen vorlagen – und zwar fernseh-listen. da aber sicher jeder nachvollziehen kann, dass die musik, die im fernsehen läuft, wenig mit dem zu tun hat, was bei yt geklickt wird, war der unmut bei vielen mitgliedern verständlicherweise gross, weil die mit hohen klickrates bei yt zu wenig geld bekommen haben.

    das ergebnis ist, neben der tatsache, dass man sich bisher nicht auf einen tarif einigen konnte (wobei das wesentlich weniger schwierig scheint als viele glauben), ein zentrales problem ist, dass yt keine klickraten herausgeben will. so lang keine präzisen informationen vorliegen, welche kompositionen gespielt wurden, werden die gema-mitglieder wohl einem vertrag nicht zustimmen. das muss die gema-verwaltung natürlich respektieren.

    nur ein kleiner teil der autoren nutzt yt als promo-plattform für die aktivitäten als sänger/innen oder für ihre bands. so besteht das dilemma, dass ein kleiner teil ihre musik gern (kostenlos) zur verfügung stellen würde, weil sie ihr geld mit auftritten und merchandise und nicht über die gema verdienen, der wesentlich grössere teil aber nur von gema-einnahmen lebt.

    der erstgenannte kleinere teil ist natürlich dadurch, dass er auch als künstler auftritt, dem breiten publikum viel besser bekannt als die vielleicht vielen namenlosen komponisten und texter, die im stillen kämmerlein werkeln.

    104 @andi: die gema muss auf einen offiziellen lizenzantrag von yt warten…. ausserdem darf sie keinen verwerter bevorzugen, sondern ist gesetzlich verpflichtet allen verwertern die gleichen bedingungen zu bieten. also müssen sich auch vimeo und andere anschliessen. da yt marktführer ist, kommt ihnen natürlich eine vorreiterrolle zu.

  107. 107
    Henkson

    sh. #Weltfrieden #Contentmafia #GEMAabschaffen

    Wozu Schlichtung, wenn man eh alles mit diversen Plugins sehen kann?

    Nutzlose Diskussion, nutzloses Thema

  108. 108
    that Ren

    verstehe ich das richtig, dass ein Verein der vor nicht allzulanger Zeit Kindergärten verklagt hat, jetzt einen auf „Heiland der Musikschaffenden“ macht?
    Hat die GEMA nicht auch versucht für Musik unter CC-Lizenz zu kassieren?
    Ich dachte, die GEMA bezieht keine Profite, sondern lässt sie den Künstlern zukommen?

  109. 109
    rodriguez was machst du nur?

    @Bettina Müller:
    „Dabei bleibt festzuhalten, dass Musikschaffende Content Providern wie YouTube durch ihre Werke ein wertvolles Gut zur Verfügung stellen und dafür zu Recht eine angemessene Vergütung erwarten.“

    Anders gedacht:
    der Musikschaffende macht doch mit seinen youtube-auftritten eher Werbung für sein Werk, als dass er damit wirklich Geld einnimt?

    Und weshalb bekommt der Artist dann kein Geld?
    Video gefällt, man kann sich ein Bild von der Scheibe machen & die wird dann gekauft.
    Ich sehe da kein Problem mit.
    Läuft in meinem Freundeskreis auch nicht anders.

    Dass sich dann Kiddies ihre Lady Gaga über einen youtube-audioconverter ziehen oder einfach nur den lieben langen Tag lang streamen, dafür kann ich doch nix.

  110. 110
    wayne

    Die Netzgesellschaft zeigt ihr wahres Gesicht in den Kommentaren, denen alles egal ist, so lange der Proxy läuft. Ganz super. Solidarität mit denen, die ein recht wahrnehmen wollen: drauf geschissen, solange Google mir alle umsonst gibt, fresse ich dem Konzern aus der Hand. Wie das wohl wäre, wenn nicht Google sondern Siemens drauf stünde? Vorbei die Zeiten, in denen man sich solidarisiert hat mit denen, die für Mindestlöhne oder ähnliche Rechte kämpfen. Aber wenn dann die Abmahnung kommt, ist das Geheule groß und alle sollen spenden. Manchmal ist das Ego-Netz eklig.

  111. 111
    Hurz

    @95: (95 arne, nicht ajo, irgendwie spinnt die Boardsoftware…)
    „Ein zentrales öffentlich-rechtliches Repository, wo die Inhalte liegen, wo der Urheber über Preis und Lizenzierung selbst bestimmt. Dort müsste youtube, und alle anderen, für jede Verwendung eine Lizenz erwerben. Sonst Bussgeld und Sperrung sofort.“

    Du lebst offensichtlich in ’ner analogen Parallelwelt.
    Behalt Deine Musik, schließ sie gut weg, damit niemand sie hört, niemand Gefallen daran findet, niemand sie weiterempfiehlt und verbreitet und niemand den Weg in Deine Konzert findet, damit Du nicht Deiner Kunst leben kannst.
    Deine Musik will ich weder hören noch sehen, ich will sie nicht mal geschenkt.

    Ich investiere meine Zeit, meine Uploadbandbreite und mein Herzblut in meinem YT-Kanal nur in Künstler, die so talentiert sind, daß sie von ihrer Arbeit leben können, weil andere bereit sind, ihre Konzerte zu besuchen.
    Künstler, die so schlecht sind, daß sie ihre Musik lizensieren und durch die Erzeugung von massenhaften Kopien einer einmalig geleisteten Arbeit bis an ihr Lebensende Geld drucken müssen, um nicht zu verhungern, gehen mir am Arsch vorbei.

    Wäre ich Youtube, würde ich Dich ausschließen, es sei denn, daß Du mich als Plattformbetreiber für meine Dienste bezahlst. Sagen wir 1 Cent pro Klick? Ich möchte ja nicht so gierig sein wie die GEMA.
    Das ist Dir zu teuer? Kein Problem, vermarkte Dich doch einfach selbst, stell einen eigenen Videoserver ins Netz und laß die Leute, die scharf auf Deine Mucke sind, Geld überweisen, das ist es doch, was Du willst. Wird bestimmt ein Renner, Dein Kanal. Toi, toi, toi!

  112. 112

    Hallo @Hurz

    ich nehme an, diese Kritik richtet sich an mich. Ich bin @arne, angenehm.

    Seit Guttenberg ist ja egal, wie man zitiert. Aber mein Vorschlag ging ja noch weiter „Dort müsste youtube, und alle anderen, für jede Verwendung eine Lizenz erwerben.“ Das hat ganz andere Auswirkungen als das Szenario, was Sie beschreiben. Aber in der Tat entspricht diese Vorgehensweise eher dem geltenden Recht als die derzeitige Praxis.

    Möglicherweise gefällt Ihnen meine Musik nicht, was nicht weiter schlimm ist. Und selbstverständlich können Sie das mit Ihrem youtube Kanal so machen.

    Schliesslich leben wir in einem freien Land.
    Wo kann ich Ihre Musik finden?

    Beste Grüße

    P.S. Bist Du’s, Hape?

  113. 113

    P.P.S. Nennen Sie mich einen digitalen Naiven. Aber die Idee mit der kostenlosen Lizenz funktioniert natürlich auch in meinem Modell. Der Urheber bestimmt alleine über die Art der Lizenzierung, also kann er auch verfügen, dass sein Werk kostenlos für jeden und alle Zwecke nutzbar sein soll. Und verstecken wollen wir die Werke ja gerade nicht, ganz im Gegenteil, die Plattform wäre eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Musik verwenden möchten, vom Clubhit bis zum Hollywoodfilm. Oder für den youtube Kanal.

    Diese und viele andere Ideen, teilweise sehr kenntnis- und detailreich ausgearbeitet, finden Sie im Nachbarthread (der offene Brief von Marc Chung). Zugegeben ist der Thread nicht immer actionreich, dafür aber fundiert.

    Ich bin wahrscheinlich wirklich zu alt für solche Diskussionen. Ich wünsche allen gutes Gelingen. Ich muss jetzt wieder in die analoge Welt.

  114. 114
    Hurz

    @arne:
    „ich nehme an, diese Kritik richtet sich an mich. Ich bin @arne, angenehm.

    Seit Guttenberg ist ja egal, wie man zitiert.“

    Die Boardsoftware hat mein @ mit der korrekten Beitragsnummer 95 dahinter mit „ajo“ übersetzt, wie dem Edit zu entnehmen ist. Der Boardbetreiber darf das gerne überprüfen.

    „Wo kann ich Ihre Musik finden?“

    Würde ich Dir glatt sagen, aber Dein „Sonst Bussgeld und Sperrung sofort.“ wirkt da irgendwie wenig vertrauenerweckend. Die Gefahr, daß einem auf Youtube die Erlaubnis, Videos >15 Minuten hochzuladen von einem wildgewordenen Niedriglohnsklaven im Auftrag der Contentmafia weggeschossen wird, ist auch ohne öffentliche Kanalwerbung in Blogs, auf denen sich Hardliner der Bande rumtreiben, schon groß genug.

    „Aber die Idee mit der kostenlosen Lizenz funktioniert natürlich auch in meinem Modell.“

    Für mich sind „kostenlose Lizenzen“ das Sinnbild der aufgeblasenen Rechtebürokratie. Private Weiterverbreitung von „geistigen Inhalten“ ohne Gewinnerzielungsabsicht sollte stets kostenlos sein, weil sie im Interesse der Künstler erfolgt, die damit neue Zielgruppen erschließen. Das war früher auf dem Schulhof mit den Tapes so, das ist heutzutage bei Youtube so und das wird auch in Zukunft so sein.

    „die Plattform wäre eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Musik verwenden möchten, vom Clubhit bis zum Hollywoodfilm. Oder für den youtube Kanal.“

    Für kommerzielle Nutzung ist das Modell sinnvoll, für private Nutzung wie auf YT-Kanälen ohne Gewinnerzielungsabsicht ist es unzumutbar. Auf meinem Kanal habe ich dutzende Musiker, in Zukunft vermutlich hundert oder mehr gelistet, ich habe keine Zeit und keine Lust, hunderten von Lizenzen zu entnehmen, welches Material eines Künstlers ich denn nun verbreiten darf und welches nicht. Der eine erlaubt Live-Mitschnitte von Konzerten, der andere nicht. Der eine nur für Konzerte, die mindestens zwei Jahre zurückliegen, der nächste nur für solche, die 5 Jahre zurückliegen, der nächste nur solche, die persönlich per Handy mitgeschnitten wurden, der nächste genau solche nicht, weil sie nicht seinen ästhetischen Ansprüchen genügen. Vergiß es…

    Es wird anders kommen.

  115. 115
    Hans

    am besten alles umsonst geschnorrt !
    yo wie schrecklich ich kann meine musikvideo wegen der gema nicht schauen,
    weil so paar musiker / gema sich ich nicht von youtube & co abzocken lassen wollen…….und steckt euch doch mal die piraten in den popo….schon kommt ne
    „alles umsonst für jedermann gehirnlos partei“ findet das jeder toll…..
    aber selbst kassieren und jammern wie ein baby wenns gehalt weniger wird !
    nach bereinigung des urheberrechts sollen dann die kostenlosen brötchen vom bäcker kommen …………..

  116. 116
    Hurz

    @Hans:
    Nicht die GEMA sperrt Videos für den Zugriff deutscher IP-Adressen, sondern Youtube. Das macht Youtube auch nicht im Auftrag der GEMA, sondern im Auftrag der Major-Labels.

    Die Anzahl der Musiker, die sich von Youtube „abgezockt“ fühlt, dürfte im Promillebereich liegen. Der größte Teil der Musiker ist sauer, wenn sie auf Youtube nicht vertreten sind.

    Um mal ein Beispiel rauszugreifen, Maya Saban:
    http://de-de.facebook.com/maya.saban.official

    „4.000.000 klicks bei youtube und die GEMA löscht einfach mein video! fuck u !“

    „ist das wirklich soo einfach? habe bei youtube einspruch eingelegt und 3 min. später waren die videos wieder verfügbar? da stimmt doch irgendwas nicht… oder? http://www.youtube.com/user/MayaSaban

    In der Tat, denn die Videos wurden kurze Zeit später wieder gesperrt und sind es bis heute:
    „wäre ja auch zu schön gewesen…. tssssssss danke EMI danke GEMA.“

    So sieht „Urheberschutz“ in der Realität aus. Der Urheber hat keinerlei Rechte, denn er ist gegenüber den Labels und der GEMA, die ihn (zwangsweise) vertritt, machtlos.

    Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

  117. 117
    Geritp

    Und wo wir gerade beim Bäcker sind:
    @ Ey Lou „Offen gesagt wäre es in ihrem eigenen Interesse besser, wenn reine Texter und Komponisten sich damit abfinden würden, dass sie mit ihrer Arbeit in immer mehr Fällen eben keinen Lebensunterhalt mehr bestreiten können. Das ist bedauerlich, aber es hat nichts mit der Bösartigkeit anderer zu tun.“

    Du machst eine Bäckerlehre und Deine Brötchen sind gut und verkaufen sich. Aber seid ein paar Jahren werden immer mehr Deiner Brötchen geklaut. Würdest Du dem auch zur Umschulung raten und sagen, sorry aber so ist es nun mal, Brötchen für alle, undzwar umsonst?!

  118. 118
    Karsten

    @Geritp
    Wieso denn nicht? Es muss ja nicht direkt eine Umschulung sein, aber einen neuen Ansatz entwickeln muss man dann wohl. Das passiert und passierte mit hunderten Berufen, die sich alle umorientieren mussten (Sitchwort z.B. industrielle Revolution). Wieso sollte das vor Künstlern halt machen?

    Es ist ja nicht so, dass sich damit kein Geld verdienen ließe (im Gegenteil, es gibt wunderbar NEUE, selbstbestimmtere Wege damit sein Geld zu verdienen). Nur das Althergebrachte funktioniert eben nicht mehr. Das halten zu wollen ist ein wenig, wie wenn man sich die Kolonnen von Fließbandarbeitern zurückwünscht, nur weil dann ja mehr Menschen Arbeit hatten…

  119. 119
    Hurz

    @Geritp:
    Dein Bäckerbeispiel taugt nichts, denn der Bäcker muß für seine Brötchen arbeiten und jeden Tag neue Brötchen produzieren.

    Der Urheber hingegen produziert lediglich ein Brötchen und kassiert den Rest seines Lebens für Reproduktionen dieses Brötchens, er bekommt also fürs Nichtstun Kohle in den Arsch geblasen.

    Wenn man einem Bäcker ein Brötchen stieht, hat er anschließend ein Brötchen weniger, also einen realen Verlust. Es handelt sich um Diebstahl. Sowas tut man nicht.
    Wenn man einem Urheber die Reproduktion seines Brötchen „stiehlt“, hat er sein Brötchen anschließend immer noch.

  120. 120
    Rudy Holzhauer

    117 @karsten: ja logisch muss bei einer neu-entwicklung sich jeder hinterfragen, ob sein job noch zeitgemäß ist – der berühmte heizer auf der e-lok (den die gewerkschaften im vorigen jahrhundert durchgesetzt hatten). so weit so gut. nur der beruf des komponisten oder textdichters ist nicht abgeschafft, sondern es kommen immer neue lieder auf den markt. es ist nun einmal nicht so, dass alle interpreten ihre songs selber schreiben oder produzieren (können). egal ob du nun leute wie pink, taio cruz usw. kennst oder magst. diese würden ohne komponisten und texter keine songs haben.

    wenn der job des komponisten nicht mehr gebraucht wäre, wäre das ja o.k. – aber mich erinnert das ein bisschen an den alten spruch, wozu kraftwerke… bei uns kommt der strom aus der steckdose….

    solltest du vielleicht rockfan sein, dann bist du in einem bereich, wo 90% der titel von den interpreten selber geschrieben wird (und bei erfolgreichen leuten ca. 10-15% des gesamtumsatzes ausmacht, bei ac/dc viel weniger). aber im grossen bereich pop, schlager bis hin zum jazz sind interpret und komponist oftmals zwei getrennte berufe. und der eine braucht den anderen….

    ohne die kompositionen von mozart, bach, beethoven gäbe es heute keine klassische musik. ohne leiber/stoller keinen elvis, ohne max martin keine pink, britney spears, avril lavigne, backstreet boys, katy perry, baseballs bis hin zu bon jovi. und hast du ihn schon mal live gesehen oder ein t-shirt von ihm??? während die künstler millionen mit merchandise, auftritten, werbung, filmrollen (neuestes beispiel: justin timberlake) bis hin zu eigenen mode-/parfum-linien (p. diddy, christina aguilera) mit ihrem namen verdienen, ist das einzige produkt, das ein komponist verkaufen kann sein geistiges eigentum.

    deshalb hinkt dein vergleich auf beiden beinen….

    p.s. wenn jetzt das geschmacks-argument kommt, der welt wäre viel erspart geblieben, wenn es die vorgenannten acts nicht gäbe wäre billig und arrogant, da ja offenbar millionen von menschen bereit waren kohle dafür auszugeben…

  121. 121
    Rudy Holzhauer

    118 @hurz: noch so ein hinkender vergleich…. wenn ein bäcker ein brötchen verkauft, hat ein mensch etwas davon – und nach 5 minuten ist es verbraucht – weg für immer…

    wenn ein komponist ein lied schafft, haben im besten fall millionen menschen freude daran… und wenn wir mal mozart als beispiel nehmen auch noch mehrere hundert jahre später…

    also nicht immer äpfel mit birnen vergleichen….

  122. 122
    Karsten

    119 @Rudy Holzhauer
    Nein im Gegenteil. Ich mag eigentlich alle von die genannten Künstler :)

    Du hast natürlich Recht, dass die Menschen HINTER der Band indiskutabel unter Gebühr vrgütet werden. Das sehe ich genauso. Doch eben für diese „Schattenmänner“ gibt es heutzutage mehr Möglichkeiten als je zuvor, ihre Gabe zu veröffentlichen und daraus neue Ansätze zur Geldgewinnung zu schaffen. YouTube allein hat tausende „Ich schreib den Song und ihr interpretiert ihn“-Wettbewerbe – nur mal ein Beispiel.

    Das „Ich geb das mal an die GEMA ab und lehn mich dann zurück“ funktioniert eben nicht mehr. Der Job ist nicht gestorben, sondern verändert sich einfach maßgeblich. Er wird sogar noch präsenter denn je. Denn wie gesagt: Plötzlich hat auch der Texter eine Stimme, der Komponist einen Blog oder Podcast. Das alles leisten Dienste wie YouTube, nicht die GEMA oder sonst eine Vertreter-/Verwertungsgesellschaft. Jetzt kommt es eben auf Eigeninitiative an und das schmeckt vielen nicht.

  123. 123
    Rudy Holzhauer

    @hurz @karsten – um mal den wert geistigen eigentums zu demonstrieren. wenn ich ein uraltes zitat von goethe aus dem „götz von berlichingen“ euch gegenüber zitiren würde, müsste ich eventuell wegen beleidigung eine strafe oder schmerzensgeld zahlen. so hättet sogar ihr etwas vom geistigen eigentums einer längst verstorbenen person – vielleicht sogar monitär….

    und das ganz ohne musik… ;-))))

  124. 124
    Rudy Holzhauer

    @karsten:
    jetzt nenn mir mal ein praktisches beispiel, wie ein komponist an seine kohle kommen soll? kein theoretischer fall (die kenn ich alle…) sondern handfest und praktisch…. und mein komponist ist kein sänger/keine band… ein einfaches beispiel…

    übrigens nur zu deiner information… youtube zahlt in frankreich – da kenn ich die zahlen – auf € 100.000 umsatz, den ein autor in der „realen welt“ (cd’s, downloads, usw.) einen betrag von € 130. damit ist alles abgegolten…

    bei spotify ist es für 1.000.000 streamings ca. € 1.000, die ein künstler, der produzent und das label erhalten. international erhalten komponisten, texter und verlag zusammen so ca. 10-15% dieser summe.,.. kannst du mir sagen, wie viele der kleinen künstler soviele klicks haben? und wie soll selbst bei diesen utopischen zahlen ein autor leben?

    und solltest du die zahlen nicht glauben – komm vorbei. ich zeig dir die abrechnungen….

    wie soll also mein autor geld verdienen? doch taxt fahren und das heer der studenten ergänzen?

  125. 125
    Karsten

    @Rudy
    Ich sage ja nicht, dass durch YouTube allein alles möglich wäre. Aber es ist eben EIN Teil einer neuartigen, möglichen Selbstvermarktung.

    Aber schauen wir uns deinen Komponisten mal an. Und werfen wir mal das gesamte Spektrum der sozialen Medien mit in den Topf.

    Also könnte er YouTube schonmal als Portfolio-Plattform nutzen. Seine liebsten Werke einfach dort einspielen, je nach Art der Musik simplifiziert (er wird wahrscheinlich kein Orchester daheim haben).

    Dann geht er zu WordPress und bastelt sich einen kleinen Blog. Dort erzählt er über seine Motivation, seine Arbeit, seine Hochs und Tiefs, ggf. bereits
    abgehandelte Projekte. Ist auch auf anderen Komponistenplattformen aktiv und fängt dort an Beziehungen zu knüpfen. Eventuell sogar Komponistentipps für „Amateure“ geben. Erhöhung der Reichweite eben.

    Und zeitgleich geht er einfach aktiv auf potentielle Kunden zu. Bietet vielleicht ein paar Werke für kleines Geld (je nach Kunde) an. Denn die empfehlen gerne weiter. Und wenn der Fuß in der Tür ist, dann geht vieles von allein. So könnte er z.B. selber ein paar talentierte Sänger auf YouTube suchen, die aber eben keinen Komponisten haben. Sie arbeiten zusammen und veröffentlichen ihre Werke auf iTunes & Co.
    Macht er lieber Filmmusik, geht er auf eines der zahlreichen Indie-Produktionen zu. Die werden bestimmt nicht nein sagen.

    Natürlich ist das alles kein „Nächste Woche verdien ich Geld“-Konzept. Allerdings ist das generell kein Ansatz, der bei Kunst funktioniert.

    Das Problem ist eben, dass die GEMA modernes Marketing von individuellen Personen nicht kann. Das können die Personen viel viel besser. Aber eben mit Eigeninitiative.

    Dazu gibt es auch einen wunderbaren Film: PressPausPlay (http://www.presspauseplay.com/) . Da geht es genau darum: Künstler im Zeitalter des Internets.

    Hier mal ein Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=MterbpYTyjM

  126. 126
    Karsten

    Nachtrag: Ein Denkfehler ist auch, dass man YouTube & Co. als Vertriebskanäle/Einnahmequellen sieht. Das geht rudimentär durch Werbung. Aber größtenteils sind es eben Kommunikationskanäle, durch deren intelligenten und kreativen Einsatz man an den Vertrieb/die Einnahmen kommt.

  127. 127
    Hurz

    @Rudy Holzhauer:
    „während die künstler millionen mit merchandise, auftritten, werbung, filmrollen (neuestes beispiel: justin timberlake) bis hin zu eigenen mode-/parfum-linien (p. diddy, christina aguilera) mit ihrem namen verdienen, ist das einzige produkt, das ein komponist verkaufen kann sein geistiges eigentum.“

    So ist das halt in der Marktwirtschaft. Wenn der Komponist zu häßlich ist, um vermarktet zu werden, selbst weder singen noch schauspielern kann, muß er halt komponieren und ein trostloses Leben führen, der Arme. Mir kommen schon die Tränen.

    Wer hindert den Komponisten, der in einer symbiotischen Beziehung zu einem aufführenden Künstler steht, denn daran, mit diesem einen Vertrag auszuhandeln, in dem ihm ein prozentualer Anteil an diesen Zusatzeinnahmen zugesprochen wird oder warum verkauft er das zweite Brötchen nicht einfach für mehr Geld an den Superstar als das erste?

    Warum treibt er das Geld, von dem er meint, daß es ihm zusteht, stattdessen über die Mafia bei Verbrauchern ein, die sich keine Musik kaufen, sondern Festplatten, USB-Sticks und Mediaplayer?
    Warum liegt diesen Geräten kein Zettel bei, auf dem der Verbraucher darauf hingewiesen wird, wieviel Geld er soeben an die Mafia abgedrückt hat?
    Warum zahlt der Verbraucher Abgaben auf Geräte und darf damit dann trotzdem keine Musik kopieren, sondern Abmahnkosten zahlen, wenn er erwischt wird?

    „noch so ein hinkender vergleich…. wenn ein bäcker ein brötchen verkauft, hat ein mensch etwas davon – und nach 5 minuten ist es verbraucht – weg für immer…“

    Nein, es wird ausgeschissen, landet als Dünger auf dem Feld und läßt neues Korn sprießen, es trägt Früchte zum Wohle der Allgemeinheit.

    „wenn ein komponist ein lied schafft, haben im besten fall millionen menschen freude daran… und wenn wir mal mozart als beispiel nehmen auch noch mehrere hundert jahre später…“

    Die Freude haben wir nicht an Mozart, sondern an den Aufführungen seiner Werke. Wenn es nach dem Willen der Contentmafia ginge, würden die Erben Mozarts heute noch mit Geld zugeschissen.

    „also nicht immer äpfel mit birnen vergleichen….“

    Jep, solltest Du Dir zu Herzen nehmen.

