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ntm: Fußballmigration

In der Welt des Fußballs haben Genies eine feste Marschroute, sie kommen aus Süden und gehen nach Norden, und so erschien es Mario Delvalle aus Paraguay wie ein gutes Zeichen, als ihn ein deutscher Spielervermittler anrief.

Wenn ich wieder Zeit hab, muss ich mir den Artikel nochmal in Ruhe ansehen. Sprich: nach dem internen Münchner Gekraule gerade.

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King Kahn

(Fußballinduzierte Fehlleistungen, Teil III)

Und ich so, beim Betrachten des World Press Photo Preis für zeitgenössische themenbezogene Fotografie: „Das wär doch mal ein schönes Symbolbild für in ein paar Monaten.“

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„Es gibt Wickel“

Irgendwo neulich las ich doch von diesem österreichisch-deutschem Fußball-Wörterbuch… Helft mir doch mal bitte, wo war das gleich?
(Bei der Lektüre des Standards immerhin selbst gemerkt: Gurke scheint ein Tunnel zu sein, und Wickel ein Hendl Händel.)

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Desinteresse

Klinsmann interessiert mich nicht, Testspiele interessieren mich nicht, Van der Vaart interessiert mich nicht, Lehmann kaum. Innere Winterpause, so ist das. Oder fast: Ich kuck lieber alte Super8-Filme von kickenden Neuköllnern. Viel Spaß.

mehr oder weniger via

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Götz Widmann – Podolski

[via]

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Ambivalenzen

Glück gehabt: Gibt keinen Autor, der hier Wolfsburg betreut. Also auch keine Häme.

Sagt Falk Lueke. Und ich frage mich: gibt es Wolfsburger Fußballblogger? Und wenn nein, warum fehlt mir das Gefühl, das Gefühl zu haben, dass man auf etwas ganz hervorragend verzichten könnte (und es doch nicht tut)?

Nobody told you it would be easy.

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Knie sucks

Damals, ich war siebzehn, hat mir einer das Knie übers Knie gebrochen. Unschön, sowas. Die Bänder sahen aus wie ein Teller Tagliatelle carbonara, das Ei war übrigens der Knorpel. Jedenfalls: Krankenhaus, besorgte Gesichter (Tut’s weh? – Ja, verdammt.), Radiologie, besorgte Gesichter (Tut’s weh? – Machense hinne.), Radiologe, besorgtes Gesicht (Tut’s weh? – Scheißen Pferde?), und dann, irgendwas unterschreiben. Einer sollte sich mal ein Herz nehmen und der Ärzteschaft mitteilen, dass es wenig bis gar keinen Sinn macht, einem hilflos delirierenden, dopamin- und andrenalingeschwängerten Patienten ein Blatt Papier unter die Nase zu halten, in dem Neben- und Auswirkungen der Kontrastflüssigkeit minutiös und in beinah rechtschreibfehlerfreiem Deutsch geschildert werden, um ihm anschließend ein Einverständnis zur Injektion abzuringen. Da könnte statt Kontrastflüssigkeit auch Weihwasser stehen, von mir aus. Dann, ab in die Kiste.

Das allerdings ist ein Erlebnis, vor allem, sollte man am Knie computertomographiert werden. Denn statt das kürzere Ende in den vom Angstschweiß klaustrophober Vorgänger ranzig gewordenen Kubus zu stecken, wird der ganze Oberkörper in diese Sarg gewordene Kaspar Hauser-Vision hineingeschoben. Das Ding macht auch sehr lustige Geräusche, irgendwas zwischen abstürzender Raumkapsel und Goa-Party. Praise Youri Gagarin, und bete zum Gott gewordenen Sozialismus, es möge dem Fortschritt dienen. Und das ist, für ein Mal, ganz wörtlich gemeint.

Jedenfalls, dann: schöne Bilder. Ähneln ein wenig dem Resultat der Versuche Bacons, mit der Achselhöhle nächtliche Landschaftsansichten in mit Teer vermengtem Aquarell zu malen. Kann man sich ins Zimmer hängen, besser noch ans Fenster: wegen der Kontraste. Und zu erzählen hat man hinterher auch so allerlei.

Zum Beispiel, wie das Wetter übermorgen wird. Inzwischen habe ich, was meteorologische Fähigkeiten anbelangt, meinen kriegsversehrten Großvater bereits um Längen übertroffen: sagt er „Sturm“, sag ich die Windstärke. Mit dem Resultat, dass meine Großmutter lange Zeit nicht nur auch über das Wetter mit mir sprechen wollte, sondern ausschließlich. Mit dem Resultat, dass ihr der einzige Gesprächsstoff mit meinem Großvater abhanden gekommen ist. Mit dem Resultat, dass sie sich beinah getrennt hätten, wegen Schweigen am Küchentisch. Bis sie die Frisur des Lottozahlenansagers (oder der Lottozahlenansagerin) als Konversationsthema zur Küchentischtauglichkeit erhoben. So ein zerborstenes Knie gefährdet also, Vorsicht: Moral, nicht nur das eigene Gleichgewicht, sondern gar ganze Ehen.

