Archiv

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!!!1111!

Gestern hab ich die Kategorie „Scherzartikel“ erfunden.
Danke, Danke.
Aber wir sind hier nicht in Düsseldorf und also hat’s dann doch nur zu einem Solidaritäts-Posting gereicht.
Helau, Alaaf, ihr Narren!

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Gunter Dueck zum Bildungssystem: Freeware für alle!

Gunter Dueck, mit dem ich als Moderator auch schon einmal das Vergnügen hatte (hat jemand eine Kopie des nicht mehr verfügbaren Mitschnitts unseres Gesprächs?), muss man nicht in allen Punkten zustimmen, doch wie nur wenigen inländischen Rednern gelingt es ihm, Geschichten in Statements zu verwandeln, dabei zu unterhalten, für den ein oder anderen Lacher und vor allem fürs Weiterdenken zu sorgen. Wenn er jetzt noch ein besseres Mikro gehabt hätte…

Irgendwer muss da jetzt mal tun, am besten alle gleichzeitig!

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Götz Werner gibt einen aus

Götz Werner und Adrienne Goehler haben ein Buch geschrieben. Es heißt „1000 Euro für jeden“ und es handelt davon, 1000 Euro für jeden zu organisieren. Wie das genau gehen soll, das wird mir nach dem Lesen allerdings immer noch nicht ganz klar.

Zum Beispiel Erika W., das Zimmermädchen von Seite 52. Erika W. lebt von Hartz IV, aber sie arbeitet, und zwar „fast egal was“. Sie hofft, demnächst so viel zu verdienen, um auf staatliche Unterstützung verzichten zu können. Sie will nichts geschenkt bekommen, sie will etwas leisten. Hätte sie ein bedingungsloses Grundeinkommen zur Verfügung, natürlich würde sie weiterarbeiten (antwortet sie „wie aus der Pistole geschossen“).

Ich mag die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens, weil es auf den ersten Blick meine Situation verbessern würde. Ich mag den menschenfreundlichen Gedanken dahinter, jedem ein würdiges Leben ohne Existenz- und Zukunftsangst zu gewährleisten. Ich sehe, wie Markt und Staat Arbeit momentan organisieren, und ich sehe die Schwierigkeiten: Vollbeschäftigung ist ein Mythos, Altersarmut, Zeitarbeit, wachsender Niedriglohnsektor, die Schwäche der Arbeitnehmerposition, der enorme gesellschaftliche Druck, der auf Arbeitslosen lastet. Alles Probleme, die nach einer Lösung rufen, da bin ich bei den Autoren.

Ich zweifle nur daran, dass das bedingungslose Grundeinkommen diese Lösung ist.
Read on my dear…

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RFID-Personalausweis mit 3D-Foto

Der Kollege Sascha Pallenberg von netbooknews.de ist auf der CES in Las Vegas und zeigt uns einen RFID-Personalausweis mit integriertem 3D-Display. Hergestellt von der Bundesdruckerei im Auftrag eines US-Unternehmens, dessen Namen ich im Clip nicht verstehen kann. Video nach dem Klick.
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Studentische Mitbestimmung – ein Weg aus der Bildungskrise

Die aktuellen Studierendenproteste sind an einem Punkt erstaunlich: Sie erhalten unheimlich viel medialen Zuspruch, obwohl sie noch relativ verhalten sind. Der Protest wird zwar an vielen Unis laut, doch überall sind es wenige hundert Aktive, was bei Unis, die meist einige 10.000 Immatrikulierte zählen, selten mehr als zwei Prozent der Studierenden ausmacht.
Die Seminare laufen in fast voller Besetzung einfach weiter, geht man in die Unis rein und schaut sich da um, erscheint der Aufstand nicht sehr breit. Dabei wäre ein breites Engagement sehr nötig, wenn nicht gar für eine der meiner Meinung nach wichtigsten Forderungen dieses Protests elementar: Der Forderung nach mehr studentischer Mitbestimmung an den Unis.
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Lawrence Lessig über Bildung, Wissenschaft und Urheberrechte und alles

Lawrence Lessig hat mich mal wieder. Wenige Redner schaffen es, komplexe Zusammenhänge in dramaturgisch so gut gestrickte Geschichten zu packen, wie es Lessig tut. Dabei muss man ständig aufpassen, dem Erzählstil nicht vollends zu verfallen und dabei unter Umständen kausale Fehler oder Ungereimtheiten zu übersehen, doch es lohnt sich immer, dem Mann zuzuhören, denn am Ende bleiben Argumente hängen, die man in eigenen Debatten gut gebrauchen kann.
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Bertelsmann trennt sich von scoyo

Zwei Jahre nach Gründung und kaum ein Jahr nach dem Start der Online-Lernplattform scoyo zieht sich Bertelsmann aus dem ambitionierten StartUp zurück.