  128. 128
    Rudy Holzhauer

    @karsten: der denkfehler der user ist, dass für autoren, die ausschließlich schreiben youtube eine promotion ist. was bewirbt yt???? es gibt keine cd’s, vielleicht ein paar downloads – aber die finden ja meist illegal statt. soll heissen youtube bewirbt illegale downloads? na, dankeschön…

    für künstler und dj’s eventuell ja – so lang die keine virtuellen auftritte und virtuelles merchandise machen. das kann man ja in die hand nehmen und anfassen. wenn man das als produkt bezeichnen will, wäre das ihre produkt…. für einen komponisten ist die musik-wiedergabe das produkt.

    pack doch mal butter bei die fische – wo siehst du einen „intelligenten und kreativen einsatz von vertrieb…“ – für komponisten ist JEGLICHE wiedergabe, auf websites, youtube, spotify, radio, tv, kino usw. ist diese wiedergabe das produkt. und weil die beträge, die er für diese wiedergaben erhält, die kleiner sind als dass micropayments sie erfassen können, deshalb muss jemand die kumulieren (z.b. die gema). weil die einzelnen beträge so winzig sind, damit sie zahlbar werden…

    mann, mann das ist offenbar nicht zu verstehen. das produkt eines komponisten ist virtuell, man kann es nicht anfassen, essen oder sonst was – ausser hören. früher haben mit dieser leistung durch den verkauf von cd’s die plattenfirmen damit geld verdient. es ist auch uns aufgefallen, dass es die cd’s langsam verschwinden. ie meisten komponisten sind keine hinterwäldler.

    genau wie das öffentlich-rechtliche und private tv/radio dieses virtuelle produkt verteilt (vertreibt), damit geld verdient und für den gewinn, den sie damit erzielen gema zahlen, tun das die youtube und spotify auch – nur über das internet. und genau wie radio und tv gema zahlen müssen das webradios, youtube & co auch – basta. und je populärer ein song ist, um so mehr leute gehen auf die youtube seite – richtig? also bewirbt die musik/komposition die website von youtube, die noch häufiger besucht wird , je mehr leute den song kennen. die meisten user zäumen das pferd vom schwanz auf. sie meinen ein song wird populär, wenn er bei youtube läuft. nenn mir drei songs aus deutschland von unbekannten interpreten, die zuerst bei youtube waren, dann anschließend im radio und tv waren und die charts erobert haben … nur drei!!!! mir fällt nur „schnappi“ ein….

    yt & co. leben genau wie private radios und tv von der werbung – und die zahlen gema. was ist dabei an youtube & co. anders, außer dass sie nicht „on air“ sondern im internet sind? würden youtube & co. soviel zahlen wie das radio und tv tun, wären wir schon einen schritt weiter.

    und nochmal – da du dich ja ernsthaft damit auseinandersetzt, was ich schätze – nenne mir möglichkeiten für den KOMPONISTEN wie er für seine arbeit bezahlt werden kann, wenn er KEIN AUFTRETENDER KÜNSTLER ist… nochmal… keine auftritte, keine einnahmen durch merchandise… überlege und mach mal vorschläge… ich bin gespannt…

  129. 129
    Rudy Holzhauer

    @hurz: disqualifiziert… wenn du auch nur ein einziges stichhaltiges argument hättest… ausser polemisch zu werden….. zu unterstellen dass „komponisten zu hässlich“ sind um aufzutreten…. was sind das für argumente?

    deiner argumentation folgend müssten alle buchautoren auf lesereise gehen und noch ein paar t-shirts oder poster verkaufen – oder bestenfalls bühnenstücke schreiben – falls sie selbst zu hässlich für auftritte sind…. du hast wirklich ein seltsames kulturverständnis…

  130. 130
    Karsten

    @Rudy

    Leider muss ich deiner Grundaussage schon widersprechen: Ziel eines Künstlers sollte doch nicht sein im Radio/TV/Charts zu laufen. Sondern seine KUNST machen zu können, ohne am Hungertuch zu nagen. Künstler, die Musik o.Ä. machen, weil sie damit reich und berühmt werden wollen – dir können von mir aus gerne untergehen. Da ists nicht schad drum.

    Und der zweite Fehler bei dir ist: Das Produkt des Künstlers ist eben NICHT der Song, der Text oder das Video. Es ist seine kreative LEISTUNG, der Schaffensprozess. Den soll und muss er vermarkten. Das was du als Produkte bezeichnest sind Blüten, die der Schaffensprozess treibt. Und es ist Werbung.
    Zumal du natürlich vom Bösen im Menschen ausgehst: Jeder klaut wo er nur kann. Und das stimmt definitiv auch nicht. Es gibt genug Beispiele, wo z.B. CDs, die es auch gratis als Download gibt, sich wunderbar verkaufen (Schau mal bei Trent Reznor/NIN vorbei.

    Einen guten Punkt sprichst du an: Es gibt wenige DEUTSCHE Künstler, die es dadurch zum „Durchbruch“ schaffen. Warum? Na weil hier alle lieber mit dem Stock im Ar*** hängen bleiben, statt sich mal zu bewegen.
    Aber auch aus Deutschland gibt es Beispiele, wo „Internetruhm“ zu einem Einkommen führte. Gruselbeispiel „Schnappi“ zum Beispiel. Oder wunderbare Projekte wie „Viva Berlin“ (http://www.crackajack.de/2011/11/04/viva-berlin-%E2%80%93-deutsche-zombie-webserie/) .

    Ein weiterer Knackpunkt: Mainstream ist tot. Wieder rein in die Nische, dann klappt’s auch.

  131. 131

    Ich habe teilweise meinen Frieden mit der Gema geschlossen.

    1. Ich kaufe keine CDs mehr
    2. Ich kaufe auch nicht bei iTunes oder Amazon etc.
    3. Ich höre sehr selten Radio
    4. Ich sauge mir keine Lieder

    Warum werdet ihr euch fragen?

    Warum soll ich für jedes Lied 20-1000mal bezahlen?
    1xDVD: 10 Euro
    10xRadio hören (bei heavy rotation 1000 mal, bis es einem aus den Ohren rauskommt, wie z.B. Satellite) = Werbung mithören – Sender zahlt Gema
    5xYoutube-Video (Original/Promo/Hochgeladen/Meshup) anschauen -> Geld für die Gema (zumindestens wünscht die sich das)
    5xInternet-Radio -> siehe Radio

    Warum soll ich also für jedes Lied dutzende Male bezahlen? Spielt es der Künstler jedesmal neu ein? Wird das Lied neu komponiert? Nein. Es geht hier um Nutzungsrechte. Während einem früher mit dem Kauf einer LP/CD/Kassette ein Eigentumsrecht am Tonträger eingeräumt wurde, kauft man heute nur noch überteuerte Nutzungsrechte. Eine CD wird halt mit ~10-15mal anhören gerechnet. Und diesen Betrag – also ~0.10 Euro pro Anhören eines Liedes – hätten die Verwerter am Liebsten jedesmal, wenn sich irgendjemand das Lied anhört. Wenn ich also – freiwillig oder „gezwungen“ (Radio) das Lied 1000 mal höre, hätte die Gema gerne 100 Euro dafür. Und wenn ich es dann noch 200 mal auf YT höre – sei es Original/Promo/Konzertmitschnitt/Upload/Meshup höre, will die Gema noch 300 Euro für das Lied. Und jetzt komm mir einer an und erzähle mir, bei dem Künstler kommen tatsächlich nennenswerte Anteile von den 300 Euro an? Dann lache ich ihn aus.

    > Jon hopkins (preisgekrönter electronic komponist aus uk, gut im geschäft)
    > twitterte neulich: «got paid 8 £ for 90,000 plays. fuck spotify.»

    Schaun wir mal, wenn spotify auch nur 1 Cent pro Anhören zahlen würde sind das – frei nach Adam Riese:

    90000 Klicks * .01 EUR = 900 EUR

    An Stelle von Jon Hopkins würde ich mich mal fragen, wo die anderen 892 Euro verblieben sind? Wahrscheinlich irgendwo zwischen Konsument und Künstler versickert?

    Ich wünsche jedem Künstler, daß er von seiner Kunst leben kann. Und ich weiß, wie dreckig es vielen Künstlern geht. Aber ist das mein Fehler?

    Ach ja, stimmt ja. Ist mein Fehler. Weil ich die Gema mehr oder minder boykottiere. Ich bezahle nämlich nicht nur für das Lied sondern auch für den Computer, das DVD-Laufwerk, den DVD-Brenner den Scanner, die Lautsprecher, das Kopierpapier und das Scheißhauspapier auch noch Geld an die Verwertungsgesellschaften. Ich darf zwar keines davon bestimmungsgemäß verwenden, weil die Verwerter ja jede Nutzung entgolten haben wollen und es ja geschafft haben, daß das Erstellen einer Privatkopie gleichgesetzt wird mit Raubmord, aber bezahlen muss ich das trotzdem. Natürlich über den Umweg des Händlers, ich soll ja nicht merken, wie ich 1000 Mal für das selbe Lied zahle.

    Gema? Nein danke. Fuck you Gema.
    gruß

  132. 132
    Geritp

    @#796496:
    Lieber Rudy,
    Das einzige was mir dazu einfällt, ist das der Komponist von heute auf das Niveau der Zeitschrift Mozarts zurückgeht, um bei Beispiel zu bleiben.
    Er wird EINMAL für seine Komposition bezahlt (buyout) und dann nie mehr wieder, wie auch schon im anderen Thread zum Thema zu lesen war…..
    Vielleicht müssen Institutionen geschaffen werden, die dabei Hilfestellung leisten, früher war es ein Erzherzog oder die Kirche, die Kompositionsaufträge vergab und bezahlte, vielleicht müssen wir wieder einen solchen Modus etablieren.
    im Augenblick fährt der Zug dahin, dass junge (komponierende) Bands nur noch während ihres Studiums zusammenbleiben können, oder sowieso einen anderen Job haben, und später dann vielleicht als Hobby weitermachen, als Beruf kann man das jetzt schon vergessen. Die Zeiten der fetten GEMA-Abrechnung ist definitiv für die meisten vorbei……

  133. 133
    Hurz

    @Rudy Holzhauer
    „@hurz: disqualifiziert… wenn du auch nur ein einziges stichhaltiges argument hättest“

    Du findest kein einziges stichhaltiges Argument? Du neigst zu Übertreibungen. Vielleicht hast Du nach dem bösen Wort abgebrochen, ist mir jedenfalls unverständlich, wie Du zu dieser Aussage kommst.

    „… ausser polemisch zu werden….. zu unterstellen dass “komponisten zu hässlich” sind um aufzutreten…. was sind das für argumente?“

    Das war doch nur ’ne Zuspitzung. Es ist nun mal Fakt, daß man das gewisse Etwas braucht, wenn man sich auf ’ne Bühne stellen, Leute unterhalten UND damit seinen Lebensunterhalt bestreiten möchte. Entweder man hat es, oder man hat es nicht.
    Die meisten „Nur“-Komponisten haben es offensichtlich nicht, sonst würden sie ihre Werke ja nicht für’n Appel und e’n Ei an andere Künstler „verkaufen“ und anschließend über zu geringe Einnahmen jammern, sondern sich selbst vermarkten, selbst „Dreck fressen“ und Konzerte spielen. Mozart jedenfalls hatte damit kein Problem.

    „deiner argumentation folgend müssten alle buchautoren auf lesereise gehen und noch ein paar t-shirts oder poster verkaufen – oder bestenfalls bühnenstücke schreiben – falls sie selbst zu hässlich für auftritte sind….“

    Du hast es erfaßt, aber das stand ja auch bereits schon in anderen Postings von mir. Wer Geld verdienen möchte, soll arbeiten gehen, wie jeder andere auch.

    Mir ist völlig unverständlich, warum die Gesellschaft dem Komponisten eines Welthits, den er in einer Stunde zusammengeklöppelt hat, den Rest seines Lebens den Arsch vergolden sollte.

  134. 134
    Rudy Holzhauer

    ich werde mich jetzt verabschieden. dieser thread war dafür gedacht für eine vernünftige annäherung von youtube und gema zum wohle aller zu werben. einen vorschlag, den ich massiv unterstütze.

    da ich den job seit vielen jahren mache, kenne ich viele insights und kann manches sachlich erklären. da aber viele ohne irgendwelche sachkenntnis wild in der gegend argumentieren ist der punkt gekommen, an dem es zeit ist mit den leuten zu reden, die wissen wodrüber sie reden und die auch entscheiden können.

    für sachliche fragen steh ich gern zur verfügung. kontakt kann über johnny abgefragt werden.

  135. 135
    Hurz

    „ich werde mich jetzt verabschieden.“

    Sag das beim nächsten Mal bitte vorher. Wenn ich gewußt hätte, daß Du dermaßen schnell rumzickst und die Biege machst, hätte ich meine Zeit auch anderweitig verplempern können.

    „ist der punkt gekommen, an dem es zeit ist mit den leuten zu reden, die wissen wodrüber sie reden und die auch entscheiden können.“

    Ach Gott, dem Herren Insider wird also der nichtsblickende Pöbel, der doch nur Musik konsumieren möchte, ohne dabei von der Contentmafia verarscht zu werden, also zu doof und redet JETZT lieber mit seinen Lobbyisten. Ich bin tief beeindruckt, endlich tut sich was. Und alle so: Yeah!

  136. 136
    3rd Engine

    @Frank Schenk

    truer words were never spoken.

    Wobei ich das teilweise anders handle.
    Kleinere Künstler die sich nicht von dem Steinzeit-Verein GEMA schikanieren lassen wollen, werden finanziell sehr gern durch den Kauf von CD’s & Vinyl unterstützt.

    Ohnehin wird immer deutlicher, dass das Argument dieser verknöcherte Verein sei überlebenswichtig für Künstler, einfach eine faule Ausrede ist um ihren Fortbestand irgendwie zu rechtfertigen.

    Ich meine:
    http://www.gutspieearshot.de/index.php?id=4071341607094280417
    (sollte der Link nicht funzen, kopiere ich den Text sonst im nächsten Post rein!)

    Soviel also dazu, dass ein Künstler zwingend die Unterstützung von einer Gruppe Menschen braucht, die gerne Kindergärten abmahnt!

    Gute Nacht, GEMA-Freunde!

  137. 137
    Geritp

    Hallo Hurz, Hallo 3rd Engine, liebe weitere Gema-Nicht-Möger,

    An dieser Stelle möchte ich gerne einmal herzlich lachen ( ich weiss, ich habe noch nicht zuletzt gelacht, tues aber trotzdem):

    Hallo? Schonmal mitbekommen, die GEMA ist ein VEREIN, keine staatliche Institution. Die Mitglieder gehen da FREIWILLIG einen Wahrnehmungsvertrag mit der GEMA ein, damit sie sie vertritt.
    Ihr könnt bashen wie Ihr wollt, aber für die Abschaffung der GEMA einzutreten ist ungefähr so, als wolle man den Taubenzüchterverein Herne-Baukau verbieten lassen…:-)
    Findet Euch damit ab, dass Musik Tonträger und in der Aufführung etwas kostet, egal, ob im Kindergarten, Supermarkt oder im Netz. Ach so Ihr zahlt auch keine GEZ, na dann, ist doch eh alles egal, dann eben illegal, Sauger auf volle Kraft, scheissegal, oder?

    Die Frage in diesem Thread ist doch nur, unterstützen wir die EINIGUNG der GEMA mit Youtube oder nicht, und da bin ich für den Vorschlag von Johnny, dass da mal ein bisschen Bwegung reinkommt.

  138. 138

    Die GEMA ist ein Verein, der Kindergärten abmahnt, weil die Kinder Weihnachtslieder singen. Ist wohl die alljährliche Charmeoffensive. Es gibt in Deutschland keine Alternative zur Gema -> Monopol. Die Gema dreht die Beweislast um – wenn du ein privates Weihnachtsfest im Dorf feierst, musst du der Gema beweisen, daß du nichts von deren Kommerzscheiß gesungen oder gespielt hast, selbst wenn da irgendeine lokale Dorfband mit eigenen Songs aufgetreten ist.

    Toller Verein, da möchte ich nichtmal Mitglied sein, wenn die mich bezahlen würden.

  139. 139
    Geritp

    @#796512:
    Da kannst Du aufheulen wie Du willst, aber über 60000 Mitglieder in Deutschland lassen sich durch diese Institution vertreten, ob es Dir passt oder nicht, das ist verfassungsrechtlich schon im Grundgesetz verankert.
    Und nein, sie hat kein Monopol, es steht Dir völlig frei selbst Wahrnehmungsverträge mit Aufführenden wie Radio oder TV zu machen, da gab und gibt es durchaus Alternativen, genau so wie Dich niemand zwingt Mitglied im ADAC zu werden…..

  140. 140

    @#796484: Ja, das Beispiel von Maya Saban zeigt mal wieder schön, daß den Verwertungsgesellschaften die Künstler völlig egal sind wenn sie nicht gerade Million-Seller sind. Die Künstlerin lädt ihre eigene Musik hoch auf YT, wenig später ist das Video gesperrt. Auf Antrag der Künstlerin wird es entsperrt und Stunden später ist es weg.

    Die Urheber und deren Entfaltung, ihre Wünsche sind den Verwertungsgesellschaften Scheißegal. Es geht hier nur um Geld für die Verwerter. Von diesem Geld zweigt die Gema sich was ab. Und dann setzt sich der Mann bei der Gema hin und liest seinen Kaffeesatz und entscheidet dann, welcher Künstler wieviel bekommt. Nennt sich dann Verteilungsschlüssel.

  141. 141
    Karsten

    Und das ist ja nichtmal den Labels anzukreiden. Denn die machen das ja auch ganz fromm und frei und nutzen YT als wundervollen Kommunikations- und Marketingkanal (Siehe hier mal am Beispiel Lady Gaga http://www.youtube.com/user/LadyGagaVEVO?blend=22&ob=5).

    Und was sieht man dort in der „Fehlernachricht“? Nicht UMG oder Warner sind dagegen, es ist in der Tat die GEMA. Jetzt ist natürlich die Frage, wie haben sich in den USA Labe und YT geeinigt? Und warum gilt das dann nicht für Deutschland automatisch mit? YT ist doch egal, ob der Klick aus Kalifornien oder Bayern kommt. Universal ebenfalls. Und Lady Gaga sowieso (die freut sich evtl. noch).

    Wäre vllt. ein weltweites, einheitliches Verwertungssystem nicht sinnvoller, wenn die Ländergrenzen im Netz ja sowieso nicht existent sind?

  142. 142
    Rudy Holzhauer

    @ karsten – leider finde ich deinen kommentar von 18:38h hier nicht…. hier ist ein statement zum thema selbstvermeakrtung:

    http://vimeo.com/18765351

    ansonsten funktioniert das in der pop-welt nicht so, dass ein komponist einen festen auftrag eines sängers oder einer band bekommt. das passiert nur im film, in der werbung oder vielleicht für theatermusik. in der e-musik gang und gäbe. das gute alte mäzenatentun… nur sind es nicht mehr fürsten sondern bühnen, die komponisten beauftragen.

    beim pop ist es so, wenn der künstler nicht selber schreibt, steht der komponist in konkurrenz zu hundert anderen schreibern. ich weiß von einer bekannten deutschen sängerin, die für ihr album 4.620(!!!) songs angeboten bekommen hat… und ob da dann was passendes darunter ist, weiss man vorher nie.

    dein vorschlag sich selber sänger bei yt zu suchen und sie dann zu vermarkten ist grundsätzlich gut – das machen auch einige. ob’s ohne label klappt? guckst du den link…. ;-))

    und ich möchte noch einmal betonen: für manche label und künstler – auch aus meinem umfeld – ist yt ein prima promo-tool. wenn jemand der meinung ist, dass er seine musik auf youtube, vimeo oder so stellen will, bin ich dabei. aber – erstens: es muss sein eigener song sein, und zweitens: nicht dritte sollen ohne beim urheber oder künstler nachzufragen etwas bearbeiten oder hochladen. das hat allerdings nix, aber auch gar nix mit der vielgeschmähten gema zu tun.

  143. 143

    Wir, Hörgeschädigten oder Behinderten, haben auch ein Problem mit GEMA. Siehe meinem Blog! Wenn ich mir hier durchlese, habe ich irgendwie Zweifel, dass hier in Deutschland überhaupt nicht mehr stimmt. Ich denke, die GEMA ist „behindert“, indem sie nicht preisgeben werden, oder versuchen, nicht einzugehen, wie sie damit umgehen, wenn es möglich ist, zueinander Lösung zu finden.

  144. 144
    Ste

    Also dein Vorschlag ist echt: Setzt euch hin und reicht euch die Hände? Ähm…. naja.

  145. 145
    3rd Engine

    „mimimimi….
    die GEMA muss unsere Gewinne eintreiben weil wir selbst zu faul / blöd / $$$ sind uns selbst drum zu kümmern.“

    Wieso gibts genug Bands die’s auch ohne die GEMA schaffen?!

    Klar, natürlich schielt die GEMA auf die hohen Klickzahlen.
    In deren Traumschloss wäre das ja die perfekte Methode um noch mehr Geld abzusahnen und nochmehr Künstler zu schikanieren.

    Und es kann mir niemand weissmachen, dass das krampfhafte Klammern an „Urheberrechten“ von verstorbenen Künstlern (die kulturelles Allgemeingut sind!) auf irgendeine Weise wichtig & richtig ist!

    Wenn die GEMA nun mit einem Grosskonzern eine schöne „Einigung“ einfährt, dann frage ich mich ernsthaft, wie die wohl aussieht.

    mannmannmann.
    So wird das nix mit morgen den Mars besiedeln!

  146. 146
    3rd Engine

    nur um mal den Link oben zu zitieren:

    „Es gibt kaum – neben den bauordnungsamtlichen Behörden :) – eine Stelle, die freie Kulturarbeit mehr behindert und aussaugt, als die GEMA.
    Ja, die GEMA saugt auch praktizierende Künstler aus, zu Gunsten der Bohlens und anderer Mega-Verdiener.

    Die dubiosen Praktiken der GEMA betreffen so alle Freunde guter Musik abseits des Mainstreams.“

  147. 147
    Hendrik

    Wenn man sieht wer durch die GEMA vertreten wird, nämlich neben den Künstlern vor allem die deutsche Content-Industrie, Medienkonzerne, Musik-Majors große Musikverlage usw., und wie viel diese mittlerweile in eigene deutsche Musikvideo-Plattformen wie, Myvideo, Tape.TV, Putpat und auch mtv.de investiert haben, ist einer solchen Institution doch gar nicht daran gelegen, dass Youtube für Musikvideos in Deutschland Freilauf hat.

    Das ist, einfach ausgedrückt, Protektionismus allerstumpfester Sorte.

    Eher stürmen wir die GEMA, als das da eine Einigung mit Google/Youtube erfolgt.

  148. 148
    Matthias

    Ich suche Videos schon lange bei Google Video und nicht bei YouTube… und klicke dann meist auf nicht-YouTube-Links.

    Dieser ehrenamtliche Einsatz zugunsten eines erweiterten Angebots eines privatwirtschaftlichen Unternehmens ist für mich nur mit dem Ziel etwaiger Einnahmen für die Künstler nachvollziehbar, nicht aber um nun die eigenen Berieselungsangebote zu erweitern…

  149. 149
    geritp

    Geht das Gema-Bashing immer noch weiter?
    Arme Kinder, die ihr letztes Taschengeld im Kindergarten abgeben müssen damit Weihnachtslieder gesungen werden dürfen. „Content-Mafia”, “Raubrittertum”, „Fuck you Gema“.
    Der Thread ist entgültig auf sentimentalem Vorweihnachtsniveau, schnüff, mir kommen die Tränen.

    Ihr könnt Rumpelstilzchen rufen wie Ihr wollt, aber um der Gema die Grundlage ihres Tuns zu entziehen, muss das Grundgesetz geändert werden, was nicht nur den Schutz geistiger Schöpfung vorsieht, sondern dies im Prinzip auch der Schöpfung eines materiellen Gutes gleichsetzt. Es macht also rechtlich kaum ein Unterschied, ob ich ein Plagiat von Musik, eines Designs oder gar einer Architektur mache, schützenswert ist das in jedem Falle. Dies ist eine zivilisatorische Errungenschaft und hat die Entwicklung Deutschlands in den letzten 100 Jahren aufgrund der Verhinderung von Plagiaten und Kopien (Automobilindustrie, um ein Beispiel zu nennen) massgeblich vorrangetrieben.
    Wie gesagt müsste dafür das Grundgesetz geändert werden, was einer 2/3 Mehrheit im Bundestag bedarf – soviele Piraten? Vergesst es.
    Ach, wo wir dann dabei sind, muss natürlich auch das internationale Urheberrechtsabkommen von 1886 gekündigt werden, welches nahezu alle Länder mittlerweile unterzeichnet haben (aktuell 164) um geistiges Eigentum zu schützen…

    Nochmal: Niemand ist gezwungen der Gema beizutreten. Macht Musik, habt Spass, aber führt keinen sinnlosen Kampf gegen diejenigen, die sich bei der Gema vertreten lassen, sie haben ein Recht darauf.

  150. 150

    Jaja, die GEMA, man muss sie ja quasi lieb haben.

    > Die STAGMA wurde am 28. September 1933 von Joseph Goebbels gegründet.
    > Hierzu zitiere
    > ich wieder aus Wikipedia: „Die Reichsmusikkammer unter ihrem Präsidenten
    > Richard Strauss
    > hatte 1934 in ihren Richtlinien festgelegt, dass „Nichtarier grundsätzlich nicht
    > als geeignete Träger und Verwalter deutschen Kulturguts anzusehen“ seien.

    http://www.ikid-d.de/download/gema/GEMA-,STAGMA-Unrecht.pdf

    m(

  151. 151

    Es hat tatsächlich 150 Kommentare gedauert, bis endlich der Vergleich „GEMA = Hitler“ kommt? Was’n los in der deutschen Blogkommentarlandschaft? :)

    (Die Frage nach der Aufarbeitung und den damaligen Geldern kann dabei aber natürlich eine berechtigte sein.)

