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Welches Chaos?

„Athen versank im Chaos“, schreibt die FAZ, und auch der Berliner Tagesspiegel nennt die Protestierenden in Griechenland „Chaoten“.

Diejenigen, welche eine Stadt in Brand setzen, einfach nur „Demonstranten“ zu nennen, wäre wahrscheinlich auch etwas untertrieben, und sicher sind brennende Cafés kein Aufenthaltsort für einen gemütlichen Touristen-Nachmittag. Doch wenn das, was gerade auf Athens Straßen passiert, nun das Chaos ist:
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For the record

athen
Foto von mmgeissler

Sonntag Abend.
In Griechenland brennt es.
Frankreich verlängert die Laufzeit von Atomkraftwerken.

Tweets von den Protesten in Athen werden mit dem Hashtag #12fgr versehen.

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Anti-Anti-ACTA

Nach einigen Anti-ACTA-Videos hier mal eine kritische Betrachtung derselben. Immerhin: Das Video zitiert und zeigt die Stellen des Abkommens, über die geredet wird. Wer sich hinter dem YouTube-Nutzernamen „chatelbe“ verbirgt, weiß ich natürlich nicht, aber das weiß ich bei Anonymous ja auch nicht. Ganz offensichtlich wurde der Kanal speziell zum Zwecke der Kritik an der Kritik eröffnet, und falls (hier dramatische Musik vorstellen) DIE INDUSTRIE dahinter steckt, muss es ihr wirklich mies gehen, denn ein halbwegs ordentliches Mikro wäre schon prima gewesen.

[via]

Und weil es passt:

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ACTA ad acta

acta demos

Dies ist der beeindruckende, aktuelle Stand der europäischen Anti-ACTA-Demos, der auf dieser Google-Map zu verfolgen ist. Es wird anscheinend schwer, beim Spaziergang durch die Stadt am Samstag, den 11. Februar 2012, nicht auf einer der Demos zu landen.

In diesem Sinne: Hier formiert sich der Berliner Widerstand gegen ACTA (den Link zur aktuellen Version des Abkommens gibt es hier) mit einigen Infos auch über die Demo-Route, weitere Infos gibt es u.a. im „Stopp ACTA“-Wiki.

Links zu anderen Demo-Infos sind selbstverständlich herzlich willkommen!

UPDATE Deutschland wird ACTA „vorerst“ nicht unterzeichnen, andere Berichte schreiben „aus formalen Gründen“ dazu.

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Content-Mafia

Vergleiche zwischen der digitalen und der analogen Welt werden im Netz regelmäßig und oft zurecht als unzureichend oder fehl am Platz kritisiert, besonders aber, wenn so genannte „alte“ Medien oder Unternehmen sie benutzen. Werden ähnliche Vergleiche hingegen innerhalb der diversen Netzgemeinden bemüht, gibt’s etwas mehr LIKE und RT und die Vergleiche hinken offenbar nicht mehr ganz so stark.

Beobachten kann man dieses Phänomen derzeit bei denjenigen Entrüsteten, welche die Vorwürfe gegen den Datenspeicher und -verteiler Megaupload bemängeln und dabei den Vergleich mit der Post heranziehen, die man ja schließlich auch nicht für den Inhalt ihrer Sendungen verantwortlich machen könne.
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Michael Mozart: Stop SOPA

Ich weiß nicht, wer Michael Mozart ist. Doch es ist recht beeindruckend, mit welchem Tempo der Mann hier eine gehörige Portion Verschwörungstheorie versprüht und aufzeigt, wie genau jene Unternehmen, die sich für SOPA einsetzen, Filesharing und Urheberrechtsverletzungen zunächst im großen Stil eingeführt und unterstützt haben. Durch angeblich exklusive Vertriebsdeals mit den Herstellern von Filesharing- und Anti-DRM-Software nämlich.

Man mag Mozarts Worte und Website für übertrieben halten, doch faktisch hat er Recht mit dem Vorwurf der Doppelmoral in großen Unterhaltungsunternehmen, welche genau die Tools vertreiben und bewerben, die das, was angeblich bekämpft werden soll, überhaupt erst möglich machen. Die Frage bleibt, ob dahinter tatsächlich ein großer Masterplan oder eben doch nur verschiedene gewinnorientierte Abteilungen stecken, denen einfach völlig egal ist, womit und wie das Geld verdient wird.
Nichts ist, wie es scheint. So scheint’s.