Rund 20 Millionen Euro (Zwanzig. Millionen. Euro.) soll man investiert haben, und es lässt sich nun sicher streiten, wo man das Geld falsch angelegt hat oder besser angelegt hätte, aber eben diese Fragen, die man sich jetzt stellen kann, sind nicht meine.

Denn Kapital garantiert keinen Erfolg und Geld kann nicht zaubern. Ich meine: scoyo scheitert an scoyo.
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Relevanz-Tanz [Update]

Wenn man sehr, sehr gelangweilt ist, kann man sich einen Dartpfeil auf den Fuß fallen lassen, um zu testen, ob er steckenbleibt, oder Löschdiskussionen bei der Wikipedia verfolgen. Beides kann schmerzhaft sein, aber das mit dem Dartpfeil macht mehr Spaß.

Um die Relevanz eines Themas geht es in diesen Diskussionen, um die Frage, ob eine Person, ein Unternehmen, ein Begriff überhaupt Erwähnung finden sollte in der freien Enzyklopädie. Aktuell hat (unter vielen anderen) den Verein MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren (MOGiS) eine Löschdebatte erwischt. MOGiS hat sich durch seinen Vorstand Christian Bahls unter anderem mit einer von ihm beauftragten Studie einen Namen im Kampf gegen Internetsperren gemacht — einige Wikipedianer finden das irrelevant, andere nicht.

Über die Relevanzkriterien, über Inkludisten und Exkludisten und über die Zukunft der deutschen Wikipedia hat sich pavel lesenwerte Gedanken gemacht:

Man könnte glatt den Eindruck bekommen, dass die Wikipedia von pensionierten Beamten übernommen wurde. Vielleicht steckt aber auch in vielen Deutschen, die das hiesige Bildungssystem durchlaufen haben und von Beamten ausgebildet wurden, im Kern ein preussischer Beamter.

Der ganze Text:
99% aller Deutschen sind irrelevant

[via]

Update Fefe berichtet von der Löschung des Zensursula-Artikels.

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Auschwitz auf Facebook [Update]

Update Die Seite ist derzeit nicht erreichbar.
Update Jetzt aber doch wieder.

Nach einem YouTube-Kanal haben die für das Staatsmuseum Auschwitz zuständigen polnischen Behörden eine Facebook-Seite für das Museum gestartet.

Einer der Museumsbeauftragten, Pawel Sawicki, berichtete der BBC: „Wenn es darum geht, jüngere Generationen zu Verantwortlichkeit in der heutigen Welt zu erziehen, welche besseren Werkzeuge könnten wir dann benutzen, als diejenigen, die diese Generationen selbst verwenden?“

Auf der Facebook Seite finden sich Infos und Links zum Thema sowie ein Forum, in dem es derzeit um die Facebook-Seite selbst geht.

[Danke, Christoph!]

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Was ein schöner Bildungsauftrag

Letztens war ich auf der Einschulung meines Patenkindes. Mich hat das nachhaltig beeindruckt. Einerseits ist meine eigene schon so lange her und ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich einen Spielzeug-LKW in der Schultüte hatte, weil meine Mutter Süßigkeiten als charakterschädlich ansah. Andererseits machte mir diese Einschulung deutlich klar, was Schule heute bedeutet.
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Internet-Manifest: 17 Behauptungen [Update] [3]

Update: Hier kann der Text per Wiki weiterentwickelt werden.

Update 2: Stefan Niggemeier hat einen Beipackzettel zu den nachfolgenden Behauptungen geschrieben.

Update 3: Benji Lanyado hat eine Kurzversion erstellt …

Internet-Manifest
Wie Journalismus heute funktioniert. 17 Behauptungen.

1. Das Internet ist anders.
Es schafft andere Öffentlichkeiten, andere Austauschverhältnisse und andere Kulturtechniken. Die Medien müssen ihre Arbeitsweise der technologischen Realität anpassen, statt sie zu ignorieren oder zu bekämpfen. Sie haben die Pflicht, auf Basis der zur Verfügung stehenden Technik den bestmöglichen Journalismus zu entwickeln – das schließt neue journalistische Produkte und Methoden mit ein.

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Kurzfilm: The Closet

Ich vermute den Erfolg von MTV in den 80ern als Grund dafür, dass Werbe-Clips irgendwann immer kunstvoller wurden und ästhetisch kaum noch von guten Kurzfilmen zu unterscheiden waren. Der oft gelesene Umkehrschluss, dass manche Kurzfilme wie Werbung aussähen, ist also ein Irrtum, denn ein guter Kurzfilm bleibt ein guter Kurzfilm.

Und wie sensationell wäre es, wenn die nächste Sozialkampagne der Bundesregierung tatsächlich ein Kurzfilm wie „The Closet“ wäre, und zwar haargenau so: Keine Textbotschaft am Ende, keine Untertitel, kein Aufruf, keine Vorschrift, keine Hotline.

Nur ein kurzer Film.

[via]