  152. 152
    Rudy Holzhauer

    @#796547:

    lieber johnny,

    es ist wirklich ernüchternd wie in deinem blog argumentiert wird. ohne das geringstes background-wissen wird rumgepöbelt. mich erinnert das entfernt an die volksaufstände gegen die mohammed-karikaturen, bei denen der mob nicht einmal wusste, was dänemark ist, geschweige denn wo es liegt…. wenn man kleinen kindern ihr spielzeug wegnimmt…

    sachliche, fundierte argumente tauchen fast gar nicht auf. und beim besten willen kann ich nicht mit leuten diskutieren, die rumpöbeln „fuck gema“, aber nicht die geringste ahnung vom unterschied zwischen leistungsschutz- und urheberrechten haben, wer behauptet, dass die gema content-provider, medienkonzerne usw. vertritt (für den, der es nicht weiß – das sind lizenznehmer also „quasi die gegner“….), die die gema scheinbar mit einem wurstlieferanten für aldi verwechseln (immer noch alles billiger) -statt zu begreifen, dass es sich, wenn man mal einen etwas hinkenden vergleich bemüht, um eine „gewerkschaft für urheber“ handelt… und wenn dann noch argumente kommen, dass die komponisten sich mit einem lied ein leben lang ihren arsch vergolden und lieber arbeiten gehen sollten – o.k. –sachkenntnis stört nur, aber falls es doch jemanden interessieren sollte – hier die durchschnittseinkünfte von künstlern (quelle: künstlersozialkasse) http://bit.ly/v4a5mS (musiker durchschnittles JAHRESEINKOMMEN € 11.781).

    johnny, ich unterstütze deine initiative aus vollem herzen. weil hier eine lösung für beide seiten gefunden werden muss. für user und für die kreativen.

    auf pöbeleien werde ich nicht reagieren – jeder der sachliche fragen hat und informationen wünscht, werde ich versuchen zu antworten…. ansonsten bye-bye….

    übrigens: noch mal eine sachliche frage zum schluss für die juristen unter uns. kann mir jemand folgendes erklären: youtube behauptet host-provider zu sein, also nur die plattform zur verfügung zu stellen. warum interessiert es sie dann, ob das material von der gema oder sonst jemanden lizenziert worden ist, da der content doch von den usern hochgeladen wird, da die verantwortung ohnehin bei dem user liegt? warum teilt youtube sein wissen um eine mögliche urheberrechtsverletzung dann nicht dem user mit, BEVOR der hochlädt? also liebe juristen – müssen wir eventuell doch davon ausgehen, das yt in wirklichkeit content-provider ist (wie das landgericht hamburg schon letztes jahr geurteilt hat)? ich als jura-laie würde mich über eine sachliche antwort freuen….

    und schelm, der dabei böses denkt und sich wundert warum yt inzwischen nicht mehr die gema pauschal verantwortlich macht, mit so abstrusen argumenten wie sie hätte „die verlagsrechte“ nicht übertragen. inzwischen schreiben sie ja im konjunktiv „könnte urheberrechte verletzen“. und wenn sie demnächst die gema komplett weg lassen würde und nur schreiben würde „könnte urheberrechte dritter verletzen“ dann wäre die sperren immer noch ärgerlich, aber zumindest sachlich richtig….

  153. 153

    Dass ein Produzent die GEMA natürlich toll findet, vor allem, weil sie seine Interessen vertritt, kann ich ja verstehen, aber außer als „An der GEMA kommt man nicht vorbei“ und „Google/YT muss auf die GEMA zugehen“ habe ich bis jetzt noch kein schlüssiges Argument gehört, warum nun die ganze Welt auf die GEMA zugehen soll – frei nach dem Motto „Hat der Prophet keine Lust, zum Berg zu gehen, soll der Berg sich halt gefälligst bewegen“.

    Selbst viele andere Produzenten sind mit der Politik der GEMA unzufrieden:

    Zitat:
    Auch der Deutsch­land-​Chef von Sony Music, Edgar Ber­ger, ver­liert die Ge­duld: „Alles muss durch ein Na­del­öhr, den Ge­ma-​Auf­sichts­rat. Ei­ni­ge Mit­glie­der schei­nen noch nicht im di­gi­ta­len Zeit­al­ter an­ge­kom­men zu sein“, sagt er auf An­fra­ge von SPIE­GEL ON­LINE. Es gebe „of­fen­bar kein In­ter­es­se daran, wer­be­fi­nan­zier­te Mu­sik-​Strea­ming­diens­te wie Vevo, YouTu­be und Spo­ti­fy in Deutsch­land zu­zu­las­sen“, so Ber­ger. Da­durch ent­gin­gen den Künst­lern und den Mu­sik­kon­zer­nen po­ten­ti­el­le Ein­nah­men in Mil­lio­nen­hö­he. […]

    Quelle: http://deadcatbounce.blogsport.de/2011/06/17/youtube-gema-verklagt-google-plattenbosse-klagen-ueber-gema-und-wir-schauen-in-die-roehre/

  154. 154

    P.S.: Google Suche: Gema verklagt Youtube
    Ungefähr 30.500 Ergebnisse

    Klar, ich sehe schon, die GEMA ist sehr kooperativ, erst mal alles verklagen/abmahnen, vielleicht klappt es ja. Ich an YT Stelle würde ohne ein halbwegs interessantes Angebot von der GEMA auch nicht mehr reagieren.

  155. 155
    Rudy Holzhauer

    @frank schenk

    ps: übrigens youtube gehört google….. ;-))))

  156. 156
  157. 157
    Rudy Holzhauer

    @frank schenk:
    dann erklär mir mal die funktion eines produzenten…. was hat der mit der gema zu tun? außer er schreibt selber und meldet die titel bei der gema an? ich war übrigens im vorigen leben auch mal produzent…

    warum kommt die gema nicht zum nutzer? die gema ist kein privatrechtliches unternehmen wie der von mir schon mal erwähnte wurstlieferant für aldi. sie unterliegt dem urheberwahrnehmungsgesetz (urhwahrng). sie darf es nicht – der nutzer muss einen lizenzantrag stellen. wenn es noch keinen tarif für die nutzungsart gibt, muss die gema einen entwickeln, diesen vom deutschen patent und markenamt (aufsichtsbehörde des bundes) genehmigen lassen. wenn der diesen tarif ablehnt, geht’s vor gericht. meist bis zum bgh. gerade erst im letzten jahr wurde eine entscheidung für festplatten etc. vom bgh bestätigt und die gema konnte für die jahre 2002 (!!!!) bis 2007 (!!!!) gelder ausschütten. genau wie alle anderen verwertungsgesellschaften auch (vg musikedition, gvl, vg wort, usw.. und sobald jemand mehr als einen urheber vertritt unterliegt er dem urhwahrng. das gründen gerade auch die konzertveranstalter… und die verwertungsgesellschaften MÜSSEN mit dem nutzer abschliessen – wenn sich die beiden parteien nicht einigen, dann geht’s vor gericht. guckst du hier: http://www.gesetze-im-internet.de/urhwahrng/__11.html.
    falls du dich mal richtig schlau machen möchtest – guckst du hier: http://bit.ly/syMsYq

    bei sony (edgar berger) hast du noch frank briegmann (universal) vergessen. warum sind die ungeduldig? die wollen entscheidungen, weil sie ihre eigenen kanäle möglichst bald an den start bringen wollen. in usa ist universal bereits mitbewerber von yt – der kanal heißt vevo (bei uns sieht das noch so aus: http://comingsoon.vevo.com/), und sony kommt demnächst auch qriocity (http://www.qriocity.com/de/de/video.html)…. die wollen beim start, dass alle steine vom klassenprimus aus dem weg geräumt sind. und da sie mitbewerber von yt sind oder werden, schießen sie logischerweise gegen die gema. das ist eine milchmädchenrechnung.

    der stand derzeit gema vs. yt:
    >>>Jetzt wird also geklagt. Und zwar nicht allein. Die Gema hat sich Verstärkung geholt. Mit sieben weiteren Musikautorengesellschaften aus Belgien, Frankreich, Österreich, Italien, den USA und der Schweiz geht es gegen die Google-Tochter. Ein Verfahren gegen YouTube sei der richtige Weg, heißt es vonseiten des Gema-Vorstands. Die Schiedsstelle des Deutschen Patent- und Markenamtes empfiehlt nach Darstellung der Gema eine Vergütung zwischen 0,3 und 0,6 Cent pro Klick.<<>> Auch weil das Gericht zu erkennen gegeben hat, dass der Gema „prinzipiell ein urheberrechtlicher Unterlassungsanspruch“ zustünde. <<>> Suchergebnisse für sarah brightman Ungefähr 44.400 Ergebnisse<<<

    nur soviel zu dem wert der aussagen von yt.

    der unterschied zwischen den beiden verfahren? die gema betreibt eine kollektive rechtewahrnehmung, im zweiten fall geht es um individuelle rechte, die nicht der gema übertragen worden sind (ja so etwas gibt es – der autor ist tatsächlich nicht leibeigener der gema, auch wenn viele das offenbar glauben). insbesondere um herstellungs- und verwendungsrechte, aber auch um urheberpersönlichkeitsrechte. o.k. – das ist alles sehr trocken und für außenstehende theoretisch, aber das ist mein täglich brot….

    frank, ich weiß nicht, was du beruflich machst – aber ich bin sicher, dass ich von dem, was du machst, keine ahnung habe. aber umgekehrt ist es das gleiche – du hast von dem, was hier passiert ebenso wenig ahnung. es tut mir leid – dir fehlt basiswissen. auf der popakademie in mannheim gibt es leute die studieren diesen job sechs semester bis zum bachelor und demnächst bis zum master… und vermutlich hat das umfangreiche studium einen grund?

    solang hier alle sachlich diskutieren, werde ich gern und so ausführlich wie möglich antworten. aber leuten, die offenbar kaum allein über die strasse kommen, irgendetwas zu erklären, ist an sinnlosigkeit kaum zu überbieten. ist ja o.k. wenn sie die heise-presse lesen (wer bezahlt deren anzeigen?), wenn sie dreizeiligen einblendungen von yt mehr glauben als komplizierten rechtsverhältnissen… nur es gibt hier -gottseidank – auch leute, die nicht nur verständnis für die situation von autoren (90% der gema-autoren treten die als künstler in erscheinung), sondern eventuell dazu gehören, denen versuch ich informationen an die hand zu geben, mit denen sie krakeelern entgegen treten können.

    also nix für ungut… und anmachen wie „columbus“ müssen echt nicht sein…

  158. 158
    Rudy Holzhauer

    noch so ein unsinn:

    http://bit.ly/vf2YNF

    lou reed hat seine verlagsrechte bei emi publishing und das gesamte us-amerikanische repertoire haben die für den online-bereich bei der gema rausgezogen und wird in deutschland und dem rest-europas von der celas lizenziert…. guckst du hier….

    http://www.celas.eu/CelasTabs/Licensing.aspx

    also die GEMA KANN LOU REED-TITEL ÜBERHAUPT NICHT SPERREN, weil sie gar keine online-rechte von lou reed haben…. google/yt sollte sich wenigstens die mühe machen zu checken, welche rechte die gema überhaupt hat…. aber 3x darf man raten, warum sie das nicht tun… aber viele lassen sich ja durch fakten nicht beirren… und gema-bashing macht spass…. :-/

  159. 159

    Ja, du hast Recht, Rudy, es macht keinen Sinn, mit Menschen zu diskutieren, die weder nach rechts noch nach links schauen können und nur ihr eigenes Ding sehen. Wie schon gesagt – ich bin dafür, daß Künstler von ihrer Kunst leben können – aber braucht es da als Partner unbedingt einen Abmahnverein? Der Kindergärten abmahnt? Solange es in Deutschland kein Fair Use und kein Recht auf Privatkopie gibt, ist für mich die Gema generell inakzeptabel. Und da kannst du noch so viele Semester auf der Popakademie studieren, das sagt mir mein Rechtsempfinden und mein ethisches Empfinden.

    Wenn du anderer Meinung bist, gestehe ich dir das zu, aber gestehe mir auch bitte meine Position und meine Meinung zu.

    gruß

  160. 160

    @Frank Schenk

    Schön, dass Du zu einem vernünftigen Ton zurückgefunden hast. Ich kenne Rudy nicht persönlich und ich finde es höchst nobel, dass er uns alle aus Profisicht und ohne PR-Gelaber und Hetze hier schlaumacht. Vieles von dem, was er geschrieben hat, war mir auch neu, ich bin eben auch nur Amateur auf diesem Gebiet.

    Und das für lau. Merci.

    Zum Bernd Graff Artikel in der SZ. Das war ein Hoax. Ich habe ihn hier enttarnt

    http://www.eggsplore.de/eggsplore-blogg/arne/lou-reed-bernd-graff-von-der-suddeutschen-zeitung-der-internetpobel-und-ironie-fur-akademiker.html

    und auch schon einige Blogger, Twitteraner etc. informiert. Bernd Graff ist Stellvertretender Chefredakteur bei der SZ, promoviert und nicht so dämlich, wie der Artikel glauben machen will. Er hat wohl einen etwas schrägen Humor. Die hirnlosen Kommentare kommen aus der SZ Redaktion. Versucht es einfach selbst. Enttarnt ihn per Kommentar, der dann nicht veröffentlicht wird. Oder feed the troll. Ihr werdet sehen.

  161. 161
    Rudy Holzhauer

    @#796571:

    leider hast du wieder schlecht recherchiert – die privatkopie ist in deutschland erlaubt (http://bit.ly/vyG3Be). im gegensatz z.b. zu england.

    die gema ist kein abmahnverein – also ein professionelles unternehmen, das wirtschaftlichen profit mit der verteilung von abmahnungen beschäftigt. da gibt es anwaltskanzleien, die das professionell für diverse rechteinhaber betreiben. gib einfach mal abmahnungen bei youtube ein…. da gibt es auch einige anwälte, die tipps dazu geben.

    zu den von dir genannten gema vs. kindergäten gibt es inzwischen auch reichlich lektüre. zum einen hier der aktuelle stand:
    http://bit.ly/tKofLx
    wie du sicher weißt, hat die gema mit notenkopieren nichts zu tun – ausser dass sie für eine schwestergesellschaft das inkasso macht (wie auch z.b. für die gvl). sollte dir die vg musikedition nicht bekannt sein, guckst du hier: http://bit.ly/sVWL3V – da steht auch etwas zum thema notenkopieren und kindergärten.

    zum thema fair use wäre ich durchaus offen. denn was ursprünglich mal gemeint war, dass man ggf. wissenschaftliche werke einsehen und bearbeiten kann, ist ja vielleicht sinnvoll, wenn die notwendigen grenzen abgesteckt werden. wobei wir etwas ähnliches auch bereits im zitatrecht haben. guckst du hier: http://dejure.org/gesetze/UrhG/51.html

    wie schon einmal gesagt – ich helfe gern bei der suche nach den fundstellen und trage zur aufklärung des wie und warum bei.

    und abschließend zur frage der ethik und moral. die steht jedem zu, das bedarf keiner besonderen erwähnung. nur geht es in diesem blog um gesetzlich verankerte rechte, die bis zum bgh entschieden wurden bzw. noch werden. denn wenn es um meine moral und ethik-vorstellungen ginge, hätte wir zwar nicht die gema, aber die katholische kirche und diverse andere religionen bereits abgeschafft…

    in diesem sinne… in abwandlung eines bekannten spruchs „und immer an die autoren denken…“

  162. 162

    Lieber Rudy,

    ja, auf dem Papier gibt es das Recht auf Privatkopie. Allerdings wird dies dadurch ausgehebelt, daß dabei kein Kopierschutz umgangen werden darf.

    Ausgenommen von der Privatkopie sind dementsprechend:
    1. DVDs mit Kopierschutz = alle
    2. CDs mit Kopierschutz (viele CDs lassen sich heute garnicht mehr im PC wiedergeben, soweit ich weiß, nutzen alle Major Label Kopierschutz -> siehe auch Sony Rootkit)
    3. eBooks mit Kopierschutz (Adobe DRM, Amazon mob etc.)

    Was bleibt da noch übrig?

    Nichts, genau. Und somit sind Privatkopie und Fair Use quasi garnicht mehr möglich.

    http://www.raubkopierer-sind-verbrecher.de/privatkopie-vs-raubkopie.htm

    Selbst das Zitatrecht wird heutzutage torpediert (siehe Erben von Tucholsky, von Bülow etc.) und Blogbetreiber etc. bekommen Abmahnungen um die Ohren gehauen.

    Soviel zum Thema Recherche.

    gruß

  163. 163

    Oh, und Videokassetten sind natürlich auch ausgeschlossen (Macrovision), auch wenn es die heute quasi garnicht mehr gibt.

    Fair Use ist von den Verbänden der Verwerterindustrie nicht gewünscht.

  164. 164

    a propos fair use

    Aus meiner Buchrechte-Verkaufen-Zeit weiss ich noch, dass das immer ein empfindliches Thema war. Stand 2008 hat z.B. in den USA jeder von fair use gesprochen, aber keiner konnte genau sagen, was damit gemeint war. Einer sagte, maximal 13 Zeilen ohne Zustimmung und mit Quellenangabe (ja, die ist, glaube ich, international obligatorisch, Herr von und zu), ein anderer sagte ein Absatz aber nur mit Zustimmung des Rechteinhabers, der nächste eine Seite. Dann haben wir das recherchiert und herausgefunden, dass es dazu im Gesetz keine klare Aussage gibt.

    Und das jetzt multipliziert mit ca. 220 Ländern.

    Kann es sein, dass ein Teil der Verwirrung auch daher kommt (Stichwort Urheber vs. copyright Ansatz), dass das Urheberrecht Ländersache, der Markt aber längst global ist? Wer verfolgt dabei welche Interessen?

    Was wäre, wenn ich das alles offshore machen würde?

  165. 165
    Rudy Holzhauer

    lieber frank,

    leider ist dein letzter beitrag off-topic… warum?

    das thema dieses blogs ist die annäherung von gema und youtube.

    1. der kopierschutz ist komplett sache der cd- und sonstwie hersteller – somit leistungsschutzrechte. damit haben weder autoren noch gema mit zu tun, geschweige einfluss darauf. das würden sich alle labels verbitten….

    2. die gema ist zuständig für die kollektive rechte-wahrnehmung und nicht die individuelle. soll heißen – ob ein autor sich zitieren lässt oder nicht oder zu welchen konditionen (gegen honorar oder kostenlos) ist allein seine entscheidung. diese rechte hat allein der urheber.
    im falle von samples, also kurze mitschnitte aus bestehenden produktionen, sind der künstler und sein label zuständig. in den meisten fällen bekommt eine freigabe samples zu verwenden – ist zwar manchmal teuer. aber geht. nur mit der gema hat das null zu tun….

    wenn du also diese beiden themen aufgreifen möchtest, mach bitte neue threads auf. zu thema 1 wirste nix von mir hören, weil ich da auch nur wie du eine persönliche meinung habe, mich aber nur ein bisschen bis vielleicht gar nicht auskenne.
    zu thema 2 könnte ich etwas beitragen, weil ich viele rechteklärungen weltweit mache und meine erfahrungen mit künstlern wie queen, david bowie, coldplay frank & nancy sinatra und vielen anderen gemacht habe – positive und negative… aber nochmal – beides sind haben nix mit der gema zu tun, sind komplett andere themen und hier off-topic. o.k.?

  166. 166
    Hurz

    Hatte sich Rudy nicht verabschiedet, um mit Entscheidungsträgern zu reden?

    Seine Behauptung, daß die GEMA nicht für Lou Reed zuständig sei, ist eine glatte Lüge, wie man der GEMA-Datenbank entnehmen kann:
    https://online.gema.de/werke/

    Gimmie Some Good Times, CAE/IPI:
    „REED, LOU 00025594085 Komponist
    REED, LOU 00025594085 Textdichter
    METAL MACHINE MUSIC 00036196086 Originalverleger
    EMI MUSIC PUBLISHING GERMANY GMBH 00572118754 Sub-Verleger
    EMI MUSIC PUBLISHING LTD 00087019563 Sub-Verleger“

    „Gimmie Some Good Times“ wird auf YT im Auftrag der EMI per Content-ID identifiziert und für deutsche IPs gesperrt.

    Sehr gelacht habe ich über Rudys Behauptung, daß Lou Reed die Onlinerechte bei der der GEMA „rausgezogen“ hätte. CELAS selbst behauptet das komplette Gegenteil:
    „What does a CELAS licence cover?

    CELAS represents repertoire from EMI Music Publishing, PRS and GEMA for online and mobile exploitation.

    The use of works in an online or mobile service is governed by two different rights – mechanical and the communication to the public (also known as performing) right. Communication to the public right also includes the making available right.“

    Oder einfach mal auf Wikipedia gucken:
    „Die CELAS ist eine von der GEMA und der britischen Verwertungsgesellschaft MCPS-PRS gegründete GmbH, die europaweit Nutzungsrechte von Komponisten, Textern und Verlegern für Musikwerke vergibt. Sie konzentriert sich ausschließlich auf Nutzungen im Internet wie beispielsweise Downloads oder Klingeltöne.“

    Von der GEMA gegründet, ich lach mir den Arsch ab.
    Mir schwant Übles, wenn ich mir vorstellen, daß solche „Experten“ mit „Entscheidungsträgern“ reden.

    Der Originalartikel, den er anführt, stammt übrigens aus der SZ, nicht von gulli.com:
    http://www.sueddeutsche.de/kultur/lou-reed-und-das-urheberrecht-dieses-video-ist-nicht-verfuegbar-1.1197795

    Bernd Graff freut sich bestimmt über Post von Rudy.

  167. 167
    andre

    @#796446:
    1. Tut mir leid, ich wollte keine wirklich schlimmen Schimpfwörter benutzen.
    2. Deinen wirklich originellen Vorschlag habe ich bereits vorrauseilend ausgeführt und ich kann mich seitdem besser in das Innenleben diverser Organisationen hineinversetzen. Gutmenschentum als Einnahmequelle war mir schon immer suspekt.
    3. Mich würde vor allem anderen interessieren was der liebe Johnny dazu sagt, wenn seine Videos – wegen Musikinhaltes – in der momentanen Situation, auf youtube gesperrt werden. Er hat sich ja wohl gefreut das es die alten Videos von Plan B noch gibt.

  168. 168
    Hansy

    Interessanterweise gibt es die Viedeos sonst ueberall auf der Welt zu sehen, nur nicht in Deutschland, und das wegen GEMA!!! ES sollte abgeschaffte werden verdammt nochmal!

  169. 169

    @andre

    Das ist zwar alles off topic, aber die eigentliche Frage, ob wir Johnnys Vorschlag unterstützen , hat jedenfalls viel Zustimmung bekommen. Und da wir ohnehin nicht die sind, die in dieser Sache etwas zu kamellen haben, hier noch ein paar andere Anmerkungen. Ich finde off topic bei diesen Themen auch interessanter.

    1. Cool.

    2. Da muss ich jetzt raten, was Du meinst. Ich meinte meinen Vorschlag durchaus ernst. Wenn Du ihn in der Zwischenzeit schon umgesetzt hast, musst Du ein Wunderkind sein. Lass uns alle daran teilhaben. Wir bezahlen Dich auch. Weil Du ein geiles Angebot, das unbürokratisch funktioniert, mit erstklassigem Content zum Nutzen der Urheber und User geschaffen hast. Das hat nichts mit Gutmenschentum zu tun. Nur die Organisation sollte dezentral und möglicherweise öffentlich-rechtlich sein. Wegen der Rechtssicherheit für die Kreativen und der Musikhörer. Nach der o.g. Definition wäre Steve Jobs auch ein Gutmensch gewesen, was ich ausdrücklich bezweifle. Ausserdem hätte alleine die Möglichkeit, eine legale preiswerte Lizenz bei voller Entscheidungsfreiheit des Urhebers, zu erwerben, einen gigantischen Lerneffekt für die Musikindustrie und auch für Leute, die, nach geltendem Recht, illegal handeln. Auf einmal hat eine künstlerische Leistung wieder einen nachvollziehbaren Wert, Mittelsmänner werden teilweise überflüssig und Hörer und Musiker kommen sich wieder näher.

    3. Musst Du Johnny fragen

  170. 170

    @#796619: „Der liebe Johnny“ – das gruselt mich. :)

    Aber deine Frage nach den Videos kann ich leicht beantworten: Die GEMA sperrt keine Videos, das könnten höchstens unser alter Verlag und das ehemalige Label tun (bzw. die Sperrung bei Google beantragen), die das mit uns absprechen würden. Weder der Verlag noch wir als Band haben etwas dagegen, also sind die Videos online. Das Label von damals gibt es nicht mehr, das macht die Sache leichter. Ich hätte natürlich trotzdem nichts dagegen, wenn wir als Urheber auch vergütet würden, selbst wenn das bei unseren Abrufzahlen im Cent-Bereich liegen würde.

  171. 171

    @Hurz

    Ahoi,

    auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Ich halte den Artikel von Dr. Bernd Graff in der SZ für einen hoax, was ich hier (dafür braucht man ca. 30 min. Zeit) begründe:

    http://www.eggsplore.de/eggsplore-blogg/arne/lou-reed-bernd-graff-von-der-suddeutschen-zeitung-der-internetpobel-und-ironie-fur-akademiker.html

    Jemand, der so eine negative Meinung über den „Internetpöbel“ öffentlich in einem „Qualitätsblatt“ vertritt, kann einen solchen Beitrag nur ironisch gemeint haben. Und dass ein stellvertretender Chefredakteur so schlampig recherchiert oder unqualifiziert gegen eine Verwertungsgesellschaft, deren Nutzen er kennt, schiesst, ist auch unwahrscheinlich. Redakteure schreiben ja selbst gerne allerhand auf eigene Rechnung und sind froh dann von einer VG Wort bei anderer Verwendung Geld zu sehen.

    Holzhauer-Bashing ist genauso wenig intelligent wie GEMA-Bashing. Die offizielle GEMA-Version kennt Ihr (12 Songs wurden, um eine Klage führen zu kennen, gesperrt).

    Deine obigen Ausführungen beweisen leider wenig. Wer wem Rechte übertragen hat, ist naturgemäß manchmal schwierig herauszufinden, weil oft nichtöffentliche private Verträge dahinterstehen.

    Die GEMA sagt öffentlich, sie habe keine Sperrung des in Rede stehenden Videos veranlasst. Rudy sagt, dass die (Online-)Rechte von Celas wahrgenommen werden. Frag doch da einfach mal an. Und frag gleich, ob die das Video gesperrt habe.