[via]

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Dein Beitrag zu ihrem Niedergang – Wie man diskriminierende Inhalte bei YouTube melden kann

In dem Artikel „Digitale Zivilcourage“ hatten wir auf den englischsprachigen Artikel des Autors JF Derry mit dem Titel „Your part in their downfall“ hingewiesen. Der Artikel wurde in den letzten Tagen netterweise von Kerstin von justmag.net ins Deutsche übersetzt und erscheint in dieser Version mit Genehmigung von JF Derry nach dem Klick, da wir die von Derry angestoßene Debatte für enorm wichtig halten.

UPDATE Eine alternative Übersetzung gibt es von Elle Nerdinger auf ihrem Blog!
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Kairo: Guardian-Live-Blog

Nur ein kurzer Hinweis auf das Live-Blog des Guardian, in dem über die Ereignisse in Ägypten bzw. am Kairoer Tahrir-Platz berichtet wird. Weiter Link-Hinweise wie immer gerne in den Kommentaren.

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Kurzfilm: Occupy Wall Street

Hinweis: Der Film wurde eigentlich von CoreyOgilvie zu YouTube hochgeladen, seine Version wurde jedoch mit einer Altersgrenze versehen, weshalb ihn hier niemand sehen könnte, der nicht bei YouTube eingeloggt ist.

Es entbehrt natürlich einer gewissen Ironie nicht, dass einer der besten Texte zu den weltweiten Protesten am vergangenen Wochenende im Blog des Werbeblatts Horizont erschien. Offenbar hat Olaf Kolbrück freie Hand bei seinen Texten, worüber wir froh sein können.

Denn Olaf hat recht: Diese Proteste funktionieren nicht allein „von unten“, zu den 99% gehören Mittelstand und Mittelschicht, so es sie denn noch gibt, dazu. Dass dies auch von denen erkannt wird, von denen man es vielleicht nicht erwartet hätte, ist ein gutes Zeichen.

Kann mir jemand erklären, was der Unfug mit dem polizeilichen Entfernen von Sitzunterlagen soll? Was kommt als nächstes? Will man uns die Wollmützen wegnehmen? Oder gar die Schuhe?

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3rd Arab Bloggers Meeting/ Zero Silence

In der vergangenen Woche fand das 3rd Arab Bloggers Meeting in Tunis statt, der Metronaut war dabei und berichtet von der Konferenz:

Das Besondere an dieser Konferenz ist, dass sie in einem Land stattfindet, das vor zehn Monaten noch von einem Diktator regiert wurde – und jetzt wird hier offen und freizügig über Politik, Mitbestimmung, Bürgerrechte und Freiheit diskutiert. Und das nicht nur hier auf der Konferenz, sondern überall im ganzen Land. Undenkbar noch ein paar Monate zuvor.

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efsf.europa.eu

Die EFSF hat soeben eine neue Pressemeldung herausgegeben.

Mehrfach auf Twitter gefunden, den Trick. Mal sehen, wie lange er noch funktioniert.

UPDATE Eine Erläuterung scheint nötig: Der „Trick“ nennt sich Cross Site Scripting, der Text, den ihr hinter dem Link auf der EFSF-Seite seht, befindet sich nicht auf der Seite selbst, sondern im URL, er wird also mit der Webadresse übergeben (man kann das im URL sehen, nachdem man den Link oben geklickt hat).

Diese Schwachstelle, auf welche die EFSF bereits gestern nachmittag (und wahrscheinlich von anderen schon früher) hingewiesen wurde, kann unter Umständen auch größeren Schaden anrichten, wenn bspw. Javascript-Code eingeschleust wird.

UPDATE 2 Die Lücke wurde geschlossen, das ist sehr gut. Der Link oben funktioniert also nicht mehr wie ursprünglich, hier ist ein Screenshot dessen, was man vor der Behebung des Fehlers sehen konnte.

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Panorama: Ahnungslose Abgeordnete

Wir erinnern uns: Kurz vor den Wahlen machte Andreas Baum von der Piratenpartei mit Anlauf eine Arschbombe ins politische Fettnäpfchen, als er nicht wusste, wie hoch der Schuldenberg Berlins ist.

Gestern nun stimmten die Abgeordneten im Bundestag über den EU-Rettungsschirm ab, einige davon ohne einen Schimmer, wie hoch Deutschlands Bürgschaftsrisiko dadurch wird, an wen bisher Kredite vergeben wurden und ob auch Banken durch den Rettungsschirm abgesichert werden.

Die Piratenpartei reagierte auf das Info-Fiasko mit technischer Kreativität und einer kostenlosen iPhone-App, die den sekundenaktuellen Berliner Schuldenstand anzeigt. Womit die verschiedenen Bundestagsabgeordneten auf ihre Peinlichkeit reagieren werden, ist noch unklar.

[via Markus bei Facebook]