Jedenfalls, Wunder o Wunder, gab es immer noch die Möglichkeit, Fußball zu spielen: Nur sollte ich meine Oberschenkelmuskulatur auf Arnold Schwarzenegger-Umfang auftrainieren. Bis heute bin ich nicht sicher, ob der Sportmediziner mit diesem Satz Schwarzeneggers Oberschenkelmuskulatur (der quadriceps femoris wars, glaube ich) oder gar die ganze Person meinte. Also, vom Umfang her. Weil, was die Intelligenz anbelangt, hat mein Oberschenkel sicherlich das Zeug zum kalifornischen Gouverneur, da bin ich ganz unskeptisch.

Hab ich gemacht, das Auftrainieren. Auf dem Dorf hat man ja sonst nichts zu tun. Aber dann: Studium. Und deswegen: Großstadt. Und da: keine Zeit. Und sowieso: Hartplätze. Und deswegen: Schluß mit kicken.

Dieser Artikel endet – in stiller Reminiszenz an meine und Sebastian Deislers verhinderte Fußball-Karriere – ohne Pointe, sondern still und leise.

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Hexenteekessel

Schon so einiges an vielversprechenden Abendunterhaltungen erfuhr Irritationen, weil ich, unter lauter Musikern und sonstigen Freigeistern, nach dem dritten Bier nicht mehr in der Lage bin zu verstehen, dass Tape und Band jenseits der Fußballwelt überhaupt eine Bedeutung haben könnten, also Homonyme sind, oder vielleicht auch Polyseme. Ich bin da unbelehrbar: Es gibt keine mixtapes. Das macht keinen Sinn. Nicht in meinem Universum.

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Glückwunsch, Türkiyemspor

Eigentlich kann Murat Dogan, Trainer der C-Mädchen von Türkiyemspor und Mitglied des Fördervereins, das Wort „Integration“ nicht ausstehen. Hierzulande wird darunter oft eine einseitige Anpassung verstanden, ohne eigene kulturelle Werte einbringen zu dürfen. „Dabei ist es unmöglich, sich einen Teil abzuhacken und zu sagen: Ich bin jetzt Deutscher.“ Fällt ihm eine bessere Bezeichnung ein? „Interkulturelle Kommunikation“, sagt er, jede Silbe betonend, während er den Rauch lachend an die Decke des Büros pustet.

Da gehts weiter.

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Klartext oder so

Können bitte mal die Herren Fußballprofis, medienerprobt bis in die letzte Hirnwindung, Schatten einer Persönlichkeit, die jedes Wort von ihrem Berater beglaubigen lassen, sich ein wenig Inspiration holen, zum Beispiel bei Nadine Angerer? Wäre nett, danke.

Als Sie beim FC Bayern spielten, schrieben Sie auf der Homepage des Klubs in einem Fragebogen: „Was mich ärgert: Die CSU und alle rechten Parteien.“

Ich war jung und würde es heute anders ausdrücken. Obwohl, warum eigentlich? Ist doch Kacke, sich so zu verstellen. Ich finde diese Parteien immer noch doof.

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Frohe Weihnachten!


CC kfisto

Ich wünsche natürlich der ganzen Menschheit, aber insbesondere der treuen Leserschaft, ein frohes Fest, eine erholsame Zeit zwischen den Jahren und am Ersten nen anständigen Kater.

Gesonderte Wünsche gehen nach Aue, Lautern und Jena, wo in diesem Jahr der Baum schon etwas früher zu brennen begonnen hat.

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Querpässe

Pitch Invasion: Rückblick über die vergangenen Europameisterschaften – Frankreich 1960
We hail the European Championships as a major tournament these days, but that hasn’t always been the case. In this series, we’ll look at each tournament held since it began in 1960, covering one roughly every two weeks until we get to Euro 2008 next June. As usual on Pitch Invasion, we’ll look at events off the field as well as on it, with politics and hooliganism intervening all too often. But we’ll also encounter some fantastic football and remember some great moments. (via)

Hudsonia – The Wisdom of Ray Hudson
Ray Hudson is a football/soccer commentator for GolTV with a unique ability to coin phrases that defy both logic and belief. This blog is inspired by the awesome enthusiasm he brings to the game and his quest to ‚invent a new language in English‘. (via)