    Das würde mich interessieren. Die GEMA ist nicht böse, eher hartnäckig.

    Übrigens, die meisten Urheber (das sind die Komponisten und Textdichter) machen deswegen drei Kreuze. Vielleicht Lou himself auch. Kann man ihn bestimmt über sein facebook-Profil fragen.

  172. 172
    Rudy Holzhauer

    @#796613:

    so ist es eben mit dem halbwissen… du hast zwar richtig recherchiert. die rechte von lou reed werden tatsächlich in deutschland von der gema wahrgenommen – bis auf die online-rechte. das kannst du aber leider nicht in der gema-datenbank erkennen.

    sämtliche online-rechte für das anglo-amerikanische repertoire von emi-publishing liegen bei der celas (http://www.celas.eu/CelasTabs/Licensing.aspx) . die celas wurde als agentur (gmbh) gegründet, um das urheberwahrnehmungsgesetz (urhwahrg)zu umgehen. warum: wie ich vorher hier schon einmal geschrieben basiert diese gründung auf zwei säulen: 1. sobald eine inkasso gesellschaft mehrere urheber vertritt unterliegt sie dem deutschen urheberwahrnehmungsgesetz. um diese situation zu umgehen haben die prs und die gema eine agentur gegründet, die celas. diese wiederum hat einen deal mit der emi für deren gesamtes anglo-amerikanische repertoire gemacht. der hintergrund dafür ist die these, dass nach anglo-amerikanischem recht der verlag „owner“ – also eigentümer der verlagsrechte wird (hatte ich auch bereits weiter oben geschrieben). damit gibt es nur noch einen rechtsinhaber und mit nur einem einzigen rechtsinhaber unterliegt man nicht dem urhwahrg., anders als bei kontinental-europäischen urhebern, bei denen nur nutzungsrechte übertragen werden und der urheber immer eigentümer seiner werke bleibt. 2. die prs und die gema haben eine gmbh vor diesem hintergrund gegründet. es gibt sogar personalunionen – schaust du bei einem der beiden celas-gesellschaft, alexander wolff, der auch für die gema arbeitet. die beteiligung der gema erfolgte vor dem hintergrund, dass die gema im europäischen verbund konkurrenzfähig bleiben wollte. eine eu-richtlinie sollte vor einigen jahren dafür sorgen, dass es für nutzer leichter werden sollte, pan-europäische lizenzen zentral zu erwerben. leider war das zu kurz gedacht. denn durch die tatsache, dass es eine vielzahl von sog. „split-copyrights“ gibt, sind die rechte von autoren jetzt nicht bei der sacem in frankreich für frankreich, bei der gema für deutschland, bei der aume für österreich usw., sondern das anglo-amerikanische copyright der emi liegt bei der celas, das für sony bei paecol, für universal bei deal in frankreich, und wenn dann noch ein deutscher urheber beteiligt ist bei der gema in deutschland, bei der sabam in belgien, bei der ncb in skandinavien – usw. also ist das durcheinander genauso gross, wenn nicht sogar für einen teil der copyrights grösser als vorher.

    als gema-mitglied stehe ich der gründung von celas und paecol extrem kritisch gegenüber – die gründe würden hier aber zu weit führen. aber rein rechtlich ist die celas eine komplett andere gesellschaft als die gema. das ist ähnlich wie mit einer gmbh und einem einzigen inhaber/geschäftführer, der auch ständig mit sich selber verträge machen muss, die das finanzamt gelegentlich einfordert.

    nun ist es grundsätzlich o.k., dass die gema auch als dienstleister auftritt (ca. 25% des gesamtumsatzes stammt aus solchen dienstleistungsverträgen), da der überschuss aus diesen tätigkeiten zur reduzierung des kostensatzes für die mitglieder. aber leider steht die celas oder auch die paecol auf wackeligen füssen. zum einen benötigen beide noch die bestätigung seitens des bgh und das olg münchen hat gesagt, dass man online-rechte nicht von mechanischen rechten trennen kann. aber online-rechte sind auf basis bevorstehender verträge bereits auf die gema übertragen worden, so dass ein teil der rechte gar nicht auf die celas hätte übertragen werden können. das urteil steht noch aus. darüber hinaus vertritt prof. hören aus münster, ein bekannter gema-kritiker von der uni münster, die these, dass nach deutschem recht auch die anglo-amerikanischen urheberrechte nicht auf dritte, sprich im falls celas auf die emi übertragen werden können. darüber streiten sich aber die juristen… das patent und markenamt als aufsichtsbehörde der gema hatte der aber für die beteiligung an celas grünes licht gegeben. warten wir es ab, lieber leser.

    ein kleiner nebenaspekt,der en passant oben im text auftauchte. es gibt nach meinung des olg keine trennung zwischen online- und mechanischen rechten? da fragt sich der geneigte laie – wieso sind das verschiedene rechte? also sehr verkürzt – die online rechte wären die rechte des transports, die mechanischen rechte die der speicherung auf einem datenträger… denn ob ein song auf einer schallplatte, einer mc (die älteren werden sich erinnern), einer cd oder jetzt auf einer festplatte bei mir bzw. in einem rechenzentrum gespeichert wird, ist immer ein mechanischen vorgang. (die juristen unter euch mögen mir die verkürzung dieser kette verzeihen. mir ist bewusst, dass noch kopierrechte, das recht der öffentlichen wahrnehmung (making available) usw. usw. fehlen… aber in diesem kontext sollte es reichen. ich bin sicher, dass das der laie nicht weiß und ihn auch nicht interessiert (nicht… ich will den song nur umsonst haben – c’est tout.

    und die klingeltöne habe ich bewusst weggelassen, weil die nach deutschem recht aufgrund der „verkürzung“, „verstümmelung“ usw. noch komplizierter sind….

    also, hurz, ich hoffe, dass ich dein halb- auf ein ¾-wissen verbessern konnte. ich meine das jetzt nicht bösartig. aber mir geht es als nicht-juristen oftmals genauso. wenn ich ein gesetz lese, kenn ich u.u. nur die hälfte. denn ob ein anderes gesetz es nicht ggf. relativiert kann ich oft erst erkennen, wenn ich die kommentare gelesen habe und auch die anderen gesetze. aber danke, dass du dir immerhin die mühe machst, dich ernsthaft mit dem thema auseinanderzusetzen statt einfach „gema abschaffen“ zu schreien, wie es manch anderer hier tut.

    da auch die frage aufgetaucht war (inzwischen wieder gelöscht?), wie youtube feststellen kann, welche rechte von der gema wahrgenommen werden – auf dem gleichen weg wie hurz: auf der öffentlich zugänglichen datenbank der gema, oder der sacem, oder, oder, oder…. dass sie das nicht tun, hängt sicher mit der menge der videos zu tun. nur wenn das schon der größten und vermutlich besten suchmaschine der welt nicht gelingt, wie findet dann bitte die gema heraus, welche videos auf youtube gepostet werden? muss man sich das so vorstellen, dass in einem dunklen verlies hunderte von hartz IV empfängern sitzen, ununterbrochen youtube scannen und videos sperren? wie gesagt, laut yt geht das nicht maschinell… und wenn wir wissen (s.o.), dass auf yt ca. 40.000 links für sarah brightman zu finden sind, obwohl yt garantiert hatte, keine mehr zu posten…

  173. 173
    Martin Lang

    Das mit den Browser-Addons für Chrome, Firefox und Co. zur Umgehung der Blockkade auf Youtube ist ja schhön und gut; nur was hat weniger Internet-affiner Mensch davon? Letzten Endes schauen die meisten User wohl in die Röhre :-/

  174. 174

    Rudy Holzhauer
    > also, hurz, ich hoffe, dass ich dein halb- auf ein ¾-wissen verbessern konnte.

    Ja, du hast es echt drauf. Nachdem man von dir zurecht gewiesen wurde, fühlt sich jeder besser. Ich hoffe, in dem Beruf, den du ausübst, kommt es nicht auf Kommunikation an…

    Und die Celas ist Tochter der GEMA, was gibts da herumzudiskutieren?

    OnTopic: Mir ist es egal, ob die GEMA und YT/Google sich einigen, solange die GEMA sich nur irgendwann auflöst.

    gruß

  175. 175
    Rudy Holzhauer

    @#796682: wenn man einer lüge bezichtigt wird, kann man doch einmal darauf hinweisen, dass das – wie vieles andere hier – auf halbwissen und hören/sagen beruht. und wenn man dann versucht hintergründe zu erklären, mangelt es an kommunkationsfähigkeit…

    schön, dass es dich nicht stört, wenn die gema aufgelöst wird… vermutlich umgekehrt auch nicht… ;-)) (sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen…)

    alles nicht so eng sehen…

  176. 176

    Habe eben erst wieder ein Youtube-Video dank der GEMA nicht anschauen können. Das nervt gewaltig.

  177. 177
    Rudy Holzhauer

    @#796850:
    hallo ulrich – uns alle nervt es, dass youtube, ja youtube, mehr als die 12 von der gema genannten videos sperrt. auch die musiker, speziell die, die ihre musik ihren fans kostenlos zur vrfügung stellen möchten.

    falls du dich auch einmal mit den fakten seitens der gema auseinandersetzen möchtest und nicht einseitig mit dem informierst, was youtube und google vorgeben:

    http://blog.gema.de/blog/beitrag/youtube-nicht-gespraechsbereit/

  178. 178
    iZicke

    Was meines wissens nach das Hauptproblem ist: Google will einen Flatratetarif. Bei exakt solch einem, in welcher Höhe auch immer, wäre man bereit, in ein Schlichtungsverfahren zu gehen. Die GEMA will eine Einzelvergütung. Das wäre zwar transparenter für die Musiker, jedoch für Google absolut nicht kalkulierbar. Da Youtube sowieso ein Verlustgeschäft ist, ist es sehr gut nachvollziehbar, dass Google hier keine weiteren Unkalkulierbaren Risiken eingehen will.

    @#796854: Yeah, muckst rum, dass man nicht Youtube vertrauen sollte. Im Umkehrschluss solltest du mal daran denken, dass man auch der GEMA dann nicht vertrauen kan. Trotzdem verlinkst du auf blog.gema.de. ICH WÜRDE DIR WIRKLICH EMPFEHLEN, mal unabhänginge Quellen zu lesen. Heise zum Beispiel.

  179. 179
    Rudy Holzhauer

    @#796901:
    du hast recht, dass youtube eine flatrate will. der umkehrschluss, dass die gema auf jeden fall eine einzelverrechnung will ist – meines wissens nach nicht korrekt – die verhandlungen sind jvertraulich. was die gema – oder besser gesagt ihre mitglieder wollen – sind einzelaufstellungen, welche lieder gespielt wurden.

    was ist der unterschied? ich würde dir recht geben, dass bei einem relativ neuen geschäftsmodell wie youtube nur schwer vorhersehbar ist, wie viele klicks es geben wird. wenn man sich auf eine flat fee einigen würde, müsste yt der gema die listen übergeben, welche lieder wie oft gespielt wurden. daraus würde die gema dann berechnen, wieviel geld auf jede gespielte minute oder sekunde entfällt. das wäre gar nicht so ungewöhnlich, weil alle radio- und tv-sender berechnen so wieviel musik „verbraucht“ wurde und errechnen einen betrag. der wiederum wir dann pro song mit den jeweils gespielten minuten mulitpliziert. – das ist das prinzip. (ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt?)

    und wegen der objektiven berichterstattung. ich behaupte nicht, dass die gema nicht parteiisch ist – wie sollte sie. sie soll doch die interessen ihrer mitglieder vertreten. bei den derzeit (nicht) stattfindenden verhandlungen kennen aufgrund des stillschweige-abkommens nur zwei parteien mögliche forderungen und mögliche angebote – youtube und die gema. jeder andere betreibt rätselraten. eben auch heise. dass heise parteilich ist, ja aus wirtschaftlichen gründen sein muss, kann man an ihren anzeigenkunden erkennen. eher würde ich in diesem ausnahmefall sogar eher der bild-zeitung trauen, weil die nicht von computerindustire abhängig ist. und logisch sind musikblätter wiederum von ihrer klientel abhängig. meine ansage war nur- nicht nur youtube äusserungen und der heise & co. presse lesen, sondern sich auch gern mal erkundigen was die gegenseite sagt. am ende der verhandlungen wissen wir dann ja, was richtig und was falsch war. dies gilt insbesondere für journalisten, die nach meinem verständnis sich die texte nicht diktieren lassen sollten sondern auch recherchieren. in manchen fällen hätte ein anruf bei der gema (oder sony) geholfen.

    meine ganzen texte, die ich hier geschrieben habe, solllen nur der information gelten. jeder kann sich seine meinung bilden. aber vereinfachungen wie „die gema muss weg“ ohne wirklich zu wissen, was sie macht und für wen, finde ich offen gestanden einfach zu arm. wenn mir jemand sagt, wer ein besseres inkasso machen kann als die gema – be my guest.

  180. 180
    Hurz

    @arne:
    „Zum Bernd Graff Artikel in der SZ. Das war ein Hoax.“

    Das glaube ich nicht, Tim.

    „Die GEMA sagt öffentlich, sie habe keine Sperrung des in Rede stehenden Videos veranlasst. Rudy sagt, dass die (Online-)Rechte von Celas wahrgenommen werden. Frag doch da einfach mal an. Und frag gleich, ob die das Video gesperrt habe.“

    Ich habe hier im Thread bereits mehrfach erklärt, daß die Gema nicht direkt für die Sperrungen verantwortlich ist, sondern lediglich als indirekt Schuldige an der Misere von den Major-Labels mit Infokrieg-Bannern zur Schlachtbank geführt wird, warum also sollte ich dort nachfragen? Ich kenne die Antwort bereits.

    Rudy hat so getan, als wenn Celas und Gema nichts miteinander zu tun hätten, daß die Celas die Rechte „rausgezogen“ hätte, das ist erwiesenermaßen falsch, denn die Celas wurde von der Gema gegründet, um Online-Rechte durchzusetzen. Die entsprechende Passage habe ich zitiert. Ärgerlicherweise antwortet Rudy darauf mit noch mehr ablenkendem Geschwafel.

    Erste Regel im Infokrieg: Antworten geflissentlich überlesen oder falsch lesen und solange schwallen, bis der Gegner keinen Bock mehr hat. Ich werde den Kampf gegen dieses Geschwafel mit Sicherheit nicht gewinnen, ich arbeite lieber an der Front und schaffe Fakten.

    Ich habe Praxiserfahrung als Uploader bei Youtube, das unterscheidet mich von Schreibtischhengsten, die angeblich mit „Entscheidungsträgern“ reden, aber nicht mal wissen, wie zuverlässig Youtubes Werkzeuge arbeiten, wenn es um die automatische Identifizierung von Content geht.

    Soll ich ernsthaft mit Leuten diskutieren, die mit dem Begriff „Content-ID“ nichts anfangen können, aber mir erklären möchten, was Urheber auf Youtube haben wollen und was nicht? Ein wenig Basiswissen sollte man, wenn man schon vom „bösen Youtube“ spricht, schon mitbringen, sonst macht man sich lächerlich.

    Meine Kanäle bieten derzeit mehr als 200 urheberrechtlich geschützter Videos an von denen ein großer Teil vollautomatisch identifiziert wurde. Das System ist in der Lage, selbst kleinste Fitzelchen Musik/Video zu erkennen, es funktioniert prächtig, zum Leidwesen vieler Youtuber.

    Es ist defakto nicht möglich, Material bei Youtube in Originalqualität zu verbreiten, wenn der Rechteinhaber das nicht möchte, denn sämtliche Inhalte können, auch im Nachhinein, durch einen Fingerprint identifiziert werden. Was dann damit geschieht, bestimmt der Urheber:
    Werbung schalten, länderspezifisch blocken, weltwelt blocken, im schlimmsten Fall Video löschen lassen:
    Strike 1, Strike 2, Ende!

    Bisher hatte ich erst einen weltweiten Block zu „beklagen“, dieser wurde jedoch nach einem Einspruch meinerseits wegen „Fair Use“ vom Rechteinhaber zurückgenommen, nur wenige Stunden später.

    Ein Blick in meine Content-ID-Trefferliste sagt mir, daß Material für 30*3 Strikes, also 30 Komplettsperrungen, vorhanden wäre, wenn die Urheber es denn wollten. Sie wollen aber nicht.

    Offensichtlich ist es ihnen lieber, daß ihre „geistigen Inhalte“ ohne Vergütung konsumiert werden als daß sie sich auf Jahre hin von der Blockadepolitik der Gema ihre Geschäfte vermiesen lassen.

  181. 181
    Rudy Holzhauer

    @#796918:
    lieber hurz, wo habe ich behauptet, dass celas und gema nichts miteinander zu tun haben???? schau dir noch einmal beitrag 172 an. ich hab sogar darauf hingewiesen, dass es eine personalunion gibt (alexader wolff). nur rechtlich sind sie voneinander getrennt. sollte es in deinem umfeld juristen geben, lass es dir bitte von denen erklären. ich bin keiner und mein wissen über gesellschaftsrecht ist extrem begrenzt. deswegen habe ich dieses jahr mir auch vor gericht eine belehrung (gottseidank nichts schlimmeres) eingehandelt, weil ich nicht wusste, dass ein teil meiner firma rechtlich von mir getrennt zu betrachten ist… aber man ist ja lernfähig.

    ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich die formulierung richtig finde, dass die gema „indirekt“ an den sperrungen schuld ist. wie belegst du die these? meines wissens nach hat youtube – im gegensatz zu anderen streaming portalen – noch keinen lizenzantrag gestellt? die gema darf aus rechtlichen gründen weder eine lizenz verweigern noch von sich aus eine anbieten. vielleicht findest du in deinem umfeld noch einen juristen, der urheberrechtsspezialist ist. ich müsste mich erst schlau machen.

    übrigens da ich versuche so sachlich wie möglich aufklärung zu betreiben, machst du das vielleicht im it-bereich? da wie du schreibst es einige leute hier gibt, die nicht wissen was eine content-id ist, vielleicht kannst du die aufklären? und gleich noch über watermarking-, fingerprinting-systems, isrc, iswc, meta-tags, die unterschiede zwischen den system erklären die z.b. von shazam und soundhound verwendet werden (unscharfe) und den mit fingerprints (präzise dank fingerprinting), welche systeme youtube verwendet, was monitoring mit audible magic bedeutet. ich hätte dazu ein paar powerpoint-präsentationen, die wir letztes jahr auf verschiedenen tagungen gezeigt haben. aber zum einen ist nur eine von mir, der rest von kollegen. und hier geht ja nur text.

    wobei ich nur einmal darauf hinweisen möchte, dass es einige dinge gibt, die du wahrscheinlich nicht wissen kannst und die du auch kaum im netz finden wirst:

    a) youtube bietet potentiellen uploader kostenlos eine software an (audible magic oder eigene?), die aufnahmen genaustens fingerprinten kann, so dass jede aufnahme und jede version bei youtube gefunden werden können. das funktioniert prima im leistungsschutzbereich, da man als rechteinhaber ja alle versionen zur hand hat. man kann das laut youtube entweder selber machen (wer möchte den aufwand bei mehreren tausend aufnahmen selber machen – aber für eine band oder einen künstler mit wenigen titeln ist das eine option) oder man kann das youtube machen lassen (wer möchte aber seine daten gern an youtube/google geben – wer weiß, was damit geschieht???).

    b) dieses fingerprinting funktioniert nicht, wenn irgendjemand zu haus das lied „covert“. hier versagt das system – und damit wären wir wieder im urheberrecht. wobei laut youtube-mitarbeiter patrick walker google über ein „music recognition system“ verfügt, das auch das beherrscht. aber ausser auf der popkomm im letzten jahr habe ich bisher nichts davon gesehen oder gelesen. und dieser bereich ist meiner – ich habe nur eine handvoll master, die mir gehören und um die mache ich mir keine sorgen. es geht um die vielen songs, die ich nicht mit fingerprints versehen kann, weil es nicht meine masterrechte geht. also die plattenfirmen und labels sind besser dran. verleger und autoren können/dürfen es nicht.

    ich bin mir nicht sicher, ob dein oben genanntes beispiel dies betrifft?

    c) testen z.zt. diverse firmen monitoring systeme (u.a. wir und auch die gema – aus unterschiedlichen gründen). im augenblick vorwiegend für den tv- und rundfunkbereich. die ersten firmen bieten diesen service auch für das internet an. wir beginnen nächstes jahr mit tests (incl. youtube überwachung – angeblich auch mit klick-informationen). was dann passiert keine ahnung.

    so zum schluss – ich bin jetzt für einige tage nicht online.

    ich bin wie alle anderen hier für eine schnelle einigung zwischen den parteien (nicht nur youtube – s.o.). aber zu fairen bedingungen auch für die urheber und nicht allein gür google/youtube.
    und zweitens siehe meinen beitrag nr. 91.

    bis denne und schönes wochenende.

  182. 182
    Hurz

    „lieber hurz, wo habe ich behauptet, dass celas und gema nichts miteinander zu tun haben????“

    In Beitrag 158, durch Verschweigung der Tatsache, daß die Celas von der Gema gegründet wurde. Hälst Du diese Information für vernachlässigbar?

    „ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich die formulierung richtig finde, dass die gema “indirekt” an den sperrungen schuld ist. wie belegst du die these?“

    Beispielsweise damit, daß die Gema lügt, wenn sie behauptet, daß ihr keine Preisliste bekannt sei, in der die „kolportierten, ominösen 12 Cent“ aufgeführt seien, dabei ist das doch für jedermann nachzulesen, es handelt sich sogar um eine „Mindestvergütung“:
    http://www.youtube.com/watch?v=fxEGvCq0LTo#t=320s

    Natürlich verlangt die Gema von Youtube weniger, is‘ klar, denn der Teufel scheißt bekanntlich immer auf den größten Haufen.

    Interessant auch, daß die Gema ihre eigenen Blogbeiträge nachträglich editiert, kein „ominös“ mehr, keine angeblich „unbekannte Preisliste“ mehr. Gut, daß das Internet (fast) nichts vergißt.

    Lustige Nachtlektüre:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Sperr-Posse-um-die-Sonnenallee-auf-YouTube-1391704.html

  183. 183
    Nico

    Wäre schon sinnvoll, dass sich da was tut. So nervt es einfach nur.

  184. 184

    donnernder applaus von unserer seite

  185. 185
    Jacqueline Förster

    Nachdem ich bis Kommentar 82 durchgehaltn habe schlage ich – ergänzend zu Johnnys unterstützenswertem Vorschlag – eine öffentlichen Aufruf an YouTube vor mit folgendem Inhalt:

    „Gegenwärtig blenden Sie bei jedem Video, für das Sie keine Nutzungrechtsvereinbarung mit dem Autor oder seiner ihn vertretenden Organisation abgeschlossen haben einen Hinweis ein mit dem Wortlaut : ‚Dieses Video ist in Deutschland leider nicht verfügbar, da es möglicherweise Musik enthält, für die die erforderlichen Musikrechte von der GEMA nicht eingeräumt wurden‘ ein.

    Bitte ändern Sie diesen Hinweis bis zum Beginn eines Schlichtungsverfahrens oder einer Eingigung mit der GEMA in:

    ‚Leider sieht sich YouTube veranlasst, dieses Video für Nutzer in Deutschland zu sperren, weil unser Unternehmen die Autoren der verwendenten Werke nicht in einer Höhe vergüten kann oder will, die den Urhebern der Werke als angemessen erscheint.‘

    Um keine Irreführung beim Nutzer zu erzeugen, erscheint es sinnvoll, die Vertreterorganisation der Künstler und Urheber nicht durch einen sachlich unrichtigen Hinweis zu diskreditieren.

    Es sei denn, YouTube setzt das Mittel der Diskreditierung absichtlich ein, um die öffentliche Meinung der verständlicherweise enttäuschten Konsumenten als Druckmittel gegen die GEMA in den Verhandlungen mit der Urheberorganisation einzusetzen.

    Als Videoplattform, deren Attraktivität ausschließlich in dem von Nutzern und Urhebern erstelltem und bereitgestelltem Content liegt, kann es jedoch letztlich nicht im Interesse von YouTube sein, Urheber und Künstler wirtschaftlich so stark zu schwächen, dass diese keine Existenzgrundlage mehr sehen und sich neue Betätigungsfelder ausserhalb der Kreation professioneller Kulturgüter suchen.“

    Was haltet Ihr davon?

  186. 186
    HuberGerd

    Ich betreibe eine Website, auf der ich desöfteren YouTube Videos mit musikalischem Inhalt einbette – grundsätzlich wäre ich dazu bereit, dafür zu bezahlen, zum Beispiel anteilig an den (sehr geringen) einnahmen der Seite. Ich wüsste allerdings nicht einmal, ob das seitens GEMA gewünscht wäre, noch, wie das ganze ablaufen würde – wobei ich zu letzterem das dunkle Gefühl habe, dass es ein Heidenaufwand würde, das ganze Vorhaben GEMA-Konform abzuwickeln…
    Für mich persönlich wäre es eine große Erleichterung, wenn zwischen YouTube und GEMA eine Einigung zustande käme, weil ich mich durch das Einbinden von Musik auf meiner Website im Moment an der Ausnutzung von Künstlern durch Google/YouTube beteilige und das mit meinem Gewissen nicht 100% vereinbaren kann – es aber aus Spaß an der Musik mache und weiter machen will.

  187. 187
  188. 188
    MusikKonsument

    @#796368: Was ich nicht verstehe: Wenn die Situation so ist, wie sie Bettina Müller beschreibt — und daran zweifele ich gar nicht –, warum geht die GEMA dann nicht gegen diese Verunglimpfung durch YouTube vor? Es müsste doch ein Leichtes sein, YouTube per Gerichtsbeschluss dazu zu zwingen, die besagte Falschaussage abzustellen und im Zuge einer Gegendarstellung zu verpflichten, im gleichen Umfang eine entprechende Aussage der GEMA einzublenden — dies natürlich ebenso über Monate hinweg bei jedem Klick. Oder gelten die entsprechenden Gesetze für YouTube nicht?

    Solange die GEMA sich unwidersprochen in einem laufenden Rechtsstreit öffentlich derart von der Gegenseite vorführen lässt, darf sich wohl keiner beschweren, wenn die Öffentlichkeit ihren kollektiven Ärger am Falschen auslässt.

  189. 189
    Massaya Soundsystem

    @#796854:
    wow…. wie objektiv!
    Direkt mal auf den Blog der GEMA verlinkt! “ – –

    Wie wär’s denn Beispielsweise mal die Musiker zu fragen und die Situation so darzustellen wie sie ist?

    1. Die GEMA lässt sehr wohl Videos sperren!
    Kein vorauseilender gehorsam von youtube & CO (es ist ja längst nicht nur youtube von dieser Korinthenkackerei betroffen!), sondern mit tatkräftiger Unterstützung von GEMA Tochter „Celas“!

    2. Musikschaffende sind nicht auf die GEMA angewiesen!
    Zuallererst haben nur die grossen (sprich „erfolgreichen Riesen“)Musiker im Business etwas von der GEMA. Aufsteiger Neuankömmlinge, DIY-Projekte, CC usw werden gnadenlos in ihrem Veröffentlichungsprozessen gestört!

    3. wie 2. nur: DIe GEMA versucht „Verlagsrechte“ dort zu sehen, wo sie absolut keine hat! Wie bei Bands die niemals bei der GEMA beigetreten sind oder auch nicht im geringsten der GEMA Rechenschaft schuldig sind!
    Das sah man auch bei dem Debakel um CC-lizensierte Musik in diversen Clubs!
    (Soviel zum Thema „Die GEMA ist ein Verein in den man ‚freiwillig‘ beitritt.“)

    4. Nicht die Musiker fühlen sich durch Youtube & CO bedroht, sondern die GEMA!
    In einem Verein voller Internetausdrucker spürt man seit einpaar Jahren, dass das Geschäftskonzept nichtmehr aufgeht.

    6. und nochmals: Musikschaffende sind NICHT auf die GEMA angewiesen!
    Manche treten diesem ewiggestrigen Verein bei, weil sie dem Irrtum erliegen (der ja von der GEMA durch & durch wiedergekaut und erbrochen wird!), dass sie ihre Rechte sonst nicht schützen können.
    Das ist aber falsch, da die Rechte beim Urheber selbst sitzen, sprich: Dem Musikschaffenden!

    7. Die GEMA (nicht etwa google!) fordert Verlagsrechte bei Titeln ein die schon länsgt zum allgemeinen Kulturgut zählen!
    Bach, Johnny Cash usw haben nix davon, dass die GEMA ihre „Rechte“ vertritt!

    und wenn man sich, wie gesagt die Mühe macht auch ausserhalb des GEMA-Blogs mal das Internet zu durchforsten, wird man feststellen, dass vieles seitens der GEMA schlichtweg gelogen ist & sie halt auch versuchen per Internet-„Dialog“ an ihrem Image zu feilen.
    Denn natürlich hat die GEMA ja nichts mit den pösen Sperrungen auf youtube & CO zu tun… natürlich nicht…

    Und, jetzt mal für die GEMA-Versteher zuende gedacht:
    Wie wird wohl ein Modell aussehen, das auf einer Einigung zwischen sesselfurzenden Geldeintreibern und einem riesigen, Weltumspannenden Konzern basiert?

    hier noch etwas mehr:
    http://www.flight13-duplication.com/index.php?id=210

  190. 190
  191. 191
    Matthias

    @#797290: Halt einfach mal den Ball flach.

    1. YouTube hat bisher nirgends behauptet, die GEMA sperre Videos. Das behaupten noch nicht einmal die Texttafeln.
    2. Die GEMA hat mit Musikern nichts zu tun.
    3. Die GEMA kann gar keine Verlagsrechte einräumen, weil sie nicht darüber verfügt. Das können nur (jetzt pass auf …:) Verlage. Wahnsinnserkenntnis. Zumal, wenn man dann noch bedenkt, dass die GEMA einem Kontrahierungszwang unterliegt und die Einräumung von Rechten, die sie einräumen kann, gar nicht verweigern darf.

  192. 192
    Rudy Holzhauer

    @#797290:

    die verlinkung auf die gema-seite ist ganz bewusst gewesen. offensichtlich ist die it-gemeinde darauf geeicht, immer nur das zu lesen und ungeprüft für richtig zu erachten, was gulli, heise und co. schreiben. denen unterstelle ich genauso wenig objektivität wie der gema. der unterschied ist allerdings, dass weder heise noch gulli noch sonst jemand in die gespräche zwischen yt und gema eingeweiht sind. oder hast du da andere informationen? wenn ja – wer sollte das sein?

    ich frage täglich musiker… ich arbeite mit ihnen zusammen – täglich. das ist mein job. ausserdem kleiner hinweis: jeder urheber ist eine musiker… aber nicht jeder musiker ist auch ein urheber… und ich arbeite in meinem beruf in den allermeisten fällen mit urhebern…

    zu 1. – hier noch einmal eine aussage der gema. und bitte, wenn du nachweise hast, dass es anders ist, dann bring die belege dafür und kein hören/sagen…
    http://bit.ly/sZU5O9
    mit der celas würde mich allerdings sehr erstaunen. deren rechtssituation ist nicht mit der der gema zu vergleichen (hier verwertungsgesellschaft – dort inkasso agentur)…. ich weiß gar nicht, ob die nicht vielleicht sogar bereits einen vertrag mit yt haben???

    zu 2. – du wirst es nicht glauben. aber ich rate vielen musikern kein gema-mitglied zu werden – und das schon seit 30 jahren, also nix neues. denn nicht für jeden ist es sinnvoll. wenn die werke eines urhebers nicht im radio oder tv gespielt werden, wenn sie nicht von anderen interpreten gecovert werden, wenn nur er allein sie spielt auf eigenen veranstaltungen spielt, warum sollte er dann gema-mitglied werden? erst wenn nennenswerte einkünfte erzielt werden. z.b. wenn der song oft im radio oder fernsehen läuft, oder nicht nur der urheber alleine seine lieder spielt, dann ist es angeraten gema-mitglied zu werden. weil nur eine institution wie die gema in der lage ist all die gelder zu kassieren. oder wenn du „anton aus tirol“ (schreckliches lied und schreckliches beispiel, ich weiß) geschrieben hättest, würdest du auf dem oktoberfest und den vielen stadt- und strassenfesten, karnevalsveranstaltungen das geld persönlich vor ort dafür kassieren wollen – zumal es sich nur um einige cents handelt (die summe vieler, vieler veranstaltungen macht’s)?

    zu 3. das ist der größte blödsinn. die gema hat keinerlei verlagsrechte. die hat der jeweilige verlag. solltest du gema-mitglied sein, lies dir deinen berechtigungsvertrag durch (ansonsten guckst du hier: http://bit.ly/rswi1f – da steht welche rechte du der gema überträgst. und wenn du etwas von der übertragung von verlagsrechten liest, gib mir bescheid – ich gebe einen aus!).

    debakel um cc-veranstaltungen? dann lies dir einfach mal das urheberwahrnehmungsgesetz, § 13 b, durch (http://bit.ly/uH5NCS). und da die gema ein mit allen vor- und nachteilen besetztes „quasi-monopol“ hat, müssen veranstalter nachweisen, dass sie kein urheberrechtlich geschütztes material genutzt haben (das ist der letzte satz in (2)). inwieweit der gesetzgeber andere regelungen in zukunft zuläßt (z.b. c.c.) wird man sehen.

    und wen meinst du mit „freiwillig“ beitreten? die clubbesitzer oder die urheber? kein urheber MUSS der gema beitreten. das ist immer noch freiwillig. und gottseidank müssen die clubbesitzer ihre veranstaltungen der gema melden. sollte es irgendwann clubs in deutschland geben, die ausschliesslich „gema-freie“ musik spielen und davon leben können, wird sich das eventuell ändern. ich wäre nur einmal darauf gespannt, wenn dieser fall eintritt und tausende von clubs mit millionen von gästen jedes wochenende „gema-freie“ musik spielen, wann dann die urheber dieser werke aufmucken und nicht vielleicht doch dafür kohle haben wollen, dass millionen von menschen jedes wochenende spass mit dem ergebnis ihrer arbeit haben – den songs… aber solang das immer nur wenige clubs mit 100-200 leute pro veranstaltung sind, wird sich das system insgesamt nicht ändern….

    zu 4. – das hab ich nicht verstanden

    zu 5. – fehlt

    zu 6. – teilweise schon oben beantwortet. und du hast hier recht. um auch mal einem weit verbreiteten irrtum aufzulösen: die gema „schützt“ keine werke. der schutz tritt mit dem schaffen des werkes ein. eine registrierung bei der gema „schützt“ das werk nicht. eventuell – aber auch nur ganz eventuell gibt es einen hin-, aber keinen nachweis, wann das werk entstanden ist. wie man werke wirksam schützt ist ein anderes thema, das hier nicht zur debatte steht.

    Zu 7. – dass die gema keine verlagsrechte einfordert habe ich oben schon geschrieben. allerdings kann es sein, dass ein urheber ein freies werk (public domain oder auch traditional) mit einer wesentlichen bearbeitung versieht und dadurch ein neues urheberrecht für den bearbeiter entsteht. was jetzt eine „wesentliche bearbeitung“ ist, darüber kann man sich streiten. die regelung ist sehr allgemein und findet sich in § 3 des urhebergesetzes (http://dejure.org/gesetze/UrhG/3.html). aber grundsätzlich wird man wohl pro-bearbeiter argumentieren. und das unabhängig davon, ob man gema-mitglied ist oder nicht. wobei es innerhalb der gema mehrere ausschüsse gibt, die beurteilen, ob ein werk eine eigenständige „schaffenshöhe“ hat oder nicht.

    vielleicht solltest du erwähnen, dass du in diesem fall unter „musikschaffenden“ allein den urheber meinst. denn ein sänger oder instrumentalist ist ja auch ein musikschaffender…. aber das nur zur klarstellung, dass wir beide das gleiche meinen.

    zu 7. – ja und nein. bach hat nichts davon, weil er mehr als 70 jahre tot ist. johnny cash zwar auch nicht, aber seine erben. denn es ist ja fast weltweit üblich, die werke 70 jahre nach dem tod des letzten am werk beteiligten urhebers zu schützen. die usa haben diese frist sogar erst vor wenigen jahren eingeführt. vorher waren es 2x 25jahre, also insgesamt maximal 50 jahre.

    selbst der sehr gema-kritische hurz hatte in seinen kommentar eingeräumt, dass die gema „vielleicht nicht direkt, aber in jedem fall indirekt an den sperrungen beteiligt ist“. o.k. nicht alles, was hinkt ist ein vergleich: aber wenn ein ladenbesitzer behauptet, du hättest es etwas bei ihm geklaut, darf er das nicht nur behaupten, sondern muss es auch beweisen. du kannst vielleicht nicht beweisen, dass du nicht geklaut hast. so steht behauptung gegen behauptung und das ganze wird vor gericht geklärt (im falle gema/youtube im februar 2012, youtube hat gerade den prozess am 22.12. wegen „krankheit“ platzen lassen). bis dahin sehe ich, genau wie von der gema, nur behauptungen von youtube. aber ich lasse mich gern belehren – du hast beweise? sonst mail doch mal patrick walker bei youtube an – der ist zuständig für „international relations“ und lass dir das schriftlich bestätigen….

    und übrigens – youtube bietet mehrere tausend videos der von mir vertretenen copyrights mit mehreren millionen klicks an – ohne dass sie eine lizenz dafür von mir haben. das hat jetzt nichts mit der gema zu tun, weil die nur für die kollektive rechtewahrnehmung zuständig ist. und diese rechte (verwendungs- und herstellungsrechte) sind der gema nicht übertragen. ein erster prozess in dieser angelegenheit wurde bereits vor dem landgericht hamburg gewonnen. aber da justitias mühlen langsam mahlen, geht das noch vor das oberlandesgericht und anschließend vor den bundesgerichtshof – und dass kann locker noch mal 5 jahre dauern. ich habe auch bereits einzelne videos sperren lassen, aber aufgrund der schieren masse ist mir das nicht für alle videos möglich. wenn jemand gern ein video mit meiner musik verwenden möchte, soll er sich einfach an mich wenden. wenn die urheber zustimmen, werden wir es freigeben. terms to be negotiated. informationen darüber welche werke von wem geschrieben wurden und bei wem verlegt, findet man hier: http://bit.ly/rEfgRW.

    zu deiner information: erst in der letzten woche wurde zwischen der gema und der bitcom ein vertrag über die lizenzierung von downloads und teilweise auch streamings abgeschlossen (hier eine von vielen seiten auf denen die meldung zu finden ist: http://bit.ly/vBI0lZ). und das rückwirkend ab 2002! man muss als urheber also einen langen atem haben. und wie du jetzt richtig vermutest, gehört youtube nicht in diese vereinbarung. denn noch sind „werbefinanzierte streamings“ ausgenommen. aber spotify, simfy, rara u.a. können ihre abo-modelle jetzt ganz legal anbieten… eines nicht mehr allzu fernen tages wird es auch zu einem deal zwischen der gema und youtube kommen. ob dann tatsächlich alle videos zu sehen sein werden, steht auf einem anderen blatt… universal hat gerade in usa einige sachen – u.a. werbung von mega-upload – sperren lassen…

    ein weiterer hinweis ist, dass youtube in usa eine firma namens rightsflow gekauft hat (http://bit.ly/t1m8uC). da ich in der vergangenheit mit rightsflow zusammengearbeitet habe, weiß ich, dass für usa lizenzen bezahlt wurden. ausserdem hat rightsflow angeblich für 30 millionen tracks die urheberangaben, und an denen ist youtube interessiert weil sie für die zukünftige zusammenarbeit mit den diversen verwertungsgesellschaften und verlagen dieser welt wichtig sind. neben den unterschiedlichen vorstellungen über die lizenzhöhe ist das hauptproblem, dass youtube in der vergangenheit keine angaben über urheber machen wollte oder konnte. da die gesetzeslage in deutschland aber vorsieht, dass veranstalter, und damit sind nicht nur live-, sondern auch rundfunk- und internet-veranstalter gemeint, der jeweiligen verwertungsgesellschaft mitteilen. das betrifft übrigens nicht nur die gema sondern auch andere verwertungsgesellschaften wie die gvl, vg wort, usw. übrigens für laien nicht sofort erkennbar – zu tonträgern gehören eben nicht nur schallplatten, cd’s sondern auch festplatten. ob im heimischen pc oder im rechenzentrum – alles tonträger. das ist höchstrichterlich bestätigt. allerdings fange ich an mich zu wiederholen… s.o.

    der link, den du am ende einfügst, ist spannend, weil er einerseits viel wahres aus der praxis enthält und punkte berührt, wo auch gema-mitglieder z.zt. drüber diskutieren. allerdings könnte ich z.b. manchem betroffenen tipps geben, wie er mit der gema-problematik in vielen, nicht allen fällen umgehen könnte. was die c.c.-seite anbelangt bin ich eher skeptisch. für fotografen, ausübende musiker, buchautoren usw. mag das eine gute lösung sein. für musik-urheber steht allerdings ein paragraph dagegen, den es so oder ähnlich in der ganzen welt gibt: http://bit.ly/vlPtuJ. die sog. „zwangslizenz“ oder im anglo-amerikanischen bereich „compulsory license“. dies bedeutet, wenn man als urheber einem künstler gestattet hat, ein werk zu veröffentlichen, muss man jedem anderen tonträgerhersteller gestatten, dies werk neu aufzunehmen und zu veröffentlichen. wenn du jetzt der meinung bist „abschaffen“ – dann werden sich die madonnas, lady gaga’s , coldplays dieser welt freuen, weil niemand mehr ihre songs covern darf…

  193. 193
  194. 194
    Rudy Holzhauer

    @#796929:

    ich habe das insofern für vernachlässigenswert gehalten, weil die „celas“ eine lizenzierungs- und inkassostelle ist, die sich ausschließlich um das anglo-amerikanische repertoire kümmert. warum ist das wichtig? damit unterliegt sie nicht dem deutschen urheberwahrnehmungsgesetz und ist nach eigenem verständnis keine verwertungsgesellschaft. ich habe der celas extrem kritisch gegenüber gestanden und das an entsprechenden stellen (schön verschwommen, gelt?) auch zum ausdruck gebracht. durch den deal zwischen der gema und der bitcom in der vergangenen woche sind aber die meisten bedenken hinfällig geworden und ich will das jetzt nicht vertiefen.

    und mit diesem deal erklärt sich auch der youtube-beitrag auf den du verlinkt hast. die alte formulierung music on demand (mod) bezog sich immer und einzig auf kommerzielle DOWNLOADS – nie auf streamings. die gab es bei schaffung dieses tarifs noch gar nicht. in den nächsten tagen sollte im bundesanzeiger der zwischen gema und bitcom vereinbarte tarif erscheinen (die gema ist als verwertungsgesellschaft alle tarife im bundesanzeiger zu veröffentlichen). und der DOWNLOAD tarif ist gar nicht so weit weg von den alten 12ct für DOWNLOADS. für „werbefinanzierte“ streamings (also youtube, aber auch die werbegebundenen streamings von spotify & co.) gibt es allerdings bisher keine einigung. abo-streamings sowie itunes-match sind allerdings jetzt schon möglich.

    ich bezweifle auch, dass die gema mit youtube einen einzelvertrag abschliessen wird. denn als verwertungsgesellschaft unterliegt sie dem kontrahierungszwang und muss allen anbietern die selben bedingungen anbieten. das wird dann wohl auch für die demnächst kommenden dienste wie vevo, qriocity u.a. wie die bestehenden wie vimeo oder sevenload genau so gelten müssen. also ein tarif für alle. das hauptproblem, auch bei der anstehenden gerichtsverhandlung in februar wird die frage sein, ob youtube ein host- oder ein content-provider ist…. in einem anderen prozess hat der richter bereits in einer unteren instanz klar entschieden, dass aufgrund der agb’s allein youtube schon ein content-provider ist, weil sie sich eine ganze reihe von rechten übertragen lassen. d.h. die gema kann von youtube gar nicht weniger verlangen als von anderen anbietern. das könnte allerdings die celas für das anglo-amerikanische repertoire, weil sie nach eigenem verständnis eben keine verwertungsgesellschaft sind….

    alles recht kompliziert, wenn man nicht täglich damit beschäftigt ist. ich versuche ja nur für die interessierten licht ins dunkel zu bringen… dass das nicht alles beim ersten mal nachzuvollziehen ist, ist klar.

    und die sperrung der „sonnenallee“ war wohl ein klassisches eigentor von youtube… ;-))

  195. 195
  196. 196
    Jeff

    „die alte formulierung music on demand (mod) bezog sich immer und einzig auf kommerzielle DOWNLOADS – nie auf streamings. die gab es bei schaffung dieses tarifs noch gar nicht.“

    Merkwürdig, die Gema behauptet das glatte Gegenteil:
    https://www.gema.de/fileadmin/user_upload/Musiknutzer/Tarife/Tarife_vra/tarif_vr_od5.pdf

    „I. Anwendungsbereich

    Die Vergütungssätze gelten ausschließlich für Music-on-Demand Audio-(Musikaufnahmen) und Music-on-
    Demand Musikvideo-Angebote (Konzertmitschnitte, Videoclips, etc.) einschließlich Plattformen mit nutzer-
    generierten Inhalten im Internet oder ähnlichen Datennetzen (Music-on-Demand-Angebote), welche die
    Speicherung von Werken sowie deren Zugänglichmachung gegenüber dem Endnutzer zum Streaming
    und/oder Download beim Endnutzer zum Gegenstand haben, ausgenommen Ruftonmelodien. […]“

    „und die sperrung der “sonnenallee” war wohl ein klassisches eigentor von youtube… ;-))“

    Youtube schießt kein Eigentore. Wie bereits von mir erwähnt, werden die Sperrungen durch die Labels initiiert:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-Wirren-um-Copyright-Filter-bei-YouTube-1397517.html

  197. 197

    @#796299: Ähnlich sehe ich das auch. In allen anderen Ländern der Erde kann man alle Videos sehen. (Ausser vielleicht politisch unerwünschte Videos in China). Will heißen, dass Google sich sehr wohl mit anderen Organisation, die GEMA-ähnliche Funktionen erfüllen, einigen kann. Also scheint die Forderung der gierigen GEMA wohl völlig überzogen. Google weiß sehr wohl, dass die meisten Internetnutzer mittlerweile wissen, wie man sich einen Proxy vorschaltet um die Inhalte doch zu Gesicht zu bekommen. Mittlerweile gibt es ja sogar Tools für beispielsweise Firefox, die diese Funktion beim Besuch von Youtube automatisch ausführt. tyler hat den Link zum add on ja im Kommentar 22 bereits gepostet. Zumal der deutsche Markt für Google sowieso nicht „überlebenswichtig“ für den Gesamtkonzern ist, sitzt man das Problem eben lieber aus, als sich von einem solchen Verein erpressen und unter Druck setzen zu lassen.

  198. 198
  199. 199

    Wenn ihr ein Adroid Smartphone habt und dann den Youtube App aufmachtt,gibts gute Nachrichten,gestern habe ich nach einen Remix von Merry the Night(Lady GaGa)gesucht,beim den suchergebnissen ist auch das Original Musikvideo erscheinen,habe mal aus neugier mal draufgeklickt und auf einmal ging der Song Problemlos,natürlich dachte ich haben sie sich endlich geeignet,Puste Kuchen beim aufmachen meines normalen Internets war wieder der gewohnte Text zu Lesen,also die Musikvideos funktionieren nur bei Adroid Smartphones auf normalen Browsern,müsst ihr weiterhin Add ons benutzen.

  200. 200

    Hm

    Gibt es eine Übersicht?

    – Für Handys
    habe ich mal eine irrsinnig große Aufzählung mit entspr. Verweisen erstellt,
    die mittlerweile veraltet sind http://www.Giga.de, nachschleichend auch bei http://www.connect.de rumgenörgelt, weil ich mit der WEKA-Gruppe aus persönlicher Überzeugung nicht zurechtkomme –

    Holzhauer, Rudi
    scheint alles im Griff zu haben.

  201. 201
    Bob Dewley

    Wir brauchen etwas ANDERES als die GEMA!

    Wofür BRAUCHT die GEMA eigentlich die „Mitrechte“ an youtube-Clips?
    Das ist doch völlig bescheuert!
    Die Künstler haben nix davon, die GEMA hat dann doch prozentual mehr! also… was bringt das?

    Die GEMA kassiert doch bereits bei tausenden Veranstaltungen in DE!

    Irgendwo las ich hier etwas von Bachs, Elvis‘ Werken, die ja noch unbedingt „geschützt“ werden müssen, weil seine Nachfahren auch noch was davon haben sollen.
    Das ist – gelinde gesagt – vollkommen verquer und falsch gedacht!
    Wo soll ich da anfangen?
    Also:
    Der Job der GEMA sollte diesbezüglich wohl eher sein, das URHEBERRECHT zu wahren, nicht das Kulturgut einzudämmen!
    Ganz simpel (wieso versteht das hier eigentlich keiner?):
    Verdiene ich Geld (!) mit Bachs oder Beethoovens oder wessen Werken auch immer, DANN sehe ich das als gerechtfertigt, wenn die GEMA sagt: STOP! ist nicht deins! Gib Geld, Geld kriegt seine Familie!
    simpel.
    Aber so ist das nicht!
    Hier wird schlicht & ergreifend Kulturgut vorenthalten… von:
    und jetzt kommt’s: Leuten die mit Kultur soviel am Hut haben, wie ’ne Wüste mit Meerjungfrauen!
    Und das Geld fliesst zu einer ganz anderen Familie!

    Also, zum Thema, dass die GEMA für die Urheber da ist und sicherstellt, dass das Geld bei den Richtigen ankommt:
    Wieso höre und lese ich viele Musiker was völlig anderes sagen?
    http://www.musiker-online.de/Newsdetails.newsdetails.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=267&tx_ttnews%5BbackPid%5D=10&cHash=226c5da554

    für diejenigen die sich nicht die Zeit nehmen wollen auf den Link zu klicken, zitire ich einfach mal die beiden essentiellen Absätze:

    „Woher kommen die zweistelligen Millionen-Subventionsbeträge? Wo werden diese extremen Finanzsummen abgeschöpft, um sie als Subventions-Geschenke an die Otto Krauses und „Geschäftsmodeller“ in der GEMA auszuteilen?

    Zum einen handelt es sich hier um nichtverteilbare Lizenzeinnahmen der GEMA aus all den abkassierten Konzerten, für die keine Musikfolgebögen eingeschickt werden und damit keine Adressaten für Tantiemenzahlungen vorliegen. Zum anderen werden in bestimmten Konzertbereichen der U-Musik (d.h. meistenteils Rock & Popmusik) Millionenbeträge von Lizenzzahlungen an Veranstalter von der GEMA nicht ausgezahlt, sondern bis zu 90% einbehalten mit der Argumentation der GEMA, diese Konzert-Lizenzgelder für eigenkomponierte Songs von selbstaufführenden Songschreibern (Rock- und Popgruppen und Interpreten, die ihre eigenen Songs selber in Konzerten spielen/aufführen und dafür selbst oder ihre Konzertveranstalter Lizenzen an die GEMA entrichten müssen) gehörten sowieso lt. Berechtigungsvertrag der GEMA und gingen die Songschreiber nichts an (Landgericht München I, B.-Klier-Urteil).“

    (nochmal schön auf der Zunge zergehen lassen!)

    Liest man sich das mal komplett durch und bedenkt, dass irgendwelche angestaubten Alten in den Verwaltungsetagen daitzen und die PR-Abteilung (die bisher ja grossflächig versagt hat) nun ins Internet losschickt… wird einem ganz anders.
    Mir zumindest.

    Da wird einem klar, dass die GEMA Millionen verdient (!), richtig gelesen: Verdient! An ihrem Hochrechnungsmodell!
    Komisch, dass sie sich da selbst immerwieder als das Opferlamm darstellt und Veranstalter & Musikschaffende glauben macht, sie wären ihr gegenüber auf irgendeine Art und Weise verpflichtet!

    Ich hoffe, dass sich Google nicht mit der GEMA einigt!
    Kultur wem Kultur schmeckt!

  202. 202
    Chris

    Also ich sehe die ganze Sache ein wenig anders.
    Ich bin im Musikbereich tätig und habe auch viele Infos bezüglich der aktuellen Situation zwischen der Gema und Google/YouTube (nicht zuletzt, weil wir durch Sperrungen betroffen sind).

    Aus meiner Sicht liegt die HAuptschuld ganz klar bei er Gema, die (um es einfach mal im kllaren deutsch zu sagen) den Hals nicht voll genug bekommen kann. Grund für die Einigungen zwischen der Gema und all den anderen außer Google/YouTube ist der ganz einfache Grund: Die Gema setzt die Gebühren bei denen nicht so hoch an wie bei Google/Youtube und vereinbart sogar Sondertarife, die jedoch nicht für Google/YouTube gelten – da die Gema der Meinung ist, das Google ja viel mehr Geld durch die Werbung verdient wegen der höheren Benutzerzahlen und sich daher auch mehr Ausgaben leisten kann.

    Aus diesem Grund muss meiner Meinung nach die Gema endlich einebn Schritt nach vorne in Richtung Realität gehen.
    (Das ist meine Ansicht der Dinge aus Erfahrungen und spiegelt alles nur MEINE Meinung wieder.)

    Grüße, Christian

  203. 203
    Klaus

    All die ahnungslosen GEMA-Hasser sollten vielleicht doch mal den langen Beitrag von Manfred Gillig hier oben lesen. Oder ist er zu lang? hat zu viele sinnvolle Info und Argumente für schlichtere Gemüter, die vor allem: alles umsonst haben wollen? …es sei denn es geht um IHR Eigentum.

  204. 204
    Rudy Holzhauer

    für die ernsthaft interessierten, gibt es hier aus österreich (jenseits der gema-grenzen) einen informativen artikel.

    insbesondere der hinweis auf die menschenrechte art. 27, abs. 2, in dem u.a. auch die MATERIELLEN interessen des urhebers geschützt werden sowie art. 17, abs. 1 der charta der grundrechte der eu in der eine „ANGEMESSENE VERGÜTUNG“ gesichert wird, sollen hier noch mal denen empfohlen werden, die ein „freies“ internet mit einem „kostenlosen“ internet verwechseln……
    genauso ist das recht auf vererbung geschützt

    aber vielleicht sind für diejenigen, die so laut nach einem „freien“ internet rufen die menschenrechte nicht soooo wichtig….

    http://futurezone.at/meinung/7087-gerhard-ruiss-das-recht-auf-geistiges-eigentum.php

  205. 205
    Jeff

    Art. 27 Abs. 1 hat der Rudy verschwiegen:
    „1. Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben.“

    Die Gema verstößt also gegen meine Menschenrechte, denn durch ihre exorbitanten Vergütungsforderungen weit abseits jeder „Angemessenheit“ sorgt sie dafür, daß Deutsche am kulturellen Leben der (Welt-)Gemeinschaft nicht frei teilnehmen können und sich nur eingeschränkt an den Künsten erfreuen dürfen.

    Danke für den Hinweis, Rudy!

  206. 206
    Rudy Holzhauer

    @#798861: da steht nichts von kostenlos?!?

    dir sind die exorbitanten forderungen der gema bzw. die kalkulationen der anbieter bekannt? vielleicht kannst du uns an deinem wissen teilhaben lassen?

    wieso hat der bitcom – also der verband der nutzer (von apple bis google und simfy – dann nach über 5-jährigen verhandlungen den „exorbitanten“ forderungen zugestimmt und einen lizenzvertrag unterschrieben und freut sich über die jetzige „planungssicherheit“? guckst du hier: http://bit.ly/A73IHs
    wer jetzt mal die inzwsichen eingefahrenen zinsgewinne der letzten jahre gegen die verhandlungskosten rechnet…..

    logischerweise behaupten die plattformen, dass die preise zu teuer sind… klappern gehört zum handwerk – das ist ganz normales kaufmännisches verhalten. wer gehört zu den 5 teuersten unternehmen der welt? google mit youtube und apple mit i-tunes oder die gema, die nicht einmal gewinne machen darf??

    du glaubst vermutlich auch, dass das super-schnäppchen im elektromarkt eines ist, bis du das gleiche gerät zum selben preis beim fachhändler um die ecke siehst.

    die youtube sperrungen haben nur bedingt kaufmännische gründe, sondern beruhen auf juristischen feinheiten. übrigens als man hier in deutschland alle videos sehen konnte, war das england 2009 nicht der fall, weil sich youtube dort mit den gleichen mitteln mit der englischen gema, der prs, gestritten hat….

    und man sollte bitteschön „freies internet“ nicht mit „kostenlosem internet“ gleichsetzen, wie das offenbar viele (bewusst) missverstehen….

    und jeff, lies doch bitte noch einmal den verlinkten artikel in meinem vorherigen kommentar. das wird der unterschied zwischen wissenschaftlichen arbeiten/patenten mit den künstlerischen leistungen erklärt. das könnte klarheit schaffen….

  207. 207
    Jeff

    „da steht nichts von kostenlos?!?“

    Da steht auch nichts von „12,78 Cent pro Stream“ oder anderen Mondtarifen.

    Ich beziehe mich auf Content, der auf Youtube per Content-ID-Verfahren identifiziert und NICHT blockiert wird, sondern zum KOSTENLOSEN Anschauen, zumeist mit Werbeeinblendung, freigegeben wird. Das ist der Normalfall auf Youtube, nicht die Ausnahme von der Regel.

    „logischerweise behaupten die plattformen, dass die preise zu teuer sind…“

    Das behaupten nicht nur die Plattformen.

    „wieso hat der bitcom“

    Zum einen gilt diese Vereinbarung nicht für Youtube, zum anderen ist sie nicht bindend. Soll ich ernsthaft Hurra schreien, wenn Hinterwäldler sich nach 5 Jahren auf ein Vergütungsmodell einigen, das wichtigste Video-Transportmedium aber immer noch nicht berücksichtigen?

    Wenn ich Musik hören will, gehe ich auf Youtube, da gibt’s Live-Mucke in voller Länge. Ich habe kein Interesse an irgendwelchen Soundschnipsel-Konserven in albernen Shops mit beschränkter Auswahl, egal, ob die nun 30 oder 90 Sekunden (Was für ’ne Revolution! LOL) lang sind, schon gar nicht, wenn das beworbene Produkt kastriert ist. Wer mir keine Original-CD-Qualität anbietet, FLAC o.ä., sondern mir verlustbehafteten Dreck, MP3 o.ä., andrehen möchte, bekommt von mir keinen Cent.
    Die Contentmafia spart an allen Ecken und Enden und schiebt nur noch Bytes durch die Lande, verlangt dafür aber immer noch die gleichen Mondpreise wie früher. In Deutschland, wohlgemerkt, in den USA bekommt man Alben für die Hälfte nachgeworfen.

    „google mit youtube und apple mit i-tunes oder die gema, die nicht einmal gewinne machen darf??“

    Youtube macht Verluste, keine Gewinne. Wird sich in Zukunft sicherlich ändern, wenn Youtube der Contentmafia eine „angemessene Vergütung“ seiner Dienste in Rechnung stellt. Von alleine bringen die ja keine Plattformen zustande, auf denen man sich länger aufhalten möchte, dazu fehlen ihnen offenkundig die Mittel.

    Natürlich macht die Gema keine „Gewinne“, weil sie die Kohle, die sie als Gewinn ausweisen müßte, ganz tief in die Bonzenärsche derjenigen schiebt, die vom Verteilungsschlüssel am meisten profitieren. Was Wulff kann, schaffen auch die Verwalter der Gema-Gelder.

    „und man sollte bitteschön “freies internet” nicht mit “kostenlosem internet” gleichsetzen, wie das offenbar viele (bewusst) missverstehen….“

    Ich möchte Dein „freies Internet“ nicht. Meinetwegen können sich all die, die den Unterschied zwischen Kopie und Raub nicht begreifen und von „geistigem Eigentum“ schwadronieren, obwohl sie eigentlich Ausbeutung durch Verwertung meinen, in ihrem Teil des Internets hinter Bezahlschranken verschanzen und dort ihre Werke verstecken. Je weniger ich davon sehen muß, desto mehr Raum bleibt für echte Kunst.

    „und jeff, lies doch bitte noch einmal den verlinkten artikel in meinem vorherigen kommentar.“

    Der Mann stellt allen Ernstes die Behauptung auf, daß die Urheberrechtsabgabe auf Festplatten zu niedrig sei, obwohl damit nur LEGALE Kopien abgegolten werden. Dumm nur, daß Blu-Rays kopiergeschützt sind, wie also soll man davon eine LEGALE Kopie anfertigen? Die Abgabe ist schlicht und ergreifend pervers.

    Daß es nicht nur Abgaben auf Festplatten gibt, sondern auch auf Computer, Drucker, USB-Sticks, etc… weiß er offensichtlich nicht.

    Was für ein widerwärtiges Lobbyisten-Geschwätz…

  208. 208
    Jeff

    Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr:
    https://www.gema.de/nl/022011/mitgliedernews/midem-nachbericht.html

    #heveling #hevelingfacts #gema #lol

  209. 209
    Jeff

    Und nur einen Tag, nachdem die Musikindustrie vor dem BVerfG eine heftige Niederlage kassiert hat, macht die Gema munter weiter mit ihrer Blockadepolitik:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/GEMA-bleibt-beim-Nein-zu-Creative-Commons-Lizenzen-1425869.html

    Was in Dänemark, Frankreich und den Niederlanden geht, geht in Deutschland selbstverständlich nicht. Is‘ klar…

    Kennt vielleicht auch noch nicht jeder, sollte man unbedingt mal gelesen haben und sich dann überlegen, ob die Gema beitritttswürdig ist:
    DIE „SOLIDARPRINZIPIEN“ EINER SOLIDARGEMEINSCHAFT – Das geheime Finanzierungsumverteilungssystem der GEMA
    http://www.musiker-online.de/Newsdetails.newsdetails.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=267&tx_ttnews%5BbackPid%5D=10&cHash=226c5da554

  210. 210
    Rudy Holzhauer

    the future’s so bright, musicians need to wear shades……

    http://ind.pn/xqHHKM

  211. 211

    Lieber Rudy,

    Fremdsprachliche Kenntnisse bedeuten m.E. nicht,
    dass soziale oder gar andere Kompetenz angenommen wird.

    http://ind.pn/xqHHKM:

    Es versprach, die Weise zu revolutionieren, die wir kauften und hörte Musik und kündigte ein goldenes Zeitalter der preiswerten und zugelassenen Bedarfsschienen vom world‘ an; s-größter Felsen und Popstars. Und für einmal, ist die Übertreibung durch die Wirklichkeit zusammengebracht worden. Seit letztes Jahr gestartet werden gewachsen, ist die Musikweb site Spotify mit einer erstaunlichen Rate – mehr als 7 Million Kunden zu seinem kostenlosen Service anmeldend und fast 300.000 Teilnehmer einziehend, die willen, £9.99 für das Privileg des Hörens zu den Gleichen der Dame Gaga, Tinie Tempah und Rihanna ohne die Unterbrechung der Anzeigen heraus zu gabeln. Die Firma, gegründet vom schwedischen Unternehmer Daniel Ek, plant, 6 Milliarde Liede am Jahresende zu strömen, wenn sie in die Vereinigten Staaten startet. Dennoch singt nicht jeder entlang zu dieser glücklichen Melodie. Texter und Komponist sind in zunehmendem Maße frustriert gewachsen an, was sie sind die winzigen Zahlungen gemacht zugänglich für sie durch den strömenden Prozess sagen. Gestern ersuchten sie Spotify und um andere on-line-Musikdienstleistungen, um zu kommen sauber und genau zu erklären, wie viel sie bereit sind, kreativem Talent zu zahlen, damit das Recht ihr Material benutzt. Es ist behauptet worden, dass Dame Gaga, die fortfährt, die strömenden Diagramme viel zu beherrschen, während sie die herkömmliche Oberseite 40 tut, gerade $167 (£108) von eine Million Spielen ihres Schlag “ erwarb; Schürhaken Face“ letztes Jahr. Andere haben das berechnet, damit ein Solo- Künstler den Minimum US-Monatslohn von $1.160, die erreicht sie eine ihrer Schienen haben müssen, die bis 4.5 Million mal einen Monat geströmt werden, wenn die Ausführenden wenig mehr einstecken, als ein zehntes eines Pennys pro Spiel. Die britische Akademie der Texter und Komponist, der Komponisten und der Autoren (Basca), das die einflussreichen Preise Ivor-Novello jedes Jahr austeilt, hat gewarnt, dass die gegenwärtigen geheimen Vorbereitungen es unmöglich bilden konnten für das folgende Erzeugung des songwriting Talents aufzutauchen. Basca Vorsitzender Patrick Rackow sagte dass, während viele Musiker nachhaltig die Grundregel und die Ideale von Spotify stützten, dort waren Montageinteressen unter seinen 2.000 Mitgliedern. “ Es gibt immer bestimmte Texter und Komponist heraus dort, wer gazillions erwirbt, aber die beunruhigende Sache ist, dass, wenn Sie jetzt anfangen, die Aussicht des Erwerbens eines Lebens sehr schwierig ist, “ er sagte. Die Genehmigenabkommen werden in “ eingehüllt; bewölkte Verdunkelung [und] verhindern die Industrie an den transparenten, robusten und gerechten Vereinbarungen sich Entwickelns, “ er fügte hinzu. Spotify fährt fort abzulehnen, zu erklären, wie viel es zahlt oder sogar deckt auf, wieviele Male einem Künstler über seinen Aufstellungsort geströmt worden ist. Älterer Vizepräsident Paul Brown, der vor kurzem eine Sitzung der Texter und Komponist in London adressierte, um ihre Interessen zu lindern, erklärte dem Unabhängigen, dass es notwendig war, die Geschäftszeit zu geben zu wachsen und dass “ bedeutendes revenues“ fanden bereits ihre Weisenrückseite hinunter die kreative Nahrungskette. “ Selbstverständlich sollten Künstler für ihre Arbeit ziemlich ausgeglichen werden und erstaunliche Kreativität und wir hoffen, dass die Einkommen wir erzeugend sind und teilend ihre Weise zu ihnen, wie sie sollten, “ finden; er sagte. Jez Bell, Direktor der Sendung und on-line an den FOTOREZEPTOREN für Musik, die Abgaben im Namen der Verfasser, der Verleger und der Komponisten sammelt, sagte, dass es einen Mindestsatz von 0.085p pro Strom einstellte. “ Wenn es mit der hohen Anzahl der Benutzer multipliziert wird, fügt das Strömen auf erfolgreichen Dienstleistungen oben bedeutenden Abgaben für unsere Mitglieder hinzu. Online-Serviceen erzeugen bereits bedeutendes Einkommen für unsere Mitglieder und in 2009 on-line-Abgaben stiegen 73 Prozent auf £30.4m, “ er sagte. Aber Texter und Komponist wünschen noch Erklärung an, ob Spotify sich mit dieser Rate angemeldet hat. Es hat andere Rumblings von Unzufriedenheit auch gegeben. Letztes Jahr zog Bob Dylan viel von seinem Rückseitenkatalog vom Service ab und iTunes refuseniks, die das Beatles bis jetzt es abgelehnt haben, beteiligt zu erhalten. Aber im Allgemeinen, erliegt die Musikwelt. Wie es funktioniert: Spotify Viel von Spotify‘ s-Erfolg ist, weil er so bedienungsfreundlich ist. Sobald ein Benutzer zum Aufstellungsort angemeldet hat, ist aller, den sie tun müssen, im Namen ihres Lieblingskünstlers oder eines ausgesuchten Albums im Kasten in der obersten linken Ecke des Schirmes zu schreiben und zu warten, dass die Schienen erscheinen. Die Musik kann zu auf freiem gehört werden aber nicht herunterladen werden und es mit den Plattenfirmen, die Piraterie kämpfen populär so lassen scharf sind. Plattenfirmen besitzen eine Hauptstange der Firma in Großbritannien. Der Musik wird jede wenigen Schienen durch Anzeigen unterbrochen. Jedoch zahlen Benutzer des erstklassigen Services £9.99, damit das Recht ohne den Streit der Anzeigen hört und damit die Schienen an einem hochwertigeren geströmt werden können. Aber das Ziel des Herstellens eines globalen on-line-Musikautomaten ist noch ein im Entstehen befindliches Werk und nicht jede unverständliche Albumschiene ist dennoch vorhanden – obgleich die meisten Künstler ein Vorhandensein irgendeiner Art auf dem Aufstellungsort haben. Andere strömende Web site, die einen ähnlichen Service anbieten, umfassen die Übertreibung-Maschine und das MOG.(MOGAn online community that focuses on sharing songs, a music library, videos and thoughts on http://www.music.mog.com)

  212. 212
    Maurice

    Ich bin als Musik-Urheber seit über 20 Jahren Mitglied bei der GEMA. Meine Wut gegen die GEMA wächst dabei Jahr für Jahr, u.a. weil ich sehe, wie die GEMA immer flächendeckender (selbst in den Kitas) abkassieren will und gleichzeitig aber immer kleinere Bruchteile dieser eingesammelten Summen bei den Autoren/Urhebern ankommen. Diese Summen geraten dann auch noch durch einen Werte-Filter in Verteilung, den so mancher in jüngster Vergangenheit mit Berechtigung als nicht mehr Verfassungskonform bezeichnet hat. Aber das ist ein anderes Thema. Im Falle von Youtube und Online Streams wie Grooveshark muss man fragen, wie es denn sein kann, dass die Politik die Parteien nicht zwingt, schnell zu einer Einigung zu kommen? Dass die GEMA unverschämte Forderungen stellt, das ist nichts Neues, dass Youtube darauf nicht eigehen will verständlich, aber dass diese Differenzen auf dem Rücken des Users ausgetragen werden, indem man ihm in Deutschland vom globalen Informationsfluss abkoppelt, das ist der wahre Skandal! Shame on both sides!
    Das generelle Problem mit dem Urheberrecht heute: es wird in erster Linie von den großen Konzernen als Profitmaximierungsmittel missbraucht und nährt deren Kohorten von Juristen. Für den Autor, für den es einst kreiert wurde hat es heute nur noch eine marginale Bedeutung. Manche Experten behaupten sogar, das Urheberrecht würde in der jetzigen Verfassung sogar eine vornehmlich destruktive Wirkung auf die Autorschaft entfalten, indem es die individuelle Schaffensfreiheit immer mehr einschränke. Wir leben in einer Zeit der immer stärkeren Normierungen des öffentlichen Raumes. Auch wenn das Interent lange als Hoffnung galt, dagegen unkontrollierbar neue gesellschaftliche wie auch individuelle Freiräume zu schaffen, so ist diese Hoffnung durch die Kommerzialisierung des Nets zu einer Illusion konvertiert.
    Und die GEMA von einer Solidargemeinschaft der Autoren zum Totengräber der Musik.

  213. 213
    Rudy Holzhauer

    @#799682: deine 209:

    du hast vollkommen recht – seit ca. 30 jahren rate ich vielen musikern NICHT der gema beizutreten. komponisten, deren werke nicht von anderen interpreten gecovert werden, werke die nicht im radio oder tv laufen oder von anderen live nachgespielt werden, für die ist die gema überflüssig. aus unzähligen gesprächen mit nachwuchsmusikern weiß ich, dass viele glauben, dass die gema ihre musik schützt. das ist grundverkehrt. die gema ist in erster linie eine verwertungsgesellschaft. allerdings anders als in vielen ländern ist die gema nicht beschränkt auf das reine inkasso, weil sie eine verwertungsgesellschaft ist und die ihr übertragenen nutzungsrechte weiter reichen- siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Verwertungsgesellschaft – in diesem artikel wird übrigens in einem nebensatz ein wesentlicher kern der gema beschrieben, den ich hier zitiere: „Nur Verwertungsgesellschaften mit einem umfangreichen, möglichst allumfassenden Repertoire sind in der Lage, ein Gegengewicht zur Marktmacht der Werknutzer, die durch die Zusammenschlüsse auf dem globalen Medienmarkt ständig wächst – über 80 Prozent ihrer Schallplattenumsätze macht die GEMA mit nur noch fünf Schallplattenproduzenten –, zu bilden« (vergleiche Kreile/Becker, 1997a, S. 638). ein 15 jahre alter satz, der sich durch die noch wesentlich grössere markmacht einiger weniger it-anbieter verschärft hat. allerdings auch hier müsste man stark unterscheiden zwischen den interessen viele kleiner, häufig amateurmusiker, denen das kapital und die erfahrung für eine vermarktung fehlt, und eine vielleicht als elitär zu bezeichnenden kleinen gruppe von erfolgreichen autoren, die stark in den hitparaden vertreten sind.

    ob cc für pop-komponisten wirklich eine alternative ist, kann aufgrund § 42a urhg (http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__42a.html) in frage gestellt werden, weil dort geregelt ist, dass ein auf tonträger herausgegebener titel von jedem anderen ebenfalls in einer nachgespielten fassung ebenfalls veröffentlicht werden kann. und ob hier eine cc-lizenz, z.b. mit einer beschränkung der nicht-kommerziellen verwertung, die gesetzgebung „overruled“ mag bezweifelt werden. aber ggf. müssten das gerichte entscheiden. hier sollten sich auch die juristen über die kollektive – wie z.b. bei der gema – und die individuelle rechtewahrnehmung streiten. im 2.fall greift cc, wie es das auch jetzt schon z.b. im synch-recht für film, werbung, etc. hast du erfahrungen/erkenntnisse mit cc, wenn ein song milionenfach – nicht nur online – verwertet wurde? kleine anmerkung: § 42a wurde einmal eingeführt um monopolstellungen von einigen wenigen anbietern zu verhindern. sonst würde z.b. madonna bzw. ihre plattenfirma jede coverversion verhindern…. also meine vermutung – im bereich der individuellen rechtewahrnehmung sollte cc ein echte alternative sein, im rahmen einer kollektiven allerdings nicht.

    dein link zu http://www.musiker-online.de funzt bei mir leider nicht.

  214. 214
    Rudy Holzhauer

    @#799317: zu deiner 207

    bitte die tarife vergleichen:
    https://www.gema.de/fileadmin/user_upload/…/tarif_vr_od7.pdf
    https://www.gema.de/fileadmin/user_upload/…/tarif_vr_od8.pdf
    https://www.gema.de/fileadmin/user_upload/…/tarif_vr_od9.pdf

    warum ist z.b. deezer in der lage seinen service nach vr-od9 anzubieten und spotify (noch) nicht? ich vermute einmal, du kennst die kalkulationen von spotify und google/youtube, um beurteilen zu können, was zu teuer und was nicht? oder ist das eher so ein „bauchgefühl“?

    ich habe das schon mehrfach geäußert – bei youtube geht es nicht im augenblick nicht direkt um tarife, sondern um die frage host- oder content provider. und da findet im februar die verhandlung vor gericht statt. host-provider würde bedeuten. dass youtube gar nichts zahlen würde und die uploader voll in der verantwortung stehen.

    neben der yt vs. gema frage gibt es noch die frage der synch-rechte, die nicht der gema übertagen wurden – siehe meinen kommentar 91. da ergeben sich noch ganz andere probleme. übrigens hier die pressemeldung zu dem urteil des lhg hamburg:
    http://justiz.hamburg.de/2493868/pressemeldung-2010-09-03.html
    http://bit.ly/fwjD95 (falls dich das komplette urteil interessiert)

    deine bemerkungen zu der jeweils angebotenen qualität der files (flac, mp3, usw). und den damit verbundenen preisen ist off-topic, da diese entscheidungen von den anbietern (labels, etc.) getroffen werden, und weder urheber noch die gema einfluss darauf haben.

    youtube macht keine gewinne? kannst du dafür einen neutralen nachweis erbringen? ausser bei google, heise usw.? bei einer gerichtsverhandlung, bei der ich als zuschauer war, hieß es, die werbeeinnahmen fliessen über google-bahamas direkt google zu…. das kam auch in der o.g. verhandlung zu sprache, war aber kein prozessgegenstand.

    ich finde deine anmerkung lustig, dass die „contentmafia“ keine eigene „plattformen“ zustande… bringt youtube eigene musik oder filme zustande? ich bitte um links.

    nach wie vor bringst du urheber und labels durcheinander. wer sind denn namentlich die „bonzenärsche“? und wenn du mir schlüssig erklärst, wie die gema gewinne macht, verklage ich sofort auf eigene kosten die gema…. versprochen.
    vielleicht noch einmal zum besseren verständnis: ein komponist – manchmal auch ein paar mehr setzen sich um klavier oder um eine gitarre herum und schreiben musik. und dazu macht dann jemand einen text. sollte es nach deinem verständnis so sein, dass jeden morgen die gema ihre bonzenärsche zu einer konferenz zwecks erstellung von urherrechtlich relevanten musikwerken zusammenruft, um damit die welt zu beglücken???? oder wie muss ich mir das vorstellen?

    naja, du magst das ja so empfinden, dass das alles mit den abgaben ungerecht ist. der bgh in deutschland hat das anders gesehen und die zpü hat von den festplatten-, usb-stick-, drucker-herstellern usw. entsprechende lizenzen verlangt (übrigens für die jahre 2002-2007, ab 2008 ist der tarif wieder bestritten).

    ist es sehr schwierig ohne kraftausdrücke sachlich zu diskutieren? warum bezeichnest du das als „Was für ein widerwärtiges Lobbyisten-Geschwätz…“? ich bezeichne deine beiträge doch auch nicht als „widerwärtiges schmarotzer-geschwätz“…

  215. 215
    Rudy Holzhauer

    @#800125: unverschämte forderungen der gema? ich habe in beitrag die aktuellen tarife der gema verlinkt, leider kenn ich weder die kostenkalkulation von youtube, google, spotify o.a. – hast du sie und magst du sie mit uns teilen?

    warum das mit der gema und den nutzern so lang dauert? der grund liegt hier: http://www.gesetze-im-internet.de/urhwahrng/index.html
    lies besonders § 11 durch. in frankreich z.b. kann die sacem sofort die rechte sperren, wenn kein tarif zustande kommt. hier geht es eben bis zum bgh und dauert auch mal 8-10 jahre….. schade, dass wir in deutschland nicht diese „waffengleichheit“ haben. das würde vieles beschleunigen.

    du hast ausserdem recht, dass die derzeitige situation den autoren sehr schadet, weil man den eindruck bekommt, der „gemeine user“ stellt sich das erstellen eines werkes so vo, dass wir automaten haben und man steckt ober 99ct rein und unten kommt ein song raus. dass es menschen gibt, die von diesen 99ct leben müssen ist vielen nicht klar. die sehen im fernsehen nur irgendwelche „stars“, die in dicken autos rumfahren und geld verprassen. dass das in der mehrzahl aller fälle nicht so ist, wissen wir wohl nur zu gut.

    das thema kita auch einmal von der anderen seite: http://bit.ly/eshsrO

    veränderungen innerhalb der gema sind notwendig – und am besten du bist ein teil davon. komm zur mitgliederversammlung nach berlin – 25.-27. Juni 2012.

  216. 216
  217. 217
    Jeff

    @Rudy Holzhauer:
    „dein link zu http://www.musiker-online.de funzt bei mir leider nicht.“

    Google: „DIE „SOLIDARPRINZIPIEN“ EINER SOLIDARGEMEINSCHAFT – Das geheime Finanzierungsumverteilungssystem der GEMA“ site:musiker-online.de

    Aber Du kennst den Text sicherlich, bist doch selbst auf der Fratzenbuchseite GEMAmonolog aktiv.

    „ist es sehr schwierig ohne kraftausdrücke sachlich zu diskutieren“

    Schwierig nicht, aber sinnlos und nach all den Jahren der Gema-Blockadepolitik sehr ungesund fürs eigene Wohlbefinden. Ohne temporäre Öffnung des Druckventils erzeugen Gema und ihre Befürworter unweigerlich Magengeschwüre, weil sie stets am Konsumenten vorbeireden und handeln.

    „warum bezeichnest du das als “Was für ein widerwärtiges Lobbyisten-Geschwätz…”?

    Weil es genau das ist.

    ich bezeichne deine beiträge doch auch nicht als “widerwärtiges schmarotzer-geschwätz”…“

    Warum solltest Du auch? Ich habe schließlich nicht Dich attackiert, sondern den Beitrag des Schmarotzers aus Österreich, der als Rattenschwanz der schreibenden Zunft die Festplattenabgabe befürwortet, obwohl dieser gedongelte Contentmafia-eBook-Dreck nicht legal weitergegeben werden kann, im Gegensatz zum echten Buch aus Papier.

    „ob cc für pop-komponisten wirklich eine alternative ist“

    Das sollte die Entscheidung des jeweiligen Urhebers sein, nicht Deine und nicht die der Gema.

    „ich finde deine anmerkung lustig, dass die “contentmafia” keine eigene “plattformen” zustande… bringt youtube eigene musik oder filme zustande? ich bitte um links.“

    Eine überaus merkwürdige Frage, da die Contentmafia ebenfalls keine Inhalte zustandebringt, sondern lediglich die Inhalte der Urheber verwertet und die Konsumenten durch Buchpreisbindung und andere mafiöse Preisabsprachen, die nicht mehr in unsere Zeit passen, abzockt.

    Und ja, Youtube verfolgt genau diese Pläne:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bericht-Google-investiert-massiv-in-eigene-YouTube-Serien-1353700.html

    Diese Pläne hat übrigens auch Megaupload verfolgt, die den Urhebern endlich die Geltung verschaffen wollten, die sie verdienen, durch faire Anteile an der Vermarktung. Warum wohl sonst haben ausgerechnet die Big-Seller P. Diddy, Kanye West, Alicia Keys, etc… im Megaupload-Werbespot mitgewirkt? Sicherlich nicht, weil sie Angst vor Urheberrechtsverletzungen haben:
    http://www.sueddeutsche.de/digital/kurioses-megaupload-werbevideo-musikstars-unterstuetzen-filesharing-anbieter-1.1232923

  218. 218
    Rudy Holzhauer

    @#800279: danke dafür, dass wir zu einem sachlichen ton kommen/bleiben.

    den artikel von ole kenn ich in der tat. mit ole habe ich auch in der vergangeheit häufiger zu tun gehabt. ich war mehrfach in der jury seines rock- und pop-preises. er ist ein sehr angenehmer kerl – allerdings mit der einschränkung, dass ihn nicht viele ernst nehmen (können). dass er seine klientel vehement vertritt, die vielen kleinen rockbands, die mitglied in seinem verband sind und mit ihren mitgliedsbeiträgen seinen lebensunterhalt bestreiten, ist mehr als verständlich. ich bin (oder war) auch mitglied. muss mal nachschauen, bin nicht sicher, ob ich noch drin bin.
    da ich mich durchaus auch als gema-kritischer geist verstehe (allerdings mehr im innenverhältnis), habe ich ihm angeboten, sich mal öffentlich mit mir und/oder anderen verlegern und autoren, die nicht seiner klientel angehören zu unterhalten. bisher leider ohne ergebnis. auch sind sachliche fragen bei facebook unbeantwortet geblieben (z.b. nach dem „ausfallzuschlag“).

    er hat in einigen punkten recht, das haben auch gerichte beschieden. u.a. dass das pro-verfahren durch die mitglieder hätte verabschiedet werden müssen. er bezieht sich häufig auf den ehemaligen vorsitzenden der gema, prof dr. erich schulze, der damals bei seiner pensionierung ohne entlastung verabschiedet wurde, was in ihm immer noch groll verursacht.
    ausserdem bezieht sich ole auf den heutigen vorsitzenden jörg evers mit dessen stellungsnahmen aus den jahren 1999-2001 über das pro-verfahren. die sind eben 10 jahre alt – also uralt. seitdem ist das verfahren mehrfach verfeinert worden – aber leider noch immer nicht perfekt.

    einzelabrechnungen, wie von allen am liebsten gesehen, würden zu einer kostenexplosion führen. zur information: in usa werden z.b. nur die top 200-konzerte eines jahres einzeln abgerechnet. alles andere nach radio-aufkommen. der rest fällt unter den tisch. man stelle sich diese vorgehensweise im detail-verliebten deutschland vor. neben den mitgliedern fordert auch die politik ein besseres verfahren – bisher konnte niemand eines anbieten. aber die hoffnung stirbt zuletzt.

    zur frage cc oder gema: ja, du hast 100%ig recht. das soll jeder für sich entscheiden. aber beides geht – meines wissens nach – zumindest in deutschland wegen des urheberrechtswahrnehmungsgesetz nicht. so etwas gibt es in anderen ländern nicht in dieser form. ursprünglich zum schutz der deutschen urheber eingerichtet, benachteiligt sie es unter umständen im internationalen vergleich. das müsste man genau analysieren. auch die frage, ob man lockerungen im urhg wünscht, um z.b. buy-outs wie in usa zu ermöglichen (z.b. bei games).wenn man an diesen stellschrauben dreht, muss man sehen, was an anderer stelle passieren würde.
    man kann bei der gema die übertragung einzelner rechte einschränken, aber nicht für einzelne werke. das macht auch jeder verlag so. weil sonst würden die urheber „cherry-picking“ betreiben – die arbeitsaufwändigen zum verlag/zur gema, die hits woanders. wobei ich zugeben muss, eventuell könnte man das auch mal ausprobieren. denn meist sind die hits die arbeitaufwändigsten… ;-))) ausserdem stehen alle urhebern sämtliche anderen eu-verwertungsgesellschaften offen…. buma/stemra-holland; stim/ncb-schweden, sacem-frankreich, usw.

    rein technische probleme ergeben sich meines erachtens nach, wenn ein cc-werk ein hit wird…. eventuell sogar noch in einer cover-version (nach § 42a urhg). wird dann das cc werk wieder in ein „normales gema-werk“ umgewandelt? oder lässt der cc-autor ohne vergütung zu, dass dieses werk in kommerziellen discos, kommerziellen radio-stationen, bei kommerziellen veranstaltungen (z.b. top 40-bands) gegen eintritt gespielt wird? (wie) bekommt er etwas von diesen veranstaltungen, von denen es jedes wochenende nur in deutschland tausende gibt? wie wird das gelöst? denn das kassieren von gebühren bei allen diesen nutzern ist ja die ureigenste aufgabe aller verwertungsgesellschaften der welt.

    sollte youtube oder auch itunes eigene formate oder künstler produzieren und fördern und sie angemessen bezahlen, hab ich sie wieder ganz doll lieb. ich hab das schon an andere stelle geschrieben. früher hiessen die labels telefunken, philipps oder auch rca und waren ursprünglich hardware-hersteller oder radio-sender. und sony hat sogar mal einen ganzes label und filmstudio gekauft (cbs). also wäre das nicht neues…. und nichts neues wäre es dann auch wieder, wenn die künstler weinen, dass sie von den „großen“ beschissen werden…. that game never changes…. ist ein künstler erfolgreich, ist es sein eigenes genie, wenn nicht hat die plattenfirma schuld… ;-)))

    frage: kennst du die abrechungen von spotify & co? wie kommen die zustande? kannst du dir gern bei mir auf eine tasse kaffee ansehen….

    buchpreisbindung etc?… mmhh… es ist die frage – aufgeben oder nicht? kannst du mit sicherheit beantworten, ob das buchangebot in deutschland dann nicht sofort ausdünnen würde? denn von einem billigen bis kostenlosen download kann ein autor, der vielleicht ein jahr oder länger an einem buch geschrieben hat wohl kaum leben…. es sein denn die wunschvorstellung des publikums ist die romantische spitzweg variante von „der arme poet“ (http://bit.ly/ySYmBr). ob man mit einem englischen buch und einer potentiellen leserschaft von vielleicht einer milliarde menschen und einer viel geringeren potentiellen leserschaft auf deutsch konkurrieren kann??? i don’t know.

    es gibt allerdings einen punkt, wo ich unnachgiebig werde. das sind die sog. mindestlizenzen. warum? ohne die ist es einem kommerziellen webseiten anbieter möglich titel zu verschenken, um sie auf seine webseite zu lotsen und andere dinge zu verkaufen. wie z.b. geschehen in einer hit-aktion von amazon vor einiger zeit. das kann durchaus abgesprochen sein mit einem label – um z.b. auf einen künstler und sein album aufmerksam zu machen. das ist o.k., wenn der künstler alle songs selber geschrieben hat. aber nicht, wenn die hitsingle von jemand anders kommt. mir ist das geschehen – ich hatte die rechte an einem nr.1-hit und die plattenfirma wollte das album promoten auf dem ich keinen song hatte. d.h. mein song wird verschenkt und der künstler kassiert bei seinen werken auf dem album selber ab…. ein no-go.

    und hier wären wir auch wieder bei deiner „content-mafia“. was unterscheidet denn deiner ansicht nach ein label von youtube? ausser
    1. yt macht für künstler keine werbung/marketing ausserhalb der eigenen plattform (und links). das ist die ureigenste aufgabe eines labels – neben dem vertrieb
    2. yt lässt alles zu – die kleinsten bands und den größten schwachsinn
    3. das label betreibt „liebesentzug“, wenn es den künstler droppt (droppen muss). kann bei yt nie passieren.

    naja, bei dem kollegen aus österreich empfindest du das als „schmarotzertum“? das sieht in deutschland der bgh – gottseidank – ganz anders…. und die bitcom hat ja inzwischen auch lizenzen gezahlt. für mich sind yt die schmarotzer, so lang sie nicht bereit sind, von den werbeeinnahmen an die urheber wie gesetzlich vorgesehen „angemessen vergüten“. an uploader tun sie es ja zum teil. speziell auch an die mit eigenen kanälen. offen bleibt allerdings eine zweite frage: wie verhindert man, dass z.b. künstler/urheber wie tom waits, coldplay oder auch grönemeyer in verbindung mit werbung auf eine seite kommen, weil die jede form von werbung im zusammenhang mit ihren werken ablehnen? oder ist das einfach auch scheissegal? veröffentlicht ist veröffentlicht?

    bei den „big sellern“ wie p.diddy & co. kenn ich die hintergründe nicht… für die sind die ganzen einkünfte aus verlagsrechten ohnehin peanuts. bei einer befreundeten deutschen gruppe mit sehr hohem anteil an merch u.a. waren das weniger als 10%…. meine vermuting bei den biggies? bei einer million dollar steuerfrei von good ol‘ kim fällt es nicht schwer, schwach zu werden… und mr. dotcom hat da mal die portokasse geöffnet – zumal er dann auch noch selber mitspielen durfte….. *ggg

  219. 219
    Jeff

    „an uploader tun sie es ja zum teil. speziell auch an die mit eigenen kanälen.“

    Wieso „speziell“? Ohne eigenen Kanal kann man bei YT nichts hochladen, monetarisieren schon gar nicht.

    „wie verhindert man, dass z.b. künstler/urheber wie tom waits, coldplay oder auch grönemeyer in verbindung mit werbung auf eine seite kommen, weil die jede form von werbung im zusammenhang mit ihren werken ablehnen?“

    Genau so, wie es die Öffentlich-Rechtlichen machen: Sie handeln Verträge mit Youtube aus und zahlen für die werbefreie Umgebung.

    „bei den “big sellern” wie p.diddy & co. kenn ich die hintergründe nicht… “

    Der Ehemann von Alicia Keys sollte CEO von Megaupload werden und die Plattform gegen UMG & Co. in Stellung bringen. Für diesen Zweck hat er seine Künstlerkollegen eingespannt, die selbstverständlich sehr angetan von dieser Idee waren. Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben…

    „zumal er dann auch noch selber mitspielen durfte….. *ggg“

    Dazu braucht er keine Musiker, das hat er schon vor mehr als 10 Jahren auf kimble.org bewiesen, die alles in den Schatten stellte, was damals an Personenkult UND optischer Aufmachung üblich war.

    Und er hat’s nicht verlernt…:
    http://www.youtube.com/watch?v=l-ltcCF_cAQ

    Viel Text hast Du geschrieben, es wird immer mehr, habe ich das Gefühl. Ich kann da nicht mithalten, sorry.

  220. 220
    Rudy Holzhauer

    @#800294: diesmal nur kurz:

    zur klarstellung von meiner seite: mit monetarisieren meinte ich z.b. den kanal des deutschen dance-labels kontor:
    http://www.youtube.com/user/kontor?blend=1&ob=0

    für sie ist es, laut labelinhaber jens thele, nicht nur kostenlose werbung sondern bringt auch durch werbeeinnahmen etwas geld in die kasse.

    die anderen antworten lass ich unbeantwortet, weil wir uns beide im bereich von spekulationen bewegen…

    aber danke für deine mühe… :-)

  221. 221
    Marcel

    @#796299: Sehr richtig. Die gema hat keinerleit Existenzberechtigung. Ich finde die Attacke von Anonymus ausdrücklich bewundernswert.

  222. 222
    Rudy Holzhauer

    @#800363: warum?

  223. 223
    Maurice

    @Rudy zu deiner 215: „veränderungen innerhalb der gema sind notwendig – und am besten du bist ein teil davon. komm zur mitgliederversammlung nach berlin – 25.-27. Juni 2012.“
    Die MV für Angeschlossene und Außerordentliche ist verschwendete Zeit. Das ist eine reine Alibiveranstaltung. Das GEMA Regelwerk sorgt dafür, dass da nichts passieren kann. Die GEMA arbeitet mit vordemokratischen Formen in einer postdemokratischen Umgebung. Dazu folgender Link:
    http://www.berliner-zeitung.de/archiv/die-verwertungsgesellschaft-gema-soll-die-rechte-von-musikern-und-komponisten-wahren–gegen-ihre-undurchsichtigen-praktiken-waechst-der-protest-monopolist-ausser-kontrolle,10810590,10716708.html
    Selbst Petitionen helfen da nicht weiter, wie man unlängst erfahren hat, auch wenn über 100.000 Personen unterschreiben. Die Systeme greifen ineinander und die individuelle Mitbestimmung des Öffentlichen offenbart sich gerade in solchen Momenten als reiner Schein. Das Öffentliche ist Kampfzone der Lobbyisten und Konzerne, die die Politik für ihre Interessen instrumentalisieren. Dies wird heute unter der Begrifflichkeit „Postdemokratie“ zusammengefasst.
    Wenn sich diese Situation in naher Zukunft noch mehr verschärfen wird (was ACTA erwarten lässt) und das Thema Biopolitik den Alltag (auch des Musikhörers bzw. Produzenten) bestimmen wird, dann könnte es vielleicht doch irgendwann einmal zu einem „Occupy GEMA Zentralverwaltung“ kommen, oder eine Art arabischen Frühling der lobbyungebundenen Urheber. Da wäre ich dann sofort dabei!

  224. 224
    Rudy Holzhauer

    @#800378: also jemanden wie berthold seliger zum thema gema und urheberrechte zu befragen ist, wie den papst zum thema sex zu interviewen. übrigens gilt das gleiche für tim renner. beides sicherlich hervorragende fachleute. aber wie ich ein halbwissen im veranstalter- und radio-geschäft habe, gilt dies für die beiden, wenn es um gema und die damit verbundenen urheberrechte. zumindest ist bei tim renner positiv anzumerken, dass er nicht ausfallend, sondern sachlich bleibt.

    warst du schon einmal auf einer mitgliederversammlung? in den vergangenen jahren war es häufig so, dass in den kurien nicht genügend leute gefunden wurden, die als delegierte (mit vollem aktiven stimmrecht!!!) gewählt werden konnten (gilt insbesondere bei den textern). die delegierten haben das gleiche stimmrecht wie jedes ordentliche mitglied. im letzten jahr ist die delegiertenzahl auf politischen druck in allen kurien drastisch erhöht worden. und wie das dies jahr wird, wenn in der vergangenheit schon oftmals nicht genug delegierte gefunden wurden, bleibt abzuwarten. also sei mutig – komm nach berlin. ausser ein paar spesen und einen tag zeit hast du nichts zu verlieren. kannst aber kollegen kennenlernen und dich mit ihnen austauschen. allein das ist für mich und viele andere schon die reisekosten wert. (anmerkung: falls tim dies lesen sollte – dich würden wir auch gern sehen. leute wie dich brauchen wir!!)

    selbst wenn 1 million leute etwas wollen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass etwas geändert werden muss. recht und rechtsempfinden stimmen oftmals – leider – nicht überein. aber natürlich muss es veränderungen geben. die dauern manchmal lange – aber mit der nötigen geduld habe ich gemeinsam mit einige kollegen bereits einige verbesserungen erzielt.

  225. 225
    Maurice

    @Rudy
    ich zitiere Heiner Müller:
    „Nach Auschwitz hat das Gute geführt, nicht das Böse. Das Gute will selektieren, also Minderheiten produzieren. Die sind dann böse und müssen ausgerottet werden. Die Unterdrückung des Bösen führt nach Auschwitz. Das Gute produziert eine Struktur, die auf Ausgrenzung und Selektion basiert, daraus entsteht das massenhaft, das institutionell Böse. Auschwitz fängt damit an, daß man einem Kind auf die Finger haut, wenn es die linke Hand benutzt, weil es Linkshänder ist, und sagt: die gute Hand. Es gibt in den herrschenden Strukturen kein rationales Argument gegen Auschwitz. Wenn das nicht gefunden wird, geht diese Zivilisation unter. Das ist die Grundfrage, und die kann nur beantwortet werden durch die Mobilisierung der Ränder – nicht nur der sozialen, geographischen, sondern auch der intellektuellen Ränder. Wenn die Intellektuellen ins Zentrum drängen, verlieren sie die Kraft zur Veränderung. Sie müssen am Rand bleiben, am Rand arbeiten. Vom Zentrum aus kann man nichts mehr bewegen. Ins Zentrum gehören die Beamten. Die Intellektuellen müssen raus aus der Politik. Da verlieren sie ihre Kraft. Susan Sontag kehrte neulich von einer Konferenz über das Schicksal Osteuropas zurück und meinte: „Jedesmal, wenn man als Intellektueller an so einer Konferenz teilnimmt, verliert man ein Stück seiner Unschuld.“ Unschuld ist Kraft und gehört zum Rand wie die Naivität oder der Traum.“
    Es wäre an der Zeit, diese Simme der Vergangenheit auf gegenwärtige Relevanz zu befragen. Auch in Fokus auf die schleichende Neuordnung des öffentlichen Netzraums.

  226. 226
    Maurice

    des Weiteren bin ich mir sicher, dass es ein sehr fruchtbares Unterfangen wäre, den Papst zum Thema Sex zu interviewen…

  227. 227
    Rudy Holzhauer

    @#800398: interessant… diese gesprächstaktik kommt mir bekannt vor. von meiner ex. die ist dr. der soziologie mit den nebenfächern psychologie und philosphie…

    und vielleicht ist es tatsächlich interessant den papst zum thema sex zu interviewen… nur praktikable tipps würde ich nicht erwarten…. wobei wir wieder seliger und renner wären… ;-)))

  228. 228
    Maurice

    @Rudy: es ist manchmal gesund und auch notwendig, ein Einzeldisziplinen bezogenes Thema ein Bisschen mehr auszuweiten, in einen Gesamtkulturellen Kontext zu stellen und dabei die ein oder andere Verbindung zu anderen Gefilden herzustellen. Als GeisteswissenschaftlerIn lernt man darin bestimmt schnell Expertise zu erlangen, sonst kommt man gar nicht zu seinem „Werkverzeichnis“ (Veröffentlichungsliste).
    „Wir sollten eigenständig und in eigenen Formen lernen zu Denken, bevor das Denken uns abgenommen bzw. vorgeschrieben wird“.
    Dieser immer wieder neu zuformulierende Aufruf in den Kontext des WWW gestellt, kann ich folgendes Buch empfehlen, eine Konversion eines amerikanischen Digital-Avantgardisten zur alteuropäischen Geistestradition:
    http://www.suhrkamp.de/buecher/gadget-jaron_lanier_42206.html
    Sollte man bei der GEMA irgendwann anfangen, die Diskussion zwischen Urherber und Verwerter auf solch einen Sockel zu stellen, dann komme ich auch einmal zur MV. Wie Johannes Kreidler (http://www.youtube.com/watch?v=Rij7l2pQfyA) gezeigt hat, werden solche Anregungen zwar gerne als Eingangshallenkunststationen in das System einverleibt, ändern tut dies aber rein garnix!

  229. 229
    Rudy Holzhauer

    @#800406: vielen dank für die hinweise. ich sehe das durchaus wie du. allerdings bin ich ein „frontschwein“ und kämpfe mit den alltäglichen gegebenheiten. ich fürchte, dass meine autoren und ihre familien allerdings wenig verständnis für einen philosphischen überbau haben, wenn ich mich nicht darum kümmere, dass die ihnen zustehende kohle nicht gezahlt wird. und glaub mir, das ist neben den verweigerern und sonstigen schwierigkeiten manchmal allein wegen menschlicher schwächen ein umfangreiches unterfangen. man glaubt selbst als computeraffiner mensch nicht wie viel schief gehen kann. denn der größte fehler sitzt immer noch an der tastatur.

    vielen dank für den buch-tipp. wo kann ich mir das kostenlos herunterladen?…. (kleiner scherz….)

    und leider geht es bei der mv nicht so sehr um sinn oder unsinn von kunst, entertainment und artverwandtem. da geht es oftmals schlicht und ergreifend um verteilungskämpfe. nochmals – schau dir das an. du wirst vielleicht beim 1. oder 2. mal enttäuscht oder sogar frustiert sein – ich weiß, wovon ich rede, aber wenn man etwas ändern will, muss man wie in der politk fraktionen bilden, langfristig denken und mutig sein. dann klappt es…

  230. 230

    geh sterben, gema! google auch!

  231. 231
    Rudy Holzhauer

    hier einmal die seite der kreativen:

    http://www.youtube.com/watch?v=SA0eVSVmBxg&feature=colike

    http://www.youtube.com/watch?v=2RsMOMv2ybw&feature=youtu.be

    bitte nachdenken… das sind die leute, die von musik, literatur, film – von kunst leben…

    das sind keine konzerne mit milliardengewinnen….

  232. 232

    @#800838: Sorry, Rudy, aber gerade diese Videos sind eines der schlechtesten Werbemittel, dass sich die Branche hat einfallen lassen.

    Ich kann dir sagen, wie mein Sohn die Videos empfindet: „Alte Männer jammern rum, dass sich die Welt verändert.“ Und ehrlich gesagt finde ich sie auch furchtbar, auch wenn ich sie in der Sache verstehe und sogar einige der Leute kenne und mag, aber echt: Langweiliger kann man kaum rüberkommen. Denkt wirklich jemand, dass da jetzt ein 17-Jähriger sagt: Oh, na dann gebe ich mal lieber ab heute mein Taschengeld nicht mehr für Games oder Schuhe aus, sondern für den Song, den ich auch kostenlos haben kann?

    Ich bitte euch.

    Der Rock’n’Roll von 2012 sieht nunmal anders aus als der von 1973. Plötzlich sind die, die sich mal als Teil einer Revolution sahen, Teil des zu bekämpfenden Establishments.

    Was haben wir getan, als es hieß „Home taping is killing music“? Wir haben die Branche ausgelacht, zurecht. Denn ist Musik tot? Nö.

  233. 233
    Rudy Holzhauer

    @#800840: du hast natürlich recht, wenn man 15-jährige erreichen will… da ist mit sicherheit eine andere vorgehensweise notwendig.

    gottseidank gibt es neben den krakeelern und 15-jährigen in deinem blog viele, die sich sachlich, intelligent und ernsthaft mit dem thema auseinandersetzen. menschen, die über ein bild-zeitungs-niveau hinausgehen. für die ist dies vielleicht durchaus ein erster schritt und informativ. speziell das video mit den komponisten, da es eben nicht bekannte stars zeigt, sondern die menschen hinter den kulissen, die nicht schön, glamourös und gestylt daher kommen und vermeintlich, millionen verdienen, steinreich sind. leute, die nach brecht’scher aussage im dunkeln sind und die man nicht sieht.

  234. 234

    @#800844: Glaube ich nicht. Das Argument, Künstler würden zu viel Geld verdienen, taucht doch eher selten auf in der Debatte, die längst auf einem anderen Niveau ist (dort, wo sie zielgerichtet geführt wird). Wer aus Neidgründen argumentiert, hat schnell verloren.

    Wie würde der Clip wohl wirken, wenn man dem Autor in dem Video 100 Euro in 10-Euro-Scheinen auf den Tisch legt und dann den Verleger und den Buchhändler und den Vertriebsleiter zeigt, die sich alle ein paar Zehner nehmen, bis nur noch einer für den Autor liegen bleibt?

    Wäre ähnlich polemisch, wie der Clip ist. Und mindestens ebenso wahr.

  235. 235

    @#800838:

    zum ersten clip: zerlett argumentiert noch am wenigsten anmaßend, und weist daraufhin, daß youtube eine menge geld verdient und er eben auch was davon haben will. braucht er auch. porsches schlucken viel sprit. okay, ich gönn ihm das.
    der erste da behauptet, er gehöre zu den coolen und youtube zu den bösen. youtube – d’accord. aber seine coolness, wie äußert sich die? was komponieren diese ganzen komponisten da denn für ein scheiß cooles zeugs? würd mich echt mal interessieren. auch, was auf dem zettel steht, über den sie sich mokieren.

    2ter clip:
    http://3.bp.blogspot.com/_dSZ36A0-GBI/SGV3o_j09mI/AAAAAAAABDg/PBm1f3YogFw/s400/bullshit_detector4.gif

  236. 236
    Rudy Holzhauer

    @#800848: dann interpretieren wir die clips sehr unterschiedlich. neid ist aus meiner sicht in dem komponisten-video nicht zu erkennen? vielleicht ist das in meinen kommentar hinein zu interpretieren. ich hatte dich so verstanden, dass du beide videos altbacken findest, wobei ich dir recht geben würde. es zeigt aber auch die betroffenheit der komponisten.

    und ob der clip mit der geld-verteilung an dritte (z.b. verleger, buchhändler o.a.) genauso polemisch wäre, sein einmal dahin gestellt, schließlich kommt der clip von den autoren und nicht von den verwertern. der unterschied wäre, dass der autor/künstler kann in dem zusammenhang selber entscheiden, mit wem er arbeiten möchte. diese möglichkeit ist ihm beim ugc z.b. bei youtube genommen.

    und damit wir uns richtig verstehen – ich habe nichts gegen youtube. ganz im gegenteil. ich finde, dass es eine wunderbare möglichkeit ist, bestimmte werke/künstler zu promoten. das tun wir auch. das ist nicht neu. das hat es bereits in der analogen welt gegeben – siehe mtv, viva, etc. nur da konnte der künstler/autor entscheiden, was verwendet wurde. und mtv, viva & co. haben a) nicht nur die künstler sondern auch die autoren finanziell beteiligt, und b) – grosser streitpunkt in der derzeitigen verhandlung zwischen yt und gema – der gema mitgeteilt, welche videos sie gesendet haben. das ist sicher schwieriger in der streaming welt. aber yt hat das problem geschaffen und sollte auch die lösung dazu bieten und sich nicht aus kaufmännischen gründen weigern (das war ganz eindeutig tenor bei der hamburger gerichtsverhandlung).

    um eine positive note einzubringen: ich kann mir vorstellen, dass google das problem mittelfristig lösen wird. da sie eine inkasso-gesellschaft in den usa gekauft haben, rightsflow, haben sie jetzt zugang zu den urheber- und verlagsangaben von ca. 30 millionen werken (lt.angabe von rightsflow). d.h. sie können einen ähnlichen service in usa bieten, wie die gema in deutschland. allerdings lassen sie sich pauschal auch synch-rechte einräumen, was nach deutscher gesetzgebung gar nicht möglich ist und auch so bleiben sollte. in usa kämpfen einige musiker für eine ähnliche künstlerfreundliche gesetzgebung (z.b. don henley von den eagles). damit wäre für deutsche autoren das inkasso nur für audio-streams möglich (was ich in der vergangenheit auch genutzt hatte). und ob man der datenkrake google noch mehr daten anvertraut muss jeder für ich selber entscheiden.

  237. 237

    @#800858: Wir alle haben ja leider zu wenig Zeit, das alles geschrieben zu diskutieren, da geht immer viel verloren und man müsste natürlich viel differenzierter auf alles eingehen, daher hier nur ein Punkt:

    Ich glaube auch, dass Google oder Apple oder Amazon oder Facebook (845 Milliarden Nutzer!) eine Lösung vorbereiten. Während diejenigen, die am meisten davon betroffen sind, dass ihre Geschäftsmodelle weg brechen, Anti-Piraterie-Videos drehen (lassen).

    Wer dann nachher wieder über die Macht von Google oder Apple oder Amazon oder Facebook am lautesten klagen wird, weiß ich aber auch. :)

    Du verstehst sicher, was ich meine. Ja, es gibt Probleme und ja, es ist scheiße, wenn die Verdienstmöglichkeiten für Autoren schwinden. Wenn aber das einzige, was einer Branche dazu als Lösung einfällt, alberner und teurer Kopierschutz, härtere Strafen und politische Einflussnahme fernab der Öffentlichkeit oder der Parlamente sind … dann macht sich die Branche damit nicht beliebter beim Publikum, das letztendlich der Kunde ist. Und beantwortet vor allem die grundsätzliche Frage genau: gar nicht.

    Und dann kommt halt am Ende wieder Google und hat eine Lösung, die funktioniert. Und behält von allen Einnahmen einen hübschen Anteil für sich.

    Der Kunde/ das Publikum ist nicht der Feind, selbst *wenn* er „illegal“ downloaded. Aber diese Videos appellieren allesamt – wieder – an den Kunden/ das Publikum. Die Absender haben es einfach immer noch nicht verstanden. Was ich sehr schade finde.

  238. 238
    Rudy Holzhauer

    @#800862: johnny – auch du bringst wieder einiges durcheinander. kopierschutz und ähnlich dinge hat weder die gema noch irgendein urheber erfunden. und neben der kohle geht es um persönlichkeitsrechte der urheber. die gibt es so nicht in amerika. deswegen regeln die amis immer wieder alles nach ihren gesetzen (von bloss keine nippel zeigen oder wie man heute lesen durfte – keine stillenden mütter – bis pauschal sämtliche synch-rechte übertragen lassen). das sind die nicht anders gewohnt.

    ich glaube, es wäre den meisten autoren komplett egal, wer ihre rechte wahrnimmt. ob google, gema, prs oder sonstwer, so lang die rechte ausgewertet werden und sie die kohle bekommen. (übrigens erstaunt mich, dass facebook mittlerweile 845 milliarden nutzer hat. von ausserplanetarischen facebookern wusste ich bisher nichts… )

    also fernab der öffentlichkeit arbeiten auch google und co. frag mal die leute in brüssel, wieviele lobbyisten von google und co. unterwegs sind. das mag moralisch bedenklich sein, ist aber rechtens. auch wenn mich das ärgert, weil die urheber niemals so viel kohle aufbringen können, um gutachten und andere dinge nach eigenem gusto erstellen lassen zu können.

    vieles von dem was die urheber und auch die gema betreiben, wirkt äußerst hilflos. für die meisten beteiligten ist der umgang mit der öffentlichkeit neu. urheber und gema sind ein b2b-modell. wenn wir von nutzern reden, meinen wir veranstalter, radio- und tv-stationen, internet-plattformen und nicht den enduser. der war noch nie unser gesprächspartner. auch als musikautor hast du nie mit ihm zu tun gehabt, sondern nur als aufführender musiker, wenn du auf der bühne gestanden hast. das ist dann aber b2c.

    ich weiß ja auch nicht, wie du reagieren würdest, wenn ein neo-nazi dein „beam me up, scotty“ mit neuem inhalt – nach seinem gusto, einem deutsch-nationalem text – versehen würde und bei youtube reinstellen würde. so lang es nur ein einzelnes video ist – no problem. das kannst du sperren. aber hab mal 40.000 wie eine mir bekannte international agierende künstlerin (und autorin), die einfach nicht auf youtube erscheinen möchte, so lang die persönlichkeitsrechte nicht geklärt sind. das mag in heutiger zeit doof sein. ist aber ihr gutes recht. und obwohl yt zugesichert hat via content-id (ihre wunderwaffe) sämtlich videos von ihr oder mit ihrem namen zu sperren, habe ich gerade eben immer noch knapp 20.000 gefunden.

    also johnny – sag mir doch endlich einmal wie so eine neue regelung aussehen könnte, ohne irgendwelche persönlichkeitsrechte zu stören? oder willst du einen neuenn blog dazu aufmachen…. wir sammeln vorschläge der user? die markigen sprüche kann ich mir jetzt schon vorstellen….

  239. 239

    @#800864: Okay: Mir ging es in erster Linie um die Verwerter bei meinem Rant. Dass ich zu Urhebern und deren Schutz stehe, weißt du ja (sonst würde ich mir solche Themen wie oben – und zwar seit Jahren – ja nicht geben ;)).

    Aber die Rechte der Urheber *sind* ja geschützt – dass man sie im Netz nicht überall so einfach durchsetzen kann, wie bspw. im Radio und in der Werbung, das ist halt eine Tatsache, mit der wir umgehen müssen. Nach wie vor geht es mir auch in erster Linie darum: Der Urheber muss das Recht behalten, selbst bestimmen zu können. Da sind wir uns einig. Aber kann das denn jetzt? Ich muss an die GEMA zahlen, wenn ich eigene Songs verschenken will, ich kann nicht frei entscheiden, welche Songs ich über die GEMA laufen lassen und welche nicht … das sind Relikte, die irgendwann mal okay waren, heute aber nicht mehr. Und das steht nicht erst seit gestern fest.

    (Das Nazi-Beispiel ist übrigens immer sehr an den Haaren herbei gezogen, oder kennst du dafür ein einziges Beispiel? Ich nicht. Finde Werbung da immer den klareren Fall, da will ich nämlich auch entscheiden können.)

    Aber ich werde dir natürlich nicht sagen, wie die neue Regelung aussehen kann, denn dazu braucht es neben den Kreativen auch Juristen und andere Fachleute. Und ich tippe mir seit Jahren die Finger wund zu dem Thema, habe (vielleicht nicht ausschließlich in Sachen Urheber) mehrere Kopf-Modelle entworfen und das Feedback aus „der Branche“ ging gegen Null, erst in letzter Zeit mischen sich mal ein paar Leute aus Verlagen und von Labels ein, aber das ist eine Handvoll, wie wir hier sehen.

    Nur zwei Beispiele:

    http://www.spreeblick.com/2007/11/28/wie-es-die-musikindustrie-doch-noch-ins-21-jahrhundert-schaffen-kann/

    http://www.spreeblick.com/2009/06/02/wir-werden-niemals-fur-musik-bezahlen/

    Nee, Rudy. Ihr seid dran. Labels. Verlage. Agenturen. Und zwar proaktiv FÜR eine Lösung, nicht GEGEN die Realität. Macht euch die Fans zum Freund, guckt euch bei Google ab, wie das geht. (Damit meine ich jetzt natürlich nicht dich persönlich, sondern eher so die Gesamtsituation.)

  240. 240

    @#800864: Und nochmal zu „wie soll das aussehen“: Das PDF hier stammt von den Piraten:

    http://wiki.piratenpartei.de/wiki/images/0/07/UrhG_Arguments_FassungBPT2011-2.pdf

    Und auch, wenn es natürlich noch nicht perfekt ist, wenn ich nicht alles unterzeichnen würde: Es zeigt, dass es Ansätze gibt, Debattengrundlagen, die keineswegs so albern oder utopisch sind, wie man es den Piraten immer ankreidet (an denen ich trotzdem auch genug auszusetzen habe). Geht darauf jemand ein? Gibt es wenigstens den Ansatz eines Verständnisses dafür bei Verlagen und Labels, dass sich etwas ändern muss in vielen Punkten?

    Ich weiß es echt nicht, ich bekomme vielleicht nur nicht mit.

  241. 241
    Rudy Holzhauer

    @#800869: ich schau mir das in ruhe an. nur kurz zwischendurch die frage mit dem bei den bei den haaren herbeigezogenen beispielen: vor einigen tagen lief in stern-tv ein bericht über einen insider, der jahrelang heimlich in der neo-nazi-musikszene recherchiert und teilweise auch gefilmt hat. in einem der kurzen ausschnitte lief ein antijüdischer text über die musik von mike krüger’s oller kamelle „der nippel“. eigentlich ja ein mehr als harmloses lied – aber in dem kontext… vermutlich hat weder die gema das machwerk dieser idioten lizenziert, noch wird man in dieser hinsicht auch mit einer neuen gesetzgebung machen können, weil das ohnehin in der illegalität passiert.

    aber wenn diese idioten bei ihren aufmärschen „freiheit“ von westernhagen intonieren, dann hat der künstler wohl jedes recht dagegen vorzugehen.

    soviel nur zu den an den haaren herbeigezogenen beispielen. wenn man anfängt hier unter umständen persönlichkeitsrechte preiszugeben, dann können sich vielleicht dinge verselbständigen. eine der grossen sorgen, nicht nur unter jüdischen künstlern, ist die frage der 2015 beginnenden gemeinfreiheit der werke von im kz ermordeten juden… es ist nicht alles so einfach wie es scheint und dass wir hier nur über ein paar dance-remixes reden… das geht viel tiefer…

    was ich damit nur sagen möchte – in meiner langjährigen praxis habe ich viel mehr erlebt als sich die meisten auch nur ansatzweise vorstellen können.

  242. 242

    @#800873: Danke für die Beispiele – ich glaube übrigens, dass man rückwirkend sowieso kaum ändern kann oder sollte. Das geht nur für Gegenwart und Zukunft.

    Aber wenn die Sache so viel komplexer ist, als sie jetzt diskutiert wird (was ich ja weiß): Warum liest man das nirgends. Warum bloggt niemand darüber? Warum hört man davon nichts in Interviews, in Studien?

    Alles, was man „draußen“ hört, ist: „Unsere Umsätze sind zurückgegangen und wir müssen die bestrafen, die daran schuld sind: Unsere Kunden.“

    Sehr verkürzt wiedergegeben. :)

  243. 243
    libero

    hört, hört mal…

    „Vor allem die Unterhaltungsmusik und der Tanzschlager erlebten in der Zeit des Zweiten Weltkrieges unter dem NS-Regime einen großen Aufschwung. Die Rundfunkprogramme boten überwiegend diese Form der Musik, ausgerichtet auf den Geschmack eines Massenpublikums an, denn der Unterhaltung und Ablenkung vom kriegsbedingten Alltag wurde immer größere Bedeutung zugeschrieben. Gleichzeitig sollte das – als Rundfunkverbrechen strafbare – Hören von Feindsendern mit einem attraktiven Programm unterbunden werden.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsmusikkammer

    by the way, gibt es eigentlich schon eine öffentliche stellungnahme der gema (unter göbbels: ’stagma‘) zu ihrer rolle während der ns-zeit?

  244. 244
    Jeff

    „eine der grossen sorgen, nicht nur unter jüdischen künstlern, ist die frage der 2015 beginnenden gemeinfreiheit der werke von im kz ermordeten juden… “

    Ist das künstlerische Erbe im KZ ermorderter Juden kommerziell besser zu verwerten als das Erbe von im KZ ermordeten Nicht-Juden?

    Ich frage deshalb, weil ich mir auch gerne noch ein paar Jahrzehnte länger den Arsch vergolden lassen würde. Dummerweise war mein in Auschwitz vergaster Uropa kein Jude, sondern nur ein schwuler Katholik.

    Muß ich im Jahre 2015 selbst arbeiten gehen? Die Welt ist so ungerecht.

  245. 245
    Rudy Holzhauer

    hier ist einmal ein statement eines wirklich betroffenen, der nicht nur als musiker, sondern auch als autor zu überzeugen weiß: sven regener (element of crime; herr lehmann). jemand, der mut hat und nicht aus angst vor vermeintlichen fans das maul hält. ich würde mir wünschen, dass mehr professionelle musiker und künstler sich seinem vorbild anschliessen würden.

    http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/regener_interview100.html

  246. 246
    libero

    @#801820:

    betroffener? bullshit! natürlich hat er mit google recht. sollte man strikt boykottieren. sven regener jetzt aber auch. der jammert mir auf zu hohem niveau. und was sollen wir von solchen voll-profis halten, die straßenmusik als schlechte musik erachten? aua!

    da lob ich mir joss…
    http://www.youtube.com/watch?v=aCkX0KcNwrI

  247. 247
    Karsten

    @Rudy

    Tut mir leid, aber damit hat sich Sven Regener leider bei mir selbst disqualifiziert. Er jammert nicht nur von oben herab, sondern erzählt faktisch einfach Müll. Er beschwer sich, dass Google mit den Erzeugnissen anderer Geld verdient. Und YouTube ebenfalls… Ok was ist denn mit Amazon, wo Herr Regeners Alben und Bücher verkauft werden? Herr Bezos hat davon auch kein Buch selbst geschrieben. Ergo verdient auch Amazon mit den Inhalten anderer Geld. Aber das ist dann ok? Dabei sehen wir von den ganzen Rezensionen, Blogs und Beiträgen über Regeners Werke mal ab, die sicherlich die Verkäufe auch angekurbelt haben, die aber nur durch Google der Masse überhaupt präsentiert wurden. Und wenn er sagt „unser Video gibt es nicht auf YouTube“, dann ist das ok. Doch dabei vergisst er z.B. auch die Künstler, die eben das gerne hätten, aber nicht dürfen (siehe Fall Deichkind).

    Wo einfach grundlegend dran vorbei argumentiert wird: Dieses Unrechtsbewusstsein kommt ja nicht von irgendwo. Ist ja nicht so, dass eines Tages alle Menschen aufgestanden sind und gesagt haben „ab nun bezahl ich nicht mehr für Musik/Filme/Literatur etc.“. Sondern das hat sich über die Zeit durch höhere Preise, mangelnde Qualität und fehlende, innovative Geschäftsmodelle ergeben. Man hat es nunmal einfach übertrieben…

    Gerade jetzt Spotify zeigt doch, dass wir alle gerne bezahlen. Dass wir bei einem jetzt fulminant großartigen Preis/Leistungs Verhältnis definitiv sogar mehr als 10€ im Monat blechen würden… Es muss halt nur irgendwie angeboten werden, sonst entsteht ein Vakuum, das sich natürlich mit krimineller Energie füllt.

    Und zum Schluss: Die Remix/Raubkopierer/Sharing Kultur als Problem für Indie-Bands und -labels zu benennen ist einfach nur Ignoranz und zeugt von keinerlei Interesse/Wissen. Eben BESONDERS WEGEN YouTube und Co. konnten sich viel viel viel mehr kleine Bands und Labels bekannt machen (siehe z.B. das berühmte „Somebody I used to know“ Cover von „Walking off the earth“ an… mit dem der Urheber Gotye übrigens nicht nur einverstanden war, sondern es als Kompliment genommen und selbst beworben hat!) und Erfolge feiern…

    Tut mir leid Herr Regener… aber der Rock ’n‘ Roll ist ihnen schon lange aus den Knochen gewichen…

    P.S.
    Das sollte nebenbei mal jeder gesehen haben…
    http://www.ted.com/talks/rob_reid_the_8_billion_ipod.html

  248. 248
    Rudy Holzhauer

    @#801824: es scheint so, dass du nichts begriffen hast. sven hat gleich am anfang seines statements gesagt, dass er enscheidet mit welcher firma er zusammenarbeitet. das kann ein major- oder ein indie-label sein. der unterschied zwischen youtube und amazon ist eindeutig, dass bei amazon er entschieden hat, dass seine platte, sein buch dort erhältlich ist und dass ein marktgerechter preis dafür gefunden wird. bei youtube z.b. ist er entmündigt – nicht er entscheidet, was gezeigt wird sondern ein user. – und mag der noch so ein wohlwollender fan sein, kann er nicht wissen welche qualitätsansprüche der künstler an seine werke hat. der künstler sollte entscheiden, was promotion für ihn ist und was nicht. das hat nichts mit kritik zu tun. die soll und wird es immer geben.

    dann wird er bei yt nicht einmal als künstler dafür bezahlt, und ist ohnmächtig wegen der schieren grösse des multi-milliarden-unternehmens und der wirklich unglaublichen präsenz teuerster deutscher anwälte. ich war bei verschiedenen gerichtsverhandlungen von google und youtube – du würdest wahrscheinlich das kotzen kriegen, wenn du die und ihre arroganz siehst.

    selbstverständlich wenn youtube einen solchen service anbietet, dann nutzen ihn auch künstler. aber SIE entscheiden, welche videos sie hochladen und ob diese ihren ansprüchen genügen.

    deichkind sind auf youtube zu sehen, obwohl der youtube-algorythmus sie mit dem bekannten aber genauso unsinnigen gema-dia gesperrt hatte. ein anruf bei youtube und es war wieder zu sehen. genau das ist es – der künstler hat entschieden, dass sein video gezeigt werden soll. yt sperrt ganz bewußt offizielle videos (sehr einfach wegen des hauseigenen content-id-verfahrens), damit leute wie du, die plattenfirmen und künstler gegen die gema position beziehen. das haben sie bereits 2009 in england gemacht und werden sie ab der 2.hälfte dieses jahres auch wieder in england machen, weil der vertrag mit der prs ausläuft. wollen wir wetten?

    spotify ist zwar wegen der höhe der lizenzen umstritten – aber grundsätzlich o.k. aus zwei gründen – zum einen wird dort nur offizielles, lizensiertes material gestreamt (obwohl da gibt es auch einige noch zu bestätigende zweifel). und zweitens es ist nur material, dass die künstler selber veröffentlicht und abgenickt haben.

    bei walking off the earth wird sich die halbwertzeit zeigen müssen. im augenblick haben sie nur den gleichen stellenwert eines medienphänomens wie ein dsds-sänger….

    und zum p.s. traue nie einer studie, die du nicht selbst gefälscht hast…. ;-))

  249. 249
    andre

    @#796633:
    1. Selbstverpflichtung:
    Hiermit verpflichte ich mich zu versuchen mir große Mühe bei dem Bestreben zu geben mich nie wieder einer solchen Ansprache, Ihnen gegenüber, zu erdreisten. Ich kann mir mein Fehlverhalten nur mit dem viel zu häufigen, unkontrollierten Konsum alter Sprechfunksendungen, in denen diese unangemessene Ansprache des öfteren benutzt wurde, erklären, was mir natürlich nicht als Entschuldigung dienen soll und kann.
    (Ich bitte das Kichern beim Schreiben dieser Zeilen zu verzeihen, aber ich musste gerade an etwas anderes denken. Ganz ehrlich!)
    2. Klage:
    Die Übergaben vom Soundgarden zum Sprechfunk waren echte Höhenpunkte und als Du dann deine Sendung aufgabst, fehlte auch dem Sprechfunk etwas. Das Ganze hat vielen Menschen Leid getan. Nun ja; das ist lange her.
    3.Zurück zum Thema: ich war eher auf dem Wissenstand:
    http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,768816,00.html
    Ich komme da wohl nicht mehr mit ohne den Job aufzugeben.

  250. 250

    @#802118: Ich klang aber nicht blöde in meiner Antwort oder? Von wegen „unangemessen“? Ich fand das nicht unangemessen (stehe aber vlt. auch auf dem Schlauch gerade, ist spät …).

    Ja, die Übergaben waren immer super und haben Spaß gemacht!

    Und nein, man kommt da nicht mehr mit, wenn man nebenbei noch ein Leben haben will. ;)

  251. 251

    Gratulation

    Sie haben richtig gelesen.
    Meinungsmacher scheinen sich nicht davor zu scheuen gut besuchte Blogs mit ihren oftmals harmlosen Informationsfluss zu infiltrieren um die Leserschaft zu gewinnen.

    Mein ja nur

  252. 252

    ich kann mir nicht vorstellen, daß google heutzutage noch in irgendeiner form zu „Zwingen“ ist etwas zu tun. egal ob google earth oder andere definitiv nicht mit deutschem recht vereinbarbare situationen – sie handeln ausschließlich im eigenen interesse – sonst hätten sie dem überall propagiertenschlichtungsverfahren schon längst zugestimmt.

  253. 253

    … und so lange weder Google noch die GEMA von ihrem festgefahrenen Standpunkt weichen, gibt es ja ProxTube.

  254. 254

    Irgendwie schreibt Johnny Haeusler immer die intelligentesten Artikel zu diesem Mega-Netz-Aufreger-Thema…

  255. 255
    Angela Zoe Specimen

    Diese beiden Institutionen Google und Gema gehören beide abgeschafft. In meinen Augen findet hier nichts anderes als Zensur statt. Ja, Zensur wie im tiefsten Kommunismus stalinscher Prägung. Wer aber enug Geld kann sich als privilegierter womöglich von dieser Zensur frei kaufen und alles sehen, auch das für den Normalbürger gesperrte!

    Weg mit dieser Zensur und zwar ersatzlos.

    Freies Internet!!!